Das Problemfeld “Dividendenpolitik“ ist immer noch ein grosses Puzzle. Darin werden u.a.
Fragen untersucht, ob die ausgeschüttete Dividende von Jahr zu Jahr zufällig entsteht oder
es sich in der langfristigen Entwicklung des Ausschüttungsbetrages um eine
wohldurchdachte Strategie der Unternehmungen handelt. Dieses Problemfeld betrifft auch
die Frage, ob aus Sicht der Anleger resp. der Unternehmen eine optimale Dividendenpolitik
existiert oder die Dividende als ein “Restbetrag“ betrachtet wird, der zur Zufriedenheit der
Anleger ausgeschüttet werden muss.
Empirische Erkenntnisse zu diesen Fragen liegen bisher in grösserem Umfang nur für das
Wirtschaftsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika vor, wo seit Mitte der fünfziger Jahre
verschiedene Ansätze zur Erklärung der Dividendenpolitik verfolgt wurden. Diese empirische
Arbeit untersucht die Einflüsse von Veränderungen der dauerhaften Gewinne auf die
Veränderung der Dividenden, sprich den Einfluss auf die Dividendenpolitik der nächsten
Periode. Dieser Aspekt wurde bisher bei der Untersuchung der optimalen Dividendenpolitik
nur sehr wenig in Erwägung gezogen. Des weiteren bestehen nur vereinzelte empirische
Arbeiten, die ein Vergleich der Daten zwischen dem amerikanischen und europäischen
Kontinent einbezogen haben. Diese Fragestellungen stellen die Motivation für die folgende
Arbeit dar und sollen daher auch mit einbezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: EINLEITUNG
- 1.1 Motivation zu diesem Thema
- 1.2 Problemstellung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- Kapitel 2: DIVIDENDENPOLITIK
- 2.1 Grundlagen
- 2.2 Institutionelle und praktische Gegebenheiten der schweizerischen Dividendenpraxis
- 2.3 Formen der Gewinnausschüttung
- 2.3.1 Bardividende
- 2.3.2 Stockdividende
- 2.3.3 Naturaldividende
- 2.3.4 Alternativdividende
- 2.4 Innovative Ausschüttungsmodelle
- 2.4.1 Cash-oder-Titel-Optionen (COTO)
- 2.4.2 Teilrückzahlung des Eigenkapitals durch Nennwertreduktion
- 2.4.3 Rückkauf eigener Aktien
- Kapitel 3: PROBLEMSTELLUNG UND SCHLUSSFOLGERUNG AUS DER DIVIDENDENDISKUSSION
- 3.1 Die Dividendenkontroverse
- 3.2 Residualprinzip der Dividende
- 3.3 Miller/Modigliani's Irrelevanzthese der Dividendenpolitik
- 3.4 Managerorientierte Dividendenpolitik
- 3.4.1 Gegen eine grosszügige Dividende
- 3.4.1.1 Steuern
- 3.4.2 Für eine grosszügige Dividende
- 3.4.2.1 Bird-In-The-Hand Fallacy
- 3.4.2.2 Agency-Kosten
- 3.4.2.3 Signalwirkung der Dividendenpolitik
- 3.5 Schlussfolgerung aus der Dividendendiskussion
- Kapitel 4: EINE EMPIRISCHE ANALYSE FÜR DIE USA UND DEUTSCHLAND
- 4.1 Ursprungsstudien von Lintner und Marsh/Merton
- 4.1.1 Modell von Lintner
- 4.1.2 Modell von Marsh/Merton
- 4.2 Datenmaterial
- 4.3 Die zugrundeliegenden Hypothesen
- 4.4 Die Hypothese der Dividendenglättung
- 4.5 Die Hypothese der langfristigen Zielausschüttungsquote
- 4.5.1 Überprüfung der Stationaritätseigenschaften
- 4.5.2 Überprüfung der Stationarität der Zeitreihen
- 4.5.3 Überprüfung der Kointegration
- 4.5.3.1 Kointegrationstest anhand der Residuen
- 4.5.3.2 Überprüfung der Kointegration mit dem Johansen-Test
- 4.6 Zusammenfassung der Ergebnisse
- Kapitel 5: FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Beziehung zwischen Marktkapitalisierung und aggregierten Dividenden, wobei der Fokus auf die empirische Analyse der Auswirkungen von Veränderungen in permanenten Gewinnen auf die Dividendenausschüttung in den USA und Deutschland liegt.
- Analyse der Dividendendiskussion und verschiedener Theorien
- Untersuchung der Auswirkungen von Veränderungen in permanenten Gewinnen auf die Dividendenausschüttung
- Empirische Analyse anhand von Daten aus den USA und Deutschland
- Bewertung der Theorien der Dividendenglättung und der langfristigen Zielausschüttungsquote
- Vergleich der empirischen Ergebnisse mit den theoretischen Erkenntnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein, erklärt die Motivation der Arbeit und definiert die Problemstellung. Kapitel 2 beleuchtet die Dividendenpolitik und ihre Grundlagen, einschliesslich institutioneller Rahmenbedingungen und verschiedener Formen der Gewinnausschüttung. Kapitel 3 behandelt die Dividendenkontroverse, das Residualprinzip, die Irrelevanzthese von Miller/Modigliani und verschiedene managerorientierte Ansätze. Kapitel 4 präsentiert eine empirische Analyse für die USA und Deutschland, untersucht die Hypothesen der Dividendenglättung und der langfristigen Zielausschüttungsquote und diskutiert die Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Dividendenpolitik, Marktkapitalisierung, aggregierte Dividenden, permanente Gewinne, Dividendenglättung, langfristige Zielausschüttungsquote, USA, Deutschland, empirische Analyse, Kointegration, Stationarität, Miller/Modigliani, Irrelevanzthese.
- Citation du texte
- Antonio Cives (Auteur), 2002, Marktkapitalisierung und aggregierte Dividenden - eine empirische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11714