Im Jahre 427 vor Christus wurde der antike griechische Philosoph Platon, als Sohn von Ariston und Periktione, einer reichen und vornehmen Familie aus Athen, geboren. Sein Vater, der ein Nachkomme der früheren Könige von Athen gewesen sein soll, starb schon früh. Seine Mutter soll eine entfernte Verwandte des athenischen Staatsmann Solon sein. Nach dem frühen Tod ihres Mannes heiratete sie Pyrilampes, einen Freund des Perikles. Er hatte drei Geschwister. Zwei Brüder, Adeimantos und Glaukon und eine Schwester, Potone. Als Platon noch jung war, wollte er eine politische Laufbahn einschlagen. Jedoch, enttäuscht von der politischen Führung Athens, zog er sich aus dieser zurück. Er lernte Sokrates etwa 407 vor Christus kennen und wurde sein Schüler und dadurch zum Philosophen. Nach der Hinrichtung von Sokrates 399 vor Christus ging er, auch besorgt um seine eigene Sicherheit, aus Athen fort. Er reiste nach Italien, Sizilien und wie vermutet wird auch nach Ägypten. Auf seiner Reise besuchte er unter anderem die Pythagoreer in Unteritalien und nahm auf Sizilien mit Dionysios I., dem Tyrannen von Syrakus, Kontakt auf. Er wollte diesen für seine staatspolitischen Ideen gewinnen, jedoch blieb dieser Versuch erfolglos und er wurde daraufhin abgeschoben. Es wird vermutet, dass er auf dem Sklavenmarkt der Insel Aigina verkauft wurde, allerdings ziemlich schnell wieder frei kam. Nach seiner Rückkehr nach Athen gründete er die Akademie, dessen Vorbild die Pythagoreer waren. Diese war die erste philosophische Schule in Athen und blieb die bedeutendste Universität in der antiken Welt, bis der oströmische Kaiser Justinian I. sie 529 nach Christus schließen ließ. Der Studienplan der Akademie umfasste unter anderem die Gebiete der Astronomie, Biologie, Mathematik und Philosophie. Aristoteles war dessen bekanntester Schüler. Im Jahre 366 vor Christus reiste er erneut nach Sizilien. Dieses Mal aber auf Einladung des Tyrannen Dionysios II. Seine dritte und letzte Reise trat er im Jahre 361 an. Ab 360 vor Christus verbrachte Platon sein übriges Leben damit, der Lehrtätigkeit nachzugehen. Im Jahre 347 vor Christus, im hohen Alter von 80 Jahren starb Platon in Athen.
Gliederung
1. Biographie von Platon
2. Kurzübersicht über Platons Werke
3. Aufbau und Inhalt der Politeia
4. Das Höhlengleichnis
5. Interpretation des Höhlengleichnis
6. Literaturverzeichnis
1. Biographie von Platon
Im Jahre 427 vor Christus wurde der antike griechische Philosoph Platon, als Sohn von Ariston und Periktione, einer reichen und vornehmen Familie aus Athen, geboren. Sein Vater, der ein Nachkomme der früheren Könige von Athen gewesen sein soll, starb schon früh. Seine Mutter soll eine entfernte Verwandte des athenischen Staatsmann Solon sein. Nach dem frühen Tod ihres Mannes heiratete sie Pyrilampes, einen Freund des Perikles. Er hatte drei Geschwister. Zwei Brüder, Adeimantos und Glaukon und eine Schwester, Potone. Als Platon noch jung war, wollte er eine politische Laufbahn einschlagen. Jedoch, enttäuscht von der politischen Führung Athens, zog er sich aus dieser zurück. Er lernte Sokrates etwa 407 vor Christus kennen und wurde sein Schüler und dadurch zum Philosophen. Nach der Hinrichtung von Sokrates 399 vor Christus ging er, auch besorgt um seine eigene Sicherheit, aus Athen fort. Er reiste nach Italien, Sizilien und wie vermutet wird auch nach Ägypten. Auf seiner Reise besuchte er unter anderem die Pythagoreer in Unteritalien und nahm auf Sizilien mit Dionysios I., dem Tyrannen von Syrakus, Kontakt auf. Er wollte diesen für seine staatspolitischen Ideen gewinnen, jedoch blieb dieser Versuch erfolglos und er wurde daraufhin abgeschoben. Es wird vermutet, dass er auf dem Sklavenmarkt der Insel Aigina verkauft wurde, allerdings ziemlich schnell wieder frei kam. Nach seiner Rückkehr nach Athen gründete er die Akademie, dessen Vorbild die Pythagoreer waren. Diese war die erste philosophische Schule in Athen und blieb die bedeutendste Universität in der antiken Welt, bis der oströmische Kaiser Justinian I. sie 529 nach Christus schließen ließ. Der Studienplan der Akademie umfasste unter anderem die Gebiete der Astronomie, Biologie, Mathematik und Philosophie. Aristoteles war dessen bekanntester Schüler. Im Jahre 366 vor Christus reiste er erneut nach Sizilien. Dieses Mal aber auf Einladung des Tyrannen Dionysios II. Seine dritte und letzte Reise trat er im Jahre 361 an. Ab 360 vor Christus verbrachte Platon sein übriges Leben damit, der Lehrtätigkeit nachzugehen. Im Jahre 347 vor Christus, im hohen Alter von 80 Jahren starb Platon in Athen.
