Die wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Anfangsunterricht in der Grundschule. Dabei werden verschiedene Aspekte näher beleuchtet.
In der Grundschule, also in den ersten Schuljahren der Kinder, wird die Grundlage für weitere die schulische Entwicklung gelegt. Der Anfangsunterricht bildet dabei den Übergang vom Kindergarten zur Schule (Sächsisches Staatsministerium für Kultus [SMK], 2012). Diese Übergangssituation erfordert besondere Aufmerksamkeit, denn wenn diese Phase positiv vom Kind erlebt wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch zukünftige Übergänge, wie zum Beispiel ein Schulwechsel in weiterführende Schulen oder der Eintritt in das Berufsleben, ohne große Probleme überstanden werden (Kultusminister Konferenz [KMK], 1970/2015). Im Anfangsunterricht stellt „[d]as Kind […] sich sozial, emotional und kognitiv neuen Herausforderungen, erlebt sich als Persönlichkeit neu in einem anderen Lernkontext und kann so Übergänge als positiven Schritt des lebenslangen Lernens erleben“ (KMK, 1970/2015). Deswegen ist es wichtig, den Übergang, angepasst an die Kinder und deren Entwicklungsstände zu gestalten. Wichtige Gelingensbedingungen sind beispielsweise die Kooperation zwischen Schule und Eltern beziehungsweise Schule und Kindergarten (KMK, 1970/2015).
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Allgemeine Merkmale des Anfangsunterrichts
2 Anspruch der Kindgemäßheit
3 Rolle der Lehrkraft
4 Planung und Gestaltung des Anfangsunterrichts
5 Leistungsbewertungen
6 Differenzierung
7 Anfangsunterricht pädagogisch arrangieren..
8 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Besonderheiten der Anfangsunterricht in der Grundschule für Schülerinnen und Schüler, sowie für die Lehrkraft birgt. Die Autorin beschäftigt sich mit diesem Thema, da sie auf die Wichtigkeit und die somit verbundenen Anforderungen der ersten und somit grundlegenden und prägenden Schuljahre hinweisen möchte. In der Grundschule, also in den ersten Schuljahren der Kinder, wird die Grundlage für weitere die schulische Entwicklung gelegt. Der Anfangsunterricht bildet dabei den Übergang vom Kindergarten zur Schule (Sächsisches Staatsministerium für Kultus [SMK], 2012, S. 3). Diese Übergangssituation erfordert besondere Aufmerksamkeit, denn wenn diese Phase positiv vom Kind erlebt wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch zukünftige Übergänge, wie zum Beispiel ein Schulwechsel in weiterführende Schulen oder der Eintritt in das Berufsleben, ohne große Probleme überstanden werden (Kultusminister Konferenz [KMK], 1970/2015, S. 25). Im Anfangsunterricht stellt „[d]as Kind […] sich sozial, emotional und kognitiv neuen Herausforderungen, erlebt sich als Persönlichkeit neu in einem anderen Lernkontext und kann so Übergänge als positiven Schritt des lebenslangen Lernens erleben“ (KMK, 1970/2015, S. 25). Deswegen ist es wichtig, den Übergang, angepasst an die Kinder und deren Entwicklungsstände zu gestalten. Wichtige Gelingensbedingungen sind beispielsweise die Kooperation zwischen Schule und Eltern beziehungsweise Schule und Kindergarten (KMK, 1970/2015, S. 25).
1 Allgemeine Merkmale des Anfangsunterrichts
Als Anfangsunterricht wird der Unterricht in den ersten beiden Schuljahren der Grundschule bezeichnet. Er knüpft an frühkindliche Bildungsprozesse an und besitzt demzufolge eine Schnittstellenposition zwischen der Bildung im Kindergarten und Grundschule (Hanke, 2008, S. 88).
Im Zentrum des Anfangsunterrichts steht für die Lehrkraft das Lehren und für die Schülerinnen und Schüler das Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen (SMK, 2012, S. 3).
Für die Kinder gibt es zu Beginn ihrer Schullaufbahn einige neue Aspekte zu entdecken. Hierzu zählen die Schulgemeinschaft bestehend aus der Schulleitung, Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern und die neuen Lebensräume, die das Schulleben bereithält, wie beispielsweise Klassenräume, die Turnhalle, das Schulgelände oder die Bibliothek (Hanke, 2007, S. 52). Zusätzlich ist die Schulpflicht Neuland für die Schulanfänger. Das Einbringen und Erweitern der eigenen Lebenswelt erweist sich als neuer Faktor, der von den Kindern durchaus als positiv empfunden wird, da sie einen Bezug von Schule zu ihrem eigenen Leben aufbauen können und somit der Unterricht weniger als monoton, langweilig oder beschwerlich wahrgenommen wird (Hanke, 2007, S. 52 f.).
