Die frauenspezifische Benachteiligung auf dem deutschen Arbeitsmarkt und daraus resultierend die Frauenarbeitslosigkeit, sind gegenwärtig und bereits seit vielen Jahren viel diskutierte und strittige Themen.
Obwohl laut dem Grundgesetz Männer und Frauen gleichberechtigt sind, stehen besonders Frauen vor vielen Hindernissen, wenn sie den Sprung aus der Arbeitslosigkeit (wieder) in eine Erwerbstätigkeit wagen wollen.
Aufgrund vieler sich stark auf die Arbeitslosigkeit der Frauen auswirkenden Faktoren des deutschen Arbeitsmarktes, ist die Frauenarbeitslosigkeit ein wichtiger Faktor der sozialen Ungleichheit und spiegelt einen gewissen Sexismus in der Arbeitswelt wider.
Aus diesem Grund thematisiert diese Hausarbeit die Ursachen und Hindernisse für die frauenspezifischen Probleme des deutschen Arbeitsmarktes und präsentiert mögliche Lösungsansätze, für den (Wieder-)einstieg in die Erwerbstätigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition und Begriffsbestimmung
2.1 Arbeitslosigkeit und Erwerbslosigkeit
3 Arbeitslosigkeit in Deutschland
3.1 Arbeitslosigkeit der Geschlechter
3.2 Arbeitsmarktsituation von Frauen
4 Ursachen von Frauenarbeitslosigkeit
4.1 geschlechtsspezifische Diskriminierung
4.1.1 Gender Pay Gap
4.1.2 Familie und Beruf
4.1.3 Frauenberufe
4.1.4 Teilzeitarbeit und Minijobs
4.2 Die Auswirkungen der Corona-Pandemie
5 Fördermaßnahmen und Lösungsansätze
5.1 Motivation zur Arbeitsaufnahme
5.2 Förderung von Frauen
5.2.1 arbeitsmarktpolitische Maßnahmen
5.2.2 Weiterbildungsmaßnahmen
5.2.3 Die Frauenquote
5.3 Vereinbarkeit von Familie und Beruf
6 Fallbeispiele
6.1 Kundin A.
6.2 Cultural Lights
7 Zusammenfassung
7.1 Schlussfolgerungen
7.2 Fazit
8 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Arbeitslosenquote nach Geschlecht
Abb. 2: Veränderungsraten der Arbeitslosenquoten nach Geschlecht
Abb. 3: Männer und Frauen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen
Abb. 4: Abgangschance nach Geschlechtern
Abb. 5: Berufszweige anhand der Geschlechter
Abb. 6: Lohnungleichheit
Abb. 7: Teilzeit- und Vollzeitbeschägtigungen der Geschlechter nach Branchen
1 Einleitung
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (...) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, (...) benachteiligt oder bevorzugt werden“ (Art. 3 Abs. 2 und 3 GG).
Die frauenspezifische Benachteiligung auf dem deutschen Arbeitsmarkt unddaraus resultierenddie Frauenarbeitslosigkeit sind gegenwärtig und bereits seit vielen Jahren viel diskutierte und strittige Themen.
Obwohl laut dem Grundgesetz Männer und Frauen gleichberechtigt sein sollen und laut Statistiken mehr Männer arbeitslos sind, stehen besonders Frauen vor vielen Hindernissen, wenn sie den Sprung aus der Arbeitslosigkeit (wieder) in eine Erwerbstätigkeit wagen wollen.
Aufgrund vieler sich stark auf die Arbeitslosigkeit der Frauen auswirkenden Faktoren des deutschen Arbeitsmarktes, ist die Frauenarbeitslosigkeit ein wichtiger Faktor der sozialen Ungleichheit und spiegelt einen gewissen Sexismus in der Arbeitswelt wider.
Ausdiesem Grund thematisiert diese Hausarbeit dieUrsachen und Hindernisse für die frauenspezifischen Probleme des deutschen Arbeitsmarktes und präsentiert mögliche Lösungsansätze, für den (Wieder-)einstieg in die Erwerbstätigkeit.
Dafür wird zu Beginn der Hausarbeit ein Überblick über die Begriffserklärungen fürdie Arbeits- und Erwerbslosigkeit gegeben. Im weiteren Verlauf wird dann Bezug auf die Arbeitslosenquoten in Deutschland genommen, um die Arbeitsmarktsituation von Frauen besser erläutern zukönnen.
Daran anknüpfend werden im 4. Kapitel Ursachen für die Frauenarbeitslosigkeit thematisiert und dienen demnach als Grundstein für die folgenden Erläuterungen von möglichen Lösungsansätzen und Fördermaßnahmen.
