Eine Person kann sehr unterschiedliche Auffassungen darüber haben, ob die Umstände, in denen sie sich befindet, von ihr kontrolliert werden können oder nicht. Rotter teilt diese Erwartungshaltung in zwei Kontrollorientierungen ein, welche seiner Ansicht nach situationsübergreifend vorhanden sind. Diese werden in der vorliegenden Arbeit genauer dargestellt.
Inhalt
Einsendeaufgabe Alternative B
Textteil zu Aufgabe B1
Textteil zu Aufgabe B2
Textteil zu Aufgabe B3
Literaturverzeichnis
Einsendeaufgabe Alternative B
Textteil zu Aufgabe B1
Eine Person kann sehr unterschiedliche Auffassungen darüber haben, ob die Umstände, in denen sie sich befindet, von ihr kontrolliert werden kann oder nicht. Rotter teilt diese Erwartungshaltung in zwei Kontrollorientierungen ein, welche seiner Ansicht nach situationsübergreifend vorhanden sind, ein.1 Diese werden im Folgenden genauer dargestellt. Ist eine Person davon überzeugt, dass die Ereignisse in ihrer Umgebung unbeeinflussbar, unerklärlich und unvorhersehbar sind, dann sieht diese die Kontrolle außerhalb ihrer selbst lokalisiert.2 Dies lässt sich mit dem Begriff „external locus of control“ beschreiben. Ein Beispiel hierfür ist, wenn eine Person jedes Ereignis in ihrem Leben externen Einflüssen zuschreibt. So sieht diese Person sowohl Erfolg als auch Misserfolg als nicht von sich selbst beeinflussbar an. Die Person geht bei einer erfolgreich bestandenen Klausur von Glück und beispielsweise einem freundlichen Professor als Gründe für die erhaltene gute Note aus und nicht davon, dass die eigene Intelligenz oder engagiertes Lernen dafür verantwortlich sind. Dies führt eher zu Wut, als zu einem Empfinden von Scham oder Schuld. Zum anderen wird jedoch eine schlechte Note ebenfalls nicht als eigene Verantwortung gewertet. Die Person sieht die Schuld beim Professor, der strengen Klausur oder sonstiger externer, nicht von ihr selbst beeinflussbarer Gründe. Dies führt dazu, dass keine Scham oder Schuld empfunden wird, sondern eher Wut. Beim „internal locus of control“ sucht die Person stets in sich selbst nach Gründen für die erlebten Ereignisse, wie der Begriff „internal“ bereits verdeutlicht.3 Bleibt man beim vorherigen Beispiel der benoteten Klausur, so ist es bei einer Person, welche die Kontrolle in sich selbst sieht folgendermaßen: Sie nimmt eine gute Note in einer Klausur als von sich selbst beeinflusst war. Den Grund hierfür sieht sie im konzentrierten Lernen und der stetigen Anwesenheit in den Vorlesungen. Externe Einflüsse, wie den Schwierigkeitsgrad der Klausur oder die gnädige Stimmung des korrigierenden Professors sieht sie nicht als wichtig an. Jedoch ist es bei Personen in diesem Fall auch so, dass sie bei einer schlechten Note die Begründung ebenfalls bei sich suchen und hier der eigenen Faulheit oder Abwesenheit in einer wichtigen Vorlesung oder zu großer Ablenkung die Schuld geben. Dies bedeutet, dass Erfolge zu Stolz und Glück führen, jedoch auf der anderen Seite Misserfolge größere Schuld und Scham hervorrufen.4
Die Kontrollüberzeugung hat jedoch nicht nur Einfluss auf das Lernverhalten eines Menschen sondern kann ebenfalls großen Einfluss auf das Gesundheitsverhalten jedes Einzelnen haben. Menschen mit einem „internal locus of control“ sehen sich selbst und ihr eigenes Verhalten als verantwortlich für die eigene Gesundheit an. Sie sind sich sicher, dass sie durch die richtige Vorgehensweise ihre Gesundheit unterstützen können und es in ihrer eigenen Macht steht die Gesundheit zu erhalten. Menschen mit dieser Überzeugung werden sich gesund ernähren, Sport treiben und sich darüber informieren, was gut für ihre Gesundheit ist und was schädlich wäre. Sie achten darauf, dass sie verantwortungsbewusst mit ihrer Gesundheit umgehen.
Dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit dieser Menschen aus. Konträr hierzu verhalten sich die Menschen, welche einen „external locus of control“ haben.
