In der vorliegenden Arbeit soll Tacitus’ Dialogus de oratoribus, der vermutlich
102 n. Chr. veröffentlicht worden ist, näher untersucht werden. Mit dem
Dialogus reiht sich Tacitus in eine lange Tradition ein und greift das beliebte
Thema des Verfalls der Beredsamkeit am Übergang von der Republik zur
Kaiserzeit auf. Autoren wie Velleius Paterculus, Cicero, Quintilian, Seneca d. Ä.,
Seneca d. J., Petron, Persius, Iuvenal und Ps.-Longinus haben sich bereits
eingehend mit theoretischen Abhandlungen über die Rhetorik befasst. In der
hier im Mittelpunkt stehenden zweiten Messallarede (dial. 28,1-35,5) versucht
Messalla, die Gründe und Ursachen für den Niedergang der Beredsamkeit zu
erforschen. Nach Williams gab es drei Erklärungsansätze für den Verfall: “There
was the explanation in terms of morals; there was the explanation in terms of
political change; and there was the explanation that posited a fundamental law
of growth followed by inevitable decline.” Messalla widmet sich in seiner Rede
dem moralisch-pädagogischen Erklärungsversuch, der an manchen Stellen
eine gewisse thematische Nähe zu den beiden Schriften De causis corruptae
eloquentiae und der Institutio oratoria von Quintilian zugeschrieben werden
kann.
Zunächst soll auf den Aufbau des Gesamtdialogs mit der Vorstellung und
Stellung der teilnehmenden Personen innerhalb des Dialogs eingegangen
werden, und vor allem Messallas zweite Rede in den Gesamtkontext
eingeordnet werden. Nach einer Gliederung soll eine gründliche Interpretation
dieser Rede angefertigt werden, die besonders Messallas
Argumentationsstruktur, Standpunkt und Ansichten beleuchten soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau des Dialogus und Einordnung von Messallas zweiter Rede in den Gesamtdialog
- Die Gesprächsteilnehmer
- Der Aufbau des Dialogus
- Gliederung der zweiten Messallarede (dial. 28,1-35,5)
- Interpretation der zweiten Messallarede (dial. 28,1-35,5)
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Tacitus' Dialogus de oratoribus, der vermutlich 102 n. Chr. veröffentlicht wurde. Das Werk untersucht den Verfall der Beredsamkeit im Übergang von der Republik zur Kaiserzeit, ein Thema, das bereits von zahlreichen Autoren wie Velleius Paterculus, Cicero, Quintilian, Seneca d. Ä., Seneca d. J., Petron, Persius, Juvenal und Ps.-Longinus behandelt wurde. Der Fokus liegt auf der zweiten Rede Messallas (dial. 28,1-35,5), in der er versucht, die Ursachen für den Niedergang der Beredsamkeit zu erforschen, insbesondere aus einer moralisch-pädagogischen Perspektive.
- Der Aufbau des Dialogus und die Einordnung von Messallas zweiter Rede in den Gesamtkontext
- Die Analyse der Argumentationsstruktur von Messallas zweiter Rede
- Die Untersuchung von Messallas Standpunkt und Ansichten zum Verfall der Beredsamkeit
- Die Erörterung des moralisch-pädagogischen Erklärungsansatzes für den Verfall der Beredsamkeit
- Die Einordnung von Messallas Rede in die Tradition der Rhetoriktheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Dialogus de oratoribus von Tacitus vor und erläutert die Relevanz des Themas "Verfall der Beredsamkeit" in der römischen Literatur. Die zweite Messallarede wird als zentrale Quelle für die Untersuchung des moralisch-pädagogischen Erklärungsansatzes eingeführt.
Das erste Kapitel analysiert den Aufbau des Dialogus und ordnet Messallas zweite Rede in den Gesamtkontext ein. Es werden die Gesprächsteilnehmer vorgestellt und ihre Rollen im Dialog beschrieben. Zudem wird der Aufbau des Dialogus in Bezug auf die Gesprächsrunden und die Reden der Hauptprotagonisten analysiert.
Das zweite Kapitel bietet eine detaillierte Gliederung von Messallas zweiter Rede (dial. 28,1-35,5). Diese Gliederung dient als Grundlage für die anschließende Interpretation.
Das dritte Kapitel widmet sich der Interpretation von Messallas zweiter Rede. Es werden die Argumentationsstruktur, der Standpunkt und die Ansichten Messallas zum Verfall der Beredsamkeit beleuchtet. Dabei wird besonderes Augenmerk auf den moralisch-pädagogischen Erklärungsansatz gelegt, den Messalla in seiner Rede vertritt.
Schlüsselwörter
Der Dialogus de oratoribus von Tacitus, Verfall der Beredsamkeit, moralisch-pädagogische Ursachen, Rhetoriktheorie, römische Literatur, Messalla, Dialogform, Argumentationsstruktur, Standpunkt, Ansichten, moderne Redekunst, alte Rhetorik, Cato, Cicero, Quintilian, Seneca.
- Arbeit zitieren
- Andreas Keilbach (Autor:in), 2007, Tacitus, Dialogus de oratoribus, Messallas zweite Rede (dial. 28,1 – 35,5), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118439
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