Im Unterschied zu profanem „Glauben“ ist im religiösen Kontext stets der Bezug zu Gott mitgesetzt. Gott gibt sich selbst in seinem Wort und seinem Handeln dem Menschen zu erfahren (= Offenbarung) und der Mensch ist aufgefordert, diesem Anspruch Gottes seine Antwort zu geben (= Glauben). Doch auf diese Weise ist noch nicht näher bestimmt, was dieses „Glauben“ ausmacht und zwischen den und auch innerhalb der christlichen Konfessionen besteht darüber keine Einigkeit.
Dennoch soll in dieser Arbeit der Versuch gewagt werden, ein dezidiert christliches Glaubensverständnis zu entfalten.
Das hier vertretene Glaubensverständnis ist konsequent ökumenisch, katholisch und evangelisch, daher: christlich. Als Ausgangspunkte hierfür dienen das Glaubensverständnis nach Christoph Böttigheimer, wie er es in seinem Buch „Glauben verstehen. Eine Theologie des Glaubensaktes“ präsentiert (2.), und das Glaubensverständnis nach Hans-Martin Barths „Dogmatik. Evangelischer Glaube im Kontext der Weltreligionen“ (3.). In einem anschließenden Vergleich (4.) sollen beide Ansätze miteinander in ein (katholisch-evangelisches) Gespräch gebracht werden, bevor dann abschließend über die besprochenen Konzeptionen hinaus ein eigenes christliches Glaubensverständnis entwickelt werden soll (5.).
1. Einleitung
„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen …“
So beginnt das Apostolische Glaubens bekenntnis, das die Essenz des Christentums – bzw. meist synonym verwendet: des christlichen Glaubens – inhaltlich festhalten will. Glauben ist offensichtlich etwas, was den Christen auszeichnet. Die Wortstatistik im Neuen Testament zeigt ein eindeutiges Bild: Wörter mit dem Stamm πιστ- erscheinen an rund 500 Stellen1 – nur χριστός ist häufiger, so dass wir es offensichtlich mit einem Zentralbegriff zu tun haben.2 πιστις kann im Neuen Testament sogar zum Ersatz für den noch fehlenden Begriff des Christentums werden und die Christen sind die πιστεύσαντες, die Zum-Glauben-Gekommenen.3
Doch was ist das, „Glauben“? Im deutschen Sprachgebrauch kann „Glauben“ Verschiedenes bedeuten, etwa ein Meinen oder Vermuten auf der Basis von Anhaltspunkten, ohne dabei wirkliche Gewissheit zu bieten. Glauben erscheint dann als eine Vor- oder Ersatzform von Wissen.4 „Glauben“ kann aber auch die Überzeugung von der Richtigkeit einer Mitteilung, von der Wirklichkeit eines Sachverhalts bzw. von der Wahrheit einer Lehre meinen im Sinne eines intellektuellen Fürwahrhaltens von etwas, nicht unbedingt auch mit existentieller Bedeutung.5 Auf der anderen Seite aber kann „Glauben“ auch das feste Vertrauen in eine andere Person, in seine Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit meinen: „Ich glaube dir“ bzw. „Ich glaube an dich“.6 Aber ist dieses Alltagsverständnis von „Glauben“ auch legitimer Ausgangspunkt für das Verständnis dessen, was christliches Glauben ausmacht?
