In der folgenden Arbeit soll eine Bewegung dargestellt werden, bei der man über
Sportmode fast nichts sagen kann, da sie keine Sportkleidung trägt, genauer gesagt
überhaupt nichts trägt: Dargestellt wird die FKK-Bewegung in Deutschland.
Es soll jedoch versucht werden, das vor allem in den Anfängen der Bewegung
radikale Körperbild darzustellen. Anhand einer chronologisch orientierten,
geschichtlichen Darstellung der Bewegung sollen der Wandel und die Nuancen
diese Körperbildes herausgearbeitet werden. Selbstverständlich wird es zu jeder Zeit Menschen gegeben haben, die zum
Zwecke der Körperreinigung oder um des Badens und Planschens willen, mehr
oder weniger verschämt nackt in Seen und Flüssen gebadet haben. Damit jedoch,
ist ein Beginn der FKK-Bewegung kaum zeitlich zu definieren. Ebensowenig
kann man von einer FKK-Bewegung sprechen, wenn in Afrika oder Asien die
Angehörigen einiger Völker kleidungslos durchs Leben gehen, weil es dort so
üblich ist.
Von Anfängen der FKK-Bewegung kann man erst dann sprechen, wenn sich
Menschen bewußt und regelmäßig über die Konventionen ihrer Gesellschaft
hinwegsetzen und nackt baden.
Einen ersten Schritt unternahm ein gewisser Burnet Lord Monboddo. Über ihn
berichtet 1795 der Philosoph Lichtenberg, „daß er ganz nackend bade und auch
seine Töchter die Vorteile des unbekleideten Badens zu schätzen wüßten.“1
Dies war selbstverständlich nur ein Einzelfall; man kann hier keineswegs von
einer Bewegung sprechen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Erste Schritte
- III. Erste literarische Veröffentlichungen
- A. Die Schönheit
- B. Richard Ungewitter
- IV. Widerstand der Behörden
- V. Die Umsetzung der Theorie in die Praxis – erste Vereinigungen
- VI. Die Bünde
- A. Deutsche Luftbadgesellschaft (DLG)
- B. Neusonnlandbund (NSB)
- C. Bund der Lichtfreunde
- D. Die proletarische (sozialistische) Freikörperkultur
- VII. FKK im Nationalsozialismus
- VIII. Nachkriegszeit
- IX. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Freikörperkulturbewegung in Deutschland. Sie verfolgt das Ziel, das radikale Körperbild der Bewegung, insbesondere in ihren Anfängen, zu beleuchten und seinen Wandel im Laufe der Zeit zu analysieren.
- Entwicklung des Körperbildes in der FKK-Bewegung
- Einfluss von literarischen Veröffentlichungen auf die Bewegung
- Rolle der Rassenhygiene in der FKK-Bewegung
- Bedeutung von Luftbädern und der „Schönheit“ für die Bewegung
- Widerstand der Behörden und gesellschaftliche Akzeptanz der FKK
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I: Einleitung
Die Einleitung stellt die FKK-Bewegung als ein Phänomen vor, das sich von der traditionellen Sportmode abhebt, da sie keine Kleidung trägt. Die Arbeit will das Körperbild der Bewegung im Verlauf ihrer Geschichte anhand einer chronologischen Darstellung untersuchen.
Kapitel II: Erste Schritte
Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge der FKK-Bewegung, indem es die verschiedenen Formen des Nacktbadens in der Vergangenheit betrachtet. Es wird argumentiert, dass die FKK-Bewegung erst dann entstand, als Menschen sich bewusst und regelmäßig über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzten und nackt badeten. Die frühen Schritte der Bewegung werden anhand des Beispiels von Burnet Lord Monboddo beschrieben.
Kapitel III: Erste literarische Veröffentlichungen
Hier werden die ersten Veröffentlichungen zur Nacktkultur, wie z.B. „Nackende Menschen - Jauchzen der Zukunft“ von Heinrich Pudor, beleuchtet. Diese Veröffentlichungen betonten die ethischen und gesundheitlichen Vorzüge einer Nacktkultur und forderten eine Abkehr von Heuchelei und Prüderie.
Kapitel IV: Widerstand der Behörden
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Widerstand der Behörden gegen die FKK-Bewegung. Es wird die Reaktion der Behörden auf die ersten Schritte der Bewegung und die Herausforderungen, die sie für die FKK-Bewegung darstellten, beleuchtet.
Kapitel V: Die Umsetzung der Theorie in die Praxis – erste Vereinigungen
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung der ersten FKK-Vereinigungen und die praktische Umsetzung der theoretischen Ideen der Nacktkultur. Es beleuchtet die Bedeutung von Luftbädern und die Entwicklung eines neuen Körpergefühls.
Kapitel VI: Die Bünde
Dieses Kapitel stellt verschiedene FKK-Bünde vor, wie z.B. die Deutsche Luftbadgesellschaft (DLG), den Neusonnlandbund (NSB), den Bund der Lichtfreunde und die proletarische (sozialistische) Freikörperkultur. Es werden die Ziele und Aktivitäten dieser Bünde und ihre Rolle in der FKK-Bewegung beleuchtet.
Kapitel VII: FKK im Nationalsozialismus
Dieses Kapitel untersucht die Situation der FKK-Bewegung im Nationalsozialismus. Es beleuchtet die Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie auf die Bewegung und die Rolle der FKK im NS-Regime.
Kapitel VIII: Nachkriegszeit
Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der FKK-Bewegung nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt die Veränderungen der Bewegung in der Nachkriegszeit und die Herausforderungen, denen sie sich gegenüber sah.
Schlüsselwörter
Freikörperkultur, Nacktkultur, Körperbild, Luftbad, Rassenhygiene, Schönheit, Widerstand, Behörden, Vereinigungen, Bünde, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit.
- Arbeit zitieren
- Karsten Müller (Autor:in), 1996, Das Körperbild der Freikörperkulturbewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118347
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