Rosenberg wurde am 6. Oktober 1934 in Canton, Ohio geboren. Rosenberg wuchs als Jude in einem überwiegend von Schwarzen bewohnten Viertel in Detroit (Michigan) auf. Er wurde oftmals Zeuge von Rassenunruhen und litt auch selbst unter Diskriminierung. [...] Diese Erfahrungen sind der Ausgangspunkt für sein Modell der gewaltfreien Kommunikation. 1961 promovierte er als klinischer Psychologe an der University of Wisconsin-Madison. 1984 gründete er das Center for Nonviolent Communication in Sherman, Texas, welches er bis heute leitet. Dort werden Projekte, Trainings, Materialien und Informationen über Gewaltfreie Kommunikation angeboten. Seit fast 40 Jahren arbeitet Rosenberg nun schon als erfolgreicher Konflikt- und Friedensmediator und vermittelt in vielen Krisengebieten der Erde.
Inhalt:
1. Kommunikation und Konflikte – Eine Einleitung
2. Dr. Marshall Rosenberg
3. Was ist Gewaltfreie Kommunikation?
4. Der Wolf und die Giraffe – Haltungen und Sprache
A. Der Wolf
B. Die Giraffe
5. Das Modell der Gewaltfreien Kommunikation
A. Beobachtung
B. Gefühle
C. Bedürfnisse
D. Bitte
6. Kritik
7. GFK in der Schule
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
1. Kommunikation und Konflikte – Eine Einleitung
A. Kommunikation (lat. communicare „teilen, mitteilen, gemeinsam machen, vereinigen“)
- die Aufnahme, der Austausch und die Übermittlung von Informationen zwischen mind. 2 Personen (= Interaktion)
- Sender ð Nachricht ð Empfänger
- basiert auf der Verwendung von Zeichen in Sprache, Gestik, Mimik, Schrift, Bild oder Musik
- Gedanken, Ideen, Wissen, Erkenntnisse, Erlebnisse werden (mit-)geteilt und können auch neu entstehen ð dient der Verständigung, aber auch Beeinflussung oder Überzeugung
- die Signale oder Daten, die übermittelt werden, lösen bestimmte Reaktionen aus
- es treten häufig Probleme auf, denn Kommunikation ist zugleich eine der komplexesten und wichtigsten Fähigkeiten des Menschen und besteht eben nicht allein in der Weitergabe von sachbezogener Informationen, vielmehr laufen etwa zwei Drittel des Austausches in einem Gespräch über den visuellen oder akustischen Kanal in Form von Gesten, Körperhaltung, Mimik, Betonung oder Sprachmelodie[1]
B. Konflikte (lat.: confligere = zusammentreffen, kämpfen)
- sind allgegenwärtig
- sind sehr vielschichtig
- es gibt Konflikte auf der intrapersonellen, der gesellschaftlichen oder auf der (zwischen)- staatlichen Ebene
- zwischen mindestens 2 Parteien (außer beim intrapersonellen Konflikt)
- es gibt immer unterschiedliche Handlungsinteressen in einem Konflikt
(= eine Unvereinbarkeit von Zielen, Wegen, Interessen bzw. Bedürfnissen)
- Vorhandensein von Gefühlen ( "Angst" und "Wut" spielen eine große Rolle, sie dienen im Konflikt als Antriebselement)
- gegenseitige Beeinflussungsversuche (auch über Dritte, also indirekt)
- ein oft verschärftes Verhalten (z.B. Konkurrenz, Aggressivität, Hass, Gewalt, Ablehnung, Sturheit, Widerstand) der Konfliktparteien zeigt deutlich einen Konflikt an[2]
2. Dr. Marshall Rosenberg
Rosenberg wurde am 6. Oktober 1934 in Canton, Ohio geboren. Rosenberg wuchs als Jude in einem überwiegend von Schwarzen bewohnten Viertel in Detroit (Michigan) auf. Er wurde oftmals Zeuge von Rassenunruhen und litt auch selbst unter Diskriminierung.
Über einen Rassenkrieg im Jahr 1943 schrieb er:
„Mehr als 40 Menschen wurden in den nächsten Tagen getötet. Unser Viertel lag im Zentrum der Gewalt, und wir sperrten uns 3 Tage lang zu Hause ein. Nachdem der Rassenkrawall zu Ende war und die Schule wieder anfing, entdeckte ich, dass eine Name genauso gefährlich sein kann wie eine Hautfarbe. Als der Lehrer bei der Anwesenheitskontrolle meinen Namen aufrief, starrten mich zwei Jungs an und zischten: „Bist du ein `kike`?“. Ich hatte dieses Wort noch nie gehört und wusste nicht, dass es eine abfällige Bezeichnung für Juden ist. Nach der Schule warteten die beiden auf mich. Sie warfen mich zu Boden, traten und verprügelten mich.“[3]
Diese Erfahrungen sind der Ausgangspunkt für sein Modell der gewaltfreien Kommunikation.
1961 promovierte er als klinischer Psychologe an der University of Wisconsin-Madison. 1984 gründete er das Center for Nonviolent Communication in Sherman, Texas, welches er bis heute leitet. Dort werden Projekte, Trainings, Materialien und Informationen über Gewaltfreie Kommunikation angeboten. Seit fast 40 Jahren arbeitet Rosenberg nun schon als erfolgreicher Konflikt- und Friedensmediator und vermittelt in vielen Krisengebieten der Erde.[4]
3. Was ist Gewaltfreie Kommunikation?
(vgl. Myers: Die Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation, Seite 1-59 )
Streit gibt es in fast jeder Ehe, in jeder Partnerschaft, in der Arbeitswelt, in der Nachbarschaft und sogar in uns selbst. Leider münden banale Nebensächlichkeiten oftmals in handfesten Konflikten, die eskalieren. Die Ergebnisse sind dann ein ungelöstes Problem und leidende, traurige und wütende Beteiligte.
Doch das muss nicht so sein!
Wenn wir erkennen, dass Konflikte ein Signal dafür sind, dass etwas nicht stimmt und verändert werden muss, bieten sie die Chance zur Entwicklung und Verbesserung der gegenseitigen Beziehung. Voraussetzung ist allerdings, dass ein konstruktiver Umgang mit den unterschiedlichen Ansichten, Gefühlen und Zielen gefunden wird. Nicht der Konflikt ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie wir mit diesem umgehen.
[...]
[1] Schneider & Toyka-Seid: Politik-Lexikon für Kinder, Seite 158
[2] Schneider & Toyka-Seid: Politik-Lexikon für Kinder, Seite 160
[3] Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation, Seite 17
[4] www.cnvc.org
- Arbeit zitieren
- Diana Renner (Autor:in), 2008, Gewaltfreie Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117680
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