In dieser Arbeit wird aufgezeigt, welchen Einfluss Stigmatisierung auf HIV Testverhalten und die damit verbundenen Gesundheitschancen sexueller Minderheiten hat, wie Betroffene mit Stigmatisierung umgehen und welche Bewältigungsstrategien im Alltag angewendet werden können, um ein psychisch und physisch gesundes Leben führen zu können.
Als 1981 erstmalig Fälle von AIDS auftraten, etablierte sich in den Köpfen der Gesellschaft ein neues Krankheitsbild, das weitgehend mit Angst und Ablehnung vor und gegen die Betroffene behaftet war. Nicht nur, weil durch die damaligen wenig vorhandenen medizinischen Kenntnisse und Therapeutika die Diagnose HIV und AIDS sehr eng mit dem Tod in Verbindung stand, sondern auch durch das erstmalige auftreten in bestimmten Randgruppen wie Homosexuelle, Sexarbeiterinnen und Drogenabhängige, manifestierte sich die Ablehnung gegen solche sehr schnell in den Köpfen der Gesellschaft, da zumal es gesellschaftlich verpönt war, zu solchen Randkreisen dazu zugehören beziehungsweise überhaupt in Kontakt zu sein, andererseits war und ist teilweise heute noch die Angst zu groß durch Kontakt, in welcher Form auch immer, sich anzustecken und zu sterben.
Jedoch dank durch intensiver Forschung in der Medizin, ist HIV heute nicht mehr tödlich. Dennoch ist das Bild des Todes, welches mit HIV und AIDS in Verbindung gebracht wird, bei vielen Nicht-Betroffenen in den Köpfen fest verankert, was wiederum häufig Abneigung, Ausgrenzung und Diskriminierung gegenüber Betroffenen auslöst. Welchen psychischen Belastungen Betroffene damit ausgesetzt sind, wie sich das auch auf die physische Gesundheit auswirkt und welche Strategien der Stigmatisierungsbewältigung es für Betroffenen gibt beziehungsweise welche unbewusst angewendet werden, wird in dieser Arbeit vom Autor dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemdarstellung
- 1.1. Ziel
- 1.2. Fragestellungen
- 1.3. Methodik und Vorgehensweise
- 2. Humane Immunschwäche Virus (HIV)
- 2.1. Definition der Humane Immunschwäche Virus-Infektion
- 2.2. Verlauf der Humane Immunschwäche Virus-Infektion
- 2.2.1. Stadieneinteilung
- 2.2.2. Therapie
- 2.3. Diagnostik ELISA, Westernblood, PCR
- 2.4. Psychosoziale Belastung
- 3. Definition Stigmatisierung
- 3.1. Instrumentelles und symbolisches Stigma
- 3.1.1. Humane Immunschwäche Virus (HIV)-bedingte Stigmatisierung
- 3.2. Auswirkungen von Stigmatisierung für Betroffene
- 3.3. Bewältigung und Strategien von Humane Immunschwäche Virus - Infektion und Humane Immunschwäche Virus - bedingter Stigmatisierung
- 3.3.1. Bewältigungsphasen bei chronischer Erkrankung
- 3.3.2. Vorgehen gegen Stigmatisierung
- 3.4. Der Gedanke der kollektiven Selbsthilfe
- 3.4.1. Von der Opferrolle in die handelnde Position
- 4. Zusammenfassung und Erkenntnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Fachbereichsarbeit befasst sich mit der Stigmatisierung von Menschen mit HIV und AIDS. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Auswirkungen von Stigmatisierung auf das psychische Wohlbefinden der Betroffenen und auf die Frage, wie sie mit dieser schwierigen Situation umgehen. Die Arbeit beleuchtet, wie Stigmatisierung das Testverhalten und die damit verbundenen Gesundheitschancen von sexuellen Minderheiten beeinflusst.
- Auswirkungen von Stigmatisierung auf das psychische Wohlbefinden von HIV-positiven Menschen
- Die Bedeutung von Bewältigungsstrategien im Umgang mit Stigmatisierung
- Die Rolle der kollektiven Selbsthilfe in der Bewältigung von Stigmatisierung
- Der Einfluss von Stigmatisierung auf das HIV-Testverhalten von sexuellen Minderheiten
- Die Herausforderungen im Bereich der Gesundheitsversorgung von HIV-positiven Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die historische Entwicklung der Stigmatisierung von Menschen mit HIV und AIDS beleuchtet. Sie stellt die Ziele der Arbeit sowie die wichtigsten Fragestellungen vor. Im zweiten Kapitel wird die Definition der HIV-Infektion und ihr Verlauf, einschließlich der Stadieneinteilung und Therapie, erläutert. Anschließend wird die psychosoziale Belastung von HIV-positiven Menschen thematisiert.
Im dritten Kapitel widmet sich die Arbeit dem Begriff der Stigmatisierung und ihren Auswirkungen. Es werden verschiedene Formen der Stigmatisierung, insbesondere die mit HIV verbundene Stigmatisierung, sowie deren Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen betrachtet. Das Kapitel beleuchtet auch die Bewältigungsstrategien, die HIV-positive Menschen entwickeln, um mit Stigmatisierung umzugehen, und befasst sich mit dem Gedanken der kollektiven Selbsthilfe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen HIV, AIDS, Stigmatisierung, Diskriminierung, psychische Gesundheit, Bewältigungsstrategien, Selbsthilfe, Gesundheitsversorgung, sexuelle Minderheiten, HIV-Testverhalten und Gesundheitschancen.
- Citation du texte
- Michael Kunstek (Auteur), 2018, Leben mit HIV. Stigmatisierung im Alltag von HIV-positiven und AIDS Betroffenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1170446