Die vorliegende Arbeit soll neue Impulse für die Soziale Arbeit geben und zur Beschreitung neuer Wege beitragen. Im Wandel des aktuellen gesellschaftlichen Kontextes ergeben sich neue Handlungsfelder für Peer Counseling in der Sozialen Arbeit. Umgekehrt kann Peer Counseling von der Sozialen Arbeit profitieren, da diese durch ihre vielfältige Methodenkompetenz neue Impulse geben kann. Zudem kann sie strukturieren, was bislang noch im Entstehen begriffen ist: die berufliche Etablierung eines neuen Ausbildungszweiges.
Kapitel 2 dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Sozialen Arbeit, deren einzelner Komponenten Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialarbeitswissenschaft, setzt die Soziale Arbeit in Bezug zum Methodenbegriff und veranschaulicht dies beispielhaft an einigen ausgewählten Methoden der Sozialen Arbeit. Von diesem Punkt ausgehend, beschäftigt sich Kapitel 3 mit dem Peer Counseling, definiert die Begrifflichkeit, zeigt die geschichtliche Entwicklung auf, erläutert die Grundhaltungen und Techniken und beantwortet die Frage, ob Peer Counseling eine Methode ist und begründet die Antwort.
Kapitel 4 zeigt die Arbeit des Peer Counseling in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Um dies nachvollziehbar und konkret zu verdeutlichen, wird hier zunächst die Behindertenarbeit im Sinne der Rehabilitation verdeutlicht und Behinderung an sich definiert und vorgestellt. Dann wird die Entwicklung der Behindertenarbeit nach der reinen Fürsorge bis hin zur Selbstbestimmung skizziert und das Ganze wird abgerundet durch ein Praxisbeispiel.
Kapitel 5 stellt dann Ausbildung und Berufsorganisation des Peer Counseling dar. Hier fließen Ergebnisse einer kleinen Umfrage mit ein, um zu verdeutlichen, dass Interesse besteht und es auch gewollt ist, Peer Counseling professionell zu etablieren.
Kapitel 6 schließlich bietet eine Perspektive für die Zukunft an. Hier wird dargestellt wie sich die Altenarbeit Peer Counseling zu nutze macht. Um jedoch über Altenarbeit im Allgemeinen und das Senior Peer Counseling im Besonderen schreiben zu können, ist es unabdingbar, zunächst der Fragestellung nach zu gehen "Wann ist der Mensch alt" und die verschiedenen Formen der Altenarbeit in der Sozialen Arbeit zu beleuchten.
In Kapitel 7, das überschrieben ist mit "Peer Counseling in der Sozialen Arbeit - Eine Methode mit Zukunft? Zusammenfassung und Ausblick" nähere ich mich der Beantwortung der Fragestellung des Diplomarbeitstitels und stelle mein Ergebnis vor.
Inhaltsverzeichnis
Fachhochschule Heidelberg
Abstract
Curriculum des bifos e.V. Fehler: Referenz nicht gefunden
Alliance on Aging
Fragebogen Fehler: Referenz nicht gefunden www.isl.ev.org./article/33.html
Vorwort
1. Einleitung
2. Soziale Arbeit
2.1 Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialarbeitswissenschaft
2.2 Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit
2.2.1. Methode versus Konzept und die Bedeutung in der Sozialen Arbeit
2.2.2 Ausgewählte Methoden in der Sozialen Arbeit
2.2.2.1 Klientenzentrierte Gesprächsführung
2.2.2.2 Case Management
2.2.2.3 Lösungsorientierter Ansatz
3. Peer Counseling
3.1 Begriffsbestimmung
3.2 Entstehungsgeschichte
3.3 Grundhaltungen und der Einsatz von Techniken
3.3.1 Grundhaltungen
3.3.2 Techniken des Peer Counseling
3.3.2.1 Aktives Zuhören
3.3.2.2 Problemlösung
3.3.2.3 Planung
3.3.2.4 Körperbewusstsein
3.3.2.5 Persönliches Wachstum
3.4 Peer Counseling eine Methode?!
3.4.1 Peer Counseling als besondere Form der Beratung
4. Peer Counseling in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung
4.1 Behindertenarbeit
4.1.1 Definition Behinderung
4.1.2 Ursachen und Arten von Behinderung
4.2 Behindertenarbeit als Fürsorge
4.3 Von der Klassischen Behindertenarbeit hin zur Selbstbestimmung
4.4 Peer Counseling anhand eines Praxisbeispiels der Selbstbestimmt Leben Bewegung
5. Ausbildung und Berufsorganisation
5.1 Ausbildung
5.1.1 Curriculum für die Weiterbildung „Curriculum 2002/ Weiterbildung für behinderte Menschen
5. Seminar (Wochenende) Methoden des PC
5.2 Berufsverband
5.2.1 Ist es notwendig Peer Counseling als anerkannte Berufsausbildung anzubieten?
6. Eine Methode zieht Kreise - Darstellung am Beispiel des Senior Peer Counseling in der Altenarbeit
7. Peer Counseling in der Sozialen Arbeit - Eine Methode mit Zukunft? Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Internet:
Abbildungen:
Curriculum des bifos e.V Curriculum I 2002/2003 I für behinderte Menschen
5. Seminar (Wochenende)
Methoden des PC
Alliance on Aging
Fragebogen
Anhang
Curriculum des bifos e.V.Fehler: Referenz nicht
Fragebogen.. Fehler: Referenz nicht gefunden
www.talentmarketing.de
www.isl.ev.org./article/31.html
www.isl.ev.org./article/33.html
Abstract
Peer Counseling in der Sozialen Arbeit - Eine Methode mit Zukunft? Dies ist zugleich Titel und zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit.
Anhand der theoretischen Vorüberlegungen, was Soziale Arbeit beinhaltet, sie ausmacht und was eine Methode ist und welche Stellung die Methode für die Soziale Arbeit bedeutet, nähere ich mich dem Themenkomplex des Peer Counseling. Über die Entstehungsgeschichte, der Erläuterung von Grundhaltungen und Techniken der sich Peer Counseling bedient, nähere ich mich der Fragestellung ob und wen ja warum Peer Counseling eine Methode ist, beantworte diese und arbeite die Besonderheiten des Peer Counseling in der Beratung heraus. Nach der Vorstellung des Peer Counseling in rein theoretischer Art und Weise erfolgt dann die Darstellung des Peer Counseling in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Vorab wird die Thematik der Behinderung unter Berücksichtigung verschiedenster Aspekte definiert, die Behindertenarbeit von der Fürsorge bis hin zur Selbstbestimmung skizziert und anhand eines Praxisbeispiels aus der Selbstbestimmt Leben Bewegung die Anwendung des Peer Counseling verdeutlicht.
Ohne Ausbildung und Berufsorganisation des Peer Counseling näher zu beleuchten und zu hinterfragen, ist es vermessen sich Gedanken über eine Zukunftsorientierung der Methode Peer Counseling in der Sozialen Arbeit zu machen. Auch ist es nicht differenziert genug, sich hier nur auf Veröffentlichungen einer Ausbildungsorganisation und eines Berufsverbandes zu stützen. Daher fließt hier das Ergebnis einer Umfrage mit ein. Im letzten Kapitel „Zusammenfassung und Ausblick" wird Peer Counseling als eine Methode der Sozialen Arbeit noch einmal abschließend und zusammenfassend diskutiert. Hierbei werden sowohl die Antworten der von mir gemachten Umfrage als auch sozial und berufspolitische Faktoren einbezogen.
