Diese Arbeit beschäftigt sich mit Rolf Sistermanns "Bonbon-Modell" anhand einer möglichen Unterrichtskonzeption zur Thematik Tierethik.
Seit der Veröffentlichung der neuen Bildungspläne im Jahr 2016 steht die Kompetenzorientierung an den Gymnasien in Baden-Württemberg an erster Stelle. Der neue Bildungsplan für das Fach Philosophie und Ethik stellt den Leitgedanken, unter dem der Unterricht von nun geprägt sein soll, in folgenden Worten dar: „Sein Hauptziel besteht darin, die Schülerinnen und Schüler im systematischen Aufbau und in der individuellen Aneignung von Orientierungswissen zur ethisch-moralischen Urteilsbildung in praktischer Absicht zu befähigen“.
Es kommt nun vermehrt darauf an, dass Schülerinnen und Schüler mit den nötigen Grundkenntnissen ethischer und moralischer Denkmuster zur praktischen Anwendung auf ihre Lebenssituationen ausgestattet werden. Der Praxisbezug spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Im Folgenden soll die Thematik der Tierethik auf didaktischer Ebene aufgearbeitet werden. Dazu werden diejenigen Themenfelder bestimmt, welche für die SuS interessant und fordernd sind. Basierend darauf wird eine mögliche Unterrichtseinheit konzipiert, die wichtige Argumentationslinien und Inhalte des Themenkomplexes der Tierethik untersucht und diskutiert. Hierbei werden die Möglichkeiten der Methodik dargelegt, die für eine gewinnbringende Beschäftigung mit der Thematik geeignet sein können.
Folgende Fragen werden im Laufe der Arbeit beantwortet:
1. Warum sollten sich die SuS der betreffenden Klassenstufe mit dem jeweils ausgewählten Thema der Unterrichtseinheit beschäftigen?
2. Welche leitende Fragestellung lässt sich für die Unterrichtseinheit entwickeln und wie lässt sie sich realisieren?
3. Wie lässt sich der Aufbau der Unterrichtseinheit didaktisch rechtfertigen?
Seit der Veröffentlichung der neuen Bildungspläne im Jahr 2016 steht die Kompetenzorientierung an den Gymnasien in Baden-Württemberg an erster Stelle. Der neue Bildungsplan für das Fach Philosophie und Ethik an Gymnasien in Baden-Württemberg stellt den Leitgedanken, unter dem der Unterricht von nun geprägt sein soll, in folgenden Worten dar: „Sein Hauptziel besteht darin, die Schülerinnen und Schüler im systematischen Aufbau und in der individuellen Aneignung von Orientierungswissen zur ethisch-moralischen Urteilsbildung in praktischer Absicht zu befähigen“1. Es kommt nun vermehrt darauf an, dass Schülerinnen und Schüler2 mit den nötigen Grundkenntnissen ethischer und moralischer Denkmuster zur praktischen Anwendung auf ihre Lebenssituationen ausgestattet werden. Der Praxisbezug spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Im Folgenden soll die Thematik der Tierethik auf didaktischer Ebene aufgearbeitet werden. Dazu werden diejenigen Themenfelder bestimmt, welche für die SuS interessant und fordernd sind. Basierend darauf wird eine mögliche Unterrichtseinheit konzipiert, die wichtige Argumentationslinien und Inhalte des Themenkomplexes der Tierethik untersucht und diskutiert. Hierbei werden die Möglichkeiten der Methodik dargelegt, die für eine gewinnbringende Beschäftigung mit der Thematik geeignet sein können.
Die Tierethik ist im Bildungsplan für das Fach Philosophie und Ethik an Gymnasien in Baden-Württemberg für die Klassenstufe 7/8 vorgesehen. Hierbei sollen SuS jene Kompetenzen erlernen, die sie befähigen, verschiedene Arten von Beziehungen erfassen und erläutern können, in denen Mensch und Tier zueinanderstehen. Zudem sollen sich SuS mit den rechtlichen Regelungen zum Schutz der Tiere beschäftigen und anthropozentrische und pathozentrische Argumente abgrenzen und beurteilen können, um schließlich Handlungsmöglichkeiten für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren zu entwickeln.3 Die Thematik erscheint mir für alle Klassenstufen ein angemessenes Thema zu sein, das selbstverständlich auf die jeweiligen Kompetenzen der SuS angepasst werden muss. Die Thematik eignet sich sehr gut für Unterrichtssequenzen, da sie eine hohe gesellschaftliche und moralische Relevanz und Präsenz besitzt, die bei der Unterrichtskonzeption entsprechend berücksichtigt werden muss.
