Seit dem Zweiten Weltkrieg wird zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen unterschieden. In den
symmetrischen Kriegen handelt es sich um staatliche Kriegsakteure. Die asymmetrischen Kriege werden dagegen von nichtstaatlichen Kriegsakteuren geführt, wie zum Beispiel von Warlords, Terrorgruppen und Milizen.
Mary Kaldor, Professorin und Wissenschaftlerin für Global Governance, beschrieb den asymmetrischen Krieg als eine neue Erscheinungsform der innerstaatlichen Konflikte. Sie bezeichnet diese Kriegsform als die Neuen Kriege
und grenzt sie stark von den zwischenstaatlichen Kriegen ab.
Doch was ist das Neue an den Neuen Kriegen und welche Herausforderungen bringen die Neuen Kriege für die Zivilbevölkerung mit sich? Wie lässt sich der Terrorismus von den Partisanenkrieg unterscheiden und können die
Gruppierungen ISIS, Boko Haram und Al-Quaida auch als Partisanenkrieger gesehen werden? Mit diesen Fragen werde ich mich in der folgenden Arbeit beschäftigen.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier Teile. Der erste Teil wird sich mit der Differenzierung zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen beschäftigen und untersuchen, was das Neue an den Neuen Kriegen ist. Anschließend wird mit dem Afghanistan-Krieg ein Fallbeispiel zum asymmetrischen Krieg näher beschrieben. Es werden die unterschiedlichen Perioden dieses Krieges analysiert, von der Saur-Revolution über den Sowjetisch-Afghanischen Krieg bis zum Bürgerkrieg.
Daran anschließend werden die Akteure der Neuen Kriege näher untersucht. Zuerst folgt eine Definition des Terrorismusbegriffes. Danach kommt es zu einer Untersuchung der verschiedenen Terrorismusformen. Es wird sich näher mit der Terrororganisation Al-Quaida in Afghanistan, der Gruppierung Islamischer Staat in Syrien und Irak sowie Boko Haram in Nigeria beschäftigt. Anschließend wird der Guerilla- und Partisanenkrieg näher erklärt, auch indem ich auf die einzelnen Faktoren dieses Krieges eingehe. Es kommt zu einer Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten und es wird analysiert, welche Bedeutung die Territorialität sowie die Temporalität für die Partisanenkrieger haben. Zum Schluss werde ich mich intensiv mit der Frage auseinandersetzen, ob die Kriterien zur Bestimmung von Al-Quaida, ISIS und Boko Haram hinreichend sind, um diese Organisationen als Terrorismus im Unterschied zum Partisanenkrieg zu bestimmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Symmetrischer Krieg und asymmetrischer Krieg
- 1.1 Symmetrischer Krieg und asymmetrischer Krieg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unterschiede zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen und analysiert die Herausforderungen, die insbesondere die "Neuen Kriege" für die Zivilbevölkerung mit sich bringen. Es wird der Versuch unternommen, Terrorismus von Partisanenkrieg zu unterscheiden und die Einordnung von Organisationen wie Al-Quaida, ISIS und Boko Haram zu beleuchten.
- Unterscheidung zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen
- Analyse der "Neuen Kriege" nach Mary Kaldor
- Untersuchung der Akteure in asymmetrischen Kriegen (Al-Quaida, ISIS, Boko Haram)
- Differenzierung zwischen Terrorismus und Partisanenkrieg
- Fallbeispiel Afghanistan-Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der zwischenstaatlichen und innerstaatlichen Konflikte ein und differenziert zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen. Sie stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit vor, die sich mit der Definition und Unterscheidung von "Neuen Kriegen", Terrorismus und Partisanenkrieg auseinandersetzen. Der Fokus liegt auf der Analyse von Al-Quaida, ISIS und Boko Haram im Kontext dieser Differenzierungen und den Herausforderungen für die Zivilbevölkerung. Die Arbeit gliedert sich in vier Teile, wobei der erste Teil die Unterscheidung zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen beleuchtet und den Afghanistan-Krieg als Fallbeispiel heranzieht. Die weiteren Teile widmen sich den Akteuren der "Neuen Kriege", der Definition und Differenzierung von Terrorismus und Partisanenkrieg.
