Mitarbeiter haben heute eine andere Erwartung an ihre Vorgesetzten. Auch im Personalbereich der Unternehmen wird erkannt, dass der Mensch eine überaus wichtige Ressource im Unternehmen darstellt. Die Entwicklungen im wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Umfeld haben dazu geführt, dass der Fokus nun verstärkt auf den Bedürfnissen der Menschen und die Erfüllung dessen liegt. Wichtig zu klären ist, wie Werte und Personalführung miteinander verbunden werden können und welche Auswirkungen dadurch auf die Arbeitnehmer entstehen.
Dazu soll zuerst ein Überblick darüber gegeben werden, was unter Werten und Personalführung zu verstehen ist. Weiterhin wird geprüft, weshalb gerade eine Führung mit Werten wichtig ist. Anhand von Beispielen soll verdeutlicht werden, wie eine werteorientierte Führungsweise konkret im Arbeitsalltag aussehen kann. Im letzten Schritt wird geprüft, inwieweit sich wertebasierte Führung innerhalb des Unternehmens lohnt. Dazu werden die Aspekte Motivation, Loyalität und Identifikation des Arbeitnehmers mit dem Unternehmen näher untersucht und abschließend mit dem auf Werten basierenden Führungsstil in Verbindung gebracht.
Inhaltverzeichnis
1 Einleitung
2 Werte und Personalführung angesichts gegenwärtiger Trends
2.1 Definitionen
2.1.1 Werte
2.1.2 Personalführung
2.2 Führungskräfte in Konfrontation mit vielfältigen Veränderungen
2.2.1 Wandel in der Gesellschaft
2.2.2 Entwicklungen innerhalb der Wirtschaft
3 Ansätze zur praktischen Umsetzung von Werten in der Mitarbeiterführung
3.1 Grundeinstellung zu sich selbst und den Mitmenschen
3.2 Werte für Führungskräfte und deren Umsetzung in die Praxis
3.3 Werte integrieren
4 Wirkung einer wertebasierten Führung auf die Mitarbeiter
4.1 Motivation bei der Arbeit
4.2 Loyalität und Identifikation mit dem Unternehmen
5 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Mitarbeiter haben heute eine andere Erwartung an ihre Vorgesetzten. Führung ist mittlerweile der „Blick über den Tellerrand“, der es einer Führungskraft ermöglicht, das eigene Welt- und Werteverständnis zu verlassen und das des Unternehmens und der Mitarbeiter einzusehen und zu verstehen. Auch im Personalbereich der Unternehmen wird erkannt, dass der Mensch eine überaus wichtige Ressource im Unternehmen darstellt. Die Entwicklungen im wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Umfeld haben dazu geführt, dass der Fokus nun verstärkt auf den Bedürfnissen der Menschen und die Erfüllung dessen liegt. Wichtig zu klären ist, wie Werte und Personalführung miteinander verbunden werden können und welche Auswirkungen dadurch auf die Arbeitnehmer entstehen. Dazu soll zuerst ein Überblick darüber gegeben werden, was unter Werten und Personalführung zu verstehen ist. Weiterhin wird geprüft, weshalb gerade eine Führung mit Werten wichtig ist. Anhand von Beispielen soll verdeutlicht werden, wie eine werteorientierte Führungsweise konkret im Arbeitsalltag aussehen kann. Im letzten Schritt wird geprüft, inwieweit sich wertebasierte Führung innerhalb des Unternehmens lohnt. Dazu werden die Aspekte Motivation, Loyalität und Identifikation des Arbeitnehmers mit dem Unternehmen näher untersucht und abschließend mit dem auf Werten basierenden Führungsstil in Verbindung gebracht.
