Der private Vermögensaufbau ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die persönlichen Intentionen für den Vermögensaufbau sind dabei genauso unterschiedlich, wie die diversen Anlageklassen, in welche der Anleger sein Geld investieren kann. Dabei gewinnen Anlageklassen wie Aktien, Renten, Immobilien und Rohstoffe immer mehr an Bedeutung. Diese Hausarbeit befasst sich ausschließlich mit der Anlageklasse „Aktien“.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anlagenverzeichnis
1. Einführung
2. Definitionen
2.1 Definition des Begriffs „Aktie“
2.2 Definition des Begriffs „Investmentfonds“
3. Investitionsmöglichkeiten
3.1 Investition in Aktien
3.2 Investition in Investmentfonds
4. Vorteile beider Anlagealternativen
4.1 Vorteile der Direktinvestition in Aktien
4.2 Vorteile der Investition in Investmentfonds
5. Nachteile beider Anlagealternativen
5.1 Nachteile der Direktinvestition in Aktien
5.2 Nachteile der Investition in Investmentfonds
6. Kostenunterschiede
6.1 Kosten einer Direktinvestition in Aktien
6.2 Kosten einer Investition in Investmentfonds
7. Besteuerungsgrundlagen
7.1 Besteuerung nach bisherigem Recht
7.1.1 Besteuerung von Aktienanlagen nach bisherigem Recht
7.1.2 Besteuerung von Fonds nach bisherigem Recht
7.2 Besteuerung nach neuem Recht
8. Zusammenfassung
Anlagen
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Endkapital eines Sparplans mit 100,- Euro monatlicher Einzah- lung,
Anlagenverzeichnis
Anlage 1: Funktionsweise eines Investmentfonds,
Anlage 2: Besteuerung der Erträge aus Investmentvermögen,
Anlage 3: Abgeltungssteuer: Besteuerung von Erträgen bei Investment- fonds, Seite
Anlage 4: Kurzvergleich von Alt- und Neuregelung,
Anlage 5: Bestandsschutzregelung bei Käufen bis Ende 2008,
Anlage 6: Die moderne Portfoliotheorie nach Harry M. Markowitz, Seite
1. Einführung
Der private Vermögensaufbau ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die persönlichen Intentionen für den Vermögensaufbau sind dabei genauso unterschiedlich, wie die diversen Anlageklassen, in welche der Anleger sein Geld investieren kann. Dabei gewinnen Anlageklassen wie Aktien, Renten, Immobilien und Rohstoffe immer mehr an Bedeutung. Diese Hausarbeit befasst sich ausschließlich mit der Anlageklasse „Aktien“. Aktien weisen langfristig überdurchschnittliche Wert- entwicklungen im Vergleich zu anderen Assetklassen auf. So sind über die Jahre betrachtet bereits geringe Unterschiede in der jährlichen Rendite ver- antwortlich für große Unterschiede in der Höhe des Endkapitals. Wie stark sich diese geringen Differenzen beispielhaft bei einer monatlichen Einzahlung von 100,- Euro auf das Endkapital auswirken können, zeigt Abbildung 1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Endkapital eines Sparplans mit 100,- Euro monatlicher Einzahlung
(Quelle: (o.V.): Wie aus wenig Geld viel wird, 2002, S. 1)
Betrachtet man bei einer Laufzeit von beispielsweise 40 Jahren die Differenz des Endkapitals bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 6% und 8%, so beträgt diese mehr als 132.000,- Euro. Diese Differenz stellt somit einen beachtlichen Unterschied im Endkapital dar. Für diese exponentielle Wert- steigerung des Endkapitals ist der Zinseszinseffekt verantwortlich, der sich bei langen Laufzeiten besonders deutlich zeigt.
Eine Anlage in Aktien kann dabei über diverse Möglichkeiten realisiert werden, wobei zwei dieser Möglichkeiten in dieser Hausarbeit detailliert eruiert werden sollen. Zum einen ist dies die Direktanlage über den Erwerb von Einzelaktien. Die zweite Möglichkeit ist die Investition in einen Aktienfonds. Diese Hausarbeit beschränkt sich aufgrund des begrenzten Umfangs auf die genannten Möglichkeiten in der Assetklasse „Aktien“. Nach einer Begriffsdefinition werden beide Investitionswege anhand diverser Kriterien verglichen und voneinander abgegrenzt. Dabei sollen Vor- und Nachteile ebenso bewertet werden, wie Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kostenstruktur respektive bei der Besteuerung.
2. Definitionen
2.1 Definition des Begriffs „Aktie“
Eine Aktie ist ein Teilhaberpapier, welches ein Mitgliedschaftsrecht des Inhabers (= Aktionärs) an einer Aktiengesellschaft (AG) in einer Aktienurkunde verbrieft. Der Aktionär wird Teilhaber am Aktienkapital und damit Mitinhaber der AG.[1] Die Aktionäre bringen das Eigenkapital der AG auf, tragen gemeinsam Risiken, teilen aber auch den Gewinn. Die Höhe der mit einer Aktie verbundenen Beteiligung hängt von der Gesamtzahl der Aktien ab, welche die Gesellschaft ausgegeben hat. Dieses Grundkapital spiegelt allerdings nicht den tatsächlichen Wert der Gesellschaft und damit den Wert einer einzelnen Aktie wider, sondern ist lediglich von rechtlicher Bedeutung. Der wahre Wert der Aktie liegt in ihrem Kurswert, der sich an der Börse ständig neu im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bildet.[2]
2.2 Definition des Begriffs „Investmentfonds“
In einem Investmentfonds bündelt eine Kapitalanlagegesellschaft oder eine Investmentaktiengesmmellschaft die Gelder vieler Anleger, um sie nach dem Prinzip der Risikomischung in verschiedenen Vermögenswerten (Wertpapieren,
Geldmarktinstrumenten, Bankguthaben, derivativen Instrumenten, Immobilien) anzulegen und fachmännisch zu verwahren. Der Begriff „Investmentfonds“ bzw. „Sondervermögen“ ist damit die Bezeichnung für die Gesamtheit der von Anlegern eingezahlten Gelder und der hierfür angeschafften Vermögenswerte.[3] Der Begriff „Sondervermögen“ besagt, dass dieses Vermögen streng getrennt vom eigenen Vermögen der Investmentgesellschaft zu halten ist.[4] Anteile an solchen Sondervermögen sind regelmäßig in Investmentanteilscheinen verbrieft. Mit dem Kauf solcher Anteilscheine wird der Anleger Mitberechtigter am Fondsvermögen. Der Anteil am Vermögen des Investmentfonds bemisst sich nach dem Verhältnis der Zahl der Anteilscheine des Anlegers und den insgesamt ausgegebenen Anteilscheinen. Der Wert eines einzelnen Anteilscheins (= Rücknahmepreis) richtet sich nach dem Wert des gesamten Fondsvermögens (dem so genannten Inventarwert), dividiert durch die Zahl der ausgegebenen Anteilscheine. Die Beteiligung an einem Investmentfonds hat damit den Charakter eines professionell gemanagten Depots. Über die konkrete Anlagepolitik des einzelnen Fonds geben die jeweiligen Verkaufsprospekte und die Vertragsbedingungen verbindliche Auskunft.[5] Die Betrachtungen dieser Hausarbeit beschränken sich dabei auf offene Aktienfonds, bei denen je nach Kapitalzufluss neue Anteilscheine ausgegeben werden. Die vereinfachte Funktionsweise eines Investmentfonds ist in Anlage 1 dargestellt.
3. Investitionsmöglichkeiten
3.1 Investition in Aktien
„Verwenden Sie auf den Aktienkauf ebensoviel Zeit wie auf den Kauf eines Gebrauchtwagens!“[6] Dass sich die Aktie inzwischen neben den altbewährten Anlageformen wie z. B. Sparbüchern, Sparbriefen und Festgeldkonten als Anlagemöglichkeit etabliert hat, konstatieren repräsentative Umfragen des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Über 11 Millionen Bürger stellen ihr Geld inzwischen den in- und ausländischen Aktiengesellschaften zur Verfügung. Die Aktiengesellschaften benötigen diese Form des Eigenkapitals zur Gründung oder zur Aufrechterhaltung ihres Betriebes.[7] Der Gesamtertrag einer Aktienanlage, auch als Aktien-Performance bezeichnet, ergibt sich im Wesentlichen aus den folgenden zwei Ertragsquellen:[8]
- Dividende Als
Dividende bezeichnet man die jährliche Gewinnausschüttung (u. U. zuzüglich sonstiger Zahlungen wie Sonderausschüttungen oder Bezugsrechten), deren Höhe von der Hauptversammlung, also der Versammlung der Aktionäre, beschlossen wird.[9] Die Dividende stellt eine Vergütung für das zur Verfügung gestellte Eigenkapital dar, so wie dies bei anderen Anlageformen der Zinsertrag ist.[10]
- Kursgewinn
Durch Investitionen, z. B. in Forschung, stärkt ein Unternehmen seine Marktposition und damit seine Fähigkeit, mehr Produkte abzusetzen und somit in Zukunft höhere Gewinne zu erzielen. Diese positiven Erwartungen spiegeln sich neben weiteren Faktoren u. U. in einem steigenden Aktienkurs wider, wodurch bei einem späteren Verkauf der Aktie der Aktionär die Möglichkeit bekommt, einen Kursgewinn zu realisieren.
