Das Europarecht ist in fast alle Bereiche des nationalen Rechts der EU-Mitgliedstaaten eingedrungen, weshalb davon ausgegangen wird, dass der Anteil des Unionsrechts den Anteil des nationalen Rechts in den Mitgliedstaaten überwiegt. Dabei hat sich die Rechtsnatur der EU sukzessive fortentwickelt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass einst für die aus dem Zusammenschluss der EGKS, EWG und EAG gegründeten EG getroffene Regelungen auch für die EU gelten. Diese sind nämlich gemäß Artikel 1 III 3 EUV als Rechtsnachfolgerin der EG an deren Stelle getreten.
Heute wird die EU als supranationaler Staatenverbund mit eigener Rechtspersönlichkeit angesehen, wobei sich die Supranationalität auf die Qualität des Unionsrechts bezieht. Als supranationale Organisation hat die EU besondere rechtliche Kompetenzen gegenüber ihren Mitgliedstaaten inne. Da der Begriff der Supranationalität jedoch nicht konsistent verwendet wird, ist nicht ohne weiteres erkennbar, welche rechtlichen Konsequenzen die Supranationalität der EU nach sich zieht und wie sie das rechtliche Verhältnis zwischen der EU und den Mitgliedstaaten prägt.
Diese Ausgangssituation macht eine Betrachtung der rechtlichen Konsequenzen der Supranationalität der EU notwendig. Dazu wird der Begriff "Supranationalität" erläutert und anschließend die Rechtsgrundlagen des Grundsatzes der Supranationalität in der EU dargestellt. Zur Herausarbeitung der supranationalen Elemente der EU werden das Vertragsrecht sowie die Rechtsprechung des EuGH untersucht. Basierend darauf können die aus der Supranationalität der EU resultierenden rechtlichen Konsequenzen für die Mitgliedstaaten eruiert und das daraus resultierende Verhältnis zwischen der EU und den Mitgliedstaaten betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Supranationalität
- Rechtsgrundlagen des Grundsatzes der Supranationalität
- Vertragliche Verankerung
- Rechtsprechung des EuGH
- Van Gend & Loos
- Costa/ENEL
- Rechtliche Konsequenzen des Grundsatzes der Supranationalität der EU
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Supranationalität der EU und deren rechtliche Konsequenzen. Ziel ist es, den Begriff der Supranationalität zu definieren, die relevanten Rechtsgrundlagen zu beleuchten und die Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten zu analysieren.
- Definition und Verständnis von Supranationalität in der EU
- Vertragliche Grundlagen und Rechtsprechung des EuGH zur Supranationalität
- Auswirkungen der Supranationalität auf das nationale Recht der Mitgliedstaaten
- Das Verhältnis zwischen EU-Recht und nationalem Recht
- Rechtliche Kompetenzen der EU gegenüber ihren Mitgliedstaaten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Supranationalität der EU ein und beschreibt den weitreichenden Einfluss des Europarechts auf nationales Recht der Mitgliedstaaten. Sie hebt die Entwicklung der Rechtsnatur der EU hervor und betont die Bedeutung der Supranationalität für das Verhältnis zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten. Die Arbeit kündigt die methodische Vorgehensweise an, die die Untersuchung der Rechtsgrundlagen und der rechtlichen Konsequenzen der Supranationalität umfasst.
Grundlagen der Supranationalität: Dieses Kapitel legt den Begriff der Supranationalität dar, der sich auf die Qualität des Unionsrechts bezieht und die besonderen Kompetenzen der EU gegenüber ihren Mitgliedstaaten verdeutlicht. Es wird die Uneinheitlichkeit in der Verwendung des Begriffs hervorgehoben und die Notwendigkeit einer genaueren Betrachtung der rechtlichen Konsequenzen begründet. Das Kapitel dient als Grundlage für die folgenden Analysen.