2 Werte und Personalführung angesichts gegenwärtiger Trends
2.1 Definitionen
2.1.1 Werte
Werte sind „Ideale, die Maßstäbe für unser individuelles Handeln setzen. (…) Sie sind die Basis für unser Tun, der Kompass für unsere Entscheidungen, das Fundament für unsere Existenz.“ (Holthaus,2011, S. 13). Aus dieser Definition lässt sich ableiten, dass Werte in jedem einzelnen Menschen verankert sind und dass sie die Handlungsweise bestimmen. Werte sagen dem Einzelnen, ob etwas gut oder schlecht ist, ob man etwas akzeptiert oder ablehnt, was einem antreibt und was ihn unglücklich macht. Werte geben Orientierung und Halt. So wichtig Werte im Leben sind, so schwer sind sie greifbar. In einer anderen Erklärung heißt es, dass Werte dazu beitragen, dass das Zusammenleben in einer Gesellschaft oder sonstigen Gruppe ermöglicht wird (vgl. Scheitler/Wetzel, 2007). Betrachtet man beide Erklärungsansätze, ist festzustellen, dass sie sich ergänzen. Das beruht darauf, dass Individuen in der Regel auch in sozialen Gemeinschaften eingebunden sind. Als Beispiele lassen sich die Gesellschaft, das Arbeitsumfeld oder der Familien- und Freundeskreis nennen. Werte, die das Individuum durch diese Gemeinschaften vermittelt bekommt, werden Teil des Individuums und somit zur Grundlage des Denkens und Handelns. Diese Werte wiederum werden erst dadurch innerhalb einer Gesellschaft gültig, indem ein Großteil der Mitglieder diese akzeptiert und als notwendig erachtet (vgl. Duncker, 2005). Somit ist ein wechselseitiger Einfluss zwischen Gesellschaft und Individuum zu beobachten. Abgesehen davon sind personelle Faktoren wie z. B. das Alter oder die Bildung ebenfalls von großer Relevanz für die Prägung von Wertevorstellungen im Menschen (vgl. Rothenberger, 1992). Grundsätzlich gibt es keine einheitliche hierarchische Ordnung der Werte. Jedoch werden z. B. Freiheit, Gleichheit und die Menschenwürde von vielen Menschen als Grundwerte bezeichnet (vgl. Wollert, 2001). Diese Werte finden sich auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und stellen einen ethischen Handlungsrahmen dar, der seit der Gründung der Bundesrepublik besteht und auch heute noch aktuell ist (vgl. Frölich-Steffen, 2005). Weitere "Begrifflichkeiten wie Respekt, Schutz, Einklang, Impulsivität, Klarheit, Status, Empathie oder Toleranz und viele andere mehr fallen unter den Begriff Werte. Jeder Mensch hat nicht nur ganz individuelle Werte, sondern auch unterschiedliche Rangfolgen der einzelnen Werte. Für den einen bedeutet „Einklang“ beispielsweise, Job und Privatleben harmonisch unter einen Hut zu bekommen. Für den anderen besteht bereits Einklang, wenn er seine gesteckten Ziele erreicht hat – auch wenn andere dadurch den Kürzeren gezogen haben." (Krumm, 2015, S.38f.). Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass Werte gerade dann von Bedeutung sind, wenn es um das Zusammenleben von sozialen Gruppen geht. Durch die Festlegung wichtiger Werte wird somit ein ethisches Grundgerüst geschaffen, die dem Handeln des Individuums Orientierung bieten.
2.1.2 Personalführung
Bei der Untersuchung der Frage, was Personalführung bedeutet, ist festzustellen, dass es verschiedene Ansichten gibt, von denen man jedoch sagen kann, dass sie aufeinander aufbauen. Comelli/Rosenstiel betonen, dass es im Wesentlichen um eine „zielbezogene Einflussnahme auf arbeitende Menschen“ geht (2009, S. 83). Ein wesentlicher Anteil der Beeinflussung geschieht seitens des direkten Vorgesetzten. Die Kommunikation auf verbaler und nonverbaler Ebene ist dabei das wichtigste Mittel, um Mitarbeiter zu steuern. So sind Gespräche mit den Mitarbeitern für Führende wichtig, um beispielsweise Ziele zu vereinbaren, Aufgaben zu erklären oder positive und negative Kritik zu üben. Auf der anderen Seite wirkt sich auch das persönliche Verhalten des Vorgesetzten auf seine Mitarbeiter im Positiven oder Negativen aus (vgl. Comelli/Rosenstiel, 2009). Personalführung dient dazu, ein bestimmtes Ziel durch die Hilfe Anderer zu erreichen. (vgl. Wollert, 2001). Mit dieser Aussage wird die Wichtigkeit der Menschen innerhalb der Unternehmen betont. Nur durch die Mitarbeiter, die ihr Wissen und Können effektiv einsetzen, wird eine Zielerreichung im Unternehmen möglich. In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, wie die Mitarbeiter geführt werden. Dabei besteht die wichtigste Aufgabe der Führungskraft daraus, „ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Weiterentwicklung des Unternehmens sichert und die Motivation der Mitarbeiter aufrechterhält.“ (Petz, 1997, S.34). Demnach trägt die Art und Weise, wie ein Vorgesetzter führt, sehr viel dazu bei, wie die Arbeitsleistung und letztendlich das Arbeitsergebnis aussieht.