„Ist der Begriff ‚Glaube‘ ein allgemeiner phänomenologischer Ausdruck zur Bezeichnung einer religiösen Disposition, die – wie auch immer in ihren unterschiedlichen Formen ausgeprägt – eine allgemeine Erscheinung sämtlicher menschlicher Kulturen ist […]?“7
Ist der christliche Glaube dann also eine Spezialform eines allgemeineren religiösen Glaubens? So kann etwa Eilert Herms formulieren:
„Der christliche Glaube ist seiner selbst inne als einer spezifischen ‚Lebensform‘; das heißt: als einer Gestalt der Führung des menschlichen Lebens, die ihr spezifisches Profil erhält durch den Inhalt derjenigen Gewißheit über Ursprung, Verfassung (Natur) und Bestimmung des Daseins, die sie ermöglicht und motiviert (verlangt und ausrichtet).“8
Im Unterschied zu profanem „Glauben“ ist im religiösen Kontext stets der Bezug zu Gott mitgesetzt, wobei selbst das Wort „Gott“ einer noch allgemeineren Umschreibung zum Opfer fallen kann, wie an der Hermsschen Definition ersichtlich wird.9 In der Theologie findet sich aber auch der umgekehrte Weg mit der (Christus)Offenbarung als Ausgangspunkt, denn das Begegnungsgeschehen zwischen Gott und Mensch ist von beiden Perspektiven her thematisierbar: Gott gibt sich selbst in seinem Wort und seinem Handeln dem Menschen zu erfahren (= Offenbarung) und der Mensch ist aufgefordert, diesem Anspruch Gottes seine Antwort zu geben (= Glauben).10
Doch auf diese Weise ist noch nicht näher bestimmt, was dieses „Glauben“ ausmacht und zwischen den und auch innerhalb der christlichen Konfessionen besteht darüber keine Einigkeit. Das I. Vatikanum sieht im „Glauben“ das Fürwahrhalten der geoffenbarten göttlichen Geheimnisse kraft der göttlichen Gnade aufgrund der vom Menschen anerkannten Autorität des offenbarenden Gottes unter der Zustimmung des menschlichen Willens.11 Das II. Vatikanum betont zwar stärker die Angewiesenheit des Menschen auf die zuvorkommende Gnade Gottes und den Heiligen Geist, behält im Wesentlichen aber die Sicht auf den Glauben als vom Menschen in der Beziehung zu Gott zu leistenden Gehorsam bei.12 Demgegenüber heißt „Glauben“ im reformatorischen Sinne des Wortes im Anschluss an Martin Luther vor allem Vertrauen ( fiducia ).13 Die altprotestantische Orthodoxie hat den Glauben dann als notitia, assensus und fiducia begrifflich erfasst und damit aufgezeigt, dass Glauben verschiedene Momente enthält: das Moment des Wissens, das Moment des Zustimmens und das Moment des Vertrauens.14 Katholischerseits gibt es dazu die aus der scholastischen Tradition stammende Unterscheidung des credere Deum (= glauben, dass es Gott gibt), credere Deo (= Gott zustimmend glauben) und credere in Deum (= vertrauend an Gott glauben).15 Eine weitere Differenzierung, die die Theologie vornimmt, wenn es um das Verständnis des christlichen Glaubens geht, ist die zwischen dem Glaubensakt bzw. -vollzug ( fides, qua creditur ) und dem Glaubensinhalt bzw. -gegenstand, der besagt, worauf sich der Glaubensakt richtet ( fides, quae creditur ).16 Diese Unterscheidung ist inhaltlich bereits bei Augustinus angelegt im 2. Kapitel des 13. Buches seines Werkes „De Trinitate“, wenn auch dort noch nicht mit den späteren Formeln ausgedrückt: „etwas anderes sind die Wahrheiten, an die man glaubt, etwas anderes ist der Glaube, durch den man glaubt.“ Dabei bilden biblische und dogmatische Kenntnisse den Glaubensinhalt und der Glaubensakt meint das Vertrauen zu Gott, mit dem die Inhalte als die Wahrheit über das eigene Leben angenommen werden.17
Richtet man den Fokus auf die Frage nach der Entstehung des Glaubens bzw. auf den Zugang zum Glauben, wird die Angelegenheit „Glaubensverständnis“ kaum leichter, denn der Glaube liegt außerhalb des Bereiches „exakter Wissenschaft“ und niemand kommt zum Glauben aus rein rational-logischen Gründen und eigener Anstrengung, sondern – theologisch gesprochen – aus vom Heiligen Geist gewirkter Erkenntnis Gottes.18 Die Quellen einer solchen Gotteserkenntnis sind wiederum vielfältig und die Frage danach führt mitten hinein in die Theologische Erkenntnislehre und betrifft die Bedeutung der Heiligen Schrift, der kirchlichen Glaubensgemeinschaft sowie der menschlichen Erfahrung. Und bei all dem gilt es zu beachten, dass auch dann, wenn all dies erwogen und diskutiert wurde, der Glaube doch immer etwas Rätselhaftes und Unbegreifliches bleibt, wie auch Gott, auf den er sich richtet.