Bei den Kompetenzen handelt es sich zunächst vor allem um inhaltsbezogene Kompetenzen. In Verknüpfung mit der Relevanz des Themas und der Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten wird dann aber das eigentliche Ziel des Ethik- und Philosophieunterrichts, nämlich die Befähigung zur ethisch-moralischen Urteilsfindung in praktischer Absicht durch einen systematischen Aufbau des Unterrichts und in der individuellen Aneignung von Orientierungswissen, besonders deutlich.4
Ein gelungener Einstieg in den Unterrichtsblock ist von großer Bedeutung, da die Thematik sozial relevant für die SuS ist. Der Großteil der SuS dürfte eine wie auch immer geartete Beziehung zu Tieren haben. Hierbei ist es egal ob diese in der Form aus einem Bezug zu Haus-, Nutz- oder Wildtieren besteht. Ein allgemeiner Einstieg könnte daher lauten: Wo, wann und wie bin ich existenziell mit dem Thema Tierethik konfrontiert? An welche Erfahrungen in Bezug zu und mit Tieren erinnere ich mich noch besonders deutlich? Mit diesen Fragestellungen kann auf den nahegelegenen persönlichen Einfluss von Tieren auf die Kinder und Jugendliche eingegangen werden. Die SuS werden dadurch angeregt einen Weltbezug zu schaffen und ihre individuelle Fähigkeit zur Selbstreflexion zu stärken. Es bietet sich auch ein Einstieg an, welcher mit speziellen Bildern, Karikaturen, Fotographien, Filmausschnitten, Zeitungsartikeln beginnt oder über das Erstellen einer Mindmap als zweckmäßige Methodik für die Benennung der ersten Berührungspunkte mit der Thematik läuft. Aus dieser Grundlage ergeben sich weitere Unteraspekte der Tierethik zur weiteren Diskussion. Hierbei zu nennen sind unter anderem: Themen zur Mensch-Tier-Beziehung, Tierversuche, artgerechte Tierhaltung und die Vegetarismus-Veganismus-Debatte.5
Die Problemstellung der Mensch-Tier-Beziehung ist ein besonders interessanter Ausgangspunkt für die Diskussion. Fragen für ein Blitzlicht zu Beginn einer Unterrichtsstunde könnten sein: Inwieweit sind Mensch und Tier verwandt? Welche moralischen Fragen ergeben sich aus dem menschlichen Umgang mit Tieren? Es ist zu erwarten, dass hierbei schnell auf die Legitimitätsfrage der Nutzung von Tieren für menschliche Interessen gestoßen wird. Besonders im Fokus könnte beispielsweise die menschliche Nutzung von Tierversuchen in der Kosmetikindustrie bzw. für Kosmetika oder in der Forschung sein. Ein weiterer Bezugspunkt liefert die Vegetarismus-Veganismus-Debatte, denn es ist möglich, dass am Unterricht beteiligte SuS sich vegetarisch oder vegan ernähren. Wichtig bei kontroversen Diskussionen dieser Art ist es, dass sich die Debatte nicht zu impulsiv entwickeln und sich stark polarisierende Parteien zwischen den Beteiligten bilden. Das Lehrpersonal ist hier gefragt, durch eine geschickte und sensible Unterrichtsführung die Debatte auf einem sachlichen Niveau zu halten.
[...]
1 Bildungsplan „Ethik“ des Landes Baden-Württemberg, Fassung 2016. S.7
2 Im Folgenden SuS genannt
3 Bildungsplan „Ethik“ des Landes Baden-Württemberg, Fassung 2016. S.33
4 Bildungsplan „Ethik“ des Landes Baden-Württemberg, Fassung 2016. S.7
5 Witzmann (2006) S.6-7
- Arbeit zitieren
- Stefanie Sartena (Autor:in), 2021, Das Bonbon-Modell von Rolf Sistermann. Ein Unterrichtskonzept zur Thematik Tierethik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1182051
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.