Diese Bachelorarbeit untersucht das Phänomen des Fear of Missing Outs unter besonderer Berücksichtigung der Generation Z. Dazu wurden Hypothesen aufgestellt, um Zusammenhänge zwischen der Nutzung von sozialen Medien und der Ausprägung von FoMO zu untersuchen. Dabei wurden Zusammenhänge des Alters der Nutzer und der Anzahl an genutzten sozialen Medien untersucht sowie zwischen dem Selbstwertgefühl und der Ausprägung des FoMOs.
Die Forschungsfrage wurde mithilfe einer Online-Befragung untersucht, die mit einer quantitativen Methode durchgeführt wurde. Der Befragungszeitraum fand vom 10.10.21 bis zum 15.12.2021 statt. Die Stichprobe (n=178) teilte sich in 51.4% weibliche, 45.3% männliche und 3.4% diverse Teilnehmer auf. Zur Beantwortung der Hypothesen, die sich auf die Generation Z beziehen, wurde ein zweiter Datensatz erstellt, der alle Daten aus dem ersten Datensatz bis zum Alter von 26 Jahren umfasst. Es ergaben sich folgend n=108 für den Teildatensatz der Generation Z.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziel der Arbeit
1.3 Vorgehensweise
2 Forschungsstand und theoretischer Hintergrund
2.1 Fear of Missing Out
2.2 Soziale Medien
2.2.1 Gattungen von sozialen Medien
2.2.2 Chancen und Risiken durch die Nutzung sozialer Medien
2.3 Einordnung der Generation Z
2.3.1 Der Generationsbegriff
2.3.2 Babyboomer
2.3.3 Generation X
2.3.4 Generation Y
2.3.5 Generation Z
2.4 Selbstwert
2.4.1 Identitätsentwicklung von Jugendlichen
2.4.2 Selbstwert bei Jugendlichen
2.5 Forschungsstand
2.6 Fragestellungen und Hypothesen
3 Empirische Untersuchung
3.1 Diskussion zur Methodenauswahl
3.2 Prüfungsdesign
3.3 Datenerhebung
3.3.1 Stichprobenauswahl
3.3.2 Vor- und Nachteile einer Onlinebefragung
3.3.3 Fragebogendesign
3.3.4 Technische und organisatorische Umsetzung
3.4 Stichprobenanalyse
3.5 Deskriptivstatistische Analyse
3.6 Inferenzstatistische Analyse
3.6.1 Untersuchung der ersten Hypothese
3.6.2 Untersuchung der zweiten Hypothese
3.6.3 Untersuchung der dritten Hypothese
3.6.4 Untersuchung der vierten Hypothese
3.7 Diskussion der Ergebnisse
4 Fazit
4.1 Limitationen der Untersuchung
4.2 Ausblick
5 Literaturverzeichnis
Anlagen
Abstract
Diese Bachelorarbeit untersucht das Phänomen des Fear of Missing Outs unter besonderer Berücksichtigung der Generation Z. Dazu wurden Hypothesen aufgestellt, um Zusammenhänge zwischen der Nutzung von sozialen Medien und der Ausprägung von FoMO zu untersuchen. Dabei wurden Zusammenhänge des Alters der Nutzer und der Anzahl an genutzten sozialen Medien untersucht sowie zwischen dem Selbstwertgefühl und der Ausprägung des FoMOs. Die Forschungsfrage wurde mithilfe einer OnlineBefragung untersucht, die mit einer quantitativen Methode durchgeführt wurde. Der Befragungszeitraum fand vom 10.10.21 bis zum 15.12.2021 statt. Die Stichprobe (n=178) teilte sich in 51.4% weibliche, 45.3% männliche und 3.4% diverse Teilnehmer auf. Zur Beantwortung der Hypothesen, die sich auf die Generation Z beziehen, wurde ein zweiter Datensatz erstellt, der alle Daten aus dem ersten Datensatz bis zum Alter von 26 Jahren umfasst. Es ergaben sich folgend n=108 für den Teildatensatz der Generation Z.
