Ziel dieser Arbeit ist es, die Online-Präsenz sowohl von den zwei KMU Modehaus Käferlein und Erlebe Wigner als auch von zwei Global Playern, Adidas und Nike, zu analysieren und zu vergleichen, um zu zeigen, wie ein Unternehmen erfolgreich Social Media Marketing einsetzen kann. Hierfür wird unter anderem beobachtet, welche Unterscheide oder Gemeinsamkeiten es zwischen den untersuchten Firmen in der Modebranche gibt. Aus diesem Ziel lassen sich die folgenden Fragestellungen ableiten: Wie kann ein Unternehmen Social Media Marketing erfolgreich einsetzen? Wie setzen KMU und Global Player Social Media Marketing in der Modebranche für sich ein und welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede haben diese in ihrem Onlineauftritt?
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Ziele der Arbeit
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Grundlagen von Social Media und Social Media Marketing
2.1 Definition
2.1.1 Social Media
2.1.2 Social Media Marketing
2.2 Einordnung Social Media in den Marketing-Mix
3 Social Media Marketing für Unternehmen
3.1 Ziele von Social Media Marketing
3.2 Social Media Nutzertypen
3.3 Plattformen für den Einsatz von Social Media Marketing
3.3.1 Facebook
3.3.2 Instagram
3.3.3 Twitter
3.3.4 YouTube
3.4 Social Media Strategien
3.5 Risiken und Chancen von Social Media für Unternehmen
3.6 Erfolgsmessung von Social-Media-Aktivitäten
4 Der Onlineauftritt in der Modebranche im Vergleich
4.1 Kleine und mittelständische Unternehmen im Social Web
4.1.1 Modehaus Käferlein
4.1.2 Erlebe Wigner
4.1.3 Vergleich zwischen Modehaus Käferlein und Erlebe Wigner
4.2 Globale Unternehmen im Social Web
4.2.1 Nike
4.2.2 Adidas
4.2.3 Vergleich zwischen Nike und Adidas
4.3 Auswertung der Social-Media-Aktivitäten
5 Fazit
5.1 Zusammenfassung
5.2 Diskussion
5.3 Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: The Social Technographics Ladder
Abbildung 2: Social Media Prisma 2017
Abbildung 3: POST-Framework nach Li und Bernoff
Abbildung 4: Erklärung der Zusammenhänge von Messwert, Kennzahl, KPI
Abbildung 5: Facebook Profil Modehaus Käferlein
Abbildung 6: Mitarbeiter Fotos
Abbildung 7: Instagram Profil Modehaus Käferlein
Abbildung 8: Facebook Profil Erlebe Wigner
Abbildung 9: Instagram Profil Erlebe Wigner
Abbildung 10: Instagram Feed
Abbildung 11: Instagram Profil Nike
Abbildung 12: Twitter Profil Nike
Abbildung 13: YouTube-Kanal Nike
Abbildung 14: Instagram Profil Adidas
Abbildung 15: Twitter Profil Adidas
Abbildung 16: YouTube-Kanal Adidas
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Motivation
Social Media? Jeder Mensch kennt es, nutzt es und für viele ist Social Media kaum mehr wegzudenken. In der heutigen Generation sind Plattformen wie Facebook, YouTube, Twitter, Instagram etc. ein fester Bestandteil im täglichen Leben der Menschen und in der Gesellschaft. Laut der Studie von DataReportal sind die Nutzerzahlen in den sozialen Medien im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent gewachsen und haben sich bis Anfang Juli 2020 weltweit auf 3,96 Milliarden erhöht. Dies bedeutet, dass zum ersten Mal mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung soziale Medien nutzt.1
Diese Art der Entwicklung beschränkt sich seit Langem nicht nur auf den privaten Sektor, sondern bietet auch neue Chancen und Herausforderungen für Unternehmen. Heute können Firmen diese Online-Plattformen einsetzen, um die Erstellung von Inhalten und den Meinungsaustausch zu fördern und weitreichende Teilnahmemöglichkeiten zu bieten.2 Viele Unternehmen erkennen das Potenzial von Social Media Marketing und wollen dies für sich nutzen. Knapp die Hälfte der deutschen Betriebe (47%) verwenden Social Media und weitere 15 Prozent planen bereits die konkrete Anwendung. Der Social Media Einsatz ist bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei Großunternehmen gleich weit verbreitet.3
1.2 Ziele der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, die Online-Präsenz von den zwei KMUs, Modehaus Käferlein und Erlebe Wigner, als auch von zwei Global Playern, Adidas und Nike, zu analysieren und vergleichen, um zu zeigen, wie ein Unternehmen erfolgreich Social Media Marketing einsetzten kann. Hierfür wird unter anderem beobachtet, welche Unterscheide oder Gemeinsamkeiten es zwischen den untersuchten Firmen in der Modebranche gibt.
