Das Phänomen der Erneuerung lässt sich auf der ganzen Welt sowie in unterschiedlichen Bereichen beobachten und das Prinzip dabei ist immer das gleiche; wird festgestellt, dass ein Gegenstand innovativer gestaltet werden kann, wird dieser produziert. Nach genau dem gleichen Prinzip funktioniert die Sprache. Die deutsche Sprache hat kein festes Inventar an
Wörtern, welches Sprecher*innen des Deutschen erlernen müssen, um zu kommunizieren.
Die Sprache ist ständig in Bewegung und entwickelt sich weiter, denn es kommen fortlaufend neue Wörter hinzu oder bestehende Wörter werden zu einem neuen, komplexen Wort kombiniert. Dieses komplexe Wort entspricht dann entweder der Bedeutung der beiden Bestandteile oder erhält eine Bedeutung, welche dem Wort, unabhängig von den Bedeutungen der beiden Bestandteile, von außen zugeschrieben wird. Neben völlig neuen Wörtern, die
entstehen, um neu aufkommenden Dingen eine Beschreibung zu geben (z.B.Coronaschutzverordnung), ist das Deutsche eine äußerst kompositionsfreudige Sprache. Somit lässt sich feststellen, dass neue Wörter durch die neue Benennung von Dingen und durch die Benennung neuer Dinge entstehen. Die Komposition ist neben der Derivation die wichtigste und produktivste Form der Wortbildung.
Zu Beginn wird der lexikalische Ansatz nach Olsen (1986) dargelegt und in Bezug auf die Rektions- und Nicht-Rektionskomposita sowie die Argumentvererbung und das θ-Kriterium untersucht. Im Anschluss daran wird sich den syntaktischen und morpho-syntaktischen Ansätzen nach Rivet (1999) und Siebert (1999) gewidmet, deren Ansätze auf der Annahme einer Kopfbewegung beruhen. In einer kritischen Auseinandersetzung mit den drei Ansätzen, sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die Plausibilität der genannten Ansätze zur Erklärung von Rektionskomposita analysiert werden. Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab, welches den aktuellen Forschungsstand sowie das daraus folgende Potenzialdarstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der lexikalische Ansatz nach Olsen (1986)
- Interpretation von Komposita
- Rektionskomposita
- Nicht-Rektionskomposita
- Argumentvererbung und 0-Kriterium
- Der syntaktische Ansatz
- Der Begriff des Kopfes
- Der syntaktische Ansatz nach Rivet (1999)
- Das Empty Category Principle
- Die Inkorporationsanalyse
- Inkorporationsbeschränkungen
- Der morpho-syntaktische Ansatz nach Siebert (1999)
- Nomeninkorporation
- Lizenzierungsbedingungen
- Argumentvererbung
- Kritischer Vergleich der Ansätze und eigene Beurteilung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Untersuchung der Nominalkomposition im Deutschen, insbesondere mit der Bildung und Interpretation von Rektionskomposita. Sie analysiert die verschiedenen Ansätze zur Erklärung der Wortbildungsmuster und deren Einfluss auf die Argumentstruktur und semantische Relation der Kompositum-Bestandteile.
- Lexikalische und syntaktische Ansätze zur Erklärung von Rektionskomposita
- Das Konzept der Argumentvererbung und das 0-Kriterium
- Die Rolle der Kopfbewegung in der Kompositionsbildung
- Kritischer Vergleich der Ansätze und ihre Stärken und Schwächen
- Das Potenzial der verschiedenen Ansätze zur Erklärung von Rektionskomposita
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Nominalkomposition ein und beleuchtet die Bedeutung der Komposition als wichtige Form der Wortbildung im Deutschen. Es werden die verschiedenen Kategorien von Komposita, insbesondere die Rektionskomposita, vorgestellt.
- Der lexikalische Ansatz nach Olsen (1986): Dieses Kapitel stellt den lexikalischen Ansatz von Olsen vor, der auf der Analyse von Rektionskomposita und Nicht-Rektionskomposita basiert. Es erklärt das Konzept der Argumentvererbung und das 0-Kriterium im Rahmen der Kompositionsbildung.
- Der syntaktische Ansatz: Dieses Kapitel widmet sich dem syntaktischen Ansatz zur Erklärung der Rektionskomposita, wobei der Begriff des Kopfes und das Empty Category Principle im Mittelpunkt stehen. Es untersucht die Inkorporationsanalyse und die Inkorporationsbeschränkungen in der Kompositionsbildung.
- Der morpho-syntaktische Ansatz nach Siebert (1999): Dieses Kapitel präsentiert den morpho-syntaktischen Ansatz von Siebert, der die Nomeninkorporation und die Lizenzierungsbedingungen für Komposita beleuchtet. Es analysiert die Argumentvererbung im Rahmen des morpho-syntaktischen Ansatzes.
Schlüsselwörter
Nominalkomposition, Rektionskomposita, Argumentvererbung, 0-Kriterium, Kopfbewegung, Inkorporationsanalyse, morpho-syntaktischer Ansatz, lexikalische Analyse, syntaktische Analyse.
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- Lena Santos (Autor), 2021, Nominalkomposita im Deutschen. Kritischer Vergleich der Ansätze von Olsen, Rivet und Siebert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1172277