- Hi: Je höher die Nutzungsdauer von sozialen Medien ist, desto höher ist die Ausprägung von Fear of Missing Out
- H2: Je mehr soziale Medien genutzt werden, desto geringer ist das Selbstwertgefühl der Generation Z
- H3: Je niedriger das Selbstwertgefühl, desto höher ist die Ausprägung von Fear of Missing Out der Generation Z
- H4: Je jünger die Nutzer von sozialen Medien sind, desto mehr soziale Medien nutzen diese
Zur Untersuchung der Hypothesen wurden auf Basis von zwei ausgewählten Skalenmodellen auf der Online-Plattform Sosci Survey empirische Daten erhoben. Zu Beginn des Fragebogens wurden demografische Daten wie Alter, Geschlecht, Branche, Wohnort und Einkommen sowie Angaben zur Nutzung von sozialen Medien wie Dauer und Anzahl der genutzten sozialen Medien erhoben. Der erste Teil des Fragebogens umfasste zehn Items der FoMO Skala von Przybilskis et al., die zur Messung der Ausprägung II von FoMO dient. Im zweiten Teil des Fragebogens wurde das Selbstwertgefühl der befragten Personen gemessen. Dazu wurde die deutschsprachige Version des Rosenberges Self Esteem Scale nach von Collani und Herzberg genutzt. Zur Beantwortung der Hypothesen, die die Generation Z untersuchen sollen, wurde ein zweiter Teildatensatz erstellt. Die gewählten Hypothesen wurden mit der Korrelation nach Pearson überprüft und haben aufgezeigt, dass es sowohl negative als auch positive Zusammenhänge zwischen den Variablen gibt. Die vorliegenden Ergebnisse haben die durch die Literaturrecherche erwarteten Ergebnisse, bestätigt. Die Ergebnisse der Untersuchung der beiden Datensätze werden in dieser Arbeit folgend näher vorgestellt.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anzahl genutzter sozialen Medien aller Teilnehmer
Abbildung 2: Angabe der Nutzungsdauer aller Teilnehmer
Abbildung 3: Anzahl genutzter sozialen Medien der Generation Z
Abbildung 4: Angabe der Nutzungsdauer der Generation Z
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Korrelationen nach Pearson
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Soziale Medien haben die Art und Weise wie Menschen miteinander kommunizieren revolutioniert. Plattformen wie Facebook, WhatsApp, Twitter und Instagram werden weltweit genutzt. Die Nutzung sozialer Medien ist ein Bestandteil des Alltages von Menschen geworden. Das Vernetzen mit Freunden, Familienmitgliedern oder auch mit fremden Menschen ist grenzenlos und zeitunabhängig möglich. Die Generation Z, welche die Geburtsjahrgänge ab 1994 einschließt, ist größtenteils seit dem Kindesalter mit den digitalen Technologien vertraut. Somit fangen die Nutzer bereits in frühen Jahren an sich mit Menschen über digitale Medien zu verknüpfen und zu kommunizieren. Durch den Zugang zu digitalen Medien entstehen Möglichkeiten auf Informationen zuzugreifen, die für vorherige Generationen nicht verfügbar waren. Trotz der vielen positiven Einflüsse rücken negative Konsequenzen durch die Nutzung sozialer Medien immer häufiger in den Vordergrund, da potenzielle Zusammenhänge zwischen der Nutzung und der psychischen Gesundheit junger Menschen festgestellt wurden. In der letzten Ausgabe Nutzer von Sozialen Medien wurde auf Statista festgehalten, dass insgesamt ca. 4.2 Milliarden Menschen soziale Medien nutzen. Dabei lag die Zahl im Jahre 2015 bei 2.08 Milliarden (Statista, 2021). Die Steigerung der Nutzer liegt somit bei ca. 102 %. In Deutschland haben im Jahre 2020 etwa 66 Millionen Menschen soziale Medien genutzt (Lewanczik, 2021). Die steigenden Nutzerzahlen spiegeln sich ebenso in der Nutzungsdauer dar. In Deutschland nutzen über 75 % der aktiven Internetnutzer einmal pro Woche drei verschiedene soziale Netzwerke oder mehr (Rohleder, 2018). In einer Umfrage gab jeder Dritte an, dass er sich ein Leben ohne soziale Medien nicht mehr vorstellen können (Bitkom, 2018). Die Nutzer gaben unterschiedliche Gründe für die Nutzung der Sozialen Medien an. Aufgrund der Pandemie wurden Kontaktbeschränkungen verhängt, die Befragten angaben, dass die Nutzung innerhalb der CO- VID-19 Pandemie subjektiv gestiegen ist (Gentemann et al., 2021).
Daraus lässt sich schließen, dass die Beschränkungen von persönlichen Kontakten durch Ausgangssperren Menschen dazu bringen kann, häufiger soziale Medien zu nutzen, da die Interaktion und Kommunikation mit anderen Menschen wichtige Faktoren für das Wohlbefinden sind. Die häufigsten Angaben zur Nutzung von sozialen Medien waren die Pflege von privaten Kontakten, aktuelle Nachrichten zu lesen oder Meinungen über
Produkte und Dienstleistungen zu finden (Rohleder, 2018). Es gibt bereits Untersuchungen, die aufzeigen, dass der exzessive Konsum von sozialen Medien Einflüsse auf das Unterbewusstsein der Nutzer nehmen kann (Dahriyanto et al., 2016). Aufgrund der dauerhaften Verfügbarkeit von Informationen können soziale Medien bei Nutzern ein ständiges Bedürfnis nach neuen Informationen auslösen, die daraufhin negative Emotionen auslösen und darauffolgend das zwischenmenschliche Verhalten verändern. Das veränderte Verhalten kann das Phänomen FoMOs bei den Nutzern auslösen (Wegmann et al. 2017). FoMO ist die Angst, die ausgelöst wird, befriedigende Erlebnisse zu verpassen, die bei anderen Personen gesehen werden oder dass andere Personen schönere Erlebnisse erleben (Przybilski et al., 2013). Eine weitere Facette des FoMOs beschreibt das dauerhafte Bedürfnis einer Person soziale Medien zu konsumieren, um möglichst keine Informationen über andere Personen zu verpassen (Przybilski et al.,2013).
Soziale Medien gehören zum Alltag unserer Gesellschaft. Überall sind Menschen jeder Altersgruppe mit Smartphones in den Händen. Die Auswirkungen auf den Selbstwert sowie das Phänomen des FoMO in Zusammenhang mit der ständigen Informationsflut und der permanenten Kommunikation und Interaktion mit anderen sind wissenschaftlich lediglich teilweise untersucht.