Aus diesem Ziel lassen sich die folgenden Fragestellungen ableiten:
- Wie kann ein Unternehmen Social Media Marketing erfolgreich einsetzten?
- Wie setzten KMUs und Global Player Social Media Marketing in der Modebranche für sich ein und welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede haben diese in ihrem Onlineauftritt?
1.3 Aufbau der Arbeit
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Grundlagen von Social Media. Es werden zunächst die grundlegende Begrifft Social Media und Social Media Marketing voneinander abgegrenzt und definiert. Daraufhin wird Social Media Marketing in dem Marketing-Mix eingeordnet.
Im nächsten Kapitel wird der Einsatz von Social Media Marketing in Unternehmen betrachtet. Dabei werden zunächst die Ziele vorgestellt, welche Betriebe durch den Einsatz von Social Media Marketing erreichen wollen und die Nutzertypen analysiert. Daraufhin wird näher auf die unterschiedlichen Plattformen eingegangen, die auch von den Firmen aus dem Unternehmensvergleich angewendet werden. Im Anschluss daran wird eine Social Media Marketing Strategie, welche mit den vorher genannten Punkten zusammenhängen, beschrieben. Folglich wird auf die Risiken und Chancen eingegangen und gezeigt, wie der Erfolg von Social-Media-Aktivitäten gemessen werden kann.
Im letzten Schritt wird anschließend der Social Media Auftritt der vier Unternehmen in der Modebranche vergleichen. Dabei werden die Social-Media-Aktivitäten der zwei KMUs, Erlebe Wigner und Modehaus Käferlein, zunächst einzeln betrachtet und anschließend miteinander verglichen. Im Anschluss daran werden die zwei internationalen Großunternehmen, Nike und Adidas, auch einzeln analysiert und im drauffolgenden Schritt miteinander verglichen. Hierbei wird betrachtet, welche Plattformen die jeweiligen Firmen verwenden, wie die Beiträge gestaltet sind, welche Interaktion stattfindet und wie diese mit der Ausnahmesituation, welche durch CO- VID-19 entstanden ist, umgegangen sind. Abschließend werden die KMUs mit den Global Playern verglichen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten erarbeitet. Daraufhin werden aus den Erkenntnissen die Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von Social Media Marketing in Unternehmen abgeleitet.
2 Grundlagen von Social Media und Social Media Marketing
Im zweiten Kapitel wird die Grundlage für den weiteren Aufbau der Bachelorarbeit gelegt. Hier werden zunächst die beiden Definitionen der Begriffe Social Media und Social Media Marketing näher betrachtet, woraufhin das Social Media Marketing in den Marketing-Mix eingeordnet wird. Dafür muss zunächst der Begriff MarketingMix erläutert und anschließend auf die dazugehörigen Instrumente näher eingegangen werden.
2.1 Definition
Die Begriffe Social Media und Social Media Marketing werden in der Literatur sehr unterschiedlich definiert, weshalb nun zu Beginn dieses Kapitels die beiden Bezeichnungen näher betrachtet und somit klarer charakterisiert werden.
2.1.1 Social Media
Zu Beginn ist zu sagen, dass der Begriff Social Media sehr vielfältig in der Literatur definiert wird und es somit keine allgemeingültige Konkretisierung gibt. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Perspektiven, weshalb folglich die unterschiedlichen Interpretationen der Schriftsteller über Social Media analysiert werden.