Sie sehen die anderen Menschen für ihre Gesundheit und deren Erhaltung verantwortlich. Ihrer Meinung nach können sie selbst ihren Gesundheitszustand nicht beeinflussen, sondern lediglich die Anderen und deren Handlungen sowie die mögliche medizinische Behandlung.5 Diese Einstellung führt dazu, dass diese Menschen wenig bis gar nicht auf ihre Gesundheit und das was sie selbst dazu beitragen könnten, achten. Sie sehen sich selbst nicht in der Verantwortung und neigen deshalb eher zu gesundheitsschädlichen Handlungen. So sind sie oft Raucher, treiben wenig Sport und konsumieren häufig Alkohol. Werden sie krank, sei es nun auf Grund dieses Lebensstils, wie Lungenkrebs, Alkoholismus oder ähnliches sehen sie den Grund darin nicht in ihrem eigenen Verhalten, sondern darin, dass die anderen Menschen sie dazu veranlasst haben oder sie nicht geschützt haben. Somit kann man sagen, dass der Einfluss auf das Gesundheitsverhalten beim „internal locus of control“ positiv ist und für förderliches Verhalten sorgt. Beim „external locus of control“ ist jedoch das Gegenteil der Fall und die Auswirkung negativ.
Das psychologische Konzept des „locus of control“ befindet sich oftmals in engem Zusammenspiel mit dem Konzept der Selbstwirksamkeit. Dies birgt die Gefahr die beiden zu verwechseln oder sie zu vermischen. Sie beinhalten einige Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede. Um die beiden Konzepte miteinander vergleichen zu können zunächst die Definition, was die Selbstwirksamkeit beinhaltet. Die Selbstwirksamkeit ist ein Konzept, welches maßgeblich von Bandura geprägt wurde. Die Selbstwirksamkeit beschreibt laut ihm die Überzeugung und die Haltung, welche ein Mensch gegenüber sich selbst hat, wie er sich selbst einschätzt die Befähigung zu haben mit Schwierigkeiten umzugehen.6 Sie zeigt somit die Erwartung des Menschen an sich selbst auf. Laut Bandura gibt es vier Faktoren, welche einen Einfluss auf die erlebte Selbstwirksamkeit des einzelnen Menschen haben. Dies sind eigene Erfolgserlebnisse, passende Vorbilder, Ermutigung von Anderen und emotionale Aktivierung.7 Bei dem Faktor „eigene Erfolgserlebnisse“ spielt der „locus of control“ eine entscheidende Rolle. So beeinflusst der „locus of control“ ob Erfolgserlebnisse als selbst gemacht und selbst beeinflusst wahrgenommen oder äußeren Faktoren, wie Glück oder Zufall zugeschrieben werden. Hat der Mensch die Ansicht eines „internal locus of control“ sieht er den Erfolg als von sich beeinflusst und durch sein eigenes Tun erreicht an. Somit wird der Faktor „eigene Erfolgserlebnisse“ gestärkt, was sich auf ein höheres Selbstwirksamkeitsempfinden auswirkt. Das Gegenteil ist der Fall bei einem „external locus of Control“. Diese Menschen sehen die „eigenen Erfolgserlebnisse“ nicht als eigene an, sondern entstanden durch Zufall oder Glück. Eigene Erfolgserlebnisse sind jedoch wichtig, um eine größere Selbstwirksamkeit zu empfinden. Bei diesem Faktor kann zusammenfassend somit festgestellt werden, dass bei der Selbstwirksamkeit und des „internal locus of control“ Gemeinsamkeiten bestehen, beim „external locus of control“ jedoch nicht. Bei genauerer Betrachtung des zweiten wichtigen Faktors der Selbstwirksamkeit „Passende Vorbilder“ spielt eine andere Person im Steigern der Selbstwirksamkeit eine wichtige Rolle. Sie orientiert sich an Handlungen ihres Vorbildes und je nachdem, wie passend dieses Vorbild gewählt ist kann dies zum Erreichen eines Ziels, neuer Fähigkeiten oder Frustration beziehungsweise niedrigerer Erfolgshandlungen führen. Die Person welche als Vorbild gewählt wird sollte etwas bereits besser beherrschen, da man die Handlungen dem des Vorbildes anpasst, wie beispielsweise das Lernen. Dies zeigt das Modell von Bandura.8 Jedoch sollte die Person nicht so gut sein, dass die nacheifernde Person keine Möglichkeit hat es nachzumachen. Hier wird lediglich die Selbstwirksamkeit aktiv. Der „locus of control“ sieht jedoch keine Vorbilder vor. Der dritte Faktor hingegen „Ermutigung von Anderen“ birgt hinwiederum Inhalte des „locus of control“. Wird ein Mensch von einem Vorbild ermutigt etwas zu tun und es führt zu Erfolg ist dies ansatzweise förderlich für die