Hanke (2007) stellt fest, dass pädagogisch- didaktische Chancen, um diese neuen Entdeckungsprozesse im Anfangsunterricht zu fördern beispielsweise Partnerschaften zwischen Kindern höherer und den Kindern niedrigerer Klassenstufen, jahrgangsübergreifende Lerngruppen, Wochenanfangs- und Wochenabschlussfeiern, Schulfeste- und feiern, Freiarbeiten, Morgenkreise und abwechselnde Phasen der Entspannung und Bewegung sein können (ebd., S. 55 ff.).
Zu beachten ist, dass die neue Schulklasse eine fremdbestimmte Gruppe ist. Die Kinder erfahren bestenfalls durch die Bekanntheit von Mitschülerinnen und Mitschülern ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit und sehen die Klasse als Möglichkeit, neue Freunde zu finden. Dadurch machen die Kinder neue Erfahrungen im Bereich der Verschiedenheit von Menschen, zum Beispiel im Hinblick auf Kultur oder soziale Hintergründe (Hanke, 2007, S. 58). Die Kinder erleben sich „[…] in ihrer neuen Rolle als Schüler/Schülerinnen in einer Lerngruppe/Klasse […] somit sowohl Individuen als auch Mitglieder einer Gruppe, deren eigene Strukturen, Normen und eigenes soziales Klima sie im Anfangsunterricht gemeinsam entwickeln und entfalten“ (Hanke, 2007, S. 58).
2 Anspruch der Kindgemäßheit
Durch den Vorschulunterricht wurde der Erfahrungsraum der Kinder aufgeschlossen, nun ist es die Aufgabe des Anfangsunterrichtes, diesen zu erweitern. Dabei sollte den Schülerinnen und Schülern Anregungen geboten werden, zu hinterfragen, sich frei zu bewegen, gestaltend aktiv zu werden und das neue Umfeld zu entdecken. Schließlich sollte es im Anfangsunterricht darum gehen, den Kindern die Möglichkeit eines sinnvollen und zukunftsorientierten Lernens zu bieten (Wenzel, 1979, S. 70 f.). Denn in den ersten Schuljahren „[…] beginnen […] Lernprozesse, welche zwar zur Lösung einer hier und jetzt einsichtigen Aufgabe erforderlich sind, […] dann aber das weitere Lernen ermöglichen“ (Wenzel, 1979, S. 71).
3 Rolle der Lehrkraft
Gerade in den ersten Schuljahren ist ein auf Fachwissen basierter und qualitativ hochwertiger Unterricht von großer Bedeutung (Hanke, 2008, S. 88). Da die Aufgabe der Lehrkraft ist, die neue Klasse zu einer Lerngemeinschaft zu formen, die fundamentale Regeln und Arbeitstechniken beherrschen und anwenden kann und somit gewappnet für einen systematisch aufeinander aufbauenden Unterricht ist (SMK, 2012, S. 3).
Laut Schorch (2007) habe die erste Lehrerpersönlichkeit für die Schülerinnen und Schüler einen entscheidenden Einfluss auf die entstehende Darstellung und Bedeutung der Schule. Zu Beginn der Schulzeit erhalte das Kind ein Bild der doppelten Lehrerrolle. Zum einen habe die Lehrkraft die Funktion der Vertrauensperson, beispielsweise als Beschützer oder Bezugsperson (ebd., S. 155). Es kommt dabei darauf an, dass das Kind sich in seiner Individualität und mit seinen Besonderheiten angenommen fühlt. Sodass ihm das Gefühl gegeben wird, akzeptiert und respektiert zu sein, denn für die Ausbildung eines förderlichen Beziehungsverhältnisses zwischen Lehrkraft und Kind ist gegenseitiges Vertrauen unverzichtbar (Hanke, 2007, S. 73). Anfangs dient die Lehrkraft als Ersatz für die Eltern, demzufolge bringen die Kinder grenzenloses Vertrauen entgegen. Auf dieser Basis lässt sich eine ehrliche, loyale und lernförderliche Bindung aufbauen (Hanke, 2007, S.72).