1.2 Ziel der Arbeit
Die Themen soziale Medien und FoMO bieten viele wissenschaftliche Facetten und Problemstellungen, die untersucht werden können. In dieser Arbeit sollen mögliche Zusammenhänge zwischen der Nutzung von sozialen Medien und Ausprägung von FoMO gemessen werden. Dabei sollen insbesondere mögliche Zusammenhänge bei der Generation Z zwischen der Nutzung von sozialen Medien, dem Selbstwertgefühl und der Ausprägung von FoMO untersucht werden. Weiterhin wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl genutzter sozialer Medien und dem Alter der Nutzer gibt.
1.3 Vorgehensweise
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wird zunächst auf die theoretischen Hintergründe eingegangen, beginnend mit dem Phänomen des FoMOs. Darauf folgt ein Einblick in den theoretischen Hintergrund zu sozialen Medien. Anschließend findet eine Erklärung zu den einzelnen Gattungen von sozialen Medien, um Plattformen und deren Funktionen voneinander unterscheiden zu können, statt. Darauffolgend werden die Chancen und Risiken der Nutzung von sozialen Medien für das gesellschaftliche Zusammenleben vorgestellt. Da ein weiterer wichtiger Bestandteil der Forschungsfrage die Generation Z ist, wird diese konkretisiert und im Zusammenhang mit vorherigen Generationen nach Erläuterung des Generationsbegriffes vorgestellt. Da ebenso Zusammenhänge mit dem Selbstwert der Teilnehmer untersucht werden, wird auf das Selbstwertgefühl eingegangen. Dabei wird insbesondere auf das Konzept der Identitätsbildung sowie dem Selbstwert bei Jugendlichen eingegangen. Zur Einordnung der Forschungsfrage werden anschließend aktuelle Forschungen im Bereich der soziale Medien vorgestellt. Anschließend werden die vier Hypothesen vorgestellt, die folgend im methodischen Teil deskriptiv und inferenzstatistisch untersucht werden.
Um die Hypothesen zu prüfen, wird eine quantitative Forschung durchgeführt, die Mithilfe eines Fragebogens über eine Online-Befragungsplattform mit dem Namen Sosci Survey, durchgeführt wird. Nach der Untersuchung der Hypothesen folgt eine Diskussion der Ergebnisse. Um die gewonnen Erkenntnisse zusammenzufassen, wird die empirische Studie mit einem Fazit abgeschlossen. Abschließend werden die Limitationen der Untersuchung zusammengefasst sowie ein Ausblick für die weitere Forschung erläutert.
2 Forschungsstand und theoretischer Hintergrund
Das folgende Kapital soll dem Leser die theoretischen Hintergründe erklären, die zur Beantwortung der Forschungsfrage nötig sind. Im Fokus liegen dabei die Themen FoMO, soziale Medien, das Selbstwertgefühl sowie die Generation Z mit einer Erläuterung vorheriger Generationen.
2.1 Fear of Missing Out
Das Phänomen des Fear of Missing Outs lässt sich als dauerhafte Angst beschreiben, die sich in der Befürchtung widerspiegelt, dass andere Menschen häufiger positive Erlebnisse und Erfahrungen sammeln als die betroffene Person (Przybilski et al.,2013). Soziale Medien wie etwa Facebook, Instagram, WhatsApp, Twitter oder Snapchat bieten Möglichkeiten geteilte Beiträge von Nutzern positiv zu bewerten. Dies verstärkt die Wahrnehmung des Verpassten bei einem positiven Feedback auf geteilte Beiträge bzw. Informationen von anderen. Betroffene von FoMO fühlen sich zu sozialen Medien hingezogen, sehnen sich nach der nächsten Möglichkeit soziale Medien nutzen zu können und fühlen sich dadurch befriedigt. Problematisch dabei ist, dass die Zeit, in der die Betroffenen auf sozialen Medien aktiv sind, dauerhaft erhöht werden muss, um das Gefühl der Befriedigung aufrecht erhalten zu können (Dossey, 2013).
Somit können bei einer Verhinderung, die bspw. aus beruflichen, privaten oder technischen Gründen erfolgt, soziale Medien nicht nutzen zu können, Konflikte entstehen. Betroffene leiden dann an Nervosität, Überempfindlichkeit oder depressivem Verhalten (Dossey, 2013). Personen mit einer hohen Ausprägung des FoMO sind in ihrem eigenen Bewusstsein gefangen, da das Gefühl der Einsamkeit immer intensiver wird. Kontakte über soziale Medien werden als Ersatz für echten zwischenmenschlichen Kontakt genutzt. Dies führt jedoch zu einer immer stärkeren Isolation im realen Leben und dem Bedürfnis nach Kontakten innerhalb von sozialen Medien, die dann folgend das Gefühl des FoMO verstärken (Dossey, 2013). Przybilski et al. haben ein empirisch untersuchtes und operationalisiertes Bild von FoMO erstellt. Die Forschungsergebnisse wurden dazu genutzt, einen Befragungskatalog zu erstellen, der die Sorgen und Ängste der Befragten messen soll. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen auf, dass es je nach Ausprägung des FoMO‘s unterschiedliche Auswirkungen auf die Psyche der Nutzer folgen können.
Die Folgen einer Nutzung von digitalen Medien sowie der Kommunikationsformen werden immer intensiver untersucht, um die möglichen Auswirkungen auf die Ausprägung von FoMO verständlicher zu machen. Es wird weiterhin diskutiert, ob FoMO Betroffene nicht an anderen Verhaltensstörungen, wie bspw. Depressionen leiden, die eventuell durch das Phänomen verstärkt werden oder ob diese durch FoMO ausgelöst werden (Przybilski et. al, 2016). Aus empirischer Sichtweise wurde festgehalten, dass FoMO durch eine exzessive Mediennutzung hervorgerufen werden kann, die zur Folge negative Auswirkungen auf die Psyche und Sozialleben der Betroffenen haben kann. Weitere Folgen können emotionale Störungen der Bedürfnisbefriedigung sowie Motivationsprobleme sein (Wegmann et al., 2017). Der Ausprägungsgrad von FoMO kann ebenso als Indikator für eine Smartphonesucht genutzt werden (Chotpitayasunondh & Douglas, 2016). Dies lässt darauf schließen, dass FoMO kein eindimensionales Phänomen ist, sondern verschiedene Facetten von psychischen Veränderungen und Störungen hervorrufen und beeinflussen kann. Es ist ein Zusammenspiel von persönlichen Prädispositionen für Persönlichkeitsstörungen und der tatsächlichen Auswirkung von sozialen Medien. Es existieren bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die belegen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der tatsächlichen Angst im realen Leben etwas zu verpassen und der Angst Inhalte Online zu verpassen gibt.
Es gibt Studien, die einen Zusammenhang zwischen bestimmten Charaktereigenschaften und dem Ausprägungsgrad von FoMO aufzeigen. Je nach Ausprägung von Charaktereigenschaften nehmen Menschen ihre eigene Umwelt individuell war. Die Ausprägung bestimmter Charaktereigenschaften kann Einfluss auf den Umgang mit dem Gefühl des FoMOs nehmen (Dahriyanto et al. 2016). Dabei wird häufig auf das Modell der Big Five bezuggenommen, das sich auf die Annahme stützt, dass das Verhalten von Menschen auf eine Kombination von fünf Charaktereigenschaften zurückzuführen ist (Liftiah et al., 2016). Charaktereigenschaften wird eine höhere Bedeutung als den Persönlichkeitsmerkmalen gegeben. Die Eigenschaften werden nicht einzeln, sondern in Kombination und Ausprägung der jeweiligen Eigenschaft betrachtet (Liftiah et al., 2016). Dabei haben Eigenschaften mit der höchsten Ausprägung den deutlichsten Einfluss auf das Verhalten. Es handelt sich bei den Eigenschaften um Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Neurotizismus und Offenheit für Erfahrungen (Liftiah et al., 2016). Da diese Eigenschaften unterschiedlich ausgeprägt sein können, nehmen diese auch unterschiedlich Einflüsse auf das Verhalten der Personen, was für die Betrachtung von FoMO von großem Interesse sein kann. Liftiah et al haben dazu im Jahr 2016 eine Studie mit Personen durchgeführt, die in die Kategorie der Vielnutzer von sozialen Medien fallen. Die Charaktereigenschaft Extraversion spielt eine große Rolle bei der Ausprägung von FoMO, da diese in Zusammenhang mit einer starken Nutzung von mobilen Endgeräten steht. Die Untersuchung führte zu dem Ergebnis, dass die Big Five die Ausprägung von FoMO beeinflussen. Es wurde gemessen, dass untersuchte Personen mit einer höheren Extraversion sowie Verträglichkeit eine höhere Ausprägung von FoMO aufzeigten. Im Gegensatz dazu steht eine negative Korrelation von Neurotizismus und FoMO. Es konnte kein Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und FOMO festgestellt werden (Liftiah et al., 2016).
Somit lässt sich festhalten, dass Extraversion und Verträglichkeit Merkmale sind, die die Ausprägung von FoMO verstärken können, was im Umkehrschluss zu einer häufigeren Nutzung von sozialen Medien führen kann. Weitergehend gibt es Studien, die von drei psychologischen Bedürfnissen des Menschen ausgehen. Dabei werden die wesentlichen Bedürfnisse als kompetentes und effektives Auftreten in der Welt, autonomes Handeln sowie Nähe zu anderen Menschen beschrieben. Haben Menschen Schwierigkeiten damit, so fühlen diese sich stärker zu sozialen Medien hingezogen (Wampfler, 2014).
Die Möglichkeit über Informationen jederzeit zu verfügen, zu teilen und Belohnungen durch Likes zu erhalten begünstigt die Dynamik der Entwicklung von FoMO. Durch den ständig steigenden Informationsfluss ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas verpasst wird, immer höher, wodurch das Gefühl des FoMO fortlaufend verstärkt werden kann.
Ein weiteres Phänomen im Zusammenhang des FoMOs ist das Fear of Being Missed. Hierbei handelt sich um eine Angst, dass zu wenig Informationen mit anderen in sozialen Medien geteilt werden und somit Betroffene von anderen Menschen vermisst werden (Wampfler, 2014).
