Äquivalenzziffernkalkulation leicht gemacht. Kosten- und Leistungsrechnung Schritt für Schritt


Skript, 2021

13 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Äquivalenzziffernkalkulation

1. Wesen und Anwendung der Äquivalenzziffernkalkulation

2. Beispiel

3. Prüfungsvorbereitung/Prüfungstraining

1. Wesen und Anwendung der Äquivalenzziffernkalkulation

Die Äquivalenzziffernkalkulation (Sortenkalkulation). Sie wird im Unternehmen mit Sortenfertigung angewendet, wo die Erzeugnisse (Produkte) gleichartig sind. Z.B. Brauereien, Zigarettenfabriken, Glaswerke. Die Erzeugnisse werden aus dem gleichen Rohstoff angefertigt und durchlaufen das gleiche Produktionsverfahren (Produktionsprozess), beanspruchen aber die Produktionsstätte unterschiedlich. Sie unterscheiden sich durch Bezugsgrößen wie Größe, Durchmesser und Gewicht.

Äquivalenzziffern oder Verhältniszahlen

- Es muss zwischen den Erzeugnissen ein festes Kostenverhältnis vorliegen.

Bei der Äquivalenzziffernkalkulation wird mithilfe von Äquivalenzziffern das Kostenverhältnis der einzelnen Produkte (Sorten) zu einer Standardsorte, der Einheitssorte beschrieben. Entweder die Sorte, die am meisten hergestellt wird. Oder die Sorte mit der höchsten Produktionsmenge.

- Bedeutung von Äquivalenzziffern

Äquivalenzziffer der Einheitssorte beträgt 1. Hat ein anderes Produkt Äquivalenzziffer von 3, bedeutet dies, dass dieses Produkt im Vergleich zum Einheitsprodukt dreimal so viel Kosten verursacht.

2. Beispiel

Eine kleine Ziegelei produziert und verkauft drei Sorten Klinkersteine, und zwar 540.000 Stück der Sorte A, 200.000 Stück B und 80.000 Stück C.

Die Kosten eines Monats betragen 609.000€. Die Steine unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Masse. Die Äquivalenzziffern werden in Anlehnung an die Masse der Steine festgelegt, weil diese maßgebend für die Kostenhöhe ist. Die Sorte A als das gängige Standardprodukt mit 2,5 kg/Stück erhält die Äquivalenzziffer 1,0. Sorte B mit 2,0 kg/Stück. Sorte C mit 3,5 kg/Stück.

Berechnen Sie mit Hilfe der Äquivalenzziffernkalkulation die Stückkosten und die Selbstkosten der einzelnen Sorten.

Lösungserläuterung Beispiel

Schritt 1: Ermittlung der Äquivalenzziffern für die übrigen Sorten mit der jeweils angegebenen Maße:

Sorte A als Standardprodukt erhält die Äquivalenzziffer 1,0 (2,5/2,5)

Sorte B mit 2,0 kg/Stück Äquivalenzziffer = 2,0 / 2,5 = 0,8

Sorte C mit 3,5 kg/Stück Äquivalenzziffer = 3,5 / 2,5 = 1,4

Äquivalenzziffern A 1,0 B 0,8 C 1,4

Schritt 2: Multiplikation der Mengen der einzelnen Sorten mit ihren Äquivalenzziffern

Ergebnisse sind sogenannte Einheitsmengen, die auch Verrechnungseinheiten genannt werden

A: 540.000 * 1,0 = 540.000

B: 200.000 * 0,8 = 160.000

C: 80.000 * 1,4 = 112.000

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schritt 3: Division der Gesamtkosten der Periode durch die Summe der Einheitsmengen,

Ergebnis sind die Stückkosten der Einheitssorte. Stückkosten des Einheitsprodukts 609.000/812.000 = 0,75 €/Stück

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schritt 4: Multiplikation der Stückkosten der Einheitssorte mit den Äquivalenzziffern der einzelnen Sorten. Ergebnis sind die Stückkosten je Sorte

A: 0,75 * 1,0 = 0,75 €/Stück

B: 0,75 * 0,8 = 0,60 €/Stück

C: 0,75 * 1,4 = 1,05 €/Stück

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schritt 5: Multiplikation der Stückkosten der einzelnen Sorten mit den Produktionsmengen der Sorten. Ergebnis sind die Gesamtkosten je Sorte

A: 540.000 * 0,75 = 405.000 €

B: 200.000 * 0,60 = 120.000 €

C: 80.000 * 1,05 = 84.000 €

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Prüfungsvorbereitung/Prüfungstrainer der Äquivalenzziffernkalkulation

Aufgabe 1 Voraussetzungen zur Anwendung der Äquivalenzkalkulation

Stellen Sie fest, welche 2 Voraussetzungen zur Anwendung der Äquivalenzziffernkalkulation erfüllt werden müssen!

1. Die Erzeugnisse müssen den gleichen Verbrauch haben
2. Die Erzeugnisse müssen artgleich sein
3. Die Gemeinkosten der Erzeugnisse müssen gleich sein
4. Der Stückdeckungsbeitrag der Erzeugnisse muss positive sein
5. Die Erzeugnisse müssen in einem festen Kostenverhältnis zueinanderstehen
6. Die Gesamtkosten müssen in variable und fixe Kosten geteilt werden können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Lösung Lösungserläuterung Aufgabe 1

1. Falsch: Die Erzeugnisse müssen nicht den gleichen Verbrauch haben. Die Äquivalenzziffern geben das Verbrauchsverhältnis der Erzeugnisse an Rohstoffen. So wäre der Äquivalenzziffer bei allen Erzeugnissen 1.
2. Richtig: Die Erzeugnisse müssen artgleich sein. Also aus demselben Rohstoff angefertigt werden.
3. Falsch: Bei Äquivalenzziffernkalkulation gibt es keine Trennung in Gemein- und Einzelkosten.
4. Falsch: Bei Äquivalenzziffernkalkulation gibt es keine Trennung in fixe und variable Kosten und somit kann keinen Stückdeckungsbeitrag ermittelt werden.
5. Richtig: Die Erzeugnisse müssen in einem festen Verhältnis zueinanderstehen. Dieses Verhältnis kann nach mehreren Kriterien z.B. Größe, Durchmesser, Gewicht usw. festgelegt werden.
6. Falsch: Siehe 4

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Äquivalenzziffernkalkulation leicht gemacht. Kosten- und Leistungsrechnung Schritt für Schritt
Veranstaltung
Kosten- und Leistungsrechnung
Jahr
2021
Seiten
13
Katalognummer
V1165306
ISBN (eBook)
9783346573285
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kosten, Kostenverhältnis, Äquivalenzziffer, Äquivalenzziffern, Sortenfertigung
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Äquivalenzziffernkalkulation leicht gemacht. Kosten- und Leistungsrechnung Schritt für Schritt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1165306

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Äquivalenzziffernkalkulation leicht gemacht. Kosten- und Leistungsrechnung Schritt für Schritt



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden