Als idealer Bewerber für einen Automobilkonzern sind Sie „international ausgebildet, das heißt, sie haben mindestens ein Auslandssemester oder ein Praktikum im Ausland sowie einige berufsorientierte Praktika gemacht. Internationalität ist heute wirklich ein Muss, Mehrsprachigkeit
ist gewünscht, wobei Englisch schon als selbstverständlich gilt. Außerdem ist es gut, kommunikationsstark und extrovertiert zu sein (…)“ (Rodriguez 2007). Wenn Sie dazu nicht noch „fundiertes Fachwissen, Zusatzqualifikationen, Fremdsprachen-, Projektmanagementund aktuellste IT-Kenntnisse haben“, so haben Sie „keine guten Karten“ (Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit 2006, S.39). So oder so ähnlich lesen sich
Stellenanzeigen, Zeitungsartikel und Arbeitsmarktanalysen für junge Hochschulabsolventen. Hinzu kommen Aussagen, dass „[g]ezielt für Absolventen weniger als ein Prozent der Jobs ausgeschrieben [waren]. Wenn sie nicht gerade einen exzellenten Lebenslauf präsentieren konnten, gelang vielen der Berufseinstieg erst nach mehreren Praktika“ (Holzapfel 2006). Ganz schön hohe Anforderungen, die heutzutage an Berufseinsteiger gestellt werden: Beim
Durchblick großer deutscher Tageszeitungen genauso wie in offiziellen Publikationen der Agentur für Arbeit wird augenscheinlich, dass sich Hochschulabgänger mit einer massiven Erwartungshaltung seitens späterer Arbeitgeber konfrontiert sehen und diese von Seite der Medien noch verstärkt wird. Verblüffend dabei sind jedoch nicht unbedingt die vielen unterschiedlichen
und dazu hohen Ansprüche an Absolventen, es ist klar, dass Unternehmen nur
die besten haben wollen; vielmehr wird immer wieder darauf hin gewiesen, dass ohne diese geforderten Qualifikationen sowieso überhaupt kein Job zu finden sei.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung: Anforderungen des Arbeitsmarkts an Absolventen
- 2 Hauptteil
- 2.1 Theoretische Fundierung
- 2.1.1 Entwicklungspsychologische Relevanz der untersuchten Phase
- 2.1.2 Das Identitätskonzept nach Erikson
- 2.1.3 Spätadoleszenz
- 2.1.4 Sozialisation und Identität
- 2.1.5 Wolfgang Lemperts interaktionistisches Sozialisationsmodell
- 2.1.6 Synthese
- 2.2 Gestaltung der Untersuchung
- 2.2.1 Zugrunde liegende These
- 2.2.2 Relevante Sozialisationsstrukturen
- 2.2.3 Konzeption der Untersuchung
- 2.3 Arbeitsmarktanalyse der beiden Studiengänge
- 2.3.1 Arbeitsmarktlage Maschinenbau
- 2.3.2 Anforderungen Maschinenbau
- 2.3.3 Arbeitsmarktlage Geistes- und Sozialwissenschaften
- 2.3.4 Anforderungen Geistes- und Sozialwissenschaftler
- 2.3.5 Klarheit des Berufsbilds
- 2.3.6 Implikationen für die Gruppendiskussion
- 2.4 Auswertung der Gruppendiskussion
- 2.4.1 Methode
- 2.4.2 Auswertung Fragebogen Maschinenbaustudenten
- 2.4.3 Auswertung Gruppendiskussion Maschinenbauer
- 2.4.4 Auswertung Fragebogen Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften
- 2.4.5 Auswertung Gruppendiskussion Geistes- und Sozialwissenschaftler
- 2.4.6 Vergleich der Ergebnisse des Fragebogens
- 2.4.7 Vergleich der Ergebnisse der Gruppendiskussion
- 2.1 Theoretische Fundierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die subjektive Wahrnehmung von Arbeitsmarktanforderungen bei Studierenden der Betriebspädagogik und Wissenspsychologie sowie des Maschinenbaus an der RWTH Aachen. Ziel ist es, einen explorativen Einblick in die subjektive Interpretation der oft als überhöht wahrgenommenen Anforderungen zu gewinnen und den Einfluss des gewählten Studienfachs auf diese Wahrnehmung zu beleuchten.