2.2 Soziale Medien
Das Phänomen der sozialen Medien ist seit einigen Jahren aus dem alltäglichen Leben nichtmehr wegzudenken (Schmidt & Taddicken, 2017). Der Begriff entstand im Englischen unter dem Namen Social Media und wurde anschließend ins Deutsche in den Begriff Soziale Medien übersetzt. In sozialen Medien steht die Möglichkeit verschiedene soziale Kommunikationsinteraktionen durchführen zu können im Vordergrund. Es spielt grundsätzlich keine Rolle, ob dies persönlich oder digital geschieht, jedoch wird der Begriff häufig im Zusammenhang mit der Nutzung von digitalen Medien verwendet. Soziale Medien können über verschiedene Plattformen und Anbieter genutzt werden (Hohlfeld R., Godulla A. 2015). Bei der Nutzung von sozialen Medien können Informationen und Medien verschiedener Herausgeber jederzeit abgerufen oder auch durch die Nutzer selbst erstellt werden.
Ein großes Phänomen von sozialen Medien sind Likes. Diese dienen dazu Beiträge von anderen positiv bewerten zu können, die wiederrum von anderen Nutzern gesehen werden können. Beiträge, die viele Likes erhalten, sind somit besonders beliebt. Nutzer, die viele dieser Likes erhalten, werden Influencer genannt. Je mehr Likes ein Beitrag hat, desto mehr Reichweite erhält dieser in dem jeweiligen sozialen Netzwerk. Somit sind Personen mit vielen Likes besonders bekannt und beliebt. Doch soziale Medien werden nicht nur genutzt, um Inhalte zu teilen oder Informationen zu erlangen. Im Vordergrund stehen ebenso die Pflege und das Knüpfen von Kontakten, ganz gleich mit welcher Absicht. Aufgrund der Vielfalt von Plattformen bilden sich bestimmte Gruppen auf Plattformen, die unterschiedliche Interessen hegen (Aichner et al., 2021). Ein prägnantes und sehr individuelles Beispiel einer Plattform ist Tinder. Tinder wird primär genutzt, um potenzielle Liebesbekanntschaften zu knüpfen (Aretz, 2015). Somit kann davon ausgegangen werden, dass Tinder Nutzer auf der Suche nach neuen Bekanntschaften sind. Soziale Medien lassen sich als Begriff zur Vernetzung von Menschen über digitale Wege definieren. Diese Vernetzung ist immer aufrecht, da eine dauerhafte Verbindung mit dem Netzwerk besteht. Es ist möglich, jederzeit an jedem Ort auf die Informationen aus dem Netzwerk zugreifen kann (Stumpp et al., 2021).
Die Nutzung von sozialen Medien wird über eine Registrierung auf der jeweiligen Plattform möglich. Dazu melden sich die potentiellen Nutzer mit Ihrer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer an und vergeben anschließend ein Passwort. Bei den meisten sozialen Netzwerken können die Nutzer das erstelle Profil personalisieren, indem Sie ein Bild von sich hochladen und bspw. das Alter, die Herkunft, persönliche Interessen oder die Intention der Nutzung des Netzwerkes angeben. Dabei kann der Nutzer die Menge der Angaben selbst bestimmen (Schmidt & Taddicken, 2017). Dadurch können andere Nutzer einen Eindruck einer Person erhalten und bei Interesse in Kontakt treten. Anschließend sucht der Nutzer über eine Suchfunktion bekannte Personen im Netzwerk oder die, die er interessant findet und kann diese in das persönliche Netzwerk aufnehmen. Im Netzwerk selbst kann der Nutzer dann die Beiträge des anderen bewerten, kommentieren und teilen.
2.2.1 Gattungen von sozialen Medien
Aufgrund der Vielzahl von sozialen Medien und der unterschiedlichen Funktionen für Nutzer ist es wichtig diese in die jeweiligen Bereiche aufzuteilen. Diese lassen sich in Netzwerke oder Multimediaplattformen, Weblogs, Instantmessenger und Enzyklopädien einteilen (Schmidt, 2018). Nutzer von Netzwerkplattformen registrieren sich anhand der persönlichen Daten der eigenen Person, um persönliche Interessen und bspw. berufliche Kompetenzen in Netzwerken zu teilen und das eigene Netzwerk durch Kennenlernen Gleichgesinnter zu erweitern. Das Knüpfen neuer Kontakte steht dabei häufig im Vordergrund und wird durch direkte Nachrichten über Funktionen des Messenger der jeweiligen Plattformen ermöglicht. Des Weiteren kann der Nutzer thematischen Gruppen beitreten und seine Meinung dazu äußern (Schmidt, 2018). Zu dieser Gattung gehören in den Grundfunktionen Facebook, LinkedIn und bspw. XING. Facebook ist weiterhin die am häufigsten genutzte Plattform für soziale Medien in Deutschland (StatCounter,2021). Dabei wird nur der Messenger Dienst WhatsApp häufiger in Deutschland genutzt (ARD/ZDF-Forschungskommission, 2019).
Bei Multimediaplattformen stehen die geteilten Inhalte im Vordergrund und nicht die Nutzer selbst. Auf diesen Plattformen wird es hauptsächlich ermöglicht, dass Inhalte wie Fotos und Videos geteilt und diese von anderen bewertet werden. Die Inhalte können dabei privat oder öffentlich geteilt werden. Dazu gehören Instagram, YouTube und Snapchat. Im Bereich der Musik ist die Plattform SoundCloud vertreten (Schmidt, 2018).