Die Ideenlehre kann als Kern seiner Philosophie bezeichnet werden. Durch die Begründung der objektiv - idealistischen Philosophie, nahm Platon großen Einfluss auf die gesamte Entwicklung der Philosophie. Bis in die heutige Zeit hinein, knüpft jeder objektive Idealismus, an die Platonischen Denkmotive an. Er gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der Geschichte.[1]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[2]
Platon
2. Kurzübersicht über Platons Werke
Sehr viele Schriften von Platon sind bis heute erhalten geblieben. Ein möglicher Grund dafür mag sein, dass die Schriften von Platon und Aristoteles die Vorläufer der Religion, Philosophie und Wissenschaft der Christen des Mittelalters und der Muslime dienten. Deshalb wurden sie besonders gepflegt, aufbewahrt und in Klöstern handschriftlich vervielfältigt. Platon schrieb seine Werke, mit Ausnahme der Apologie und den Briefen, in meisterhafter Dialogform. In diesen unterhalten sich zwei oder mehr Menschen über ein bestimmtes Thema und setzen sich mit diesem auseinander, wobei unterschiedliche Positionen vertreten werden. Häufig ist Sokrates dabei die Hauptperson und vertritt die von Platon für richtig gehaltenen Auffassungen. Jedoch ist die Echtheit mancher Dialoge umstritten. Auch bei den unter seinem Namen erschienenen 13 Briefen geht man davon aus, dass es sich bei den meisten um Fälschungen handelt. Seine Schriften sind im Laufe von ungefähr 50 Jahren entstanden.
Die Werke die mit Sicherheit von Ihm geschrieben worden sind, werden nach ihrer Entstehungszeit folgendermaßen eingeteilt.
Frühe Periode:
„Apologie“, „Kriton“, „Ion“, „Laches“, „Lysis“, „Charmides“, „Euthyphron“, „Protagoras“, „Politeia I“
Mittlere Periode:
„Gorgias“, „Menon“, „Euthydemos“, „Kratylos“, „Hippias I“, „Hippias II“, „Menexenos“, „Symposion“, „Phaidon“, „Politeia II-X“, „Phaidros“
Späte Periode:
„Theaitetos“, „Parmenides“, „Sophistes“, „Politikos“, „Philebos“, „Timaios“, „Kritias“, „Nomoi“[3]
3. Aufbau und Inhalt der Politeia
Die Politeia ist Platons bedeutendstes politisches Werk. Es ist sehr komplex und befasst sich mit den „Problemen der Gerechtigkeit und der Idee der der Gerechtigkeit entsprechenden Staatsverfassung.“[4] Sie ist die Grundlage seiner Philosophie, Ethik, Seelenkunde, Erziehung, Kultur, Soziologie und Eugenik. Eingeteilt wird die Politeia in zehn Bücher, wobei diese nicht von Platon selbst ist. Im siebten Buch ist das berühmte Höhlengleichnis enthalten. Die Bücher eins und zehn umrahmen das Werk als Vor- bzw. Nachspiel. Der Aufbau des Staates im nichtphilosophischen Sinn, steht in den Büchern zwei bis vier im Mittelpunkt. In den Büchern fünf bis sieben, wird die Einheit und das Wesen des platonischen Staates auf den Hintergrund der Idee des Guten gezeigt. Im achten Buch werden die Verfallsformen des Staates näher dargestellt und das neunte Buch beinhaltet das Fazit.