Dennoch soll in dieser Arbeit der Versuch gewagt werden, ein dezidiert christliches Glaubensverständnis zu entfalten. „Christlich“ ist hierbei in zweifacher Weise zu verstehen: Erstens soll dadurch der Bezug zu Jesus Christus ausgedrückt werden, der im hier vertretenen Verständnis für den Glauben konstitutiv ist. Und zweitens ist „christlich“ hier im bewussten Gegenüber zu „katholisch“ und „evangelisch“ als beide umfassend zu verstehen. Es geht um den christlichen Glauben – nicht um die christlichen Konfessionen. Das hier vertretene Glaubensverständnis ist konsequent ökumenisch, katholisch und evangelisch, daher: christlich. Als Ausgangspunkte hierfür dienen das Glaubensverständnis nach Christoph Böttigheimer, wie er es in seinem Buch „Glauben verstehen. Eine Theologie des Glaubensaktes“ präsentiert (2.), und das Glaubensverständnis nach Hans-Martin Barths „Dogmatik. Evangelischer Glaube im Kontext der Weltreligionen“ (3.). In einem anschließenden Vergleich (4.) sollen beide Ansätze miteinander in ein (katholisch-evangelisches) Gespräch gebracht werden, bevor dann abschließend über die besprochenen Konzeptionen hinaus ein eigenes christliches Glaubensverständnis entwickelt werden soll (5.).
2. Christoph Böttigheimer: Glauben verstehen. Eine Theologie des Glaubensaktes
2.1 Intention und Aufbau
Der katholische Theologe Christoph Böttigheimer gibt in seinem Buch „Glauben verstehen. Eine Theologie des Glaubensaktes“ (Freiburg i.Br. 2012) selbst in Vorwort19 und Nachwort20 Auskunft über dessen Intention. Thema ist der Glaube, den Böttigheimer bereits im ersten Satz als „umfassende[n] Grundbegriff des Christentums“21 charakterisiert. In erster Linie soll dabei die systematisch-theologische Entfaltung des Glaubens aktes im Fokus stehen, obgleich Glaubensakt und Glaubensinhalt für Böttigheimer eine Einheit bilden und eigentlich nicht zu trennen sind.22 Leitfragen wie „Was heißt Glauben im christlichen Sinne? Was konstituiert ihn, was sind die Bedingungen für seine Entstehung und Erhaltung?“23 wollen dabei beantwortet werden.
Als konkreten Anlass für die Entstehung des Buches nennt Böttigheimer das von Papst Benedikt XVI. am 11. Oktober 2012, dem 50. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanums, ausgerufene Jahr des Glaubens, das dazu animieren soll, intensiver über den Glauben nachzudenken.24 Böttigheimer sieht in der heutigen Zeit nicht nur einzelne Glaubensinhalte zur Disposition gestellt, sondern das Gläubigsein bzw. den Glauben selbst und hält vor diesem Hintergrund eine umfassende theologische Beschäftigung mit der Struktur des christlichen Glaubens für geboten.25 Im Nachwort äußert er zudem die Hoffnung,
„dass eine theologische Besinnung auf den Akt des Glaubens und ein bewusster Vollzug des Glaubens nicht nur zur Erneuerung des Glaubens jedes Einzelnen führen wird, sondern ebenso zur Überwindung sich widersprechender Glaubensauffassungen und zur Erneuerung der Kirche als Gemeinschaft des Glaubens.“26
Böttigheimers Buch „Glauben verstehen. Eine Theologie des Glaubensaktes“ ist zweigeteilt. Im ersten Teil geht es um das Glaubensverständnis, im zweiten dann um die Glaubensvermittlung.
