In dieser Arbeit wird neben der Sphäre des Denkens und Erkennens, zu der die Auseinandersetzung mit Sprache gehört, auch auf die Kritik an metaphysischen Subjektvorstellungen eingegangen. Nietzsches Kritik am Subjektbegriff wird nicht als Gesamtheit, sondern partiell beleuchtet, um eine differenzierte Einordnung vornehmen zu können. Zudem wird ein zweiter Schwerpunkt auf Nietzsches Forderung nach der Umwertung des Subjektbegriffs liegen. In einem zweischrittigen Verfahren werden also erstens die Grundlinien seiner Kritik nachgezeichnet und zweitens die Nietzsch´schen Umwertungen des Subjektbegriffs herausgearbeitet.
Da Nietzsches Philosophie keine systematische ist und somit keine geschlossene Theorie proklamiert, sind seine Überlegungen zum Selbst in seinen Schriften verteilt und gehören verschiedenen Schaffensphasen an, sodass sich teils widersprüchliche Aussagen finden lassen. Solche Ambiguitäten werden in der Arbeit berücksichtigt, zielen aber nicht darauf ab, Nietzsches Subjektbegriff als teleologisches Konzept zu interpretieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Nietzsches genealogische Kritik am Subjektbegriff
- Der Seelenbegriff als Projektion christlicher Metaphysik & Moral
- Umriss von Nietzsches Kritik am Christentum
- Perspektiven Nietzsches auf den Begriff der Seele
- Sprachmetaphysik und Denken in sprachlichen Zeichen
- Sprachkorrelat Bewusstsein
- Der Seelenbegriff als Projektion christlicher Metaphysik & Moral
- Umwertung des Subjekts
- Wille zur Macht als Seinsgrund
- Unbewusstsein & Triebegeschehen
- Bewusstsein als Phänomen physischer Vorgänge
- Zum Verhältnis von Selbstbewusstsein und Gedächtnis
- Leibvernunft statt Leibverachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Nietzsches Kritik am Subjektbegriff und dessen Umwertung. Ziel ist es, die genealogische Analyse Nietzsches zu verstehen, die die Entstehung des Subjektbegriffs in Verbindung mit Sprache, Metaphysik und Moral untersucht. Die Arbeit analysiert, wie Nietzsche die Illusion des Subjekts als Konstrukt aufzeigt und eine Neupositionierung des Begriffs fordert, um die individuelle Selbstbestimmung zu stärken.
- Genealogische Kritik am Subjektbegriff
- Kritik am Seelenbegriff als Projektion christlicher Metaphysik
- Die Rolle von Sprache und Bewusstsein bei der Konstitution des Subjekts
- Nietzsches Umwertung des Subjekts und der Wille zur Macht
- Das Verhältnis von Bewusstsein, Unbewusstsein und Triebegeschehen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und bietet eine kurze Begriffsbestimmung des Subjektbegriffs. Kapitel zwei analysiert Nietzsches genealogische Kritik am Subjektbegriff, indem es die Rolle von Sprache, Metaphysik und Moral bei der Entstehung des Subjektbegriffs untersucht. Es beleuchtet die Kritik Nietzsches am christlichen Seelenbegriff und betrachtet die Perspektiven Nietzsches auf den Begriff der Seele. Kapitel drei widmet sich Nietzsches Umwertung des Subjekts und stellt den Willen zur Macht als Seinsgrund vor. Darüber hinaus werden Themen wie Unbewusstsein und Triebegeschehen sowie die Bedeutung von Bewusstsein und Leibvernunft behandelt.
Schlüsselwörter
Nietzsche, Subjektbegriff, Genealogie, Kritik, Umwertung, Sprache, Metaphysik, Moral, Seele, Wille zur Macht, Unbewusstsein, Triebe, Bewusstsein, Leibvernunft.
- Quote paper
- Marlen Reinschke (Author), 2021, Situierung des Subjektbegriffs bei Friedrich Nietzsche. Kritik und Umwertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1171502