Das Thema der vorliegenden Arbeit lautet „Sexualität in der Antike“ wobei der Fokus auf der Homosexualität liegt. Die Arbeit soll sich mit dem Umgang der Homosexualität in der Antike auseinandersetzen. Um einen besseren Einstieg in das Thema zu erlangen befasst sich der erste Teil mit der Begriffsbestimmung von Homosexualität. Interessant wäre hier zu erfahren, ob sich die Deutungen des Begriffs aus der Antike mit dem heutigen Verständnis überschneiden.
Den Mittelpunkt dieser Arbeit bildet ein historischer Überblick der griechischen und römischen Homosexualität. Hierbei soll herausgearbeitet werden, wie sich die griechische und römische Homosexualität äußerte? Ob es Unterschiede und Gemeinsamkeiten gab und was im Moralischen und ästhetischen Sinne als rechtes bzw. als verwerfliches homosexuelles Verhalten galt? Dabei empfiehlt sich eine Gegenüberstellung der griechischen und der römischen Homosexualität. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit, indem ich die vorhandenen Ergebnisse noch mal Revue passieren lassen
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsklärung Homosexualität
3. Historischer Überblick der griechischen und römischen Homosexualität
3.1 Griechische Knabenliebe
3.2. Römische homoerotische Beziehungen
3.3 Gegenüberstellung und Vergleich
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Thema der vorliegenden Arbeit lautet „Sexualität in der Antike“ wobei der Fokus auf der Homosexualität liegt. Die Arbeit soll sich mit dem Umgang der Homosexualität in der Antike auseinandersetzen.
Um einen besseren Einstieg in das Thema zu erlangen befasst sich der erste Teil mit der Begriffsbestimmung von Homosexualität. Interessant wäre hier zu erfahren, ob sich die Deutungen des Begriffs aus der Antike mit dem heutigen Verständnis überschneiden.
Den Mittelpunkt dieser Arbeit bildet ein historischer Überblick der griechischen und römischen Homosexualität. Hierbei soll herausgearbeitet werden, wie sich die griechische und römische Homosexualität äußerte? Ob es Unterschiede und Gemeinsamkeiten gab und was im Moralischen und ästhetischen Sinne als rechtes bzw. als verwerfliches homosexuelles Verhalten galt? Dabei empfiehlt sich eine Gegenüberstellung der griechischen und der römischen Homosexualität.
Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit, indem ich die vorhandenen Ergebnisse noch mal Revue passieren lassen
2. Begriffsklärung Homosexualität
Setzt man sich mit dem Thema Homosexualität auseinander, so muss man auch mit einer kurzen Definition des Begriffs beginnen. Natürlich steht auch hier die Antike im Mittelpunkt. Denn es ist nicht nur interessant zu erfahren, was wir heute unter dem Begriff Homosexualität verstehen, sondern wie die Menschen in der Antike diese Sexualität definierten.
Im dtv-Atlas zum Thema Sexualität von Erwin J. Haeberle findet man nur eine sehr kurze und einfache Begriffsbestimmung. Bei ihm heißt es, wenn beim Geschlechtsverkehr nur Personen des gleichen Geschlechts beteiligt sind, so spricht man von homosexuellem oder auch gleichgeschlechtlichem Verkehr.[1] Diese Definition findet man durchaus auch in vielen anderen Quellen. Für Kenneth Dover zum Beispiel bedeutet Homosexualität „die Neigung, Sinnengenuß hauptsächlich durch körperlichen Kontakt mit Personen des eigenen Geschlechts zu suchen.“[2] Gegenwärtig scheint dies also die allgemeine Erklärung zu sein.
Aber diese Definition kann nicht auf die Antike übertragen werden. Denn in der Antike war der Begriff der Homosexualität so noch nicht bekannt. Erst viele Jahrhunderte später kam dieser Begriff auf. Die Beziehung eines Mannes zu einem meist jüngeren Mann bezeichneten die Griechen als „Päderastie“[3]. Etymologisch setzt es sich aus den beiden Komponenten pais, paidos (Kind) und erastos (Liebhaber) zusammen. Prinzipiell versteht man unter Pais nicht nur das männliche sondern auch das weibliche Kind. Aber in diesem Zusammenhang bezieht sich das Wort allein auf Knaben. Auch das Alter spielt dabei eine wichtige Rolle, denn es richtet sich zudem allein auf ältere Jugendliche, die sich in der Endphase ihres Paisdaseins befanden[4], sprich am Ende ihrer Pubertät angekommen sind. Zusätzlich drückt Pais nicht nur eine Alterstufe aus, es bezeichnet auch jemand, der sich wie ein Kind in sozialer Abhängigkeit befand. Für solch eine Verbindung gab es essentielle Vorraussetzungen. Zum einen war die altersbedingte Ungleichheit auf der körperlichen und geistigen Ebene der beiden Liebespartner wichtig. War diese Ungleichheit durch das Erwachsenwerden des Knaben nicht mehr vorhanden, so wurde eine gleichgeschlechtliche Liebe, die dann schließlich zwischen zwei Männern stattfand, nicht mehr akzeptiert.
Die zweite Bedingung die erfüllt sein musste, um legale Päderastie zu vollziehen, war die unerlässliche Einseitigkeit des Liebesbegehrens. Das bedeutete, dass nur der Ältere, Gefühle wie Liebe, empfinden durfte. Der Jüngere, also der Pais, dagegen durfte diese Gefühle nicht erwidern.[5]
Im Gegenzug brachte der Adoleszent dem liebenden Mann einzig und allein freundschaftliche Zuneigung und Anerkennung entgegen. Diese Zuneigung des Knaben fand nicht auf der sexuellen Ebene statt, sondern basierte „auf die charakterlichen Vorzüge des Älteren und seine menschliche und staatsbürgerliche Vorbildlichkeit.“[6] Der aktiv Liebende war somit der ältere Mann, der Pais nahm dagegen dessen Liebesbezeugungen ohne sexuelle Leidenschaft und Engagement hin.[7] In der Antike war es typisch für päderastisches Sexualverhalten, dass die Aktivität stets vom Älteren ausging.
[...]
[1] Heaberle, Erwin J.: dtv-Atlas Sexualität. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, S. 103.
[2] Dover, Kenneth J.: Homosexualität in der griechischen Antike. Verlag C.H. Beck München, 1983, S. 11.
[3] Feustel, Gotthard: Die andere Liebe. Eine illustrierte Geschichte der Homosexualität. Edition Leibzig, 1995, S. 12.
[4] Reinsberg, Carola: Ehe, Hetärentum und Knabenliebe im antiken Griechenland. Verlag C.H. Beck München, 1989, S. 164.
[5] Vgl. Reinsberg, Carola, S. 164.
[6] Vgl. ebd., S. 164.
[7] Vgl. ebd., S. 165.
- Quote paper
- Sonja Grün (Author), 2008, Sexualität in der Antike am Beispiel der Homosexualität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118477
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