Hanke (2007) zufolge müsse das das Kind lernen auf die Bedürfnisse anderer Mitmenschen Rücksicht zu nehmen, da es nun ein Teil einer größeren Gruppe von Kindern sei und zugleich in einer Beziehung zu der Lehrkraft stehe (ebd., S. 72).
Die zweite Funktion der Lehrkraft ist die des Wissensvermittlers. Dazu gehört das vermitteln Unterrichtsthemen, die Beurteilung von erbrachten Leistungen und die Überprüfung des Erreichens von Anforderungen, die durch die Gesellschaft oder die Institution gestellt werden (Schorch, 2007, S. 29). „Die hier zugrunde liegenden Spannungsverhältnisse von Erziehung und Unterricht, Individuum und Kollektiv, Nähe und Distanz sind symptomatisch für die Grundschule“ (Schorch, 2007, S. 29). Erstrebenswert wäre es, dass die „Schulanfänger […] ihre Klassenlehrerin [oder ihren] Klassenlehrer als eine verlässliche und vertrauensvolle Bezugsperson sowie als [Gestalterin oder Gestalterin] von Lernumgebungen entdecken, in denen sie den [Kindern] bei der Bewältigung neuer Herausforderungen unterstützend, beratend zur Seite steht“ (Hanke, 2007, S. 75).
Darüber hinaus muss die Lehrkraft die Herausforderung bewältigen eine gut durchdachte Auswahl für die am besten geeignete Methode und den richtigen Weg für ihre Klasse zur Vermittlung der anstehenden Themen zu treffen (SMK, 2012, S. 3). Dazu sollten die individuellen Eingangsvoraussetzungen und Lernprozesse der Kinder diagnostiziert, beobachtet, gedeutet und dokumentiert werden (Hanke, 2008, S. 94). Es ist von großer Bedeutung für die Lehrkraft, im Anfangsunterricht die Kinder zu beobachten und sie dadurch kennenzulernen. Denn hierdurch erschließen sich die individuelle Lerngeschichte, die sozialen, emotionalen, geistigen und motorischen Entwicklungsstände (siehe Abbildung 2). Diese gewonnenen Informationen machen es möglich, den Unterricht und die zu stellenden Aufgaben an die Lernbedürfnisse der Kinder anzupassen. Zu beachten ist, dass die Lehrkraft im Hinblick auf das Sozialleben und die Wechselbeziehungen der Kinder untereinander auch die ganze Klasse und nicht ausschließlich einzelne Schülerinnen und Schüler beobachten sollte (Wenzel, 1979, S. 72).
Es ist festzuhalten, dass eine hohe diagnostische Qualifikation der Lehrkraft im Zusammenhang mit didaktischen Methoden den Unterrichtserfolg fördert und damit ein höherer Lernerfolg bei den Schülerinnen und Schüler erzielt wird (Hanke, 2008, S. 94).
Die Schuleingangsdiagnostik ist die gemeinsame Aufgabe vom Kindergarten und dem Anfangsunterricht in der Grundschule (Hanke, 2008, S. 92). „Das Ziel der Schuleingangsdiagnostik […] besteht heute in einem prozessorientierten Erfassen der bereichsspezifischen und bereichsübergreifenden Voraussetzungen der Kinder unter Berücksichtigung der jeweiligen Kontextbedingungen im Elternhaus, Kindergarten und in der Schule […]“ (Hanke, 2008, S. 92). .
Eine weitere Herausforderung für die Lehrkraft ist die Kooperation mit den Eltern. Hierbei geht es um kommunikativen Austausch, Annäherungen und gemeinsame Aktivitäten (Hanke, 2007, S. 73). Durch dieses Zusammentreffen der beiden Lebenswelten erweitert sich der Horizont der Kinder, aber auch die Eltern und die Lehrkraft erhalten Einblick in andere Perspektiven (siehe Abbildung 2). Durch eine konstruktive Zusammenarbeit der Eltern und Lehrkraft können auf beiden Seiten neue Erkenntnisse über die Gefühlslage, Bedürfnisse, auftretende Probleme, Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler gewonnen werden. Dadurch kann eine gezieltere genauere und vor allem individuelle Förderung des Kindes. Mithilfe von Beratungsgespräche, Elternintegration im Schulleben zum Beispiel durch die Beteiligung an der Vorbereitung von Festen oder die Elternmitarbeit im Unterricht in einer Frei- oder Projektarbeit wird die Kooperation von Elternhaus und Schule gestärkt (Hanke, 2007, S. 73 f.).