Laut dem Autor Hettler steht der Begriff Social Media in Zusammenhang mit den Ursprüngen des Web 2.0, dem World Wide Web. Das Web 2.0 ist keine große technische Veränderung des Word Wide Webs, da hier vor allem der Mensch und sein verändertes Nutzerverhalten näher betrachtet werden. Deshalb wird immer mehr an den Grundgedanken des Erfinders vom WWW, Tim Berner-Lee, angelehnt, dass jeder Internetznutzer selbständig seine Inhalte passiv oder auch aktiv beitragen kann. Dabei orientiert sich das Web 2.0 an die Kernidee des Internets, wie die Offenheit der Einbindung, Standardisierung und Freiheit und wird, wie anfänglich gedacht, zum internationalen Kommunikationsmedium.4
Deshalb definiert Hettler den Begriff Social Media folgendermaßen:
„Persönlich erstellte, auf Interaktionen abzielende Beiträge, die in Form von Text, Bildern, Video oder Audio über Onlinemedie für einen ausgewählten Adressatenkreis einer virtuellen Gemeinschaft oder für die Allgemeinheit veröffentlicht werden, sowie zugrunde liegende und unterstützende Dienste und Werkzeuge des Web 2.0, sollen mit dem Begriff Social Media [1] umschrieben werden“. 5
Somit verbindet Social Media technologische, inhaltliche und gestalterische Möglichkeiten zur Erreichung kommunikativer Austauschprozesse in einer virtuellen Ge- sellschaft.6
Eine weitere Definition, die sich in der Literatur bemerkbar macht, stammt von den Autoren Kaplan und Haenlein. Sie stützen sich ebenfalls, wie der Schriftsteller Het- tler, auf das Web 2.0 und führen Social Media zu dem ursprünglichen Grundgedanken des Internet, ein Netzwerk zum leichteren Austausch von Informationen unter den Internetnutzer, zurück. Laut Kaplan und Haenlein bezieht sich das Web 2.0 auf eine innovative Art, bei der Softwareentwickler und User neu begonnen haben, das Internet zu nutzen. Dabei handelt es ich um eine Plattform, auf der Inhalte und Anwendungen nicht mehr von einzelnen Personen erstellt und veröffentlicht werden, sondern von allen Verwendern kontinuierlich verändert werden können.7
Daraus entsteht durch Kaplan und Haenlein folgende Begriffserklärung von Social Media:
„Social Media is a group of Internet-based applications that build on the ideological and technological foundations of Web 2.0, and that allow the creation and exchange of User Generated Content”. 8
Die nächsten beiden Autoren Gabriel und Röhrs legen den Begriff Social Media ebenfalls ähnlich aus und sprechen sogar vom Web 3.0. Laut Gabriel und Röhrs sind Social Media „ digitale Medien, Technologien und Systeme, die über Anwendungsplattformen angeboten werden und mit denen unterschiedliche Anwendungen (Social-Media-Anwendungen) im Internet (bzw. im Intranet) über Web 2.0 oder Web 3.0 ausgeführt werden können. Hierzu können sich z. B. Social Networks (soziale Netzwerke) als ein gemeinschaftliches Netzwerk von Benutzern bilden, die die Social-Media-Technologien nutzen“. 9 Ausschlaggebend für diese Anwendungen ist die Kommunikation und insbesondere der User Generated Content, was die selbstständig erstellten Inhalte durch die User meint.10
Die Schriftstellerin Weinberg beschreibt Social Media als „Austausch von Informationen, Erfahrungen und Meinungen mithilfe von Community-Websites. Dank Social Media fallen die geografischen Mauern zwischen den Menschen“. 11 Als CommunityWebsites zählen folgende Social Media Tools: Netzwerke, Blogs, Bild- und Videoplattformen, nutzergenerierte Webs, Podcasts und vieles mehr. Durch diese Tools ist eine Verbindung aller Nutzer und eine unkomplizierte Kommunikation möglich.12
Aus den vorherigen Definitionen der Autoren lässt sich der Begriff Social Media folgendermaßen erklären. Betrachtet man den Begriff im Singular, so ermöglicht Social Media durch seine virtuelle Anwendungsplattformen des Web 2.0 und des Web 3.0 eine Interaktion, bei der nutzergenerierte Inhalte und der Austausch zwischen den Usern stattfindet. Unter dem Begriff Social Media im Plural werden alle digitalen Kommunikationsdienste und Technologien bezeichnet, die den Austauschprozess zwischen den Usern ermöglichen.13
2.1.2 Social Media Marketing
Ähnlich wie bei dem Begriff Social Media, gibt es auch hier keine allgemeine Definition von Social Media Marketing. Im Folgenden wird nun eine Übersicht über die gängigsten Definitionen in der Literatur aufgezeigt.