2.2 Führungskräfte in Konfrontation mit vielfältigen Veränderungen
2.2.1 Wandel in der Gesellschaft
Statistische Untersuchungen belegen, dass die Bevölkerungszahl in Deutschland stetig abnimmt. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Geburtenzahl sinkt. Statistische Berechnungen, die sich mit der Erhaltung der Bevölkerungszahl befassen, zeigen auf, dass die Anzahl der Neugeborenen unter einem Drittel der notwendigen Zahl liegt. Des Weiteren steigt die durchschnittliche Lebenserwartung, was zur Folge hat, dass die Altersstruktur sich immer weiter verschiebt. Das bedeutet, dass einer wachsenden Zahl von älteren Leuten, eine kleiner werdende Zahl von jungen Menschen gegenüber steht. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund auch zunimmt. Die Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass ihre Belegschaft immer älter wird (vgl. Spat/Ilg 2005, S. 20-22). Ein anderer Aspekt ist der Wertewandel. Wertewandel bedeutet, dass Werte sich an die Gegebenheiten in der Gesellschaft anpassen und sich nicht die Werte selbst ändern.(vgl. Duncker, 2005). Werte unterliegen auch einer geschichtlichen Entwicklung, wenn man bspw. den Stellenwert der Frau betrachtet. Werte können aufgeteilt werden auf Pflicht- und Akzeptanzwerten sowie Selbstentfaltungswerten auf der. Unter Pflicht- und Akzeptanzwerten werden z. B. Fleiß, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit verstanden. Als Selbstentfaltungswerte werden freie Meinungsäußerung, Partizipation und Selbstverwirklichung genannt. (vgl. Wollert, 2001). Im Rahmen des stetigen generationsbezogenen Wertewandels und der Berücksichtigung, das Werte im Zusammenhang zueinander stehen, werden sich immer wieder ganze Wertegefüge verschieben. Diese Betrachtungsweise des Wertewandels erscheint als plausibel, da Werte tatsächlich nicht isoliert für sich stehen, sondern Teil eines Wertegefüges sind. Es zeigt sich schon im Alltag, dass z. B. ehrliche Menschen gleichzeitig auch andere Werte wie Pünktlichkeit oder Gewissenhaftigkeit aufweisen.
Tatsächlich ist zu beobachten, dass das Streben nach Individualität und Selbstverwirklichung zugenommen hat. Viele Menschen streben z. B. danach, sich beruflich weiterzuentwickeln und Erfüllung in der Arbeit zu finden. Werte wie Offenheit und Ehrlichkeit haben unter dieser Entwicklung oft zu leiden, wie zahlreiche Beispiele aus der Realität zeigen. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist, dass die Gesellschaft ihr Interesse vermehrt auf das Verhalten der Unternehmen richtet und auch in der Lage ist, unethisches Verhalten z. B. durch Protestaktionen zu strafen. Das Image eines Unternehmens gewinnt zunehmend an Bedeutung (vgl. Frey et al., 2004). In dem Zusammenhang wird auch von einem Trend zu einer kritischeren Gesellschaft gesprochen. (vgl. Wollert, 2001). Gefördert wird diese Entwicklung damit, dass die neuen Medien immer bessere Möglichkeiten bieten und Informationen sich schneller verbreiten.
Führungskräfte sind angesichts dieser Veränderungen innerhalb der Gesellschaft dazu aufgerufen, sich vermehrt mit den Werten zu befassen. Angesichts der immer älter werdenden Arbeitnehmer und der wachsenden Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund wird das Verhalten der Führungskräfte immer wichtiger. Werte können hier eine hilfreiche Handlungsbasis darstellen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Da der Wertewandel der Gesellschaft auch auf die Arbeitnehmer Einfluss hat, müssen sich Führende mehr mit der Frage befassen, wie sie den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden können. Es zeigt sich, dass die menschliche Arbeitskraft ein sehr wertvolles Kapital darstellt. Vor allem Führungskräfte müssen lernen, verantwortungsvoll mit dieser wichtigen Ressource umzugehen.
