Im Folgenden wird zuerst der Begriff "Gerechtigkeit" definiert und anschließend auf die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls eingegangen. Es soll gezeigt werden, inwiefern Gerechtigkeit gelten kann, welche Standards dafür nötig sind und welche Rolle die Politik hierbei spielt.
Aufgrund der schwerwiegenden Armut, die auf der Welt allgegenwärtig ist, beschäftigten sich einige Philosophen damit, Gerechtigkeit in philosophischer Hinsicht als Lösung geltend zu machen. So auch der Philosoph John Rawls.
Im Folgenden werde ich zuerst den Begriff „Gerechtigkeit“ definieren und mich anschließend auf die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls beziehen, um der oben genannten Frage nachzugehen. Es soll gezeigt werden, inwiefern Gerechtigkeit gelten kann, welche Standards dafür nötig sind und welche Rolle die Politik hierbei spielt. Die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit beschäftigt sich mit der Verteilung der Güter in einer Gesellschaft sowie mit der Entscheidungsfindung, wie diese Verteilung geregelt wird. Beides sind existenzielle Konfliktthemen in jeder Gesellschaft. Rechtfertigungen stellen die erste Forderung der Gerechtigkeit dar. Um soziale Gerechtigkeit herzustellen ist Handlungsfähigkeit von Politik ein notwendiger Schritt hierfür.
Unter Gerechtigkeit ist nach der Bildungszentrale für politische Bildung folgendes zu verstehen: Unter Gerechtigkeit werden moralisch begründete, akzeptierte und wirksame Verhaltens - und Verteilungsregeln verstanden, die Konflikte vermeiden, welche ohne die Anwendung von Gerechtigkeitsregeln bei der Verteilung begehrter Güter oder ungeliebter Lasten auftreten würden. Wie alle moralischen Regeln, so setzen auch Normen sozialer Gerechtigkeit voraus, dass Menschen ihr Verhalten und Verteilungsprozesse gestalten können. Gerechtigkeitsforderungen angesichts von Sachzwängen sind sinnlos (vgl. BPB).
Das Kernthema des vorliegenden Wahlkampfes argumentiert also, dass soziale Gerechtigkeit durch für die gesellschaftliche Grundstruktur beschriebene Verteilungsgrundsätze erreicht werden soll. Fairness drückt den Gedanken aus, dass die Grundsätze der Gerechtigkeit in einer fairen Ausgangssituation festgelegt werden (vgl. Rawls 1977: 34). Die Reichen sollen Vermögen und Einkommen abgeben, um die Armen der Gesellschaft besserzustellen. Bei diesen Reformen im System stellt sich die Frage, welche am ehesten den Anforderungen der sozialen Gerechtigkeit entsprechen. Der Staat und somit die Parteien haben die Aufgabe das menschenwürdige Existenzminimum zu sichern und bedeutende soziale Differenz auszugleichen. Diese ist unter anderem durch Abmilderung materieller Ungleichheiten möglich. Hierbei möchte ich die Maximin-Regel des Philosophen Rawls nennen, die besagt, dass jene politische Entscheidung ausgewählt werden soll, welche den Nutzen für den, in einer Gesellschaft, am schlechtesten Gestellten steigert.
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- Rukiye Tekin (Autor), 2016, (Un)gerechte (Un)gleichheiten? Soziale Ungleichheit und Gerechtigkeit aus soziologischer Perspektive, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167649