Wer den Begriff der Swing-Jugend geprägt hat, lässt sich nicht feststellen. Wahrscheinlich war er eine Begriffsschöpfung der Nationalsozialisten, deshalb gebrauche ich ihn in Anführungszeichen.
Die Bezeichnung „Swings“ und „Swinger“, wie sie in einigen Texten vorkommen, waren in den Kriegsjahren nicht gebräuchlich.
In frühen Berichten der HJ-Gebietsführung wurden die Jugendlichen, die sich für den Swing begeisterten, als „vollendete Tango-boys“ bezeichnet, obwohl es nicht nur „boys“ waren und auch selten Tango getanzt wurde.
Die Bezeichnung „Tango-boys“ oder „Tango-Jünglinge“ war damals die geläufige Bezeichnung für „tanzliebende Menschen in dekadenten Spelunken“ und diese wurden auch mit der (fast) überwundenen „Systemzeit“ assoziiert, als der Tango in deutschen Großstädten sehr beliebt war.
Mit dem Tango hatten die Swings sehr wenig zu tun, wie es in einem ihrer Lieder zum Ausdruck gebracht wird:
„Wir tanzen Swing, und zwar nach Noten. Wir singen hot, das ist verboten, und wenn die Bullente kommt, dann tanzen wir Tango. Und ist sie wieder weg, dann tanzen wir: Tiger-Rag, Tiger-Rag, Tiger-Rag…“
Anonym 1942 [...]
Inhaltsverzeichnis
- Zum Begriff der „Swing-Jugend“.
- Wer waren die Hamburger Swings?
- Zur Motivation, Struktur und Organisation der Hamburger „Swing-Jugend“.
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Hamburger Swings und Pariser Zazous
- Der Fall Günter Discher
- Die Repressionsmethoden der Nazis gegen die „Swing-Jugend“.
- Zu den Lagern Uckermark und Mooringen
- Parallelen zu heutigen Jugendbewegungen...
- Konsequenzen der Hamburger Swingbewegung ..
- Literaturverzeichnis...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Hamburger Swing-Jugend, eine subkulturelle Bewegung, die sich in den 1930er und 1940er Jahren in Hamburg entwickelte. Sie analysiert die Motivationen, Strukturen und die Organisation der Swing-Jugend, ihre Beziehung zur nationalsozialistischen Herrschaft und die Repressionsmethoden der Nazis gegenüber dieser Jugendkultur.
- Die Entstehung und Merkmale der Hamburger Swing-Jugend
- Die Motivation und Ziele der Swing-Jugend im Kontext der NS-Herrschaft
- Die Repressionsmethoden der Nazis gegenüber der Swing-Jugend
- Die Parallelen zwischen der Swing-Jugend und anderen Jugendbewegungen
- Die langfristigen Konsequenzen der Hamburger Swingbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 behandelt den Begriff der „Swing-Jugend“ und diskutiert seine Entstehung und Verwendung im Kontext der NS-Propaganda.
Kapitel 2 beleuchtet die soziale Herkunft der Hamburger Swings und ihre Identitätsmerkmale, insbesondere ihren Kleidungsstil und ihre Lebensphilosophie.
Kapitel 3 analysiert die Motivation, Struktur und Organisation der Hamburger Swing-Jugend, ihre Treffpunkte und die Rolle der Musik im Kontext ihrer Subkultur.
Kapitel 4 vergleicht die Hamburger Swing-Jugend mit der Pariser Zazous und beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Jugendbewegungen.
Kapitel 5 untersucht den Fall Günter Discher, ein Beispiel für die Repressionen der Nazis gegenüber der Swing-Jugend.
Kapitel 6 analysiert die Repressionsmethoden der Nazis gegen die Swing-Jugend, einschließlich der Verfolgung, der Inhaftierung und der Lagerhaft.
Kapitel 7 beschreibt die Lager Uckermark und Mooringen, in denen Swing-Jugendliche inhaftiert wurden.
Kapitel 8 betrachtet Parallelen zwischen der Swing-Jugend und heutigen Jugendbewegungen.
Kapitel 9 untersucht die Konsequenzen der Hamburger Swingbewegung für die deutsche Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Swing-Jugend, Hamburger Swing-Jugend, Zazous, Nationalsozialismus, NS-Regime, Repression, Widerstand, Jugendkultur, Musik, Jazz, Swing, Kleidung, Lebensart, Anglophilie, Verfolgung, Inhaftierung, Lager, Parallelen, Konsequenzen, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Caroline Boller (Autor:in), 1998, Der Protest der Hamburger Swing-Jugend im Dritten Reich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117485