- Subjektive Interpretation von Arbeitsmarktanforderungen
- Einfluss des Studienfachs auf die Wahrnehmung von Arbeitsmarktanforderungen
- Zusammenhang zwischen wahrgenommenen Anforderungen und der Klarheit des zukünftigen Berufsbilds
- Rolle von Sozialisationsprozessen bei der Verarbeitung von Arbeitsmarktanforderungen
- Vergleich der Wahrnehmungen zwischen Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Anforderungen des Arbeitsmarkts an Absolventen: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der subjektiven Wahrnehmung von Arbeitsmarktanforderungen bei Studierenden vor dem Hintergrund von in Medien und Stellenanzeigen dargestellten hohen und teilweise unrealistischen Erwartungen an Absolventen. Die Arbeit untersucht, ob diese Anforderungen als verunsichernde Rhetorik oder als tatsächliche Realität empfunden werden und wie sich die Wahl des Studienfachs darauf auswirkt. Die Methodik, basierend auf Gruppendiskussionen mit Maschinenbau- und geisteswissenschaftlichen Studierenden, wird skizziert.
2 Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in die theoretische Fundierung, die Beschreibung der Untersuchungsgestaltung, die Arbeitsmarktanalyse der beiden Studiengänge und die Auswertung der Gruppendiskussionen. Die theoretische Fundierung beleuchtet die Entwicklungspsychologische Relevanz der Studienabschlussphase, Eriksons Identitätskonzept und Lemperts interaktionistisches Sozialisationsmodell, um einen theoretischen Rahmen für die Untersuchung zu schaffen. Die Gestaltung der Untersuchung beschreibt die zugrundeliegende These, die relevanten Sozialisationsstrukturen und die gewählte Methodik der Gruppendiskussionen und Fragebögen. Die Arbeitsmarktanalyse beleuchtet die Arbeitsmarktlage und -anforderungen für Maschinenbauingenieure und Geistes-/Sozialwissenschaftler. Die Auswertung der Gruppendiskussionen analysiert die Wahrnehmung, Verarbeitung und das Handeln der Studierenden im Kontext der Arbeitsmarktanforderungen.
2.1 Theoretische Fundierung: Dieser Abschnitt legt den theoretischen Grundstein der Arbeit, indem er die Entwicklungspsychologie der Studienabschlussphase und die damit verbundenen Identitätskrisen beleuchtet. Eriksons Identitätskonzept und Lemperts interaktionistisches Sozialisationsmodell werden detailliert vorgestellt und als Erklärungsmodelle für die Verarbeitung von Umweltanforderungen durch Studierende herangezogen. Die Synthese beider Modelle bildet die Grundlage für die empirische Untersuchung.
2.2 Gestaltung der Untersuchung: Dieser Abschnitt beschreibt detailliert die Methodik der Studie. Die zugrundeliegende These postuliert einen Zusammenhang zwischen subjektiv als überhöht empfundenen Anforderungen und der daraus resultierenden Unsicherheit bei Studierenden. Das Lempert'sche Sozialisationsmodell liefert den Rahmen für die Analyse der Interaktion zwischen Umweltanforderungen und den Verarbeitungsprozessen der Studierenden. Die Untersuchungsgestaltung beinhaltet die Auswahl der Teilnehmergruppen (Maschinenbau und Geistes-/Sozialwissenschaften), die Durchführung von Gruppendiskussionen und die Verwendung von Fragebögen zur Erhebung sowohl qualitativer als auch quantitativer Daten.
2.3 Arbeitsmarktanalyse der beiden Studiengänge: Dieser Abschnitt präsentiert eine detaillierte Analyse der Arbeitsmarktlage und der Anforderungen an Absolventen in den Bereichen Maschinenbau und Geistes-/Sozialwissenschaften. Es werden Daten zu Arbeitslosenquoten, geforderten Qualifikationen (sowohl fachliche als auch Softskills), sowie zur Klarheit der Berufsbilder ausgewertet und verglichen. Die Ergebnisse zeigen sowohl Gemeinsamkeiten als auch erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Bereichen auf.
2.4 Auswertung der Gruppendiskussion: Dieser Abschnitt beschreibt die Methodik der Auswertung der Gruppendiskussionen (thematisches Kodieren) und die Ergebnisse im Detail. Die Ergebnisse werden für beide Gruppen separat präsentiert und anschließend verglichen. Es werden die zentralen Themen und die subjektiven Wahrnehmungen der Studierenden in Bezug auf die Arbeitsmarktanforderungen und deren Auswirkungen auf die Zukunftsplanung analysiert. Die Ergebnisse der Fragebögen werden in die Analyse integriert.