Der Idealstaat von Platon setzt sich aus drei Ständen zusammen, den Nährstand, Wehrstand und Lehrstand. Platon ist der Meinung, dass jeder Mensch nur eine Tätigkeit perfekt betreiben kann. Deshalb sollte jeder Mensch nur genau diese machen. Für Platon ist die Erziehung die Grundlage des gesamten Staatswesens, durch jenen auch der Stand bestimmt wird. Dem Nährstand gehört die Mehrzahl der Bevölkerung an. Er hat sicherzustellen, dass die Gemeinschaft versorgt ist. Dazu zählen der Stand der anderen Bürger, der Handwerker, der Gewerbetreibenden und der Bauern. Der Wehrstand hat für die Sicherheit des Volkes Sorge zu tragen. Durch ihn wird der Staat nach innen und außen verteidigt. Der Stand der Wächter besteht nur aus den dienlichsten Leuten. Aus wiederum den besten dieser Leute, soll der Lehrstand gebildet werden, der herrschende Stand. Für die richtige Lebensweise aller Bürger können nur die Weisen Sorge tragen. Platons wichtigster Anspruch ist deshalb, dass die Philosophen diejenigen sind, die an der Spitze des Staates stehen. Wenigstens sollten aber die Herrscher philosophieren. Denn nur durch die Philosophie kann die Idee des Guten erkannt werden und lediglich auf diese Art und Weise kann der Staat regiert werden. Der Herrscher unterliegt in diesem Staat keinerlei anderer Kontrolle, denn dieser hat die Idee erkannt und ist somit unfehlbar.[5]
4. Das Höhlengleichnis
Beim Höhlengleichnis, welches im siebten Buch der Platonischen Politeia steht und Anfang des vierten Jahrhunderts vor Christus entstanden ist, handelt sich es um das bekannteste seiner Gleichnisse und Texte. Des Weiteren stammen von ihm das Sonnengleichnis und das Liniengleichnis. Das Höhlengleichnis ist eine „gleichnishafte Darstellung des Weges, der Möglichkeiten und der Schwierigkeiten, die Wahrheit, besonders die Idee des Guten zu erkennen.“[6] Darin lässt er einen Dialog zwischen Sokrates und Glaukon führen. Es geht dabei um Menschen, die in einer Art Höhle eingesperrt sind. Diese Menschen sind seit ihrer Geburt an Stühle gefesselt und können ihren Körper ebenso wenig wie ihren Kopf bewegen. Sie können einzig und allein nach vorne an die ihnen gegenüberliegende Höhlenwand schauen. Den Ausgang aus der Höhle können sie nicht sehen. Hinter den gefesselten Menschen verläuft eine Mauer, hinter der stets ein Feuer brennt. Wieder andere Menschen tragen Statuen und steinerne als auch hölzerne Gerätschaften, die über die Mauer ragen, zwischen dem Feuer und der Mauer. Dabei reden gelegentlich einige der Tragenden. Dadurch werden an die gegenüberliegende Höhlenwand unscharfe, flackernde Schatten geworfen. Diese Schatten und die Schatten von sich selbst, sowie die gelegentlichen Stimmen sind für die gefesselten Menschen alles, was sie wahrnehmen. Deshalb sind sie bestimmt der Ansicht, dass die vorbeiziehenden Schatten sprechen. Deshalb halten Sie diese für die eigentliche Realität und leben so seit ihrer Geburt in einem falschen Wissen über die Beschaffenheit der Dinge. Einer dieser Menschen wird nun eines Tages entfesselt. Man zwingt ihn aufzustehen, sich umzudrehen und in das Licht des Feuers zu blicken. Das Licht des Feuers blendet ihn so sehr, dass er sich wegdreht und wieder zu den Schatten blickt. Gewaltsam muss man ihn den beschwerlichen Weg aus der Höhle ans Licht der Sonne ebnen. Nur dadurch, dass er angeregt wird weiterzugehen, verlässt er seine gewohnte und sichere Umwelt. Am Ende der Höhle angelangt kann er aber vor lauter Helligkeit nichts sehen. Anfangs wird er bestimmt glauben, dass die Schatten, die er vorher gesehen hat, wirklicher sind, als das was er jetzt in dieser neuen Welt sieht. Er ist nicht dazu in der Lage die Dinge, deren Schatten er vorher gesehen hatte, zu erkennen. Nach einiger Zeit gewöhnt er sich an das grelle Licht und seine Augen schmerzen ihn nicht mehr. Er würde erkennen können, dass er in der Höhle nur Nichtigkeiten gesehen hatte. Nun kann er die Tiere und den Wald, das Wasser und die Lebewesen darin, sowie auch die Sterne erkennen und er wird die Gedanken und Worte der anderen Menschen erfahren. Zuletzt wird er auch die Sonne erkennen können. Wenn er nun an sein früheres Leben in der Höhle und an seine Mitbewohner zurückdenkt, würde er diese bemitleiden, aber selbst sehr glücklich über sein neues Wissen sein. Kehrt er wieder in die Höhle zurück, dann wird sie ihm sehr dunkel erscheinen und nun müssten sich seine Augen erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen. Die anderen Gefesselten würden mit Sicherheit seinen Erzählungen von der Welt außerhalb der Höhle nicht glauben und sich über ihn lustig machen. Er müsste sogar um sein Leben bangen.[7]
[...]
[1] Vgl. o. Verf., Microsoft Encarta Enzyklopädie, o.O. 2006 und vgl. Roeske, Kurt, Nachgefragt bei Sokrates, Würzburg12004, S. 32ff und vgl. o. Verf., Brockhaus – Die Enzyklopädie, Leipzig-Mannheim201998, Bd. 17, S. 222f
[2] o. Verf., Platon, http://de.wikipedia.org/wiki/Platon, 10.12.2006
[3] Vgl. o. Verf., Microsoft Encarta Enzyklopädie, a.a.O. und vgl. o. Verf., Brockhaus, a.a.O., Bd. 17, S. 223
[4] Vgl. o. Verf., Microsoft Encarta Enzyklopädie, a.a.O
[5] ebenda.und vgl. Weiß, Axel, dtv-Atlas Philosophie, München81999, S. 45
[6] Vgl. o. Verf., Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Mannheim11984, Bd. 2, S. 119f
[7] Ebenda und vgl. Rehn, Rudolf/Mojsisch, Burkhard, Platons Höhlengleichnis, Mainz12005, S. 15f, S. 36ff
- Arbeit zitieren
- Kristina Wallner (Autor:in), 2006, Platons Höhlengleichnis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117037
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