Des Weiteren zählt der Bereich der Weblogs zu sozialen Medien in denen Inhalte von so genannten Bloggern geteilt werden, die Eindrücke und Gedanken aus Ihrem Alltag mit den Lesern teilen. Sie dienen als eine Art Online Tagebuch. Der Autor teilt seine Meinung zu bestimmten Themen wie bspw. zur Politik, Nachrichten oder einem individuellen Thema. Interessierte können die Beiträge daraufhin teilen oder kommentieren. Dadurch entstehen Konversationen und Diskussionen über die angesprochenen Themen (Schmidt, 2018).
Weiterhin gibt es die Messenger Dienste, wie bspw. WhatsApp oder Telegram. In diesen Diensten werden klassische Chatfunktionen mit personalisierten Profilen und Funktionen, um Bilder oder Audiodateien zu teilen, kombiniert (Schmidt, 2018). Dazu zählt ebenso Applikation Skype, die jedoch aus der klassischen Welt des Chats am Computer entstanden ist und in den letzten Jahren ebenso auf Smartphones immer stärker vertreten ist (Schmidt, 2018).
In dieser Arbeit wurden die vorgestellten Bereiche erläutert. Aufgrund des Umfanges der Arbeit ist eine weitere Erläuterung einzelner Plattformen nicht möglich.
2.2.2 Chancen und Risiken durch die Nutzung sozialer Medien
Soziale Medien bringen viele Chancen und Risiken für das gesellschaftliche Zusammenleben, da die verschiedenen Mechanismen der sozialen Medien Einflüsse auf Individuen und das gesellschaftliche Zusammenleben nehmen. Für den einzelnen Nutzer können soziale Medien eine Chance sein sich mit anderen Nutzern im Netzwerk zu vernetzen und somit sozial aktiv zu werden. Interaktionen und das Pflegen von Kontakten zu verschiedenen Personen sind unkompliziert und allgegenwärtig möglich (Leiner, 2012).
Andererseits besteht die Gefahr, dass durch die ständige Vernetzung online persönliche Kontakte außerhalb von sozialen Medien vermindert werden und somit eine Entfremdung zum realen Leben stattfinden kann. Soziale Signale werden auf den jeweiligen Plattformen von Bekannten oder anderen Mitnutzern, wie bereits genannt über Likes, also ein positives Feedback zu dem geteilten Beitrag, unabhängig davon, ob dies ein schriftlicher Beitrag ist, ein Foto, Video oder sonstige Medien sind, gesendet. Dieser Mechanismus trägt zur Identitätsbildung bei, welche weitergehend im Zusammenhang zu Identitätsbildung von Jugendlichen näher erläutert wird (Schmidt, 2018).Ein weiteres Phänomen ist das Impression Management, indem einzelne Persönlichkeitsmerkmale von Nutzern oder sich selbst in den Fokus gestellt und andere Merkmale ausgeblendet werden (Schmidt, 2018).
Durch soziale Medien werden Nutzern verschiedene Quellen von Informationen angeboten. Dadurch können Nutzer zeitlich unabhängig auf Informationen zugreifen und diese für individuelle Zwecke nutzen. Das verfügbare Wissen hat positive Auswirkungen auf die Gesellschaft, da insgesamt mehr Wissen zur Verfügung steht. (Schmidt, 2018). Die Gefahr der immer intensivieren Informationsflut und verschiedenen Quellen liegt darin, dass Informationen selektiert und auf Validität überprüft werden müssen. Dies ist jedoch nicht für alle Nutzer möglich, wodurch falsche Informationen als wahr empfunden werden. Ein Beispiel dafür ist aus dem Jahr 2019, als der Begriff Fake News durch den damaligen US-Präsidenten Donald Trump die Debatte auslöste, dass Nachrichten in sozialen Medien häufig nicht der Wahrheit entsprechen.
Soziale Medien ermöglichen eine große Meinungsvielfalt. Das Risiko dabei besteht in einer zunehmenden Informationsflut, die es erschwert die Fülle an Informationen zu ordnen und das Relevante vom Irrelevanten zu trennen. Durch den Zugang zu zahlreichen Informationen werden Diskussionen auf gesellschaftlicher Ebene angeregt. Dies kann zu wichtigen Erkenntnissen führen. Jedoch kann dies auch zur Verbreitung von zweifelhaften politischen Meinungen führen (Schmidt, 2018).
Ein weiteres Phänomen wird Filterblase genannt, da Nutzer, die sich innerhalb der Filterblase befinden, mit einseitigen Informationen überhäuft werden, die dem Weltbild der Autoren entsprechen. Dadurch kann der Anschein entstehen, dass die aufgenommenen Informationen wahr sind (Schmidt, 2019). Dies wird durch die Möglichkeit persönliche Interessen auszuwählen oder zu filtern begünstigt, da daraufhin die künftig angezeigten Beiträge auf die bereits angesehenen Beiträge angepasst werden. Dadurch erhalten Nutzer immer mehr Medien, die zu den Interessen passen. Dies verstärkt die Dynamik der Filterblase (Schmidt, 2019). Dabei sehen sich viele soziale Medien als Plattform auf denen jede Meinung frei geäußert werden kann. Sie haben keinen Einfluss auf die Beiträge der Nutzer und sehen sich somit nicht direkt in der Verantwortung (Schmidt, 2019).
