In der vorliegenden Studienarbeit werden die Methode des Ishikawa-Diagramms, die Portfolioanalyse und das Affinitätsdiagramm näher erläutert. Abschließend wird näher darauf eingegangen, was unter einem betrieblichen Innovationsmanagement verstanden wird.
In der heutigen Unternehmenswelt ist es unabdingbar ein funktionierendes Qualitäts- und Innovationsmanagement aufzubauen. Nur so kann ein Unternehmen langfristig am Markt bestehen, die hohen Kundenanforderungen und -bedürfnisse erfüllen und damit schließlich Gewinn erzielen.
Dabei überschneiden sich die beiden Disziplinen, da es bspw. für eine kontinuierliche (Qualitäts-) Verbesserung Innovationen bzw. neue Ideen erfordert. Nach Sommerhoff entwickelt sich der Innovations- und Qualitätsgrad von Produkten bzw. Dienstleistungen allerdings gegenläufig. Während der Innovationsgrad mit der Zeit abnimmt, steigt der Qualitätsgrad. Dies kann damit begründet werden, dass zu Beginn das minimal lebensfähige Produkt (MVP) noch Defizite aufweist, die mit der Zeit durch eine kontinuierliche Verbesserung beseitigt werden und so der Qualitätsgrad steigt. Wenn das „neue“ Produkt ausgereift ist, ist die Qualität am Optimum und die Innovation am Minimum angelangt. Es gibt bereits alternative Lösungen oder die Innovation sinkt aufgrund zunehmender Bekanntheit. Da die Minimalschwelle (MVP) bei Markteinführung ein gewisses Mindestqualitätsniveau und es im weiteren Produktlebenszyklus auch an Innovationen erfordert, ist es notwendig, dass die beiden Bereiche des Qualitäts- und Innovationsmanagements integriert gemanagt werden und nicht aneinander vorbei arbeiten.
Somit erlangen die Anwendung der Methoden des Qualitätsmanagements sowie der Managementwerkzeuge immer mehr Bedeutung für die Unternehmenspraxis bzw. deren Mitarbeiter, um Qualität und Innovation voranzutreiben.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Das Ishikawa-Diagramm
2.1 Prinzip
2.2 Praxisbeispiel: Fehlstellen in einer Klebschicht
2.2.1 Prozess- und Problembeschreibung
2.2.2 Ursachenanalyse mit Ishikawa-Diagramm
2.2.3 Maßnahmenplan und Wirksamkeitskontrolle
3 Das Portfolio
3.1 Prinzip
3.2 Bewertung der Marktposition eines Automobilherstellers
4 Das Affinitätsdiagramm
4.1 Prinzip
4.2 Darstellung eines normkonformen Qualitätsmanagements
5 Betriebliches Innovationsmanagement
6 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Gegenläufige Entwicklung von Innovations- und Qualitätsgrad einer Innovation
Abbildung 2: Ishikawa Diagramm mit den sechs M als Kategorien
Abbildung 3: Beispiel eines Ishikawa-Diagramms anhand des Problems "Fehlstellen in ausgehärteter Klebschicht"
Abbildung 4: Marktwachstum-Marktanteil-Matrix
Abbildung 5: Bewertung der Marktposition eines Automobilherstellers
Abbildung 6: Affinitätsdiagramm "Normkonformes Qualitätsmanagement"
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Maßnahmenplan „Fehlstellen in ausgehärteter Klebschicht“
1 Einleitung
In der heutigen Unternehmenswelt ist es unabdingbar ein funktionierendes Qualitätsund Innovationsmanagement aufzubauen. Nur so kann ein Unternehmen langfristig am Markt bestehen, die hohen Kundenanforderungen und -bedürfnisse erfüllen und damit schließlich Gewinn erzielen.