Zunächst wird die Begriffserklärung des Autor Hettler näher betrachtet. Dieser behauptet, dass der Fokus bei Social Media Marketing auf dem Erreichen von Marketingzielen liegt. Dies könnte unterandrem durch den zielorientierten Einsatz innovativer Möglichkeiten im Internet erfolgen, indem nutzergenerierte Inhalte und Austausche zugelassen werden.14
Daraus ersteht folgende Definition:
„Social Media Marketing ist somit eine Form des Marketings, das darauf abzielt, eigene Vermarktungsziele durch die Nutzung von und die Beteiligung an sozialen Kommunikations- und Austauschprozessen mittels einschlägiger (Web-2.0-) Applikationen und Technologien zu erreichen“.15
Des Weiteren befindet sich in der Literatur die Edition von Weinberg. Diese definiert Social Media Marketing als Prozess, der Nutzern anbietet, eigene Werbung, Produkte oder Dienstleistungen in den sozialen Netzwerken zu verbreiten und somit eine Community anzusprechen, die über die üblichen traditionellen Kanäle nicht zu erreichen wäre. Hierbei steht vor allem das Kollektiv im Mittelpunkt und nicht die einzelnen Personen.16
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei Social Media Marketing um eine Unterform des Marketings handelt. Dabei nutzt das Social Media Marketing den Einsatz von Usern in den sozialen Medien, um die bestimmten Marketingziele zu erreichen. Folglich wird die Unterform des Marketings vor allem für die Werbung genutzt, wodurch eine bestimmte Zielgruppe erreicht wird, die über traditionelle Werbekanäle nicht zu finden wäre.
2.2 Einordnung Social Media in den Marketing-Mix
Beim Marketing-Mix handelt es sich um eine „ Kombination aller gezielten und strategisch abgeleiteten unternehmerischen Instrumente und Aktivitäten, die mit Ziel umgesetzt werden, spezifischen Interessensgruppen einen Nutzen zu generie- ren". 17 Dabei besteht ein klassischer Marketing-Mix aus folgenden Instrumenten:
- Product: Produktpolitik
- Place: Distributionspolitik
- Price: Preis & Konditionenpolitik
- Promotion: Kommunikationspolitik18
Product
Bei der Produktpolitik werden alle Entscheidungen getroffen, die mit den Eigenschaften des Produktes in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Qualität, Service, Verpackung, Design, usw.19
Place
Bei der Distributionspolitik handelt es sich um die Vertriebspolitik.20 In diesem Instrument werden die Aktivitäten vom Verkäufer zum Endverbraucher zusammengefasst und hinsichtlich der Distribution oder Dienstleistungen beschlossen. Dabei wird zwischen akquisitorische und physische Distribution unterschieden. Die akqui- sitorische Distribution befasst sich mit der Entwicklung von Distributionsnetzten, während sich die physische Distribution um die Warenverteilung, die Entscheidung über den optimal Verkaufspunkt, die Transportmittel und die Lagerung kümmert.21
Price
Die Preispolitik, auch bezeichnet als Konditionspolitik, befasst sich mit der Preisstrategie sowie dem Preis und den Konditionen, für die der Kunde das Produkt erwerben kann.22 Dabei wird in Preisniveau und Preisdifferenzierung unterteilt. Hierbei fließen unter anderem Rabatte, Kredite, Boni, Zahlungs- und Lieferbedingungen mit ein.23
Promotion
Die Kommunikationspolitik beschäftigt sich mit allen Entscheidungen hinsichtlich der Unternehmenskommunikation sowie dem Eindruck eines Produktes oder der Dienstleistung nach außen. Bei der Kommunikationspolitik werden Mittel verknüpft, die für Werbung, Verkaufsförderung, Sponsoring usw. wichtig sind. Zu den traditionellen Instrumenten der Kommunikationspolitik zählt die klassische Werbung, welche durch Verkaufsförderungen, PR oder persönlicher Kommunikation erfolgen kann. Allerdings entwickelten sich im Laufe der Jahre neue Instrumente mit dem
Überbegriff Online Marketing.24
Zum Online Marketing zählen unter anderem folgende Marketingmaßnahmen:
-E-Mail Marketing
-Social Media Werbung
-Content Marketing
-Influencer Marketing
-Suchmaschinenmarketing
-Social Media Marketing25
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Social Media nicht den klassischen Marketing-Mix ersetzten aber diesen sehr in allen Bereichen ergänzen kann. Dennoch ist Social Media in der Kommunikationspolitik sehr bedeutsam und sollte hierbei vor allem stark integriert werden.
„Social Media ist Teil des Marketingmix eines Unternehmens und damit ein wichtiger Teil der zukunftsorientierten, an der Wertschöpfung ausgerichteten Kommunika- tion“. 26
3 Social Media Marketing für Unternehmen
Im folgenden Kapitel werden zunächst die Ziele, die Nutzertypen und die Plattformen für Social Media in Unternehmen betrachtet. Diese Schritte bilden eine Grundlage für die Entwicklung einer optimalen Social Media Strategie. Daraufhin werden die Chancen und Risiken betrachtet und die Erfolgsmessung von Social-Media-Ak- tivitäten thematisiert.
3.1 Ziele von Social Media Marketing
Um eine geeignete Social Media Strategie entwickeln zu können, müssen zunächst genaue Ziele definiert werden. Es gibt sehr viele unterschiedliche Ziele, welche Firmen mit dem Einsatz von Social Media Marketing verfolgen, weshalb in diesem Kapitel die am häufigsten genannten Ziele aufgezählt werden.
Eins der beliebtesten Ziele ist die Steigerung der Bekanntheit von Angeboten, Marken und dem Betrieb selbst. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Beziehung zu der Marke und dem Unternehmen aktuell durch die sozialen Medien beeinflusst wird.27
Ein weiteres Ziel ist es die Dialogbereitschaft und Interaktion28 den Kunden gegenüber zu zeigen. Dabei ermöglichen soziale Medien sehr gute Kommunikationswege, wodurch Kunden in die Informationsströme eingebunden werden und im direkten Austausch zum Unternehmen stehen.29
Ein Ziel, welches auch im Zusammenhang mit dem Kunden steht, ist die Gewinnung von Neukunden. Hierbei geht es aber vor allem und die Kommunikation mit den Kunden und indirekt um den Verkauf30, wodurch wirtschaftliche Erfolge zustande kommen.31 Dennoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass es effektiver ist, Stammkunden zu behalten als neue Kunden zu gewinnen.32
Ein wichtiges Ziel ist zudem der Kundenservice und Support. Heutzutage ist es im Trend, seine Serviceerwartungen auf sozialen Netzwerken anzusprechen, da
Unternehmen die Möglichkeit haben, sehr schnell auf Kundenwünsche eingehen.33 Dennoch sollte drauf geachtet werden, professionelle Serviceseiten oder FAQ einzurichten, da oft viel negative Kritik bis ins Detail ausdiskutiert wird.34
Betrachtet man die oben genannten Ziele, lässt sich daraus schließen, dass durch den Informationsaustausch und der Teilung von eigenen Leistungen, vor allem die sozialen Ziele im Mittelpunkt stehen.35 Zusammenfassend kann daraus geschlossen werden, dass alle einzelnen Social Media Marketing Ziele miteinander zusammenhängen und voneinander abhängig sind. Beispielsweise müssen zunächst die Kundenbindungen, die Reichweite und die Bekanntheit verbessert werden, um eine Interaktion mit Kunden zu erhalten.36
3.2 Social Media Nutzertypen
Weitere Aspekte, welche für die Entwicklung der Strategie von Relevanz sind, sind die Nutzertypen und die Möglichkeiten, wie Unternehmen diese für sich gewinnen können. Das folgende Kapitel zeigt die Nutzertypen nach dem von Forrester entwickeltem Modell der „Social Technographics Ladder“. Hierbei werden Nutzer betrachtet, die mindestens einmal im Monat eine der folgenden Aktivitäten befolgten.