2.3 Einordnung der Generation Z
2.3.1 Der Generationsbegriff
Im Folgenden Kapitel wird die Generation Z sowie Generationen zuvor näher vorgestellt. Im Jahr 1928 hat der Soziologe Karl Mannheim den Generationsbegriff eingeführt. Er nannte eine Generation als eine Kohorte, die Geburtsperioden oder prägende gemeinsam erlebte Ereignisse in Kindheit und Jugend teilt (Klaffke, 2014). Prägende Ereignisse werden bspw. als Kriege, technologische Errungenschaften oder Wirtschaftskrisen bezeichnet. Generationen werden ebenso als Gruppe des sozialen Wandels beschrieben, die durch Generationslagerung, Generationszusammenhang durch gemeinsam erlebte Ereignisse und der Generationseinheit verbunden sind und dadurch zahlreiche ähnliche Verhaltensweisen entwickeln (Bebnowski, 2012) Eine Generationskohorte kann auch am jeweiligen Lebensalter beschrieben werden, da es etwa 20-25 Jahre dauert bis eine Generation eigene Kinder auf die Welt bringt, die dann zu einer neuen Generation führen (Lissitsa & Kol, 2019).
2.3.2 Babyboomer
In die Generation der Babyboomer werden die Geburtsjahre zwischen 1946 bis 1964 gezählt. Sie zeichnen sich durch Optimismus, Idealismus und eine hohe Kommunikationsfähig aus. Zudem wird angenommen, dass die Babyboomer viel reisen und hohe Erwartungen an die Zukunft haben. Ausschlaggebende Ereignisse für diese Generation waren die Mondlandung, die Gliederung von Deutschland in Ost- und Westdeutschland und das Wirtschaftswunder in der Zeit von Ludwig Erhard (Klaus & Schneider, 2016). Die Generation der Babyboomer wird auch als narzisstisch und gierig charakterisiert, da ihnen der eigene hedonistische Individualismus äußerst wichtig ist (Lissitsa & Kol, 2019). Die Babyboomer werden jedoch auch als anpassungsfähig, teamfähig und motiviert charakterisiert. Die Grundeinstellung der Babyboomer ist positiv. Werte wie Demokratie, Globalisierung und Technologisierung waren allgegenwärtig (Oertel, 2014). Die Babyboomer sind die Generation mit einer der geringsten Beteiligung an der Informationsgesellschaft, auch wenn diese stetig steigend ist. Etwa 41% der 50-64-Jährigen fühlen sich bei dem Gebrauch von elektronischen Geräten wie Smartphones oder ähnlichem wohl, wohingegen 74% der 18-25-Jährigen sich beim Gebrauch der oben genannten Geräten wohl fühlen (GfK Media and Communication Research; Ipsos, 2020).
2.3.3 Generation X
Der Generation X werden die Geburtsjahrgänge zwischen 1963 und 1980 zugesprochen. Der Begriff stammt aus einem sozialkritischen Buch von Coupland aus dem Jahre 1991 bezeichnet (Klaffke, 2021). Die Kindheit der Generation X liegt meist in den 70er sowie 80er Jahren. Prägend für diese Generation war die Hippie-Zeit, in der Werte wie Demokratie, Freiheit äußerst wichtig waren. Aufgrund der vorherigen Entwicklung der AntiBaby-Pille und der dadurch besseren Steuerung von Geburten, waren die meisten Kinder aus dieser Zeit Wunschkinder (Oertel, 2014). Das ungeplante Spielen mit Kindern auf dem Spielplatz wurde aufgrund von technischen Neuerungen wie bspw. Computern und Fernsehern zu geplantem Spielen im Kinderzimmer ersetzt (Oertel, 2014).
Somit war die Kindes- und Jugend von ersten Anzeichen der Digitalisierung geprägt.
Die vermehrten Möglichkeiten der Nutzung von Computern, CD'S, Videorekordern, dem Internet sowie Kommunikationsmöglichkeiten über Emails prägten die Jugend und das frühe Erwachsenenalter der Generation X (Oertel, 2014). Daher kann der Generation X eine schnelle Adaption von neuer Technik zugesprochen werden. Die Wiedervereinigung von Deutschland ist eines der einschneidenden Erlebnisse der Generation X. Darauf folgten die Dotcom Blase und Terroranschlägen wie bspw. der 11.September, welche die Generation nachhaltig prägte. Werte wie Freiheit, Frieden, Liebe, Freundschaft und Gerechtigkeit zählen zu den wesentlichen Prioritäten im Leben (Oertel, 2014). Die Generation X steckt zwischen der Generation der Babyboomer und der Generation Y. Daher werden ihnen Charakteristika wie wenig Durchsetzungsvermögen, Ungeduld und eine geringe Motivation nachgesagt. Technisch sind Sie jedoch den Babyboomern weit überlegen, da die Xler geprägt sind von technologischen Entwicklungen und technologischem Wandel (Mangelsdorf, 2014). In einer Studie zur Untersuchung der Häufigkeit der Nutzung von sozialen Medien in Deutschland gaben 69.1% der Befragten an, soziale Medien mehrmals in der Woche zu nutzen (GfK Media and Communication Research; Ipsos, 2020).