Schlüsselwörter
Subjektive Wahrnehmung, Arbeitsmarktanforderungen, Studierende, Maschinenbau, Geistes- und Sozialwissenschaften, Identitätsfindung, Sozialisation, Gruppendiskussion, qualitative Forschung, Softskills, Berufsaussichten, Erikson, Lempert.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Subjektive Wahrnehmung von Arbeitsmarktanforderungen bei Studierenden
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die subjektive Wahrnehmung von Arbeitsmarktanforderungen bei Studierenden des Maschinenbaus und der Geistes- und Sozialwissenschaften. Im Fokus steht der Vergleich der Wahrnehmung dieser Anforderungen und der Einfluss des gewählten Studienfachs darauf.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie Studierende die oft als überhöht wahrgenommenen Arbeitsmarktanforderungen subjektiv interpretieren und wie sich die Studienfachwahl auf diese Interpretation auswirkt. Es wird untersucht, ob diese Anforderungen als verunsichernde Rhetorik oder als tatsächliche Realität empfunden werden.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Studie basiert auf einer qualitativen Forschungsmethode. Es wurden Gruppendiskussionen mit Studierenden beider Fachrichtungen durchgeführt und Fragebögen eingesetzt, um sowohl qualitative als auch quantitative Daten zu erheben. Die Auswertung der Gruppendiskussionen erfolgte mittels thematischen Kodierens.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf entwicklungspsychologische Konzepte, insbesondere Eriksons Identitätskonzept und Lemperts interaktionistisches Sozialisationsmodell. Diese Modelle liefern den theoretischen Rahmen, um die Verarbeitung von Umweltanforderungen (hier: Arbeitsmarktanforderungen) durch Studierende zu analysieren.
Welche Aspekte der Arbeitsmarktanalyse wurden betrachtet?
Die Arbeitsmarktanalyse umfasst die Arbeitsmarktlage und die Anforderungen an Absolventen in den Bereichen Maschinenbau und Geistes-/Sozialwissenschaften. Es wurden Daten zu Arbeitslosenquoten, benötigten Qualifikationen (fachliche und Soft Skills) und zur Klarheit der Berufsbilder verglichen.
Welche Ergebnisse wurden erzielt (in Kurzfassung)?
Die Auswertung der Gruppendiskussionen und Fragebögen analysiert die subjektive Wahrnehmung, die Verarbeitung und das Handeln der Studierenden im Kontext der Arbeitsmarktanforderungen. Es werden zentrale Themen und die Wahrnehmungen beider Gruppen separat und im Vergleich präsentiert. Die Ergebnisse zeigen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den beiden Gruppen auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Subjektive Wahrnehmung, Arbeitsmarktanforderungen, Studierende, Maschinenbau, Geistes- und Sozialwissenschaften, Identitätsfindung, Sozialisation, Gruppendiskussion, qualitative Forschung, Softskills, Berufsaussichten, Erikson, Lempert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil (mit den Unterkapiteln Theoretische Fundierung, Gestaltung der Untersuchung, Arbeitsmarktanalyse und Auswertung der Gruppendiskussion) und ein Fazit (implizit im Text). Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Methodik vor, der Hauptteil präsentiert die theoretischen Grundlagen, die Durchführung und die Ergebnisse der Untersuchung. Das Fazit ist implizit in der Zusammenfassung der Ergebnisse enthalten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, einen explorativen Einblick in die subjektive Interpretation der Arbeitsmarktanforderungen zu gewinnen und den Einfluss des gewählten Studienfachs auf diese Wahrnehmung zu beleuchten. Es geht darum zu verstehen, wie Studierende mit den oft als überhöht empfundenen Anforderungen umgehen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Hochschulen, Berufsberater und alle, die sich mit der Thematik der Arbeitsmarktintegration von Hochschulabsolventen beschäftigen. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die subjektiven Wahrnehmungen und Herausforderungen von Studierenden im Übergang vom Studium in den Beruf.
- Citar trabajo
- BA Oliver Schadow (Autor), 2008, Subjektive Wahrnehmung von Arbeitsmarktanforderungen bei Studierenden, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118691