4 Planung und Gestaltung des Anfangsunterrichts
Die Grundlage für Unterrichtsplanung des Anfangsunterrichts bildet der Lehrplan. Er enthält die Ziele und Aufgaben der Grundschule allgemein, sowie fachliche und überfachliche Ziele. Aber auch explizite Informationen zur Gestaltung und Planung der Schuleingangsphase sind zu finden. Dazu geschrieben steht, dass die Gestaltung des Anfangsunterrichts auf der Grundlage eines schuleigenen Konzepts erfolgt, welches die individuellen Lernvoraussetzungen, Entwicklungsstände und Besonderheiten der Kinder beachtet. Die Ziele und Inhalte des Lernens in der Grundschule sind für die Klassenstufen eins und zwei sind zusammengefasst, um ein flexibles und unkompliziertes jahrgangübergreifendes Lernen zu ermöglichen (SMK, 2019, S. VII ff.).
Als wichtig erweist sich „[…] auch konkrete Situationen einzuplanen zur Förderung z.B. von Kreativität, Selbstständigkeit, Arbeitstechnik und Denkerziehung“ (Wenzel, 1979, S. 94). Darüber hinaus sollte der Unterricht „[…] ein ausgewogenes Verhältnis von Instruktion und Selbstregulierung, individuellem und gemeinschaftlichem Lernen, Aufmerksamkeit und Entspannung und Ruhe und Bewegung geboten werden“ (KMK, 1970/2015, S. 11).
5 Leistungsbewertungen
Maßnahmen der Leistungsermittlung und Leistungsbewertung werden im Schulalltag zur Analyse des Lernstandes und der Kontrolle des Lernerfolgs (KMK, 1970/2015, S. 22). Dabei umfasst die Leistungsbewertung vielfältige Formen, im Anfangsunterricht aber zunächst verbale Einschätzungen (Wenzel, 1979, S. 65 ff.). Am Ende des Halbjahres erfolgt eine ziffernfreie Beurteilung in Form eines Berichtszeugnisses (siehe Abbildung 3). Dieses soll als Hilfe im Lernprozess fungieren und bisherige Resultate im Lernprozess beschreiben (Hanke, 2008, S. 95).
Wie bei Wenzel (1976) zu lesen ist, wird im Anfangsunterricht auf ein Zeugnis mit Noten verzichtet, da dieses einzelne Fächer mit deren spezifischen Zielen hervorhebt und dabei der Gesichtspunkt verdeckt wird, dass es in den ersten Schuljahren vor allem, um den Ausbau und die Erweiterung infantiler Fähigkeiten und Fertigkeiten geht. Denn um für verschiedene Fächer lernen zu können, ist es erst einmal notwendig Konzentration, Ausdauer, Kooperation und Selbstständigkeit zu entwickeln (ebd., S. 65).
Des Weiteren würde die Notengebung die Leistungen der Schülerinnen und Schüler an einem für alle Kinder gleichen Maßstab messen. Dies würde bedeuten, dass jedes Kind in der gleichen Zeit das gleiche Ziel erreichen kann, doch dies erweist sich, aufgrund der Heterogenität der Kinder und ihrer unterschiedlichen und individuellen Voraussetzungen als Fehleinschätzung (Märtens, 1976, zitiert nach Wenzel, 1979, S. 65).
6 Differenzierung
Die Grundschule wird ihrem Auftrag, alle Kinder, egal wie verschieden sie sind „anzunehmen, zu fördern und zu fordern, in dem Maße gerecht, wie sie Differenzierung im Unterricht und im Schulalltag zulässt und gestaltet“ (SMK, 2012, S. 6). Die Anforderung der Differenzierung ist im Schulgesetz und der Schulordnung für Grundschulen verankert (SMK, 2012, S. 6). Die Unterschiedlichkeit der Kinder zeigt sich in deren verschiedenen Lernerfahrungen, Fähigkeiten, praktischen Fertigkeiten, Interessen, Lernmotivationen, Lerngeschwindigkeiten und Lernarten (SMK, 2012, S. 8).
Diese verantwortungsvolle Aufgabe der Differenzierung sollte von der Lehrkraft gewissenhaft im Schulalltag umgesetzt und ausgeführt werden. Allgemein kann man zwischen der natürlichen Differenzierung und der inneren Differenzierung unterscheiden (Hanke, 2008, S. 95 f.).
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- Citation du texte
- Jule Knobloch (Auteur), 2020, Der Unterricht und dessen Besonderheiten in der Schuleingangsphase. Anfangsunterricht in der Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167472
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