Die vorliegende Arbeit stellt eine ausführliche Werkanalyse zum berühmten Werk Pablo Picassos "Guernica" dar.
Der zur damaligen Zeit berühmteste spanische Künstler Picasso erhielt im Januar 1937 den Auftrag für ein großes Wandgemälde für den Spanischen Pavillon für die Pariser Weltausstellung. Picasso hatte sich zuvor mit der Zweiten Spanischen Republik solidarisch gezeigt, indem er von seinem Vermögen gespendet hatte und indem er an
18 Radierungen mit dem Titel "Traum und Lüge Francos" arbeitete. Als am 28.04.1937 die Nachricht über das Bombardement Gernikas bekannt wird, hat Picasso nun das Thema für seine Arbeit gefunden. Er stellte das Wandgemälde am 04.06.1937 fertig und es wurde daraufhin in den noch nicht fertigen Spanischen Pavillon aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
Pablo Picasso: Werk
Guernica: Geschichtlicher Hintergrund
Guernica: Entstehungsgeschichte
Guernica: Bildbeschreibung
Guernica: Raum
Guernica: Komposition
Guernica: Interpretation
Guernica: Aufnahme
Schluss
Abbildung von „Guernica“
Quellenverzeichnis
Picassos Guernica
Einleitung
Picasso malte eines seiner bekanntesten Werke "Guernica" 1937 für den Spanischen Pavillon in der Pariser Weltausstellung.
Die baskische Stadt Gernika wurde im Zuge des Spanischen Bürgerkriegs am 26.04.1937 bombardiert und völlig zerstört. Dieses schreckliche Ereignis nahm Pablo Picasso zum Motiv für sein Meisterstück. Das monumentale Gemälde mit den Abmessungen 348*777cm ist ganz in Schwarz-, Grau- und Weißtönen gehalten und hängt seit 1995 im "Museo Reina Sofia" in Madrid.1
Pablo Picasso: Werk
Pablo Picasso gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Er war Grafiker, Maler und Bildhauer. Außergewöhnlich für einen Künstler ist es, dass er bereits zu Lebzeiten zu großem Ruhm gelangt ist, wofür auch zwei Museen sprechen, die noch während er gelebt hat, zu seinen Ehren geöffnet wurden.
Als "Blaue Periode" wird eine Stilphase Picassos zwischen 1901 und 1904 bezeichnet. Seine Werke sind in dieser Phase in blauen und dunklen Tönen gehalten. Sie wirken melancholisch und traurig. Sie stellen meist alte, arme Menschen, Drogenabhängige, Alkoholiker und Prostituierte, dar, die sich durch das Leben kämpfen.
Als "Rosa-Periode" wird die Stilphase zwischen 1904 und 1906 bezeichnet, in der Picasso seine Palette aufhellte, sodass er vorwiegend mit Pink, Rosa, Ocker und Grau malte. Durch seine Circus-Besuche wurden die Circus-Attraktionen, wie Akrobaten und Harlekine zum Subjekt seiner Arbeiten.
Picasso gilt als einer der Begründer des Kubismus, einer Stilrichtung Anfang des 20. Jahrhunderts. Das erste Gemälde, mit dem der Bruch mit der bis dahin vorherrschenden Denk- und Arbeitsweise in der Kunst vollzogen wurde, ist das "Demoiselles d’Avignon" (1906-1907) von Picasso. In diesem Gemälde und der Stilrichtung geht es nicht mehr darum Dinge plastisch darzustellen und die Illusion eines Raumes mit verschiedenen künstlerischen Mitteln zu schaffen, sondern der Bildinhalt wird durch Formen, vorallem Kuben dargestellt und abstrahiert. Somit kann man auch sagen, dass der Kubismus die Farben reduziert und sein Hauptaugenmerk auf die Form richtet. Eine weitere Besonderheit des Kubismus ist es, dass die Bildelemente aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und zusammengesetzt werden.
Guernica: Geschichtlicher Hintergrund
Zwischen 1936-1939 wütete in Spanien ein Bürgerkrieg. Auf der einen Seite standen die demokratisch gewählten links-orientierten Republikaner und auf der anderen Seite die rechts-orientierten Putschisten unter General Francisco Franco. Die Republikaner wurden von der Sowjetunion mit Waffenlieferungen und finanziellen Mitteln unterstützt. Den Nationalisten eilten die Verbündeten Italien und Deutschland, die damals unter der Herrschaft von Mussolini und Hitler waren, zur Hilfe. Am 26. April 1937 bombardierte die "Legion Condor" das schutzlose baskische Städtchen Gernika drei Stunden lang. Dieser Tag war Markttag, sodass besonders viele Menschen in der Innenstadt versammelt waren. Man geht von etwa 300 bis 1500 Toten aus. Durch den Angriff wurden etwa 80% der Gebäude zerstört. Bei der Legion Condor handelte es sich um eine Einheit der Deutschen Wehrmacht, die im Spanischen Bürgerkrieg geheim operierte.
Guernica gilt als die heilige Stadt der Basken, da in der Ortsmitte eine Eiche steht, unter der die Ratsversammlungen der stattfanden. Historiker gehen davon aus, dass dies ein Grund dafür sein könnte, weshalb gerade dieses strategisch unbedeutende Städtchen angegriffen wurde. Ein anderer möglicher Grund ist, dass man einfach die neue Luftwaffe erproben wollte, sozusagen ein Training für den richtigen Krieg, der bald darauf folgen sollte. Einen solchen Angriff auf zivile Bevölkerung hatte Europa bis dato nicht erlebt.