Dabei überschneiden sich die beiden Disziplinen, da es bspw. für eine kontinuierliche (Qualitäts-) Verbesserung Innovationen bzw. neue Ideen erfordert. Nach [1] entwickelt sich der Innovations- und Qualitätsgrad von Produkten bzw. Dienstleistungen allerdings gegenläufig (Abbildung 1). Während der Innovationsgrad mit der Zeit abnimmt, steigt der Qualitätsgrad. Dies kann damit begründet werden, dass zu Beginn das minimal lebensfähige Produkt (MVP) noch Defizite aufweist, die mit der Zeit durch eine kontinuierliche Verbesserung beseitigt werden und so der Qualitätsgrad steigt. Wenn das „neue“ Produkt ausgereift ist, ist die Qualität am Optimum und die Innovation am Minimum angelangt. Es gibt bereits alternative Lösungen oder die Innovation sinkt aufgrund zunehmender Bekanntheit. Da die Minimalschwelle (MVP) bei Markteinführung ein gewisses Mindestqualitätsniveau und es im weiteren Produktlebenszyklus auch an Innovationen erfordert, ist es notwendig, dass die beiden Bereiche des Qualitäts- und Innovationsmanagements integriert gemanagt werden und nicht aneinander vorbei arbeiten [1].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Gegenläufige Entwicklung von Innovations- und Qualitätsgrad einer Innovation, Quelle: [1]
Somit erlangen die Anwendung der Methoden des Qualitätsmanagements sowie der Managementwerkzeuge immer mehr Bedeutung für die Unternehmenspraxis bzw. deren Mitarbeiter, um Qualität und Innovation voranzutreiben. Deshalb werden in der vorliegenden Studienarbeit die Methode des Ishikawa-Diagramms, die Portfolioanalyse und das Affinitätsdiagramm näher erläutert. Abschließend wird näher darauf eingegangen, was unter einem betrieblichen Innovationsmanagement verstanden wird.
2 Das Ishikawa-Diagramm
Das Ishikawa-Diagramm (auch Ursache-Wirkungsdiagramm genannt) „ist ein Werkzeug zur Visualisierung eines Problemlösungsprozesses, bei dem nach den primären Ursachen/Einflüssen eines Problems/einer Wirkung gesucht wird“ [2]. Im Folgenden wird zunächst das allgemeine Prinzip dieser Qualitätsmethode und anschließend die Anwendung des Diagramms an einem Praxisbeispiel erläutert.
2.1 Prinzip
Das Ziel des Ishikawa-Diagramms (Abbildung 2) ist die Identifizierung aller möglichen Ursachen für ein Problem, um eine Ausgangsbasis für tiefergehende Analysen zu schaffen [3]. Nach [4] werden bei der Problembewältigung oftmals viele Ursachen von den Beteiligten genannt, die es festzuhalten und zuzuordnen gilt. Die aufgelisteten Ursachen werden einer Gruppe zugeordnet. Für technische Prozesse haben sich dafür die sechs M (Mensch, Maschine, Material, Methode, Milieu, Messung) bewährt [4, 5].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Ishikawa Diagramm mit den sechs M als Kategorien, Quelle: [5]
Um die Aufstellung eines Ishikawa-Diagramms zu moderieren, kann die nach [2] beschriebene Vorgehensweise herangezogen werden:
1. Beschreibung des Problems
2. Notierung der Problembeschreibung (für alle gut sichtbar)
3. Aufstellung von Kategorien/ Gruppen für die spätere Zuordnung
4. Zusammentragen von Ursachen (z. B. durch Brainstorming)
5. Zuordnen der gefundenen Ursachen zu den aufgestellten Kategorien. Dabei wird jede neu gefundene Ursache an einen gesonderten Pfeil als Verzweigung eingetragen. Durch Hinterfragen (Warum?) der Einzelursachen können weitere Nebenursachen gefunden werden, welche zu neuen Verzweigungen im Ursache-Wirkungs-Diagramm führen.