2.3.4 Generation Y
Der Generation Y werden die Geburtsjahrgänge zwischen den 1980er und späten 90er Jahren zugeordnet. Für diese Generation gibt es viele Namen. In dieser Arbeit wird diese Generation als Generation Y bezeichnet. Das Y stammt aus dem Englischen und ordnet sich dem Alphabet nach dem Buchstaben X, der die vorherige Generation einordnet. Das Y steht bei dieser Generation für das englische Wort Why. Dies beschreibt eine der typischen Charakteristika der Generation kritisch mit Informationen umzugehen und diese zu hinterfragen (Oertel, 2014).
Die Generation Y befindet sich aktuell mitten im Berufsleben und der Sozialisationsphase. Diese Generation wurde wie die Generation X von dem terroristischen Anschlag am 11.September geprägt, der Finanzkrise, der voranschreitenden Globalisierung und dem sprunghaften technischen Fortschritt. Die Nutzung technischer Geräte gehört für die Generation Y zum Alltag. Viele der Geräte wie Telefone und Computer waren aus der Kindheit bekannt, jedoch wurden diese immer weiter entwickelt bis hin zur Einführung des Smartphones im Jahre 2007, welches die Welt bis heute maßgeblich verändert hat (Parment, 2009). Es wurde möglich mit Menschen weltweit über soziale Medien zu kommunizieren, worauf folgend Smartphones immer populärer wurden. Die Reihe der technologischen Entwicklungen hat diese Generation somit stark beeinflusst.
Größtenteils wurde die Generation Y antiautoritär und mit viel Aufmerksamkeit, Liebe und Anerkennung erzogen. Werte wie Freiheit und eine gute Work-Life Balance, in der die Arbeitswelt bei Bedarf mit dem Privatleben verschmelzen kann, gehören zu den Erwartungen am Arbeitsplatz (Parment, 2009). Der Generation werden Charakteristika wie hohe Teamfähigkeit, hohes Engagement aber auch starke Ungeduld zugeschrieben, die aufgrund des immer stärker werdenden Informationsflusses die Erwartungen prägen. Die starke Informationsflut spiegelt sich auch in den Nutzungszahlen von sozialen Medien dar. 83% der Generation Y gaben an soziale Medien mehrmals zu nutzen. Dies sind knapp 13.9% mehr, als es die Generation X angab (GfK Media and Communication Research; Ipsos, 2020).
2.3.5 Generation Z
Die Geburtsjahrgänge der Generation Z, wie bei vielen anderen Jahrgängen auch, sind unter Experten umstritten. Für diese Bachelorarbeit werden die Geburtsjahrgänge ab 1995 bis 2009 als Generation Z gewertet. Aktuell sind die ältesten Menschen aus dieser Generation zwischen 25 und 26 Jahre alt. Dies wird auch für die spätere Auswertung der Ergebnisse aus der Datenerhebung gelten. Somit stehen diese Menschen in der Regel mitten im Berufsleben nach unterschiedlichen Bildungsmaßnahmen wie einem Studium, Ausbildung oder beruflichen Fortbildungen. Der Generation Z werden die Charakteristika verwöhnt, realistisch und egoistisch zugeschrieben (Scholz, 2014). Sie befinden sich überwiegend auch in der Sozialisationsphase. Im Vergleich zu der Generation Y, die Spaß im Job haben, viel Motivation mitbringen und beruflich viel mehr Ausdauer mitbringen, möchte die Generation Z Struktur, eine gute Work-Life Balance und viel Sicherheit (Mangelsdorf, 2015). Menschen der Generation Z werden als auf sich selbst fokussierte, realistische und egozentrische Personen charakterisiert. Diese Einstellung folgt auf die negativen Erfahrungen anderer Generationen. Die Generation Z hat zugesehen, wie die Träume der vorherigen Generationen zerplatzten und sehen daher viele Dinge realistischer und der Anspruch nach Sicherheit entwickelt sich bereits in der Jugend.
Die Globalisierung sowie die Emanzipation sind für diese Generation allgegenwärtige Themen und selbstverständlich in der Umsetzung. Freundschaften werden häufig online geschlossen und gepflegt. Die Verwendung von sozialen Medien wie WhatsApp, Instagram, Snapchat oder ähnlichen gehören zum Alltag und sind nicht mehr wegzudenken (Bitkom, 2018). Die Studie Wie ticken Jugendliche 2020? untersuchte die soziokulturelle Verfassung der Generation Z. Dabei stellte sie heraus, dass die Jugendlichen heute ernsthafter und problembewusster sind, da Werte wie Party und Spaß an Bedeutung verlieren (Calmbach, et al., 2020). Selbstverwirklichung spielt eine große Rolle, jedoch bleiben weiterhin die Familie, Stabilität und Gesundheit die wichtigsten Punkte für die Generation Z (Mangelsdorf, 2015). Bei einer Umfrage zur Untersuchung der Häufigkeit der Nutzung von sozialen Medien gaben 90.2% an soziale Medien mehrmals pro Woche zu nutzen. Die Angaben der Nutzung sind somit 7.2% höher als die Nutzungsangaben der Generation X und um 21.1% höher als bei der Generation Y (GfK Media and Communication Research; Ipsos, 2020).
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- Quote paper
- Yunus Kaynak (Author), 2022, Fear of Missing Out unter besonderer Berücksichtigung der Generation Z und des Selbstwerts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1182930
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