3.2 Investition in Investmentfonds
Im Gegensatz zu einer Direktinvestition in Aktien erwirbt der Käufer eines Aktien-Investmentfonds einen ganzen „Korb“ von Aktien. Die einzelnen Fonds unterscheiden sich dabei vor allem darin, wie das von den Anteilsinhabern eingebrachte Kapital angelegt wird. Das Investmentgesetz (In]vG) differenziert insoweit zwischen Investmentfonds, die das Fondsvermögen in herkömmliche Finanzanlagen (z. B. fungible Wertpapiere, Bankguthaben) anlegen und besonderen Arten von Investmentfonds (z. B. Immobilienfonds). Dies ist nur eine sehr grobe Unterscheidung, in der Praxis erfährt diese Unterscheidung eine weitere Detaillierung auf bestimmte Anlagen bzw. Anlagestrategien.[11] Die folgenden Kriterien erlauben eine nähere Beschreibung der spezifischen Merkmale eines Investmentfonds in Finanzanlagen:[12]
- Schwerpunkt der Zusammensetzung
- Geographischer Schwerpunkt
- Zeitlicher Anlagehorizont
- Rückzahlungs- oder Ertragsgarantie
- Ausschüttungsverhalten
- Kostenstruktur
- Währung Der Anleger kann sich aus dem Produktportfolio der Investmentbank den Fonds seiner Wahl aussuchen. Zum Beispiel kann die Wahl auf einen Aktienfonds fallen, der ausschließlich im Euroraum oder in Osteuropa (geographischer Schwerpunkt) investiert. Innerhalb dieser Vorgaben wird das Fondsmanagement versuchen, die Anlagestrategie optimal auszurichten.
4. Vorteile beider Anlagealternativen
4.1 Vorteile der Direktinvestition in Aktien
Welche Ertragsquellen eine Anlage in Aktien dem Anleger bieten kann, wurden bereits in Kapitel 3.1 kurz angeführt. Der Anleger kann bei der Direktanlage in Aktien selbst bestimmen, welcher Aktiengesellschaft er sein Geld zur Verfügung stellen möchte, indem er ausschließlich Aktien dieses Unternehmens erwirbt. Dabei ist er bei der Terminwahl für die Käufe und Verkäufe völlig frei. Der Anleger beabsichtigt 1:1 an den Chancen und Risiken der Aktiengesellschaft zu partizipieren. Gerade für Anleger von großen Summen ist die Diversifikation des Portfolios auch mit Einzelwerten gut möglich.
Als Aktionär stehen dem Anleger zusätzlich diverse Rechte zu. Diese sind explizit im Aktiengesetz (AktG) geregelt und können von ihm persönlich in Anspruch genommen werden:[13]
- Recht auf Gewinnbeteiligung (§§ 58ff. AktG, § 150 AktG)
- Teilnahme an der Hauptversammlung (§§ 118ff. AktG)
- Stimmrecht (§ 134 AktG, § 135 AktG)
- Anspruch auf Auskunft durch den Vorstand (§ 131f. AktG)
- Bezugsrecht (§§ 186ff. AktG, § 221 AktG)
- Anspruch auf Teilnahme am Liquidationserlös (§ 271 AktG)
[...]
[1] Vgl. (o. V.): Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren, 2007, S. 32
[2] Vgl. (o. V.): Alles über Aktien, 2007, S. 6
[3] Vgl. (o. V.): Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren, 2007, S. 56
[4] Vgl. Raab, W.: 2008, S. 230
[5] Vgl. (o. V.): Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren, 2007, S. 56
[6] Kostolany, A.: (09.02.1906 - 14.09.1999)
[7] Vgl. (o. V.): Alles über Aktien, 2007, S. 4
[8] Vgl. Schempf, T.: 2007, S. 39 9 Vgl. Grosjean, R.: 2004, S. 26f.
[10] Vgl. (o. V.): Alles über Aktien, 2007, S.12
[11] Vgl. (o. V.): Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren, 2007, S. 60f.
[12] Vgl. (o. V.): Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren, 2007, S. 61ff.
[13] Vgl. Wurm, G./ Wolff, K./ Ettmann, B.: 2003, S. 196ff.
- Quote paper
- Anonymous,, 2008, Vergleich einer Anlage in Investmentfonds mit einer Direktanlage in den betreffenden Wertpapieren bzw. Anlageobjekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117972
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