Selbstwirksamkeit. Diese Wahrnehmung kann jedoch dadurch gemindert werden, dass wie beim „external locus of control“ der Erfolg nicht dem eigenen Können, sondern nur der Ermutigung des Anderen zugeschrieben wird. Somit wird der Erfolg nicht als eigener Erfolg abgespeichert, sondern lediglich dadurch ermöglicht, dass das Vorbild einem ermutigend beigestanden hat. Das führt wiederum zu geringerer bis keiner Selbstwirksamkeitswahrnehmung.9 Der vierte Faktor der die Selbstwirksamkeit, laut Bandura, beeinflusst ist die „Emotionale Aktivierung“. Hierbei geht es darum, dass der Körper dem Menschen stets signalisiert, wie es ihm geht und wann er eine Pause braucht. Es beeinflusst aber auch unsere Empfindungen, die wir beim Durchführen von verschiedenen Aufgaben wahrnehmen. Dies hängt jeweils davon ab, wie man eine Aufgabe wahrnimmt. Ist es eine Aufgabe, die die Person gerne durchführt, fühlt sie sich auch körperlich wohl, empfindet sie jedoch keine Motivation kann es sein, dass sie sich müde fühlt oder Kreuzschmerzen, oder ähnliches empfindet.10 Dieser Faktor ist wiederum, wie der Zweite, unabhängig vom „locus of control“, da man die Empfindungen sowohl bei einem „internal locus of control“ als auch beim „external locus of control“ hat. Insgesamt kann man sagen, dass die Selbstwirksamkeit, welche das subjektive Wahrnehmen der Fähigkeit eine Situation zu meistern und Aufgaben erfolgreich zu erledigen beschreibt.11 Dies wird in einigen Punkten unterstützt, wenn jemand einen „internal locus of control“ wahrnimmt. Denn wenn ein Mensch, das Gefühl hat selbst für sein Glück verantwortlich zu sein, wirkt sich das unterstützend auf das Gefühl, dass er etwas bewirken kann, aus. Somit hängen die Selbstwirksamkeit und der „locus of control“ in diesem Punkt zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Ein „internal locus of control“ begünstigt eine hohe Selbstwirksamkeit, ein „external locus of control“ führt zu einer niedrigen Selbstwirksamkeit.12
Es gibt weitere Modelle, welche eine inhaltliche Nähe zu diesen beiden psychologischen Konzepten aufweisen. Diese sind unter dem Begriff „Erwartung mal Wert Modelle“ zusammengefasst.13 Ein Modell hieraus ist das „Risikowahl-Modell“ von Atkinson. Laut diesem Modell hängt die Anspruchsniveausetzung etwas zu tun davon ab, wie die Erfolgswahrscheinlichkeit und der Erfolgsanreiz sind. So konnte festgestellt werden, dass es nicht ausreicht, wenn entweder der Erfolg garantiert, ist die Aufgabe jedoch keinen hohen Wert hat, da sie sehr einfach ist oder die Aufgabe zwar sehr anspruchsvoll, also einen hohen Wert besitzt, ist Aber dafür keine großen Erfolgschancen ausgerechnet werden.
Die höchstmögliche Motivation empfindet ein Großteil der Menschen, wenn die Aufgab mittelschwer ist. Bei dieser Art Aufgabe ist der Erfolg recht wahrscheinlich und die Wertigkeit des Erfolgs hoch genug, um motivierend zu wirken.14 Ähnlichkeit zum „locus of control“ und der Selbstwirksamkeit besteht insofern, dass hier ebenfalls die Faktoren eine Rolle spielen, wie hoch die Chance eingeschätzt wird, dass die Aufgabe mit Erfolg durchgeführt werden kann und wie hoch der Wert des Erreichens des Ziels geschätzt wird. Der Unterschied ist, dass nicht berücksichtigt wird, ob die Motivation intrinsisch oder extrinsisch wirkt. Unterschieden wird bei diesem Modell anhand dessen, ob die Personen eher erfolgsmotiviert oder misserfolgsmotiviert sind. Es wird somit berechnet ob eher die erfolgssuchende Tendenz oder die misserfolgsmeidende Tendenz entscheidend ist. Setzt man sie in Zusammenhang kommt die Stärke der Motivation heraus.15 Andererseits ist der erwartete Erfolg einer Person, welche der Ansicht des „internal locus of control“ ist von ihr selbst beeinflussbar und somit wird sie ihn höher einschätzen. Dadurch wird die Erfolgswahrscheinlichkeit ihrer Meinung nach höher angesiedelt. Der Wert des erreichten Erfolges hängt dann davon ab, wie schwierig die Person die zu erfüllende Aufgabe einschätzt. Gewinnt sie den Eindruck, dass die Aufgabe für ihr eigenes Können und Wissen, welches sie sich angeeignet hat, weder zu leicht noch zu schwer ist wird sie die Aufgabe höchstwahrscheinlich mit großer Motivation durchführen.