Auf Basis dieser Erkenntnisse wird ein Fallbeispiel des Jobcenters XY, sowie eine frauenspezifische Bildungsmaßnahme präsentiert, welche zur Konklusion wichtige Schritte aufzeigen,wie Frauen der Weg in die Erwerbstätigkeit ermöglicht werden kann.
Im Anschluss werden in dem Fazit die prägnantesten Punkte noch einmal beleuchtet und zusammengefasst, um einen gesamten Überblick über die Thematik der Frauenarbeitslosigkeit zu geben.
2 Definition und Begriffsbestimmung
Der vorliegende Abschnitt beschreibt kurz den Zusammenhang zwischen den Begriffen der Arbeitslosigkeit und der Erwerbslosigkeit, da unterschiedliche Begriffsbestimmungen und Auslegung existieren. Die nachfolgenden Erklärungen beziehen sich auf die Definitionen, die in dieser Hausarbeit angewendet werden.
2.1 Arbeitslosigkeit und Erwerbslosigkeit
Der Begriff Arbeitslosigkeit wird im Allgemeinen als Bezeichnung für Personen verwendet, die keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Jedoch werden häufig auch Menschen die beispielsweise einem Ehrenamt oder einer Tätigkeit mit einem Stundenumfang von weniger als 15 Stunden die Woche, nachgehen, als arbeitslos bezeichnet (Klärner, A. et al., 2019, Kap. 13.1).
Eine passende Alternative zu dieser Bezeichnung wäre der Begriff Erwerbslosigkeit, da dieser „auf das Fehlen einer entlohnten Tätigkeit rekurriert“ (Klärner, A. et al., 2019, Kap. 13.1). und gemäß dem Statistischen Bundesamt Personen betrachtet, die weniger als eine Stunde pro Woche arbeiten gehen.
Hinsichtlich dieser Darlegungen werden in der vorliegenden Hausarbeit sowohl der Begriff der Arbeitslosigkeit als auch der Begriff der Erwerbslosigkeit verwendet, wobei sie sinngemäß die gleiche Bedeutung erhalten. Da weder Ehrenämter noch sozialversicherungsfreie Beschäftigungen relevant für den weiteren Verlauf der Arbeit sind, werden diese in die Begriffe Arbeits- und Erwerbslosigkeit miteinbezogen. Demnach werden darunter alle Personen gefasst, die sich in keinen sozialversicherungspflichtigen Verhältnissen befinden.
3 Arbeitslosigkeit in Deutschland
Im dritten Kapitel wird nun ein Überblick über die Arbeitslosigkeit in Deutschland geschaffen, indem besonders die Arbeitsmarktsituation von Frauen in Fokus genommen wird.
3.1 Arbeitslosigkeit der Geschlechter
Da noch keine Arbeitslosenquote für das Jahr 2021 erhoben werden kann, werden stattdessen die Quoten von 2019 und 2020 verwendet.
Unter Berücksichtigung der statistischen Ergebnisse des Statistischen Bundesamt Destatis liegt die prozentuale Arbeitslosigkeitsquote der Frauen im Jahr 2019 bei 4,7% und im Jahr 2020 bei 5,5%. Demzufolge beträgt die Veränderungsrate zum Vorjahr 17,0 % (Destatis, o. J.).
Bei den Männern lag die Quote 2020 bei 6,3% und im Vorjahr bei 5,2%. Demgemäß stieg die Arbeitslosenquote um 21,2% an.
Abb. 1: Arbeitslosenquote nach Geschlecht
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbslosigkeit/Tabellen/lrarb002.html
Aus der Grafik in Abb. 3, der Bundesagentur für Arbeit wird ersichtlich, dass von den 15 bis unter 65-jährigen Frauen sich im Jahr 2019 15,4 Mio. in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung befanden und es hingegen bei den Männern 17,8 Mio. waren (Bundesagentur für Arbeit, 2021, S.10). Im Jahr 2020 sind die beiden Werte angestiegen, jedoch befinden sich mit 18,1 Mio. immer noch mehr Männer in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit als Frauen mit einem Wert von 15,6 Mio.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Männer und Frauen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen
Quelle: https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Frauen-und-
Maenner/generische-Publikationen/Frauen-Maenner-Arbeitsmarkt.pdf?__blob=publicationFile
Ein weiterer bedeutsamer Faktor, der die frauenspezifische Arbeitslosigkeit in Deutschland abbildet, ist die Abgangschance in Abb. 4. Gemäß der Bundesagentur für Arbeit (2021, S.20) wird diese ferner definiert als, die Beendigung der Arbeitslosigkeit einer erwerbslosen Person durch die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, einschließlich einer Ausbildung. Insofern ergibt
sich nach Betrachtung von Abb. 4, dass Männer in dem Jahr 2020, dem Vergleichsjahr mit der geringsten Abgangsrate, dennoch eine 1,07% höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine Beschäftigung aufnehmen zu können.