Vorwort
„Wie kommt es, dass du ausgerechnet eine Arbeit über Peer Counseling schreibst?" - Eine der häufig gestellten Fragen während der Zeit in der ich diese Arbeit schrieb.
Allerdings auch eine sehr berechtigte Frage. Um diese zu beantworten, muss ich ein wenig von mir erzählen: Ich habe Multiple Sklerose, eine in meinem Fall fortschreitende Krankheit, die bewirkt hat, dass sich eine zunehmende Behinderung eingestellt hat. Im Zuge dieser Behinderung bin ich auch immer mehr auf die Hilfe anderer und auf diverse Hilfsmittel angewiesen. In der Selbsthilfegruppe erlebte ich eine starke Orientierung auf den Sollzustand bezogen, aber keinerlei Unterstützung, wie ich mit dem Ist-Zustand umgehen kann. Ich fühlte mich ziemlich allein gelassen. Als ich lernen musste, mich an ein Leben mit dem Rollstuhl zu gewöhnen, erhielt ich tausend Ratschläge, zumeist von Menschen ohne Behinderung, aber keine Beratung. Dann kam das Praxissemester und ich traf auf andere Frauen mit Behinderung. Sie gaben mir keine Ratschläge, sondern berieten mich nach dem Peer Counseling Konzept. Hier erfuhr ich konkrete Hilfestellung in Form von Beratung. Damit konnte ich lernen, selbst mit meiner Situation klar zu kommen und neue Wege erarbeiten, um Probleme zu lösen. Ein Beispiel zum besseren Verständnis: Ich bewohnte eine nicht Rollstuhlzugängliche Wohnung. Ich wusste im Grunde schon was zu tun nötig war, scheute mich aber vor der Konsequenz diese Durchzuführen, nämlich einem Umzug. Die Beraterin ließ mich eine Liste schreiben, was für die alte und gegen eine neue Wohnung spricht und das ganze umgekehrt auch. Ich hatte schwarz auf weiß die Lösung und musste sie mir eingestehen. Ich bin umgezogen. Ein kleines Beispiel, aber ein deutliches, wenn man bedenkt, dass zuvor viele nicht behinderte Menschen mir diesen Rat gegeben haben, ich ihn aber nicht hören konnte und wollte. Die Peer- Frau hat es mit mir erarbeitet und ich nahm es an. Diese Methode hat mich überzeugt. Ich fühlte mich verstanden.
Dies alles fiel in die Zeit Themenfindung für die Diplomarbeit und ich wusste: Mit Peer Counseling und dem, was dahinter steckt will ich mich näher auseinandersetzen. Das Thema dieser Arbeit wurde geboren.
1. Einleitung
Peer Counseling ist eine in der Sozialen Arbeit bislang wenig genutzte Methode. Sie wird zwar praktiziert, aber eher verschämt- sie wird jedoch nicht zu deren Handlungsinstrumenten gezählt oder gar in der Ausbildung an den Fachhochschulen gelehrt. Warum ist das so? Ist Peer Counseling nicht salonfähig ob ihres Entstehungskontextes? Schreckt die Tatsache ab, dass behinderte Menschen einen Weg gefunden haben, sich selbst zu helfen? Ist diese Methode, die aus der Not und dem Willen nach Selbstbestimmung entstanden ist nicht wissenschaftlich genug für die Soziale Arbeit? Macht sie Soziale Arbeit hinfällig?
Fragen über Fragen, die sich vielleicht im ersten Moment wie eine Anklageschrift lesen (was aber nicht gemeint ist), Fragen, die nach Aufklärung verlangen, Diskussionen entfachen und wachrütteln sollen.
Die vorliegende Arbeit soll neue Impulse für die Soziale Arbeit geben und zur Beschreitung neuer Wege beitragen.
Im Wande l des aktuellen gesellschaftlichen Kontextes ergeben sich neue Handlungsfelder für Peer Counseling in der Sozialen Arbeit. Umgekehrt kann Peer Counseling von der Sozialen Arbeit profitieren, da diese durch ihre vielfältige Methodenkompetenz neue Impulse geben und strukturieren kann, was bislang noch im Entstehen begriffen ist: die berufliche Etablierung eines neuen Ausbildungszweiges.
Kapitel 2 dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Sozialen Arbeit, deren einzelner Komponenten Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialarbeitswissenschaft, setzt die Soziale Arbeit in Bezug zum Methodenbegriff und veranschaulicht dies beispielhaft an einigen ausgewählten Methoden der Sozialen Arbeit. Von diesem Punkt ausgehend, beschäftigt sich
Kapitel 3 mit dem Peer Counseling, definiert die Begrifflichkeit, zeigt die geschichtliche Entwicklung auf, erläutert die Grundhaltungen und Techniken und beantwortet die Frage, ob Peer Counseling eine Methode ist und begründet die Antwort.
Kapitel 4 zeigt die Arbeit des Peer Counseling in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Um dies nachvollziehbar und konkret zu verdeutlichen, wird hier zunächst die Behindertenarbeit im Sinne der Rehabilitation verdeutlicht und Behinderung an sich definiert und vorgestellt. Dann wird die Entwicklung der Behindertenarbeit nach der reinen Fürsorge bis hin zur Selbstbestimmung skizziert und das Ganze wird abgerundet durch ein Praxisbeispiel.
Kapitel 5 stellt dann Ausbildung und Berufsorganisation des Peer Counseling dar. Hier fließen Ergebnisse einer kleinen Umfrage mit ein, um zu verdeutlichen, dass Interesse besteht und es auch gewollt ist, Peer Counseling professionell zu etablieren.
Kapitel 6 schließlich bietet eine Perspektive für die Zukunft an. Hier wird dargestellt wie sich die Altenarbeit Peer Counseling zu nutze macht. Um jedoch über Altenarbeit im Allgemeinen und das Senior Peer Counseling im Besonderen schreiben zu können, ist es unabdingbar, zunächst der Fragestellung nach zu gehen „Wann ist der Mensch alt" und die verschiedenen Formen der Altenarbeit in der Sozialen Arbeit zu beleuchten.
In Kapitel 7 das überschrieben ist: „Peer Counseling in der Sozialen Arbeit - Eine Methode mit Zukunft? Zusammenfassung und Ausblick" nähere ich mich der Beantwortung der Fragestellung des Diplomarbeitstitels und stelle mein Ergebnis vor.
Allgemeines/ Grundsätzliches zu dieser Arbeit:
Es war nicht besonders einfach einen Terminus zu finden, der weder das männliche noch das weibliche Geschlecht benachteiligt, da vieles der verwendeten Literatur explizit für Frauen oder Männer mit Behinderung geschrieben wurde, selten für beide Geschlechter. Ich habe mich bemüht möglichst in der Allgemeinform, also sachlich zu schreiben: Menschen mit Behinderung, Studierende, Berater, Ratsuchende,... .Wenn ich von Personen rede, die eine Behinderung haben, dann verwende ich etwas umständlichere Beschreibungen wie „Frauen mit Behinderung" oder „Männer mit Behinderung", „Menschen/Personen mit Behinderung" oder ähnliches. Auch wenn die Lesbarkeit dadurch etwas weniger „flüssig" ist, geht es mir bei dieser Art der Formulierung darum, den Menschen in den Vordergrund zu stellen. Dies spiegelt die Grundhaltung des Peer Counseling wieder!
