Bewegungen werden meistens nicht auf Anhieb richtig ausgeführt. Sie müssen erst erlernt werden. Bei einfachen Bewegungen benötigt man oft nur eine kurze Übungsphase, doch bei sehr komplexen oder ungewohnten Bewegungen lässt sich erst nach einiger Zeit eine Verbesserung erkennen.
So verhält es sich auch im Sport. Sportliche Bewegungsabläufe müssen erst erlernt werden. Zu der Frage wie die motorische Steuerung von Bewegungen gelingt gibt es unterschiedliche theoretische Ansätze. Dementsprechend variieren auch die Forderungen für die praktische Umsetzung dieser Ansätze.
Im Verlauf dieser Arbeit wird zuerst auf das Problem der Bewegungssteuerung eingegangen. In diesem Zusammenhang werden Regelkreise und offene Steuerketten behandelt, bevor das Phänomen der Freiheitsgrade dargestellt wird. Anschließend wird der Versuch einer Begriffsbestimmung von motorischem Lernen unternommen. Es folgen Erläuterungen und Vorschläge der praktischen Umsetzung zu drei aktuellen Ansätzen in der Motorikforschung anhand der Closed-loop-Theorie von Adams, der Schematheorie von Schmidt und dem Modell der antizipativen Verhaltenskontrolle von Hoffmann, bevor es zu einem abschließenden Fazit kommt. Menschliche Bewegungen sind immer zielgerichtet, d.h. das die Eingangsgröße einer motorischen Transformation (eine Abfolge von Transformationen unterschiedlicher Art oder eine Teilmenge von Transformationen) so ausgewählt werden muss, dass die entstehende Bewegung (Ausgangsgröße) die gewünschten Eigenschaften aufweist. Dies bedeutet, dass eine Invertierung der Transformation stattfinden muss, um eine gewünschte Bewegung zu ermöglichen. Bei alltäglichen Bewegungen wie dem Gehen, dem Aufschrauben einer Flasche oder dem Greifen, treten bei der Invertierung der Bewegung fast nie Probleme auf. Erst bei eher ungewohnten Bewegungen, z.B. im Sport beim Werfen, Schwimmen oder gekoppelten Bewegungen stoßen wir auf Grenzen (vgl. Heuer & Konczak, 2003, S. 106-107).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Problem der Bewegungssteuerung
- 2.1 Regelkreise und offene Steuerketten
- 2.2 Freiheitsgrade
- 3 Motorisches Lernen - eine Begriffsbestimmung
- 4 Aktuelle Theorien und Ansätze
- 4.1 RE-akzentuierte Ansätze am Beispiel der Closed-loop-Theorie von Adams
- 4.1.1 Möglichkeiten der praktischen Umsetzung
- 4.1.2 Grenzen und Probleme der Closed-loop-Theorie
- 4.2 SR-akzentuierte Ansätze am Beispiel der Schematheorie von Schmidt
- 4.2.1 Möglichkeiten der praktischen Umsetzung
- 4.2.2 Grenzen und Probleme der Schematheorie
- 4.3 S(R)E-akzentuierte Ansätze am Beispiel des Modells der antizipativen Verhaltenskontrolle nach Hoffmann
- 4.3.1 Möglichkeiten der praktischen Umsetzung
- 4.3.2 Grenzen und Probleme des Modells der antizipativen Verhaltenskontrolle
- 5 Zusammenfassung und Ausblick
- 6 Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit aktuelle Theorien und Ansätze des motorischen Lernens in der Praxis umgesetzt werden können. Sie analysiert verschiedene Ansätze der Motorikforschung, um deren praktische Anwendbarkeit und Limitationen zu beleuchten.
- Das Problem der Bewegungssteuerung und die Rolle von Regelkreisen und offenen Steuerketten
- Die Bedeutung von Freiheitsgraden für die Bewegungssteuerung
- Aktuelle Theorien des motorischen Lernens, wie die Closed-loop-Theorie, die Schematheorie und das Modell der antizipativen Verhaltenskontrolle
- Die praktische Umsetzung der verschiedenen Theorien und ihre Grenzen
- Die Bedeutung der Erkenntnisse für die Sportpraxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des motorischen Lernens und der Bewegungssteuerung ein. Kapitel 2 analysiert das Problem der Bewegungssteuerung anhand von Regelkreisen und offenen Steuerketten sowie der Herausforderungen durch Freiheitsgrade. Kapitel 3 bietet eine Begriffsbestimmung von motorischem Lernen. Kapitel 4 beleuchtet drei aktuelle Theorien: die Closed-loop-Theorie von Adams, die Schematheorie von Schmidt und das Modell der antizipativen Verhaltenskontrolle von Hoffmann. Für jede Theorie werden Möglichkeiten der praktischen Umsetzung sowie Grenzen und Probleme diskutiert. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick auf zukünftige Forschungsrichtungen.
Schlüsselwörter
Motorisches Lernen, Bewegungssteuerung, Regelkreise, offene Steuerketten, Freiheitsgrade, Closed-loop-Theorie, Schematheorie, antizipative Verhaltenskontrolle, Sportpraxis
- Arbeit zitieren
- Katrin Schenk (Autor:in), 2007, Inwieweit können die aktuellen Theorien und Ansätze des motorischen Lernens in der Praxis umgesetzt werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116714
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