6. Beurteilen der Einzelursachen, um eine Gewichtung vornehmen zu können.
Das einfach anzuwendende Ishikawa-Diagramm dient also der systematischen Untersuchung von Problemen und deren Ursachen sowie der verständlichen Visualisierung der Ergebnisse. Dabei kann dieses Qualitätswerkzeug sowohl für technisch-quantitative als auch für qualitative Problemstellungen herangezogen werden [6]. Im nächsten Kapitel wird die Anwendung an einem Beispiel aus dem Maschinenbau dargestellt.
2.2 Praxisbeispiel: Fehlstellen in einer Klebschicht
Im Rahmen der Produktion elektrischer Fahrzeugantriebssysteme ist es notwendig, dass die elektrischen Leiter von den Umgebungseinflüssen (Luft, Öl, Vibration, Schwingung) isoliert werden, um den Ausfall der elektrischen Maschine zu verhindern.
2.2.1 Prozess- und Problembeschreibung
Für diese Isolationsaufgabe kommt ein 2-Komponenten-Epoxidgießharz zum Einsatz, das ideale Festigkeitseigenschaften bietet, um einen sog. Elektro-Verguss herzustellen. Damit sich diese Klebschicht ausbildet, ist es notwendig zwei Komponenten, nämlich Harz und Härter, miteinander zu vermischen. Durch das Mischen der Komponenten beginnt das Material chemisch miteinander zu reagieren. Diese Reaktion wird in einer „Warmhärtung“ beschleunigt bis eine Verglasung (= harte Klebschicht) eintritt.
In diesem komplexen chemischen, verfahrenstechnischen und thermodynamischen Prozess (Materialaufbereitung, Mischen, Dosieren/ Auftragen, Warmhärten) können sich Fehler einschleichen, die wiederum zu Fehlstellen in der ausgehärteten Klebschicht (z. B. Lufteinschlüsse, Risse, Bauteilverzug, Grenzflächenfehler) führen. Mit Hilfe eines Ishikawa-Diagramms soll herausgefunden werden, welche Ursachen für die Ausbildung von Fehlstellen innerhalb des Elektro-Verguss möglich sind.
2.2.2 Ursachenanalyse mit Ishikawa-Diagramm
Für die Aufstellung des Ishikawa-Diagramms zum Praxisbeispiel „Fehlstellen in ausgehärteter Klebschicht“ werden neben einem Moderator die folgenden Experten aus den Fachabteilungen benötigt:
- Prozessexperte Arbeitsvorbereitung
- Anlagenexperte Instandhaltung
- Mitarbeiter Qualitätssicherung/ -management
- Mitarbeiter Labor
- Meister und Mitarbeiter aus der Fertigung
- ggf. Kundenbetreuer Anlagenhersteller und Lieferant 2K-Epoxidharz
Zunächst werden der Prozess und das Problem nach 2.2.1 den Beteiligten vorgestellt. Das Grundgerüst des Diagramms sind die genannten sechs M und das Problem „Fehlstellen in ausgehärteter Klebschicht“. Im Anschluss erfolgt die Nennung der möglichen Ursachen aus dem Fachteam. Diese werden notiert und anschließend den sechs M zugeordnet. Danach kann bei ausgewählten Ursachen gezielt mit „Warum“ nachgefragt werden, um weitere Nebenursachen zu finden. Die Beurteilung der Einzelursachen (z. B. Punktebewertung zur Findung der primären Ursachen) wird im Rahmen dieser Arbeit nicht dargestellt. Aus der Ursachenanalyse ergibt sich bspw. das in Abbildung 3 dargestellte Ishikawa-Diagramm, welches nun näher erläutert wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Beispiel eines Ishikawa-Diagramms anhand des Problems "Fehlstellen in ausgehärteter Klebschicht", Quelle: Eigene Darstellung mit Microsoft Visio
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- Arbeit zitieren
- Fabian Hirt (Autor:in), 2021, Methoden des Qualitäts- und Innovationsmanagements. Ishikawa-Diagramm und Affinitätsdiagramm, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1165307
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