Das Glaubensverständnis erfährt im I. Kapitel zunächst eine (begriffliche) Grundlegung, bevor im II. Kapitel ausführlich das biblische Glaubensverständnis erörtert wird. Vorangestellt ist dabei ein Abschnitt zu „Offenbarung und Glaube“, anschließend werden das alttestamentliche, das neutestamentliche und schließlich das (gesamt)biblische Glaubensverständnis thematisiert. Im III. Kapitel schreitet Böttigheimer „Stationen in der Glaubenstheologie“ ab, von der Patristik, zu Mittelalter, Reformationszeit und Neuzeit bis hin zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Das IV. Kapitel schließlich bietet eine umfassende Reflexion über den christlichen Glauben mit den Unterabschnitten „Glaube und Offenbarung“, „Glaube als verantworteter Akt“, „Glaube und Rechtfertigung“ sowie „Glaube und Taufe“.
Den Teil zur Glaubensvermittlung eröffnet Böttigheimer im I. Kapitel „Glaube durch rationale Vermittlung“ mit einer Betrachtung zum Thema „Glaube und Vernunft“; es folgen „Offenbarungswahrheit“ und „Glaubensverantwortung“. Das II. Kapitel mit der Überschrift „Glaube durch kirchliche Vermittlung“ enthält Abschnitte zur Kirche als Glaubensort, zum Verhältnis von Kirche und Glaubensinhalt und schließlich zur Glaubwürdigkeit der Kirche. Böttigheimer beschließt sein Buch mit einem Kapitel (III.) zu „Glaube und Bewährung“. Hier bedenkt er zunächst den Glauben im Gegenüber zum Unglauben, widmet sich anschließend der Bedeutung von Erfahrung für den Glauben und schließt mit einer kritischen Beleuchtung der Grenzen religiöser Erfahrung.
2.2 Glaube als christlicher Schlüsselbegriff – das Glaubensverständnis nach Christoph Böttigheimer
Für Christoph Böttigheimer ist Glaube letztlich Grundvoraussetzung jeder Religion. Alle Religionen lebten von der Überzeugung, dass die vorfindliche Wirklichkeit nicht schon alles sei, sondern von einer alles Endliche transzendierenden Wirklichkeit umgriffen werde. Für Christen habe sich diese göttliche Wirklichkeit endgültig in Jesus von Nazareth offenbart. Fundament der christlichen Existenz sei demnach der Glaube an den Gott Jesu Christi.27
Das allgemeine Glaubensverständnis der Alltagssprache, das Böttigheimer in vier Bedeutungsvarianten wiedergibt28, reiche für ein sachgemäßes Verständnis des christlichen Glaubens noch nicht aus, denn beim christlichen Glauben gehe es letztlich um die Verwirklichung des rechten Verhältnisses zu Gott und nicht lediglich um ein Vertrauensverhältnis im zwischenmenschlichen Bereich.29 Seinen theologischen Glaubensbegriff entwickelt Böttigheimer dann im Anschluss an Augustinus aus der Unterscheidung zwischen credere Deum, credere Deo und credere in Deum :
„Die ersten beiden Aspekte – credere Deum [= das Fürwahrhalten der Behauptung, dass Gott existiert] und credere Deo [= personale Gottbezogenheit im Sinne der existentiellen Ausrichtung und Orientierung an Gott] – sind zwar notwendig, doch für sich allein bringen sie den Menschen noch nicht in ein rechtes Verhältnis zu Gott. Erst in der Selbstübereignung an Gott (credere in Deum) manifestiert sich ein lebendiger Glaube, der durch die Liebe Gestalt gewinnt (‚fides caritate formata‘). In einem von der Liebe durchformten Glauben vertraut sich der Mensch dem sich offenbarenden Gott an. Er weiß sich von seiner Liebe ergriffen, antwortet darauf in Form der liebenden Selbsthingabe und erkennt die christliche Botschaft als für das eigene Leben bedeutsam an.“30