2. Soziale Arbeit
Der Begriff Soziale Arbeit ist keine Berufsbezeichnung, sondern ein die darin enthaltenen Professionen vereinender Begriff.
Soziale Arbeit steht für das gemeinsame Handlungssystem von Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Unter dem Begriff Soziale Arbeit werden diese beiden in ihrer Entstehungszeit scharf getrennte, mittlerweile aber durch gesellschaftliche Entwicklungen mehr und mehr verschmelzende Berufszweige des „Sozialen Handelns" zusammengeführt zu einem starken Handlungssystem. Zu diesem Handlungssystem gehört mittlerweile auch die Sozialarbeitsforschung.
Im Rahmen der Fragestellung, ob Peer Counseling eine dienliche Methode für die Soziale Arbeit sein kann, ist es nötig, auch diese Professionen und das Begriffskonstrukt, welchem der „Schlüsselbegriff Sozial" (Mühlum,2001) vereinend anheim steht, Soziale Arbeit näher zu beleuchten.
2.1 Sozialarbeit, Sozialpädagogik und
Sozialarbeitswissenschaft
Im Folgenden werden die drei Disziplinen, welche die Soziale Arbeit bilden näher erläutert. Sozialarbeit und Sozialpädagogik, die beiden handelnden Säulen und
Sozialarbeitswissenschaft, die forschende und vielleicht am stärksten sich verändernde Säule.
„Sozialarbeit ist gesellschaftlich organisierte, professionelle Hilfe zur Bearbeitung psychosozialer Probleme mit dem Ziel der Verbesserung individuellen und gesellschaftlichen Wohlergehens nach Maßgabe sozialer Gerechtigkeit." (Mühlum,2001; S. 22)
Eine Definition, die viel beinhaltet, was näherer Erklärung bedarf. Diese Erklärung ist nur möglich, wenn man einen Exkurs in die Geschichte der Sozialarbeit unternimmt.
Sozialarbeit wird eigentlich schon seit Entstehung der Welt betrieben, nur hatte das „Kind" keinen Namen. So bald ein Mensch einem anderen Menschen Hilfe in irgendeiner
Lebenslage zu gute kommen lässt, kann dieser sagen, dass er Soziale Arbeit macht. Einfach oder doch nicht so sehr. Zumindest leistet dieser keine Professionelle Sozialarbeit. Die erste geschichtlich dokumentierte Sozialarbeit steht in der Bibel: Jesus ging in die Gemeinden, Städte und Orte und linderte die Not der Menschen. Er forderte sie auf, etwas an ihrer Haltung zu ändern und gemeinsam für Besserungen zu sorgen, gegenseitig Sorge zu tragen. Vielleicht die erste Form von Sozialarbeit.
Sozialarbeit in ihrer heutigen Form kann als direkte Folge von Armenpflege, Fürsorge und Wohlfahrtspflege gesehen werden. Sowohl Armenpflege als auch Fürsorge und Wohlfahrtspflege sind Produkte des jeweiligen gesellschaftlichen und somit auch sozialpolitischen Geschehens zu der jeweiligen Zeit.
Dies gilt auch für die Sozialarbeit, was explizit an der zurzeit Handelnden immer wieder deutlich wird. Denkt man nur an Sozialarbeit in Rehabilitationseinrichtungen zur beruflichen Rehabilitation. Hier werden Entscheidungen von Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen nicht mehr nach
Maßgabe der Fähigkeiten der Klientel zur Einstufung in Ausbildungsprogramme getroffen, sondern nach Maßgabe des Gesetzestextes und somit politischer Vorgaben. So sind, um dies am Beispiel zu verdeutlichen, dreijährige Umschulungen nicht mehr gesetzlich vorgesehen, und somit ein Studium nicht mehr generell möglich.
Sozialpädagogik ist ein, vor allem in Bildung und Erziehung angesiedelter Terminus. Dies ist wenig verwunderlich, wurde dieser Begriff doch erstmals 1851 von Adolf Diesterweg in seinem „Wegweiser zur Bildung für deutsche Lehrer" eingeführt. (Mühlum,2001)
Sozialpädagogik entstand aus dem mittelalterlichenfrühneuzeitlichen Waisenhauswesen in Form von Konzepten der Armenerziehung. (Spiele von,2004 ,S.21)
Schon allein der Wortteil Pädagogik zeigt den Handlungsspielraum auf: die „Pädagogik ist die praktische und theoretische Lehre von Erziehung und Bildung des Menschen." (Wahrig,2001)
Heute lenkt die Sozialpädagogik ihr Augenmerk zunehmend auf die gesellschaftlichen Bedingungen, die für Erziehung und Bildung vorausgesetzt werden müssen sowie auf allgemeine Fragen der Hilfe, Unterstützung, Beratung und Förderung. (Spiegel von, 2004, S. 21)
„Die Forderung nach wissenschaftlicher Grundlegung ist so alt wie die Sozialarbeit als Beruf. Aber erst seit Mitte der 60er Jahre verwenden Hunziger und Pfaffenberger den
Begriff Sozialarbeitswissenschaft (SAW), der in den 70er- Jahren von Lukas und Rössner aufgegriffen wird. Aufgrund einer respektablen Theoriegeschichte (Theorien der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik) klären sich danach die Konturen und ab den 90er- Jahren ist der Wissenschaftsanspruch begründet (Engelke: Wissenschaft; Wendt: Sozial; Hey: SAW). Unter SAW wird seitdem die Gesamtheit des theoretischen - d.h. wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden - Wissens der Sozialarbeit im Sinne einer eigenständigen Disziplin für diesen Gegenstandsbereich verstanden." (Mühlum, in Deutscher Verein, S.846)
Die Sozialarbeitswissenschaft ist durch ihren oft sehr kontroversen und provokativen Stil der Auseinandersetzung mit der Sozialpädagogik und mit Neuem die Kraft in der Sozialen Arbeit, die am meisten verändert. Ein Vorteil der Sozialarbeitswissenschaft ist, dass sie ihre Argumentation immer auf Erforschtes, auf Daten und Fakten stützt. Sie ist unglaublich wichtig für Veränderungsprozesse. Sie ist auch die Kraft, die sich der politischen Argumentation vermag entgegenzustellen und sie überzeugen kann.
2.2 Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit
Soziale Arbeit selbst ist keine Methode an sich, aber sie bedient sich bei der Ausführung ihrer Handlungen vieler Methoden. Um Soziale Arbeit in ihrer Ausübung verstehen und nachvollziehen zu können, ist es wichtig sich mit dem Methodenbegriff in der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen. Nur wenn man sich verdeutlicht, was eine Methode ist und wie sie sich abgrenzt zum Konzept wird deutlich, welchen
Stellenwert sie hat, wie sie angewandt werden kann und wie effektiv es ist, sich unterschiedlicher Methoden zu bedienen, um das Handlungsspektrum vielfältig und auf einzelne Bedürfnisse individuell zu geschnitten anwenden zu können.