Die erste Gruppe wird als Creators oder auch als Schöpfer bezeichnet. Dabei handelt es sich um Nutzer, die eigene Inhalte auf Blogs oder Webseiten veröffentlichen. Hierbei ist die Anzahl der Nutzer niedrig, jedoch können diese die sozialen Netzwerke sehr gut ergänzen. Unternehmen sollten dieser Gruppe leichten Zugang gewähren, damit Inhalte veröffentlicht werden und sie sich gut in das Netzwerk integ- rieren.37
Die zweite Gruppe wird als Conversationalists bezeichnet. Diese Nutzergruppe möchte sich mit anderen Usern unterhalten und austauschen. Dies erfolgt meistens durch das Kommentieren von Blogeinträgen oder durch das Nutzen von Foren und Instant-Messaging-Dienste zum Chatten. Hier sollten Betriebe eine Möglichkeit des
Dialoges anbieten.38
Eine weitere Nutzertypologie ist die Critics, auch Kritiker bezeichnet. Diese Gruppe möchte vor allem Bewertungen und Rezensionen abgeben. Ihre Aufgabe besteht darin Blog-Beiträge zu kommentieren, aktiv auf Online-Foren zu sein und Inhalte auf beispielweise Wikis zu verfassen. Unternehmen sollten hierbei der Gruppe einfachere Kommentierungsoptionen bieten und Foren als auch Wikis bereitstellen.39
Des Weiteren zählen die Collectors, also die Sammler, auch zu den Nutzertypen. Diese Gruppe abonniert RSS-Feeds und Alerts, speichert interessante Inhalte, bewertet diese und beteiligt sich an Umfragen. Firmen können diese Gruppe für sich gewinnen, indem sie RSS-Feeds, Sharing-Funktionen ihrer Inhalte und Bewertungsfunktionen anbieten.40
Hinzu kommen die Joiners, auch Mitmacher genannt. Diese Gruppe ist etwas weniger aktiv. Sie erstellen eigene Profile auf sozialen Plattformen und möchten somit in Kontakt mit ihren Freunden, Familien, etc. bleiben. Unternehmen sollten in diesem Fall einfache Registrierungsoptionen und Verbindung mit den sozialen Netzwerken schaffen.41
Die am meisten vertretene Gruppe ist die Spectators. Die Zuschauer haben ein Profil auf den sozialen Netzwerken und beobachten die für sie zugänglich gemachten Inhalte. Allerdings teilen sie kaum eigene Inhalte. Betriebe sollten drauf achten, dass sie schnell konsumierbare Inhalte posten.42
Die letzte Gruppe stellen die Inactives dar. Diese Gruppe ist sehr reaktiv auf den sozialen Median. Sie nutzen meistens Suchmaschinen, um sich über bestimmte Inhalte oder Leistungen zu informieren. Unternehmen sollten vor allem für eine
Suchmaschinenoptimierung und eine einfache Gestaltung und Handhabung ihrer
Angebote sorgen.43
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: The Social Technographics Ladder44
3.3 Plattformen für den Einsatz von Social Media Marketing
Die Wahl einer Plattform für den Einsatz von Social Media Marketing in einem Unternehmen muss sehr durchdacht sein, denn diese sind ein zentraler Aspekt der Marketing Strategie. Die Plattformen sollten vor allem anhand der festgelegten Ziele gewählt werden.
Die folgende Grafik zeigt das sogenannte Social Media Prisma aus dem Jahr 2017 und 2018, in dem ein Überblick über die verschiedenen Social Media Plattformen verschafft wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Social Media Prisma 201745
Die Darstellung der einzelnen Erscheinungsformen von Social Media würde den Umfang der Arbeit überschreiten, weshalb im folgenden Kapitel die Plattformen Facebook, Instagram, Twitter und YouTube vorgestellt werden, da diese auch von den Unternehmen aus Kapitel vier verwendet werden.