Da sich Glaube im theologischen Verständnis ausschließlich auf Gott richte, könne er auch nur von Gott her adäquat begriffen werden, und zwar so, wie er sich in der Geschichte Israels und endgültig in Jesus Christus geoffenbart habe.31 Das christliche Glaubensverständnis sei durch und durch christozentrisch, denn es beziehe sich zunächst und unmittelbar auf das Wort Gottes, wie es in der Geschichte ergangen und in Jesus Christus Fleisch geworden sei.32
Glaube ist nach Böttigheimer ein Korrelationsbegriff zur Offenbarung. Im Glauben lasse sich der Mensch vom Heilshandeln Gottes existentiell betreffen und reagiere auf das zuvorkommende göttliche Offenbarungshandeln in Form der persönlichen Selbstübereignung. Am Anfang stehe dabei keine Aktivität des Menschen, sondern ein Liebeserweis Gottes, der den Menschen frei von sich aus anspreche und ihm Heil, seine Gnade und seinen Segen schenke.33 Dem Glauben des Menschen komme so eine gewisse Passivität zu, insofern ihm ein grundlegender Geschenkcharakter eigne.34
„Der Glaube ist ein göttliches Gnadengeschenk und in diesem Sinne übernatürlich. Nicht nur, dass sich der Inhalt des Glaubens nicht schlechterdings aus der menschlichen Vernunft ableiten lässt, auch die Antwort des Menschen auf die Offenbarung Gottes entzieht sich im Letzten der menschlichen Selbstverfügung.“35
Auch nach seinem Empfang sei der Glaube weiterhin unverfügbar, werde nie zum Besitz und bleibe stattdessen, ähnlich wie die Liebe, ein andauerndes Geschenk.36
Zugleich ist der Glaube nach Böttigheimer aber auch wesentlich eine Tat des Menschen, ein lebendiger Existenzvollzug.37 Denn er setze die freie Entscheidung des Menschen zur Glaubenszustimmung voraus, nämlich sich dem in der Geschichte Fleisch gewordenen Wort Gottes zu öffnen und sich von ihm ansprechen zu lassen.38 Die verantwortliche Beteiligung des Menschen am Entstehen und Bestehen des Glaubens bestehe gerade darin, selbst nichts zu tun, sondern Gott an sich wirken zu lassen.39 Wenn der Mensch sich im Glauben dann auf die göttliche Initiative einlasse, würde dies eine radikale Sinnesänderung und Neuorientierung des Handelns verlangen – Glaube und Bekehrung gehen für Böttigheimer in eins.40 Im biblisch-christlichen Sinn meine Glauben weder ein bloßes Fürwahrhalten noch ein bloß rationales Erkennen, sondern komme einer Grundoption gleich, einer Lebensentscheidung, die den ganzen Menschen aktiv einfordere.41 Glaube bedeute Jesusnachfolge.42 So wie bei Jesus selbst Wort und Werk eine Einheit bildeten, gehöre auch zum Glauben nicht nur das Wissen um die christlichen Bekenntnisinhalte, sondern unabdingbar ein Praxischarakter in Form eines glaubwürdigen Vollzugs dieser Inhalte im persönlichen Leben.43 Orthodoxie und Orthopraxie sind für Böttigheimer gleichrangig.44
Glaube stellt nach Böttigheimer also ein komplexes Geschehen dar:
„Er ist einerseits bezogen auf Gott als unverdientes Gnadengeschenk zu verstehen und andererseits von menschlicher Warte aus als ein personaler Akt zu begreifen, der in Freiheit, mit Vernunft und Willen vollzogen und verantwortet werden will.“45
[...]
1 „Ein vorläufiger Vergleich zwischen Altem und Neuem Testament muß als erstes die extrem unterschiedliche Häufigkeit des Redens von Glauben registrieren: den je 243 Belegen für πίστις und πιστεύειν im Neuen stehen nur 51 für hæ’æmîn und 49 für ‘æmûnā gegenüber“ (Haacker, Glaube, 277f.).