2.2.1. Methode versus Konzept und die Bedeutung in der Sozialen Arbeit
Methode
Um darüber diskutieren zu können, ob Peer Counseling eine
Methode für die Soziale Arbeit werden kann bzw. dies bereits ist, ist es unabdingbar sich mit der Methodendiskussion auseinander zu setzten. An deren Beginn steht zweifelsfrei die Definition des Begriffes Methode. Es ist sicherlich fraglich, warum über den Begriff der Methode überhaupt nachgedacht werden muss, zumal er ein im alltäglichen Sprachgebrauch in allen möglichen Situationen gebräuchlicher Begriff ist. Gerade dies erfordert aber ein genaues Hinsehen im Bezug wissenschaftlichen Arbeitens.
Im ersten Schritt dieser Betrachtungsweise ist es Sinnvoll, sich den Begriff aus sprachlicher Sicht zu verdeutlichen. Der Begriff „Methode" entstammt dem „griechischen methodos und bedeutet im Ursprung „Gang einer Untersuchung", eigentlich „das Nachgehen, der Weg zu etwas hin" - meta = nach, hinter und hodos = der Weg", im heutigen Sprachgebrauch gebrauchen wir das Wort Methode in der Beziehung als planmäßiges, folgerichtiges Verfahren, Vorgehen, Handeln, (vgl. Wahrig, S. 590)
Aus dieser ersten sprachlichen Ableitung wird klar: Methode beziehungsweise methodisches Handeln bedeutet, dass man planmäßig, folgerichtig handelt.
Im Kontext der Sozialen Arbeit wird der Methodenbegriff noch etwas differenzierter definiert. Eine Methode wird in der Sozialen Arbeit als eine Arbeitsform beziehungsweise ein Arbeitsprinzip verstanden, das sich explizit auf ein bestimmtes Klientensystem (Einzelperson, Paare, Familien, Gruppen) bezieht, oder ein soziales System (Stadtteil, Gemeinwesen). In der Sozialen Arbeit wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen und um für ein soziales Problem eine Lösung zu erreichen, ein bestimmtes Hilfsmittel eingesetzt. Methoden werden als die Möglichkeit der Verbindung von erfahrungsbezogenem Erfahrungswissen mit wissenschaftlichem Erklärungswissen gesehen. Methoden sollen Unterstützung geben, einen planbaren, nachvollziehbaren und damit kontrollierbaren Hilfeprozess einzuleiten und dabei den Interessen und Bedürfnissen von Klientel und Bedingungen und Voraussetzungen der Institutionen und dem gesellschaftlichen Auftrag an die Soziale Arbeit gerecht zu werden. (Ehrhardt: in Deutscher Verein, S.639 -642)
In folgender Definition wird die gesamte Dimension der Methodendiskussion und Notwendigkeit eben dieser für die Profession Soziale Arbeit deutlich und verständlich. „Das berufliche Handeln in der Sozialen Arbeit wird verwirklicht durch den reflexiven Einsatz der eigenen „Person als Werkzeug". Methodisch zu handeln bedeutet, die spezifischen Aufgaben und Probleme der Sozialen Arbeit strukturiert und kontextbezogen, kriteriengeleitet und eklektisch, zielorientiert und offen zu bearbeiten. Hierbei sollte man sich an Charakteristika des beruflichen Handlungsfeldes sowie am wissenschaftlichen Vorgehen orientieren. Der
Begriff beschreibt eine besondere Art und Weise der Analyse, der Planung und Auswertung des beruflichen Handelns, die sich vom Alltagshanseln unterscheidet. Professionelle müssen ihre Situations- und Problemanalysen, die Entwicklung von Zielen und die Planung ihrer Interventionen verständigungsorientiert, multiperspektivisch und revidierbar gestalten. Es wird von ihnen erwartet, dass sie ihre Handlungen transparent und intersubjektiv überprüfbar halten, und dass sie diese berufsethisch rechtfertigen, unter Zuhilfenahme wissenschaftlicher und erfahrungsbezogener Wissensbestände begründen und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bilanzieren können." (Spiegel von,2004,S.9)
Vom Konzept zur Methode
In der Methodendiskussion stößt man unweigerlich immer wieder auf den Begriff „Konzept" und auf die Abgrenzung zum Begriff der Methode:
Im vorangegangenen Abschnitt wurde ja bereits definiert, dass eine Methode planmäßiges, folgerichtiges Handeln ist. Ein Konzept hingegen ist der Plan eines Vorgehens. Der Begriff Konzept stammt aus dem lateinischen conceptum, was bedeutet, „das in Worten Abgefasste, Ausgedrückte", (vgl. Wahrig, S.503) Das Konzept, also der Plan des Handelns muss vor Vollzug in irgendeiner Form durchdacht und zu Papier gebracht werden. Eine Methode ist ein planmäßiges, folgerichtiges Handeln. Eine Methode ist also folgerichtig eine Folge eines Konzeptes oder eingebettet in ein Konzept. ( Galuske,1998)
Die meisten Konzepte entstehen aus einem dringenden Bedürfnis nach Veränderung, geboren aus Not und Elend der Menschen. Dies sei an einem sehr populären Beispiel verdeutlicht - der Caritas.
Vinzenz von Paul (1581-1660) der Begründer der Caritasbewegung sah die Not der Menschen in seiner Heimat Frankreich. Er stellte sich gegen die damalige Weltordnung.
Im Frankreich des 17. Jahrhunderts herrschte Wohlstand beim Adel und bittere Armut beim Volk. Vinzenz von Paul stammte aus einer armen Bauernfamilie aus Pouy bei Dax in Südfrankreich. Wie viele seiner Zeit wollte er seiner ärmlichen Herkunft entfliehen. Er wurde Priester mit dem Wunsch eine fette Pfründe zu erhalten, reich zu werden und sorgenfrei im Überdruss leben zu können. Jedoch trugen einige Ereignisse während seines priesterlichen Werdegangs dazu bei, dass sich seine Sichtweise veränderte. 1605 geriet der junge Priester auf einem Galeerenschiff in Gefangenschaft und wurde als Sklave nach Tunis deportiert. Nach seiner Befreiung wird er Hauslehrer bei der Familie des Galeerengenerals de Gondi in Paris. Hier sieht er das Elend der Menschen in der Stadt und auch in den Spitälern. Er beginnt mit den Volksmissionen auf dem Besitz der Gondi. Er empfindet es als Schande, im Überfluss zu Leben, während um ihn herum gehungert wird. ,, Wäre es nicht eine Schande, wenn wir im Überfluss leben, während andere Not leiden!" (IX,85:in Schnelle,S.38,1980) Aus diesem Empfinden heraus entwickelt er die Vision, dass mehr Menschen noch geholfen werden kann. Er verlässt heimlich das Haus de Gondi um in Châtillon-les-Dombes eine Pfarrstelle anzunehmen.
In seiner Pfarrei versucht er sein erdachtes Konzept zur Hilfegewährung für alle Bedürftigen der Gemeinde umzusetzen. Er gründet den ersten Caritasverein.