2.2.2 Entwicklungen innerhalb der Wirtschaft
Die Wirtschaft von heute macht es Unternehmen nicht leicht, am Markt zu bestehen. Dafür lassen sich mehrere Gründe anführen. Zum einen schreitet die Globalisierung immer weiter fort. Durch die Globalisierung ist Kapital, Arbeit, Wissen und Information nahezu auf der ganzen Welt verfügbar. Eine fortschreitende Technologieentwicklung und die neuen Kommunikationswege bringen viele Vorteile für die Weltbevölkerung. Ein stärkerer Wettbewerbsdruck auf der anderen Seite führt dazu, dass Unternehmen zum Teil zu unmoralischen Maßnahmen greifen. Als Beispiele hierfür lassen sich Kinderarbeit, Ausbeutebetriebe oder die Umweltverschmutzung nennen (vgl. Dettmann 2005). Ein weiterer Aspekt ist die ständige Veränderung im Technologiebereich. Die Informations- und Kommunikationstechnologien werden immerfort weiterentwickelt und neue Produktionstechnologien halten Einzug in die Unternehmen (vgl. Scheitler/Wetzel, 2007). Folglich kann ein rasanter Wissens- und Informationszuwachs beobachtet werden. Während Informationen auch auf Computern gespeichert werden können, gehört Wissen zu den Menschen und wird angewandt, indem Informationen mit einem gewissen Zweck und Ziel verwendet werden (vgl. Wieland, 2001). Demnach sind auch Arbeitnehmer ein wichtiger Faktor im Unternehmen, da sie mit ihrem Wissen dem Unternehmen in vielfältiger Weise dienen können. Es sollte im Interesse der Unternehmen sein, optimale Bedingungen für die Arbeitnehmer zu schaffen, damit das Potenzial vollkommen ausgeschöpft wird und das Unternehmen davon profitiert.
Daher lässt sich sagen, dass Menschen in Führungspositionen herausgefordert sind, die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens zu verfolgen und gleichzeitig den Ansprüchen der Arbeitnehmer und der Gesellschaft gerecht zu werden. Unternehmen und Führungskräfte müssen angesichts der vorher beschriebenen Entwicklungen erkennen, dass der Mensch, ob als Kunde oder Mitarbeiter, mit seinem gesamten Potenzial einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellt und wesentlich dazu beiträgt, dass das Unternehmen im Wettbewerb bestehen kann (vgl. Pircher-Friedrich, 2005).
3 Ansätze zur praktischen Umsetzung von Werten in der Mitarbeiterführung
Werteorientierte Führung lässt sich sehr deutlich mit dem Begriff der „artgerechten Haltung“ erklären, der aus dem Tierreich bestens bekannt ist: ohne artgerechte Haltung werden Tiere krank, aggressiv anderen und sich selbst gegenüber und können – je nach Verstoß – sogar eingehen. Wird ein Mitarbeiter ohne Werteorientierung geführt, kann auch er auf Dauer weder gesund noch zufrieden bleiben, weil die Voraussetzungen nicht stimmen. Seine Werte und somit seine inneren Motivatoren werden sprichwörtlich mit Füßen getreten. Er kündigt innerlich, bringt nicht mehr die Leistung, die von ihm erwartet wird und wird das Unternehmen verlassen (müssen). Dieses Wissen kann sich Führung heute zunutze machen.
3.1 Grundeinstellung zu sich selbst und den Mitmenschen
Generell ist der Umgang mit den Mitmenschen von dem jeweiligen Menschenbild abhängig, das jeder Einzelne hat (vgl. Anker, 2005). Diese Grundhaltung bestimmt die Bedeutung, welche wir unseren Mitmenschen zukommen lassen (vgl. Holthaus, 2011).
Die Grundhaltung beim werteorientierten Führen sollte sich durch eine positive Einstellung gegenüber sich selbst und anderen auszeichnen. Demnach lässt man dem Anderen die Wertschätzung zukommen, die man sich selber auch gibt. Betrachtet man diese Einstellung genauer, wird deutlich, dass dies die ideale Einstellung ist, die man haben sollte. Führende mit dieser Einstellung sehen die Mitarbeiter als ebenbürtig an und ihr Verhalten ist von Kooperation, Offenheit und Zuwendung geprägt. Dadurch, dass sie sich auf gleiche Augenhöhe mit den Mitarbeitern stellen, sind sie dazu in der Lage, sie als ganzheitliche Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Fähigkeiten zu sehen und darauf zu reagieren(vgl. Dietzfelbinger, 2000). Es lässt sich zusammenfassend sagen, dass Menschenbilder eine Basis für unser menschliches Verhalten darstellen. Führende die mit Werten führen wollen, müssen sich demnach erst darüber klar werden, welches Menschenbild sie aufweisen. Erst dann ist es sinnvoll, sich mit Werten zu befassen.