1. Symmetrischer Krieg und asymmetrischer Krieg: Dieses Kapitel beginnt mit der Definition des symmetrischen Krieges, ausgehend von Clausewitz' Definition des klassischen Krieges als erweiterter Zweikampf. Es wird der Begriff der Symmetrie erläutert und auf die Gleichartigkeit der Kriegsparteien in Bezug auf Rekrutierung, Ausbildung und Mobilisierung eingegangen. Münkler's Unterteilung der Gleichartigkeit in drei Unterpunkte wird dargestellt. Das Kapitel untersucht, wie symmetrische Kriege im Gegensatz zu asymmetrischen Kriegen durch politische Rationalität, Abmachungen und das Kriegsvölkerrecht gekennzeichnet sind. Es werden die Kennzeichen eines klassischen Staatenkriegs nach AKUF und Kende vorgestellt, die die Kriterien für die Unterscheidung zu asymmetrischen Konflikten liefern. Abschließend wird betont, dass symmetrische Kriege tendenziell der Vergangenheit angehören.
Schlüsselwörter
Symmetrischer Krieg, Asymmetrischer Krieg, Neue Kriege, Terrorismus, Partisanenkrieg, Al-Quaida, ISIS, Boko Haram, Afghanistan-Krieg, Kriegsvölkerrecht, Kombattanten, Nichtkombattanten, Zivilbevölkerung, Herfried Münkler, Mary Kaldor, Carl von Clausewitz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Untersuchung symmetrischer und asymmetrischer Kriege
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Unterschiede zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen, insbesondere im Kontext der „Neuen Kriege“. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Herausforderungen für die Zivilbevölkerung und der Unterscheidung zwischen Terrorismus und Partisanenkrieg, mit besonderem Fokus auf Organisationen wie Al-Quaida, ISIS und Boko Haram.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Unterscheidung zwischen symmetrischen und asymmetrischen Kriegen; Analyse der „Neuen Kriege“ nach Mary Kaldor; Untersuchung der Akteure in asymmetrischen Kriegen (Al-Quaida, ISIS, Boko Haram); Differenzierung zwischen Terrorismus und Partisanenkrieg; und ein Fallbeispiel Afghanistan-Krieg.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung und mindestens ein Kapitel (Kapitel 1: Symmetrischer Krieg und Asymmetrischer Krieg). Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfragen vor. Das Kapitel 1 definiert symmetrische und asymmetrische Kriege, untersucht deren Merkmale und verwendet den Afghanistan-Krieg als Fallbeispiel. Weitere Kapitel (nicht im Auszug enthalten) befassen sich mit den Akteuren der „Neuen Kriege“ und der Unterscheidung von Terrorismus und Partisanenkrieg.
Wie werden symmetrische und asymmetrische Kriege definiert?
Symmetrische Kriege werden als Konflikte zwischen gleichartigen Kriegsparteien (in Bezug auf Rekrutierung, Ausbildung, Mobilisierung) definiert, gekennzeichnet durch politische Rationalität, Abmachungen und Kriegsvölkerrecht. Im Gegensatz dazu stehen asymmetrische Kriege, die diese Merkmale nicht aufweisen. Die Arbeit bezieht sich dabei auf Theorien von Clausewitz und Münkler.
Welche Rolle spielen Al-Quaida, ISIS und Boko Haram in der Analyse?
Diese Organisationen dienen als Fallbeispiele für Akteure in asymmetrischen Kriegen. Die Arbeit analysiert ihre Einordnung im Kontext der „Neuen Kriege“ und im Verhältnis zu Terrorismus und Partisanenkrieg.
Was sind die „Neuen Kriege“?
Die Arbeit bezieht sich auf Mary Kaldors Konzept der „Neuen Kriege“, die sich von traditionellen zwischenstaatlichen Kriegen unterscheiden. Die genaue Definition und Charakterisierung der „Neuen Kriege“ wird im Haupttext erläutert.
Wie wird Terrorismus von Partisanenkrieg unterschieden?
Die Arbeit behandelt die Unterscheidung zwischen Terrorismus und Partisanenkrieg als zentralen Aspekt der Analyse asymmetrischer Konflikte. Die Kriterien für diese Unterscheidung werden im Haupttext detailliert dargelegt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Symmetrischer Krieg, Asymmetrischer Krieg, Neue Kriege, Terrorismus, Partisanenkrieg, Al-Quaida, ISIS, Boko Haram, Afghanistan-Krieg, Kriegsvölkerrecht, Kombattanten, Nichtkombattanten, Zivilbevölkerung, Herfried Münkler, Mary Kaldor, Carl von Clausewitz.
- Quote paper
- Mira Paktiawal (Author), 2017, Die Herausforderungen der Neuen Kriege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167334