Dieses von ihm erarbeitet Konzept erlangte schnell Popularität. Es wurden immer mehr Caritasvereine gegründet, das Netzwerk mehr und mehr ausgebaut. Es wurde und wird so noch heute methodisch Hilfe für Bedürftige in unterschiedlichen Dienstleistungsebenen erbracht. (Schnelle,1980 u. Conzemius 1979)
Wie die Entwicklung des Peer Counseling zu sehen ist und ob Peer Counseling dem Methodenbegriff standhält, wird an späterer Stelle erläutert.
2.2.2 Ausgewählte Methoden in der Sozialen Arbeit
Um die vorangestellten Begrifflichkeiten mit Leben zu füllen und in Bezug zur handelnden Realität zu setzen, werden nun im Folgenden einige ausgewählte Methoden der Sozialen Arbeit vorgestellt. Die vorgestellten Methoden werden teilweise auch im Peer Counseling angewandt oder sind für dieses eventuell von Interesse, wenn sich die Soziale Arbeit näher auf Peer Counseling als festen Bestandteil der Soziale Arbeit einlässt.
2.2.2.1 Klientenzentrierte Gesprächsführung
Im Zentrum von Rogers theoretischem Ansatz steht der
Begriff der Selbstverwirklichung. Darunter ist ein beständiges Streben nach der Realisierung des eigenen Potentials sowie nach der Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und Talente zu verstehen.
Ziel der Klientenzentrierten Psychotherapie ist die Unterstützung der Klientel bei der Entdeckung seiner Individualität, bei der Förderung des gesunden psychischen Wachstums. Rogers war der Ansicht, dass bei psychischen Leiden der Personen das Streben zur Selbstheilung gestört ist, der Klient/ die Klientin allerdings genügend Ressourcen in sich birgt, um sich selbst zu verstehen und die eigene Lebensweise konstruktiv zu ändern. Es gilt daher, diese Ressourcen zu reaktivieren.
Rogers geht davon aus, dass die Klientel die nötigen Hilfequellen aus der Beziehung mit dem Therapeuten/der Therapeutin freisetzen kann. Der/die Therapeut/in ist unterstützender Zuhörerin. Er/sie spiegelt und wiederholt das von dem Klienten/der Klientin Gesagte mit eigenen Worten und fasst die unausgesprochenen Gefühle in Worte. Dabei wird nichts bewertet und beantwortet, keine Ratschläge erteilt, und keine Anweisungen gegeben. Hierdurch wird der Klient/die Klientin angeregt eigene Lösungen zu finden.
Die Klientenzentrierte Gesprächsführung ist nicht nur als Therapie geeignet, sondern auch als Gesprächsberatung. Es gibt 3 wichtige Grundprinzipien für den/die Beraterin/ Therapeutin:
- uneingeschränkte Wertschätzung
- Kongruenz (Echtheit)
- Empathie (Rogers, 2004) (Galuske, 2002)
2.2.2.2 Case Management
Case Management als Methode der Arbeit von Sozialdiensten entstand Ende der 70 er Jahre in den USA. Es entstand aus einer Notsituation der Sozialdienste. Die Zersplitterung sozialer Dienstleistungsangebote und die Forderung nach kostengünstigerer und effizienterer Arbeit forderten eine Neuorientierung und die Schaffung neuer Arbeitsmodelle. Case Management war die Lösung für die Forderungen.
„Case Management gehört der Sozialarbeit an und hat die Kernfunktion, den Klienten-Systemen (einzelnen Menschen, Familien und ihren Angehörigen, Kleingruppen, Nachbarn, Freunden usw.) in koordinierter Weise Dienstleistungen zugänglich zu machen, die von ihnen zur Lösung von Problemen und zur Verringerung von Spannungen und Stress benötigt werden. Sozialarbeiterinnen erfüllen damit einen wichtigen Teil ihres Mandates und ihrer Funktion, indem sie soziale oder gesundheitliche, therapeutische und erzieherische, religiöse, juristische u.a. Hilfen denen vermitteln und zukommen lassen, die auf derartige Leistungen ambulant (im eigenen Haushalt) oder in Institutionen und Organisationen angewiesen sind." (Lowy 1988, S.31, in Galuske, 2002).
Funktionen des Case Managements
- assesrnent = Erfassung der Aufgabenstellung, d.h. die Analyse der Lebenssituation des Klienteis und der daraus resultierenden Hilfeerfordernisse;
- service planing = Planung der Dienstleistung, d.h. die gemeinsame Erarbeitung eines Hilfe- und Unterstützungsplans mit dem Klientel;
- brokering services = konkrete Vermittlung der Unterstützung, d.h. die Kontaktierung und Vermittlung an die konkret Hilfeleistende Institution;
- community intervention = Handeln im kommunalen Kontext, d.h. der Koordination der Hilfeleistung im kommunalen Zusammenhang.
Im Mittelpunkt des Handelns steht der Klient dem im Sinne von Effektivität und Effizienz ein optimales Unterstützungsnetzwerk eingerichtet werden soll. (Galuske,2002)
Phasen des Hilfeprozesses im Case management
1. Phase: Einstieg („case finding")
2. Phase: Einschätzung
3. Phase: gezielter und planmäßiger Einsatz der Dienstleistung („Verknüpfung (linkage) von Klientensystem und Hilfeleistung")
4. Phase: Ausführung des Case managements
5. Phase: Kontrolle und Evaluation (Galuske,2002)
Drei zentrale Rollen des Case Managers:
- Beraterin
- Koordinatorin
- Anwalt/Anwältin des Klientel (Galuske, 2002)
2.2.2.3 Lösungsorientierter Ansatz
Der Lösungsorientierte Ansatz entspringt dem Systemischen
Ansatz, der aus der Systemischen Therapie nach Virginia
Satir, die eigentlich Familientherapeutin war, entwachsen ist.
Die Lösungsorientierte Kurztherapie als deren Vertreter zum Beispiel De Shazer (1989) zu nennen ist, ist eine Sprachphilosophie (Derrida). Der Systembegriff der Lösungsorientierten Kurztherapie lautet: „Aus der Sprache gibt es kein Entrinnen." Die zentralen Methoden sind der Solution Talk, die Wunderfragen und das erteilen so genannter Hausaufgaben. (Schlippe von/ Schweitzer,2003)
Diese Erkenntnisse macht sich die Soziale Arbeit in der Systemischen Beratung, hier speziell im Lösungsorientierten Ansatz zu Nutzen. „Systemische Beratung bzw. Psychotherapie ist eine Kommunikationsform zwischen zwei oder mehreren Menschen, welche die spezifischen Beziehungsgestaltenden Interaktionsprozesse zwischen den Menschen in verschiedenen Systemen besonders berücksichtigt und den Menschen als doppelt systemisch determiniert betrachtet: Zum einen stellt der Mensch selbst ein komplexes, sich selbst reproduzierendes autonomes System dar, zum anderen ist er existenziell auf soziale und ökologische Systeme (ökosystemische Perspektive) angewiesen, die seine Lebensfähigkeit gewährleisten." (Mücke, 2003,S. 25 ff.)
Aus dieser Tatsache heraus erwächst das lösungsorientierte Handeln und Denken. „Wer konsequent lösungsorientiert denkt und handelt, kommt schnell zu der Erkenntnis, dass jede von Menschen als psychosoziales Problem definierte Tatsache und jedes symptomatisch wahrgenommene Verhalten eine Lösung für einen zugrunde liegenden internen bzw. externen Konflikt darstellt." (Mücke, 2003, S. 29)
3. Peer Counseling
Im Folgenden wird die in der Sozialen Arbeit noch wenig verbreitete und angewandte Methode des Peer Counseling näher erläutert und beleuchtet.