3.3.1 Facebook
Die Plattform Facebook wurde 2004 von Mark Zuckerberg an der Harvard Universität in den USA gegründet.46 Anfangs trug die Plattform den Namen „thefacebook“ und war als Netzwerk für Harvard Studierende gedacht. Im Jahre 2006 wurde Facebook öffentlich und gleichzeitig mobil angeboten.47 Facebook verzeichnet laut der Studie von Statista 2.449 Millionen Nutzer im Januar 2020 und ist somit das am meisten genutzte Medium.48
Facebook stellt seinen Nutzer, nach einer Registrierung, Zugriff auf eine Vielzahl von Anwendungen bereit. Hierbei dient die Plattform vor allem als dauerhaft aktualisierender Nachrichtenverlauf, welcher seinen Nutzern ermöglicht Beiträge (Foto-, Video-, Bilder- oder Text-Beiträge)49 von ihren Facebook-Freunden zu kommentieren oder auf diese zu reagieren.50 Anfangs war dies mit dem „Like“ möglich, welcher seit 2016 die folgenden Emotionen ermöglicht: Liebe, Haha, Wow, Trauer und Wut. Hierdurch kann der Nutzer seine Gefühle mehr einbringen.51 Facebook bietet seinen Nutzer, durch die andauernde Weiterentwicklung des Algorithmus und der Anpassung an seinem individuellen Nutzungsmuster, ein persönlichen News-Feed. Des Weiteren enthält die Plattform ein Spektrum an Koordinations- und Kommunikationsmöglichkeiten, die von individuellen Gesprächen über offene als auch geschlossene Gruppendiskussionen und Fanseiten erfolgen können.52 Unter anderem gewährt es dem Nutzer die Möglichkeit, sich selbst dazustellen53 und ist somit darauf fokussiert, dass diese ihren individuellen Content erstellen und veröffentlichen können.54
[...]
1 Vgl. DataReportal (2020, S. 58)
2 Vgl. Kempf (2012, 3)
3 Vgl. Arns (2012, S. 4)
4 Vgl. Hettler (2012, S. 11)
5 Hettler (2012, S. 14)
6 Vgl. ebd.
7 Vgl. Kaplan und Haenlein (2010, S. 61f.)
8 Vgl. ebd., S. 61
9 Gabriel und Röhrs (2017, S. 16)
10 Vgl. Bühler et al. (2019, S. 56)
11 Weinberg (2014, S. 1)
12 Vgl. ebd., S. 2
13 Vgl. Decker (2019, S. 50)
14 Vgl. Hettler (2012, S. 37f.)
15 Hettler (2012, S. 38)
16 Vgl. Weinberg (2014, S. 1)
17 Bernecker (2017)
18 Vgl. Bernecker (2017)
19 Vgl. Marketinginstrumente.net (o.D.)
20 Vgl. ebd.
21 Vg. Bernecker (2017)
22 Vgl. ebd.
23 Vgl. Marketinginstrumente.net (o.D.)
24 Vgl. Bernecker (2017)
25 Vgl. Kopp (2019)
26 Vgl. Bühler et al. (2019, S. 62)
27 Vgl. Kreutzer (2018a, S. 390)
28 Vgl. Rankl (2017)
29 Vgl. Kreutzer (2018a, S. 391)
30 Vgl. ebd., S.392
31 Vgl. Gabriel und Röhrs (2017, S. 46)
32 Vgl. Rankl (2017)
33 Vgl. Kreutzer (2018a, S. 392)
34 Vgl. Rankl (2017)
35 Vgl. Kreutzer (2018a, S. 375)
36 Vgl. Rankl (2017)
37 Vgl. Schöllhammer und Nägler (o.D.)
38 Vgl. Schöllhammer und Nägler (o.D.)
39 Vgl. ebd.
40 Vgl. ebd.
41 Vgl. ebd.
42 Vgl. ebd.
43 Vgl. Schöllhammer und Nägler (o.D.)
44 Vgl. Li und Bernoff (2011, S. 43)
45 Vgl. ethority (o.D.)
46 Vgl. Bühler et al. (2019, S. 75)
47 Vgl. Decker (2019, S. 15ff.)
48 Vgl. Statista (2020)
49 Vgl. Eng (2017, S. 31)
50 Vgl. Schrape und Siri (2019, S. 1054f.)
51 Vgl. Eng (2017, S. 32)
52 Vgl. Schrape und Siri (2019, S. 1054f.)
53 Vgl. ebd.
54 Vgl. Steen und Terstiege (2020, S. 192)
- Quote paper
- Anonymous,, 2020, Social Media Marketing von KMU und Global Playern in der Modebranche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169457
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