Rechtsgrundlagen des Grundsatzes der Supranationalität in der EU: Dieses Kapitel beleuchtet die vertraglichen Verankerungen und die Rechtsprechung des EuGH zur Supranationalität. Es analysiert die wegweisenden Urteile Van Gend & Loos und Costa/ENEL, die die Vorrangstellung des EU-Rechts bekräftigen und die supranationale Natur der EU untermauern. Die Kapitel unterstreichen den Einfluss des Vertragsrechts und der Rechtsprechung auf die Ausgestaltung der Supranationalität.
Rechtliche Konsequenzen des Grundsatzes der Supranationalität der EU: Dieses Kapitel erörtert die Konsequenzen der Supranationalität für die Mitgliedstaaten und das Verhältnis zwischen der EU und den Mitgliedstaaten. Es analysiert die Auswirkungen des Vorrangs des EU-Rechts und die damit verbundenen Herausforderungen für die nationale Rechtsordnung. Dieses Kapitel synthetisiert die Erkenntnisse der vorherigen Kapitel und bietet eine umfassende Analyse der rechtlichen Konsequenzen.
Schlüsselwörter
Supranationalität, Europäische Union, EU-Recht, nationales Recht, Rechtsprechung EuGH, Van Gend & Loos, Costa/ENEL, Vertragsrecht, Vorrang des Unionsrechts, Kompetenzen der EU, Mitgliedstaaten.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Supranationalität der EU
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit bietet eine umfassende Übersicht zum Thema Supranationalität der Europäischen Union. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der Definition von Supranationalität, den relevanten Rechtsgrundlagen (Vertragsrecht und Rechtsprechung des EuGH), und den Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Grundlagen der Supranationalität, Rechtsgrundlagen des Grundsatzes der Supranationalität (inkl. der Urteile Van Gend & Loos und Costa/ENEL), Rechtliche Konsequenzen des Grundsatzes der Supranationalität der EU und Fazit.
Was ist das Ziel der Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, den Begriff der Supranationalität zu definieren, die relevanten Rechtsgrundlagen zu beleuchten und die Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten zu analysieren. Es geht um das Verständnis von Supranationalität in der EU, die vertraglichen Grundlagen und die Rechtsprechung des EuGH, sowie die Auswirkungen auf nationales Recht und die Kompetenzen der EU.
Welche Rolle spielen die Urteile Van Gend & Loos und Costa/ENEL?
Die Urteile Van Gend & Loos und Costa/ENEL sind wegweisende Entscheidungen des EuGH, die die Vorrangstellung des EU-Rechts bekräftigen und die supranationale Natur der EU untermauern. Sie werden in der Hausarbeit ausführlich analysiert als zentrale Rechtsgrundlagen der Supranationalität.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Supranationalität, Europäische Union, EU-Recht, nationales Recht, Rechtsprechung EuGH, Van Gend & Loos, Costa/ENEL, Vertragsrecht, Vorrang des Unionsrechts, Kompetenzen der EU, Mitgliedstaaten.
Wie wird Supranationalität in der Hausarbeit definiert?
Die Hausarbeit definiert Supranationalität im Kontext der EU als die besondere Qualität des Unionsrechts, welche die EU mit besonderen Kompetenzen gegenüber ihren Mitgliedstaaten ausstattet. Es wird dabei auch auf die Uneinheitlichkeit in der Verwendung des Begriffs hingewiesen und die Notwendigkeit einer genaueren Betrachtung der rechtlichen Konsequenzen betont.
Welche Konsequenzen hat die Supranationalität für die Mitgliedstaaten?
Die Supranationalität der EU hat weitreichende Konsequenzen für die Mitgliedstaaten. Der Vorrang des EU-Rechts stellt eine Herausforderung für die nationale Rechtsordnung dar. Die Hausarbeit analysiert die Auswirkungen dieses Vorrangs und die damit verbundenen Herausforderungen im Verhältnis zwischen EU-Recht und nationalem Recht.
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- Anonym (Autor), 2021, Die Supranationalität der EU und ihre rechtlichen Konsequenzen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1174204