Peer Counseling ist bekannt als die „Pädagogische" Methode der Independent Living Bewegung in den USA. Hier wurde sie entwickelt und von dort auch weiterverbreitet.
3.1 Begriffsbestimmung
Der Begriff Peer Counseling entstammt dem Englischen und lässt sich wie folgt übersetzen:
Peer = Gleichgestellte, Ebenbürtige Counseling = Beratung (Langenscheidt,1990) Peer Counseling bedeutet also, Betroffene beraten Betroffene.
Dies als Definition ist aber bei weitem nicht ausreichend, denn diese Art von Beratung Betroffener durch Betroffene erfolgt in einem bestimmten Kontext. Es muss immer ein ähnlich erlebter Hintergrund, sei es Behinderung, Krankheit, Alter, Studium oder Beruf vorhanden sein.
Peer Counseling entstammt der Behinderten- beziehungsweise Selbstbestimmmt-Leben-Bewegung. Dies allein drückt die Besonderheit aus. Peer Counseling verfolgt den Anspruch, Menschen mit Behinderung in ihrer Ganzheitlichkeit wahrzunehmen, sowohl in ihrer Rolle als Frau/ Mann und in ihrer Rolle als Behinderte/r. (Hermes in Hermes,Faber;2001)
Während Peer Counseling die konkrete Beratung durch Gleichartige/ Gleichgestellte bedeutet, beschreibt Peer Support den gesamten Prozess von Unterstützung und Begleitung. Peer Support wird, gerade in der amerikanischen Fachwelt häufig als Terminus verwendet, aber deutlich abgegrenzt zum Peer Counseling. (Hermes in Hermes/ Faber,2001)
Der Vollständigkeit halber sei hier ein weiterer in Zusammenhang mit Peer Counseling häufig in Verbindung gebrachter Begriff noch definiert: Der Begriff Peer Group bedeutet Bezugsgruppe. Dieser Begriff entstammt der soziologischen Theorie. (Deutscher Verein;2002)
Es ist nicht verwunderlich, wenn dieser Begriff mit Peer Counseling in Verbindung gebracht wird, zumal beim Peer Counseling der/die Beraterin und die/ der Rasuchende/r Teil derselben Bezugsgruppe sind. Beim Peer Counseling im Ursprünglichen Sinn liegt bei beiden eine Behinderung/ chronische Erkrankung vor und je mehr weitere Tatsachen übereinstimmen (zum Beispiel Geschlecht, Art der Behinderung, Lebenssituation und Fragestellung), desto mehr bin ich Teil derselben Peer Group. Der Begriff der Gruppe und seine Definition sind für die weitere Arbeit und das Verständnis von Peer Counseling irrelevant, so dass ich hier auf eine weitere Vertiefung verzichte.
3.2 Entstehungsgeschichte
„Per aspera ad astra" (Seneca)- „Auf mühsamen Wegen zu den Sternen empor". Auch die Geschichte des Peer Counseling könnte man, müsste man sie in einen Satz fassen so beschreiben.
Peer Counseling, die pädagogische Methode der „Independent Living"-Bewegung, der Bürgerrechtsbewegung behinderter Menschen in den USA, ist entstanden auf Grund mühsamer Wege. Menschen mit Behinderung hatten in den USA (wie auch in der BRD) keine Lobby.
Mitte der sechziger Jahre hatten Studierende größere praktische und soziale Probleme zu überwinden, um ihr Studium durchführen zu können. An der Universität Berkeley begannen aus diesem Grund heraus sich regelmäßig Studierende mit Behinderung zu treffen. Sie sind die Pioniere der „Independent Living"-Bewegung. Ziel dieser Zusammenkünfte war es, dass die Studierenden einander Zeit gaben, um sich über Probleme bezüglich ihrer Behinderung, des Studiums und Problemen mit Assistenz auszutauschen, um daraus resultierend neue Lösungswege zu entwickeln. Dabei wendeten sie das Prinzip an, das eine Person sprach, während die anderen zuhörten. Diese Art von Unterstützung war an amerikanischen Universitäten häufig angewandte Methode - anders war nur, dass es um spezielle Themen ging. Der Kontext der Treffen war die Behinderung.
Im Laufe der Jahre fand diese anfängliche Methode des Redens und Zuhörens auch außerhalb der Universitäten immer mehr Anklang bei Menschen mit Behinderung. Auch wurde diese Unterstützungsform immer mehr verfeinert, im dem Teile humanistischer Therapieformen, vor allem des Counseling und der Klientenzentrierten Gesprächsführung nach Rogers integriert wurden in Art und Ablauf der Unterstützung. Auch verwendeten sie zunehmend Techniken wie zum Beispiel das Aktive Zuhören, die sich bereits in anderen gesellschaftlichen Gruppierungen, die nicht im Zentrum der allgemeinen Wahrnehmung stehen(Frauenbewegung,
Homosexuelle, Afroamerikaner)als hilfreiche Instrumente erwiesen hatten.
Peer Counseling wurde mit den Jahren zum wichtigsten Werkzeug zur Befähigung behinderter Menschen in der „Independent Living"-Bewegung in den USA. Es begannen immer mehr Menschen mit Behinderung sich selbst für ihre Interessen einzusetzen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Neben dem Begriff der Selbständigkeit war auch der Begriff „selbstbestimmt" jetzt in ihrem Vokabular. Anfang der achtziger Jahre boten alle Zentren zum selbstbestimmten Leben Behinderter in den USA Peer Counseling an, damit die Menschen mehr und mehr die Möglichkeit erhielten ermächtigt zu werden sich für ihr eigenes Leben einzusetzen.
Peer Counseling fand im Kielwasser der „Independent Living" -Bewegung auch schnell den Weg nach Europa. Seit Anfang der neunziger Jahre werden auch hier regelmäßig Kurse angeboten.
In Deutschland setzte die Selbstbestimmmt-Leben-Bewegung mit einiger Verzögerung ein. Die ersten Initiativen behinderter Menschen hatten hier zunächst weniger politische Inhalte, sonder beschäftigten sich vielmehr mit Sport und Freizeitaktivitäten. Erst Mitte der siebziger Jahre bekam die Bewegung ähnlich einer Bürgerrechtsbewegung verstärkt politischen Charakter, die 1981 mit dem „Krüppeltribunal" einen ersten Höhepunkt erfuhr. In Düsseldorf kamen aus ganz Deutschland Menschen mit Behinderung zusammen, um ihre Diskriminierungen und menschenunwürdige Erfahrungen öffentlich zu machen. 1986 wurde das erste Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in Bremen gegründet. Viele weiter Zentren in ganz Deutschland folgten. Die Grundsätze und Forderungen der einzelnen Zentren stammen aus der internationalen Selbstbestimmt Leben Bewegung sie stellen eine Herausforderung sowohl an die Behindertenarbeit als auch an die Behindertenpolitik. Die Grundsätze und Forderungen lauten:
- Anti-Diskriminierung und Gleichstellungsgesetze für behinderte Menschen
- Entmedizinierung von Behinderung
- Nicht-Aussonderung und größtmögliche Integration in das
- Leben in der Gemeinde
- Größtmögliche Kontrolle über die eigenen Organisationen
- Größtmögliche Kontrolle über die Dienstleistungen für Behinderte
- Peer Counseling und Peer Support als Schlüssel zur Ermächtigung Behinderter
In Deutschland vertritt der Interessenverband Selbstbestimmt Leben- ISL e.V. die Anliegen der Selbstbestimmmt-Leben-Organisationen.
