Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit Descartes‘ 1. Meditation. Konkret stehen diese zwei Fragen im Zentrum: Was leisten das Traumargument und die Täuschergotthypothese auf der Suche nach der unerschütterlichen Grundlage menschlicher Erkenntnis und worin unterscheiden sie sich voneinander? Die Fragestellung ist dadurch motiviert, dass Descartes’ 1. Meditation für sein Ziel, eine unerschütterliche Grundlage menschlicher Erkenntnis zu finden, eine sehr zentrale Rolle spielt. Denn es ist zu einem Grossteil der methodische Zweifel, durch den er in der 2. Meditation zum Cogito-Argument als eben jener unerschütterlichen Grundlage gelangt. Deshalb soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden, wie es ihm mithilfe dieser beiden Argumente gelingt, den Weg für das Cogito-Argument zu ebnen. Zu Beginn ist es nötig, einige Worte über die erste Meditation zu verlieren. Zudem wird auf die von Descartes angewandte Methode – den methodischen Zweifel – und das Ziel der ersten Meditation kurz eingegangen. Diesem Kapitel folgen zwei weitere, in denen einmal das Traumargument und einmal die Täuschergotthypothese rekonstruiert und evaluiert werden. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass es in der Forschungsliteratur zur Funktion der angesprochenen Argumente durchaus Meinungsdissense gibt. Diese verschiedenen Auffassungen werden miteinbezogen und mit der eigenen Interpretation verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der methodische Zweifel bei Descartes
- Das Traumargument
- Rekonstruktion des Arguments
- Evaluation der Rekonstruktion und Vergleich mit der Forschungsliteratur
- Die Täuschergotthypothese
- Rekonstruktion des Arguments
- Evaluation der Rekonstruktion und Vergleich mit der Forschungsliteratur
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem methodischen Zweifel in Descartes' 1. Meditation und analysiert insbesondere das Traumargument und die Täuschergotthypothese. Die Arbeit zielt darauf ab, zu untersuchen, wie Descartes mithilfe dieser beiden Argumente auf ein unbezweifelbares Fundament menschlicher Erkenntnis stossen möchte. Dabei wird auch auf die Unterschiede zwischen den beiden Argumenten eingegangen.
- Der methodische Zweifel als Grundlage für die Suche nach einem unerschütterlichen Fundament menschlicher Erkenntnis
- Das Traumargument als Mittel zur Infragestellung der Zuverlässigkeit der Sinneswahrnehmung
- Die Täuschergotthypothese als ultimative Herausforderung für die Gewissheit unserer Wahrnehmungen
- Die Rolle des methodischen Zweifels im Aufbau eines neuen Wissenssystems
- Die Bedeutung des Cogito-Arguments als mögliches Fundament menschlicher Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der 1. Meditation dar und führt die Fragestellung der Arbeit ein. Sie erläutert, dass Descartes mit dem methodischen Zweifel alle bisherigen Meinungen in Frage stellt, um ein neues Wissenssystem aufzubauen. Das Kapitel "Der methodische Zweifel bei Descartes" beleuchtet den methodischen Zweifel als Vorgehensweise, um zu klaren und deutlichen Einsichten zu gelangen. Der Schwerpunkt liegt auf der Anwendung des methodischen Zweifels zur Prüfung der Grundlage unseres Wissenssystems.
Das Kapitel "Das Traumargument" rekapituliert die Argumentation Descartes' und untersucht, wie das Traumargument die Zuverlässigkeit der Sinneswahrnehmung in Frage stellt. Die Evaluation des Arguments umfasst einen Vergleich mit der einschlägigen Forschungsliteratur. Das Kapitel "Die Täuschergotthypothese" setzt sich mit der Annahme auseinander, dass ein Täuschergott unsere Wahrnehmung möglicherweise manipuliert. Auch hier werden die Argumentation Descartes' rekonstruiert und die Relevanz des Arguments in der aktuellen Forschung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Methodischer Zweifel, Traumargument, Täuschergotthypothese, Fundament menschlicher Erkenntnis, Cogito-Argument, Cartesianische Denkerin, Sinneswahrnehmung, Erkenntnistheorie, Metaphysik, Forschungsliteratur.
- Quote paper
- Basil Kunz (Author), 2021, Der methodische Zweifel in Descartes’ Erster Meditation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1170735