Textteil zu Aufgabe B2
Emotionen spielen eine wichtige Rolle im Leben eines Menschen. Die erlebten Emotionen sind oftmals entscheidend, wie eine Situation in Erinnerung behalten wird. Die Emotionen, welche Menschen wahrnehmen sind somit von großem Interesse für sowohl die Wissenschaft als auch in der Praxis.16
Um diese zu erfassen existieren unterschiedliche Messmethoden. Dazu gehören Beobachtung, Befragung und Biopsychologische Methoden.17 Die erste Methode, welche genauer betrachtet werden soll, ist die Beobachtung. Bei dieser Methode wird die Mimik des zu Beobachtenden genau untersucht. Es ist jedoch auch möglich, die Körperhaltung, die Stimmlage und die Art der Bewegung in die Beobachtung miteinzubeziehen. All diese Fragmente zeigen dem Beobachter, welche Emotionen der zu Beobachtende empfindet. Mit dem eigens dafür entwickelten Gesichtsbewegungs-Kodierungssystem von Paul Ekmann und Wallace Friesen können Bewegungseinheiten von Gesichtsmuskeln definiert werden.18 Diese werden dann im Anschluss anhand einer fünfstufigen Skala auf ihre Intensität eingestuft. Diese Skala reicht von „angedeutet“ bis „Höchstmaß“. Hierbei steht jeweils ein Set von Bewegungseinheiten für eine bestimmte Basisemotion. Diese Methode hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Die Vorteile der Methode des Beobachtens sind, dass man eine Person beobachten kann, ohne, dass diese in ihrer Tätigkeit gestört wird oder dass sie es bemerkt. Es ist prinzipiell möglich diese Methode, ohne jegliche Hilfsmittel durchzuführen. Sie beinhaltet also keinen großen Aufwand in Bezug auf vorhandenes Material oder Vorbereitung und sie ermöglicht das Klassifizieren von unterschiedlichen Emotionen. Der Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass der Beobachter eine falsche Emotion definiert. Außerdem gibt es Personen, deren Gesichter keine Emotionen widerspiegeln, wodurch die Möglichkeit der Beobachtung der Mimik entfällt.19 Die zweite Methode der Emotionen-Messung ist die der Befragung. Hierbei ist entscheidend, wie diese geschieht. So besteht zum einen die Möglichkeit der direkten Befragung im Alltag ohne Hilfsmittel. Dies kann jedoch zu ungenauen oder oberflächlichen Antworten führen.
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1 Vgl. Beckmann/Heckhausen (2010), S. 135-136
2 Vgl. Haußer (1995), S. 42
3 Vgl. Haußer (1995), S. 42
4 Vgl. Aronson/Wilson/Akert (2008), S. 495
5 Vgl. Ulich/Wülser (2009), S. 44
6 Vgl. Barouti (2020)
7 Vgl. Barouti (2020)
8 Vgl Gerrig/Zimbardo (2008), S. 225
9 Vgl. Barouti (2020)
10 Vgl. Barouti (2020)
11 Vgl. Vannotti (2005), S. 37
12 Vgl. della Picca/Spisak (2013), S.101
13 Vgl. Rothgangel/Schüler (2010), S. 95
14 Vgl. Hasselhorn/Gold (2009), S. 107
15 Vgl. Rheinberg et al. (2012), S. 74
16 Vgl. Georgi/Starcke (2021), S. 620
17 Vgl. Georgi/Starcke (2021), S. 620-631
18 Vgl. Döveling (2019), S. 66-67
19 Vgl. Georgi/Starcke (2021), S. 620-621
- Citation du texte
- Stefanie Kunath (Auteur), 2021, Lokalisierung der Kontrolle, Emotionen und Glück in der Psychologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1183690
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