2 Vgl. Beinert, Theologische Erkenntnislehre, 80; Schneider-Flume, Grundkurs Dogmatik, 101.
3 Vgl. Ebeling, Dogmatik 2, 518; Schneider-Flume, Grundkurs Dogmatik, 101; Ebeling, Dogmatik 1, 81.
4 Vgl. Rahner, Einführung, 27.
5 Vgl. Joest/von Lüpke, Dogmatik II, 135.
6 Vgl. ebd.
7 Childs, Theologie 2, 299.
8 Herms, Glaube, 79 bzw. Ders., 18. Glaube, 458.
9 Zum Vergleich eine Definition von Dietrich Korsch: „Glaube ist die am Ort meines eigenen Lebens vorhandene Gewissheit, dass aufgrund meines Daseins im Gottesverhältnis ein unverbrüchliches Ineinander von Selbstverhältnis und Weltverhältnis besteht und dass ich als Mensch mein Leben genau in diesem Zusammenhang der drei Verhältnisse unter elementarer Grundlegung des Gottesverhältnisses gut und richtig führen kann“ (Korsch, Einführung, 30; Ders., Dogmatik, 17f.).
10 Vgl. Bausenhart, Einführung, 298; Beinert, Theologische Erkenntnislehre, 51; Ders., Wenn Gott zu Wort kommt, 13; Ebeling, Theologie und Wirklichkeit, 195. „Allein in Jesus von Nazareth, dem Sohn Gottes, ist diese Entsprechung in vollkommener Weise geglückt; von ihm kann man sagen, er spiegle Gottes Offenbarung, sein Sprechen und Handeln“ (Bausenhart, Einführung, 299).
11 Vgl. Seils, Glaube, 431.
12 Vgl. Denzinger/Hünermann, Kompendium, Nr. 4205.
13 Vgl. Pannenberg, Systematische Theologie 3, 159; Leonhardt, Dogmatik, 167; Schäufele, Fiducia bei Martin Luther.
14 Vgl. Schneider-Flume, Grundkurs Dogmatik, 105.
15 Vgl. ebd.
16 Vgl. ebd.; Härle, Dogmatik, 29; Arts, Warum an Gott glauben, 18.
17 Vgl. Harasta, Augustinus: De trinitate, 42.
18 Vgl. Arts, Warum an Gott glauben, 2f., 16f.; Joest/von Lüpke, Dogmatik I, 272.
19 Böttigheimer, Glauben verstehen, 9-11.
20 Ebd., 310-312.
21 Ebd., 9.
22 Vgl. Böttigheimer, Glauben verstehen, 9.
23 Ebd.
24 Vgl. ebd., 10.
25 Vgl. ebd.
26 Ebd., 312.
27 Vgl. Böttigheimer, Glauben verstehen, 14.
28 (1) Glauben als eine defiziente Form des Wissens, (2) Glauben mit Bezug auf eine Leitbild- oder Wertorientierung oder auf deren Urheber, (3) Glauben als freier und verantworteter Akt der personalen Begegnung und Ganzhingabe, (4) Glauben als Fürwahrhalten der Erkenntnisse und des Wissens anderer auf Basis eines Vertrauensverhältnisses; Böttigheimer, Glauben verstehen, 22-25.
29 Vgl. ebd., 26.
30 Böttigheimer, Glauben verstehen, 28.
31 Vgl. ebd., 29.
32 Vgl. ebd., 44, 144.
33 Vgl. Böttigheimer, Glauben verstehen, 32; vgl. Ders., Bedingungslos anerkannt, 93, 108.
34 Vgl. Böttigheimer, Glauben verstehen, 172.
35 Ebd., 192.
36 Vgl. ebd.
37 Vgl. ebd., 172.
38 Vgl. ebd., 156.
39 Vgl. ebd., 173.
40 Vgl. Böttigheimer, Glauben verstehen, 32.
41 Vgl. ebd., 32f.
42 Vgl. ebd., 44.
43 Vgl. ebd., 16, 186.
44 Vgl. ebd., 186.
45 Ebd., 310.
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- Janina Serfas (Autor), 2021, Das Glaubensverständnis nach Christoph Böttigheimer und Hans-Martin Barth. Auch ein katholisch-evangelisches Gespräch, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169031
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