3.2 Werte für Führungskräfte und deren Umsetzung in die Praxis
Im Folgenden sollen einige ausgewählte Werte dargestellt werden und es soll verdeutlicht werden, wie die Umsetzung im Führungsalltag aussehen kann. Ein wichtiger Wert ist die Aufrichtigkeit im Umgang miteinander (vgl. Holthaus, 2011). Unehrlichkeit führt dazu, dass Beziehungen gestört werden. Führende müssen sich auch bewusst sein, dass sie sehr schnell Misstrauen bei ihren Mitarbeitern sähen bzw. das Arbeitsklima stören können, wenn sich nicht integer sind. Integrität bedeutet, dass die Ideale und Überzeugungen, aber auch die Aussagen eines Individuums mit der Praxis übereinstimmen (vgl. Holthaus 2011). In der Praxis wird dieser Wert z. B. beim Führen von Mitarbeitergesprächen sichtbar. Vor allem bei unangenehmen Gesprächen ist es wichtig, sich nicht in Halbwahrheiten zu flüchten, sondern ehrlich Feedback zu geben. Dabei ist es wichtig, dem Mitarbeiter in einer wertschätzenden und offenen Haltung zu begegnen und Kooperation zu zeigen, indem z. B. auch die Stellung des Gegenübers angehört wird. (vgl. Schuster, 2005). Im Zusammenhang damit lässt sich noch der Wert Offenheit nennen, der sich z. B. in der Bereitschaft zum Zuhören zeigt. Besonders für Führungskräfte ist es wichtig, den Mitarbeitern Gehör zu schenken, da sie dadurch wichtige Informationen erhalten und auch signalisieren, dass ihnen der Mitarbeiter wichtig ist (vgl. Sottong 2005). Zuhören kann sich beispielsweise dann als wichtig erweisen, wenn Mitarbeiter Qualitätsmängel bei einem bestimmten Produkt feststellen und dies an ihren Vorgesetzten weiterleiten. Als Nächstes soll der Wert Vertrauen genauer untersucht werden. Führungskräfte brauchen das Vertrauen ihrer Mitarbeiter, um sie beeinflussen und führen zu können. Auf der anderen Seite müssen sie auch ihren Mitarbeitern Vertrauen entgegenbringen (vgl. Sprenger 2002). Berücksichtigt man die verschiedenen wirtschaftlichen Veränderungen, wie die zunehmende Technologisierung oder die Zunahme des Wissens und der Informationen, erscheint diese These durchaus gerechtfertigt. In einer Arbeitswelt, wo die Komplexität zunimmt, stellt Vertrauen einen wichtigen Wert dar. Vertrauen zeigt sich konkret beispielsweise dadurch, dass Führende ihren Mitarbeitern so viele Freiräume und Gestaltungsräume wie nur möglich einräumen und Entscheidungen nach Möglichkeit mit ihnen gemeinsam treffen (vgl. Frey et al, 2004). Einen weiteren wichtigen Wert stellt die Sinnvermittlung dar. Ein großer Teil der Erwerbspersonen stellt sich heute die Frage, was die Arbeit persönlich für einen bringt. Bedingt durch den Wertewandel, ist eine Zunahme der Kritik der Arbeitnehmer gegenüber der Arbeit zu beobachten (vgl. Wollert, 2001). Die Berufstätigkeit dient zwar immer noch dazu, um sich finanziell abzusichern, jedoch wird sie auch zunehmend „zur zentralen Instanz für die eigenen Sinnperspektiven und die soziale Anerkennung“ (Wollert, 2001). Mit anderen Worten dient die Arbeit auch dazu, um sich selbst zu verwirklichen. In der Führungspraxis kann dieser Wert z. B. dadurch umgesetzt werden, indem den Arbeitnehmern vermittelt wird, welche Bedeutung eine spezielle Arbeit im Unternehmen hat. Genauso sollten z. B.
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- Maxi Schwab (Author), 2018, Wertvorstellungen moderner Führung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169324
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