Abb. 4: Abgangschance nach Geschlechtern
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Frauen-und- Maenner/generische-Publikationen/Frauen-Maenner-Arbeitsmarkt.pdf?__blob=publicationFile
Ungeachtet der Tatsache, dass Frauen seltener von Arbeitslosigkeit betroffen sind, deuten die oben genannten Grafiken auf einen starken Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern hin.
Aufgrund dieser Unterschiede und der Frage, inwiefern es möglich ist, dass Frauen seltener von Arbeitslosigkeit betroffen sein können als Männer, aber gleichzeitig die geringere Beschäftigungsquote aufweisen, wird sich der hierauf folgende Unterpunkt mit der Arbeitsmarktsituation von Frauen befassen.
3.2 Arbeitsmarktsituation von Frauen
„Zwischen 1970 und 2013 ist der Anteil von Hochschulabsolventinnen in Westdeutschland von 2 auf 17 Prozent um das Achtfache gestiegen. Ebenso hat sich die Zahl erwerbstätiger Frauen in den alten Bundesländern zwischen 1973 und 2013 von rund sechs auf zwölf Millionen verdoppelt“ (Bertelsmann Stiftung, 2019).
Eine Langzeitstudie, die von der Bertelsmann Stiftung gefördert wurde, zeigt inwieweit Frauen im Vergleich zu 1970 häufiger arbeiten, höhere Bildungsabschlüsse erzielen und demzufolge auch über höhere Einkommen verfügen (Bertelsmann Stiftung, 2019).
Wie jedoch zuvor erwähnt, befinden sie sich insgesamt seltener in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen und gelten seltener als die Haupteinkommensbezieher, woraus sich ableiten lässt, dass Frauen ein geringeres Einkommen beziehen als Männer (Bertelsmann Stiftung, 2019). Beispielsweise erzielten Männer mit akademischer Laufbahn im Jahr 2013 durchschnittlich ein Einkommen in Höhe von 3,800€ und verdienten demnach ca. doppelt so viel wie akademische Frauen, die durchschnittlich nur knapp 2050€ erzielten.
Gleichwohl sind Frauen, mit gleichwertig hoher Qualifizierung wie Männer, in Führungspositionen
noch immer unterrepräsentiert (Wippermann, C., 2010, S.7), trotz des Zieles eine Chancengleichheit
5 zu erreichen durch das Bundesgleichstellungsgesetz, welches Männer und Frauen dabei unterstützt gleichgestellt zu werden und „bestehende Benachteiligungen auf Grund des Geschlechts, insbesondere Benachteiligungen von Frauen, zu beseitigen und künftige Benachteiligungen zu verhindern“ (§ 1 Abs. 1 S. 2 BGleiG). Besonders markant ist die Schwierigkeit für Personen des weiblichen Geschlechtes, eine Führungsposition im wirtschaftlichen Bereich zu besetzen, da dieser Berufszweig noch immer männerdominiert ist (Wippermann, C., 2010, S.8) und durch die vielen Jahre, in welcher ausschließlich Männer die Führungsebenen besetzt haben, sich gewisse stereotypische Vorstellungen einer geeigneten Führungsperson im Bewusstsein verankert haben (Hofmeister & Hühnefeld, 2010). Demgemäß sollte eine Führungskraft über Dominanz, Selbstsicherheit, Autorität und Eigenständigkeit verfügen, wobei diese häufig mit männlichen Eigenschaften in Verbindung gebracht werden.
Des Weiteren ist anhand der Abb. 5 deutlich erkennbar, dass Männer und Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt unterschiedliche berufliche Schwerpunkte haben und dementsprechend eine gewisse Segregation nach Geschlechtern besteht (Wanger, S., 2020, S. 36). Dabei fällt auf, dass Frauen häufiger in dem Dienstleistungssektor tätig sind und Männer hingegen in dem produzierenden Gewerbe.
Abb. 5: Berufszweige anhand der Geschlechter
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2020/fb1620.pdf
Diese beruflichen Präferenzen beruhen ebenfalls oftmals auf Stereotypen und den vorherrschenden Rollenbildern. In welcher Hinsicht dieser Aspekt und auch die Vorausgegangenen, relevante Ursachen für die frauenspezifische Arbeitslosigkeit darstellen, wird im späteren Verlauf der Hausarbeit noch einmal aufgegriffen und erläutert.
[...]
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2021, Erwerbslosigkeit von Frauen. Frauenspezifische Hindernisse des deutschen Arbeitsmarktes, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185551
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