Am 28. März 1938 marschieren Francos Truppen ungehindert in Madrid ein und der Bürgerkrieg hat mit ca. 750000 Toten ein Ende.
Der Spanische Bürgerkrieg wird als ein "Krieg der Ideologien" bezeichnet, die zur damaligen Zeit Europa beherrschten. Er spiegelt den Kampf zwischen dem Faschismus und dem Antifaschismus in der Welt wieder.
Ein paar Monate darauf, am 01. September 1939, beginnt offiziell der Zweite Weltkrieg.
Guernica: Entstehungsgeschichte
Der zur damaligen Zeit berühmteste spanische Künstler Picasso erhielt im Januar 1937 den Auftrag für ein großes Wandgemälde für den Spanischen Pavillon für die Pariser Weltausstellung. Picasso hatte sich zuvor mit der Zweiten Spanischen Republik solidarisch gezeigt, indem er von seinem Vermögen gespendet hatte und indem er an 18 Radierungen mit dem Titel "Traum und Lüge Francos" arbeitete.
Als am 28.04.1937 die Nachricht über das Bombardement Gernikas bekannt wird, hat Picasso nun das Thema für seine Arbeit gefunden.
Er stellte das Wandgemälde am 04.06.1937 fertig und es wurde daraufhin in den noch nicht fertigen Spanischen Pavillon aufgestellt.
Guernica: Bildbeschreibung
Das Gemälde misst 349x777cm und ist somit mehr als doppelt so breit, wie groß. Es ist außerdem allgemein sehr groß und wird deswegen auch als Monument bezeichnet. Es ist mit Ölfarbe auf einer Leinwand gemalt worden. Die Farben sind in Schwarz, Weiß und Grau gehalten und deswegen ist es auch ein Grisalle. Die abgebildeten Tiere und Lebewesen sind der Leinwandgröße entsprechend überlebensgroß.
Der erste Eindruck vom Bild ist verwirrend. Es sind viele Motive dargestellt, die man erst bei genauerem Hinsehen von einander trennen kann. Das Bild hat nichts Ästhetisches an sich. Durch die durchwegs Schwarz-Grau-Weiße Gestaltung wird das
Gefühl der Traurigkeit und Abneigung im Betrachter geweckt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Am linken äußeren Ende des Gemäldes steht ein Stier mit starr aufgerissenen, Angsteinflößenden Augen, die zum Betrachter gewandt sind. Er ist zur Bildmitte hin ausgerichtet, sein heller Kopf und Hals allerdings nach links. Sein Kopf und seine Hörner sehen wir im Profil, seine Augen aber frontal, was somit ein Anklang auf den Kubismus ist. Weiterhin hat er 2 große uns spitze Ohren. Seine Nüstern sind unnatürlich geweitet und werfen Falten auf den Bereich daneben. Sein Schweif, der ganz links im Bild ist, ist hoch in die Luft gereckt und erinnert an eine Rauchschwade. Der Stier wirkt, abgesehen von seinem Schwanz, sehr statisch, wie als wenn er ruhig da stehen würde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unter dem Stier, zwischen seinen Läufen kniet eine Frau mit einem Kleinkind in den
Armen. Der Mund der Frau ist aufgerissen und nach oben gestreckt, ihre Zunge ist senkrecht nach oben gestreckt, was den Eindruck erweckt, sie würde schreien, beziehungsweise klagen. Auf ihrer Stirn sind durch ein paar kleine Striche Falten angedeutet. Man sieht ihre linke Gesichtshälfte und einen Teil der rechten. Unter ihrem entblößtem Oberkörper liegt in ihren überproportional großen Händen ein Kind, dessen Kopf leblos nach unten hängt. Die Augen und der Mund sind geschlossen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unter der Frau befindet sich der linke, ausgestreckte Arm und der abgeschlagene Kopf eines Kriegers. Auch seine Augen sind weit aufgerissen, wirken allerdings leblos. Sie sind versetzt, so dass sein rechts Auge auch das rechte Ohr darstellen könnte. Der Mund ist ebenfalls weit geöffnet. Auf seiner linken verdickten Hand und seinem Unterarm sind viele Furchen zu sehen. Circa in der Mitte des Bildes ist dann unten der rechte, circa am Ellebogen abgeschlagene, Arm des Kriegers zu sehen. In der Hand hält er dem Stumpf eines abgebrochenen Schwertes. Aus der Hand blüht eine kleine, fast nicht erkannbare, Blume. Sie scheint vom Geschehen unbeeinträchtigt zu sein.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Links vom Pferd, zwischen dessen Schädel und dem des Stieres ist ein Vogel in der Luft zu sehen. Auch er hat den Schnabel aufgerissen und unnatürlich nach oben gestreckt. Dadurch erweckt auch er den Eindruckt von Hilfslosigkeit und Leid. Obwohl sein Schädel eigentlich seitlich abgebildet sein müsste, da auch sein Schnabel seitlich dargestellt ist, sind seine beiden Augen frontal zu sehen. Der linke Flügel ist nach oben gestreckt, der rechte hängt nach unten. Diese Art der Abbildung erweckt den Eindruck, dass der Flügel des Vogels gebrochen sei und der Vogel herabfallen würde und deswegen aufschreien würde.
[...]
1 Vgl. http://www.museoreinasofia.es/coleccion/obra/guemica. (02.07.2013)
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