Heute wird Peer Counseling zur Klärung der verschiedensten Lebenssituationen die Menschen mit Behinderung betreffen eingesetzt. Es findet immer mehr Anklang in Institutionen und Ämtern. Auch wir es vermehrt bei anderen Personengruppen, wie zum Beispiel alten Menschen eingesetzt, wie ich in Kapitel 6 noch näher erläutern werde. (Kan,van;2004/ AsTA; 1993)
3.3 Grundhaltungen und der Einsatz von Techniken
Peer Counseling ist entstanden, aus dem Bedürfnis Behinderten Menschen heraus, sich auszutauschen über Probleme, Fragen, Anliegen und Empfindungen, die sie betreffen und die nur sie als Betroffene so wahrnehmen und nachvollziehen können.
Dieser Austausch im Peer Counseling findet statt durch den Einsatz verschiedener Techniken und ist geprägt durch eine bestimmte Grundhaltung zum Gegenüber. Dies klingt nun einfach, man könnte gar denken, dass in jeder Beratungssituation eine bestimmte Grundhaltung der Klientel Gegenüber Grundvoraussetzung ist und in der Regel Techniken immer lernbar sind. Nun, so einfach ist es nun doch nicht. Dies wird deutlich, wenn man dies näher beleuchtet.
3.3.1 Grundhaltungen
„Dem Peer Counseling liegt die Annahme zu Grunde, dass Menschen in der Regel selbst in der Lage sind, Probleme zu lösen, um ihre Ziele zu erreichen." (Gisela Hermes, in: Gisela Hermes und Brigitte Faber(Hg.) 2001, S.28) Diese Aussage ist grundlegend für das Peer Counseling. Aus dieser Annahme heraus entwickelten sich alle zentralen
Bestandteile (Grundhaltung) des Peer Counseling. „
- Grundannahme des Peer Counseling ist, dass Menschen in der Regel selbst dazu in der Lage sind, ihre Probleme zu lösen, um ihre Ziele zu erreichen.
- Die Tatsache, dass die Beraterin mit der/dem Ratsuchenden gleichgestellt ist, das heißt aus der selben Peer Group kommt ermöglicht eine Basis für
- ontakt, die nie durch Erklärungen erreicht werden könnte. Die gemeinsame Lebenserfahrung begünstigt die Entwicklung einer entspannten Atmosphäre und einen direkten Austausch. Dieser wird außerdem durch die Klarheit verstärkt, dass von dem, was während der Sitzung gesagt und getan wird, nichts nach außen dringen wird.
- Gleichzeitig wird die Gleichberechtigung beider Personen oder bei Gruppensitzungen, aller Gruppenmitglieder erreicht. Obwohl Beraterin und Ratsuchende während der Sitzung unterschiedliche Rollen haben, teilen sie bestimmte Lebenserfahrungen, die sie zu gleichberechtigten Partnerinnen machen, Partnerinnen, die „Seite an Seite" in einem Prozess Zusammenarbeiten.
- „Peer" kann sein, wer gleichaltrig ist, wer denselben (kulturellen) Hintergrund hat, wer in derselben Situation wie die Ratsuchende ist. In unserem Zusammenhang heißen solche Menschen „Peer", die zu ihrer Behinderung stehen und die somit bewusst auf eine gemeinsame Lebenserfahrung zurückgreifen können, nämlich die, mit einer Behinderung in der selben Gesellschaft zu leben. (,..)"(Kan van, in Kan van / Doose, 2004, S.23-24)
Das zentrale Ziel des Peer Counseling ist die Selbstbestimmung und als Folge daraus das selbstbestimmte Leben. Selbstbestimmung bedeutet: Selbst für das eigene Leben maßgeblich zu sein und die Regeln und Grenzen in denen gehandelt wird selbst festzulegen. Sowohl im privaten Bereich, als auch im gesellschaftlichen Kontext.
Empowerment ist ein wichtiges Prinzip im Peer Counseling. Es bedeutet Selbstbefähigung, Stärkung von Autonomie.
Empowerment ist heute eine Sammmelkategorie aller Arbeitsansätze in der psychosozialen Praxis, die die Menschen zur Entdeckung eigener Stärken ermutigen und ihnen Hilfestellung bei der Aneignung von Selbstbestimmung und Lebensautonomie vermitteln. (Deutscher Verein, 2002)
Empowerment ist keine Methode, sondern vielmehr eine professionelle Haltung, die die Förderung der Selbstorganisation und gemeinschaftliches Handeln zum Ziel hat. Zur Umsetzung dieser professionellen Haltung und somit der Empowermentstrategien ist in der konkreten beruflichen Praxis, bezogen auf die Berufsrolle der Sozialarbeiterinnen beispielsweise ein Perspektivwechsel notwendig. Dieser Perspektivwechsel muss vor allem in drei Punkten erfolgen:
1. von der Defizitorientierung hin zur Förderung von Stärken
2. von der Einzelförderung hin zur Stärkung von Individuen in Gruppen und (politischen)Kontexten
3. von der Beziehungsarbeit hin zur Netzwerkförderung.
Für Peer Counselorlnnen ist dieser Perspektivwechsel nicht notwendig oder nur sehr begrenzt, da ihre Herangehensweise an die Problemlösung und somit auch die Begegnung mit dem Klientel unter anderen Ansatzpunkten stattfindet.
Empowerment ist also vielmehr eine ethische Haltung, die der/die Ausübende verkörpert. (Galuske,2002)
Hilfe zur Selbsthilfe ist im Peer Counseling nicht das oberste Ziel, aber ein wichtiges Ziel. Gemeinsam mit dem/der Ratsuchenden Wege aufzeigen, wie Lösungen gefunden werden können. Der/die Beratende kann die Wege begleitend mitgehen, auch Schritte einleiten nur - und das ist sehr wichtig - die Verantwortung bleibt bei dem/der Ratsuchenden. Er/sie hilft sich selbst!
Dies ist auch Teil einer weiteren Grundhaltung: Die Ratsuchenden sind Experten in eigener Sache* Niemand weiß so gut, was gut tut, wie es jemand selbst weiß.
Die Grundlagen beziehungsweise Hintergrundidee des Peer Counseling lassen sich wie folgt formulieren:,,
- Hinter den Erfahrungen der Beraterin und der Ratsuchenden steht der gesammelte Erfahrungswert behinderter Menschen in der ganzen Welt. Manches scheinbar persönliche Problem kann durch die Beratung in einem allgemeinen, politischen, sozialen und kulturellen Kontext gesehen werden.
- Die Bühne gehört der Ratsuchenden. Entscheidungen über die Dauer des Prozesses und über die Zielrichtung werden von ihr getroffen. Mit anderen Worten: Die Ratsuchende trägt die Verantwortung dafür, das Beste aus der Peer Counseling Beratung zu machen." (Kan van, in Kan van / Doose, 2004, S.23-24)
Diese zentralen Bestandteile des Peer Counseling, die auf die Arbeit mit behinderten Peers bezogen sind, lassen sich auf jede Art von Peer übertragen.
Die Grundhaltungen werden verwirklicht, durch die Techniken im Peer Counseling.
3.3.2 Techniken des Peer Counseling
Allen Techniken die beim Peer Counseling eingesetzt werden, seien es Dialoge, Körperarbeit, Problemlösung u.a. ist gemeinsam, dass sie die Ratsuchenden bei dem Prozess unterstützen, sich selbst besser kennenzulernen, erschließen und eigene Gefühle, Wünsche, und körperliche Bedürfnisse wahrzunehmen." (Kan van, in Kan van/ Doose,2004. S. 23-24)
Aus dem Vorhergehenden wird deutlich: Peer Counseling ist eine besondere Annäherung an den Menschen, die in der Form wie sie praktiziert wird nur möglich ist, da Ratsuchende und Beraterin immer ein gleicher Kontext verbindet. Dieser nimmt Schwellenängste und verschafft eine Kommunikationsbasis, die nicht erst lang erarbeitet werden muss, sondern in der Grundstruktur vorhanden ist. Diese gemeinsame Basis wird dann unterstützt durch die Anwendung verschiedener Techniken. Diese sind:
- Aktives Zuhören
- Problemlösung
- Planung
- Körperbewusstsein
- Persönliches Wachsen
Die vielleicht ungenauen Bezeichnungen für die Techniken, die auch als Handlungsstrategien oder Ziele verstanden werden können, sind in der Literatur des Peer Counseling einheitlich als Techniken bezeichnet und bedürfen meiner Ansicht nach noch genauerer wissenschaftlicher Differenzierung. Nur so kann Verwirrung vermieden werden.
3.3.2.1 Aktives Zuhören
Das Aktive Zuhören ist eine der wichtigsten Kommunikationstechniken. Sie entspringt der Klientenzentrierten Gesprächsführung. Diese wurde ja bereits in Kapitel 2.3 näher erläutert. Hier soll näher gezeigt werden, welche Position das Aktive Zuhören im Peer Counseling einnimmt. Es werden dabei einzelne Schlagworte herausgegriffen, die beim Peer Counseling von besonderer Bedeutung sind und in teilweise modifizierter Form verwendet werden.
Aktives Zuhören bedeutet im Peer Counseling dass der/die Beraterin dem/der Ratsuchenden Aufmerksamkeit schenkt, in dem er/sie den/die Ratsuchenden zum Sprechen ermutigt und anregt. Die Rolle des/der Peer Counselor/in erfordert das Wissen um ein paar Dinge, die nie in einer Beratung vorkommen dürfen. Diese sind: nie Ratsuchende bewerten, nie Rat geben, nie interpretieren, nie die Verantwortlichkeit für die Probleme des/der Ratsuchenden übernehmen.
Aktives Zuhören erfordert einige Fertigkeiten um es effektiv anwenden zu können in der Peer Counseling- Beratung. Dazu gehören Aufmerksamkeit schenken, Fragen stellen, Paraphrasieren/Umschreiben, Zusammenfassung.
Aufmerksamkeit schenken bedeutet, der/dem Sprecherin genau zuzuhören. Dieses genaue Zuhören kann durch bestätigende Antworten (mh, ja, habe ich das so richtig verstanden,...)dem Gegenüber signalisiert werden. Das Gegenüber soll auch durch diese bestätigenden Antworten zum Sprechen ermuntert werden. Tausch/ Tausch nennen dieses Schenken von Aufmerksamkeit im Aktiven Zuhören „Das nicht-wertende, aufmerksame sensible Hören der inneren Welt des anderen." (Tausch/ Tausch, 1990, S.32) Dies drückt aus, was das besondere des Aktiven Zuhören im Peer Counseling ausmacht: Der/die Hörende versucht sich in die innere Welt des/der Sprechenden hineinzuversetzen, ohne Wertung zu zuhören und seine/ihre ganze Aufmerksamkeit dieser Person zu schenken.
Fragen stellen ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Aktiven Zuhören und gilt als geschlossene Technik. Fragen signalisieren dem Gegenüber, dass man an dem was er/sie erzählt Interesse hat. Fragen können weitere Informationen zu einem Sachverhalt liefern und bestimmte Sachzusammenhänge präzisieren. Man unterscheidet zwischen Fragen, die weitere Informationen zu einem Sachverhalt liefern sollen und offenen Fragen. Sie haben mehrere Funktionen. Sie dienen der Erkundung des Gegenübers und sollen Anspornen mehr zu einem Thema zu sagen, um klarzustellen, was gesagt wurde und ob dieses richtig verstanden wurde. Ganz wichtig ist auch das aufmerksam machen auf Gefühle durch offene Fragen.
Das Thema „Fragetechnik" ausführlich zu behandeln würde diesen Rahmen sprengen, zumal es ein schwieriges und sensibles Instrument ist. Fragen sollten, und darauf ist in jedem Fall zu achten, sparsam und wohlüberlegt eingesetzt werden. (Kan van,2004)
Paraphrasieren/ Umschreiben ist eine Technik, die das Gesagte in einem kurzen Statement reflektierend wiedergibt. Dabei wird darauf geachtet, dass nur die Kernaussage wiedergegeben wird, um so dem/der Ratsuchenden die Gelegenheit zu geben, zu bestätigen, dass die von ihm/ihr gemachte Aussage vom dem/der Zuhörerin richtig verstanden wurde. Dies setzt voraus, dass peinlichst genau wiedergegeben wird, was der/die Ratsuchende sagte, um zu verhindern, dass diese/r den/die Beraterin korrigieren muss. (Kan van,2004)
Zusammenfassung
Eine Zusammenfassung ist immer sinnvoll. Zum einen als Absicherung für den/die Beraterin, ob er/sie den Kontext richtig erfasst hat, zum anderen aber auch für den/die Ratsuchende/n, da er/sie so nachvollziehen kann, dass aufmerksam zugehört wurde und er/sie eventuell vergessenes noch anfügen kann. Die Zusammenfassung ist eine Vereinigung mehrerer Paraphrasen, die sowohl Gedanken, als auch Gefühle die zum Ausdruck kamen berücksichtigt. Bei der Zusammenfassung soll der Kern des Themas herausgearbeitet werden und eine Perspektive hergestellt werden. Eine Zusammenfassung kann den weiteren Beratungsrahmen definieren und ist daher unbedingt notwendig. (Kan van, 2004)
Die besondere Bedeutung für das Peer Counseling ist darin zu sehen, dass die Ratsuchenden durch ihre besondere Lebenssituation vielfach Ablehnung erfahren und ihnen nicht zugehört wird. Durch das aktive Zuhören erfahren sie Aufmerksamkeit und Wertschätzung ihrer Person. Dies erkannten bereits Carl R. Rogers und Reinhard und Annemarie Tausch. Sie berücksichtigten diese Erkenntnisse explizit bei der Entwicklung der Klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie. Aktives Zuhören ist eigentlich in jeder Form von Beratung unabdingbar.
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- Citation du texte
- Silke Theresia Haas (Auteur), 2005, Peer Counseling in der Sozialen Arbeit. Ein Methode mit Zukunft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185622
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