Die Biblische Exegese ist die Auslegung der Bibel als Heilige Schrift in der
christlichen Theologie und klärt die Bedeutung eines biblischen Textes.
Schon innerhalb der ersten Generationen des Christentums finden sich Beispiele
dafür, dass die neutestamentlichen Texte nicht klar zu verstehen waren. So
bescheinigt der 2. Petrusbrief den Briefen des Paulus und anderen Schriften,
dass in ihnen "einige Dinge schwer zu verstehen sind" (2. Petr 3,16).
Im folgenden werde ich die Textstelle Markus 10,46-52 analysieren, die Gattung
bestimmen, die einzelnen Textstücke gliedern und interpretieren. In der Perikope „Der blinde Bartimäus wird durch seinen Glauben geheilt“ wird
von Anfang an deutlich, dass der Glaube des Bartimäus im Vordergrund steht.
Wenn auch Jesus sechs mal mit Namen erwähnt wird, wird die Perikope aus der
Perspektive des blinden Bettlers berichtet. Es ist zu vermuten, dass die Perikope
aus dem markinischen Gedanken der Nachfolge Jesu entstanden ist. Aufgrund
der angedeuteten Perspektivenwechsel wurde die Perikope fälschlicherweise
nicht als Wundergeschichte erkannt, sondern als Personallegende verstanden.
In heutiger Betrachtung erkennt man, dass das persönliche Element des Bettlers
in dieser Perikope viel zu blass ist, „es liegt hier eine veränderte und spezifisch
christliche Form einer Wundergeschichte vor, die man wegen der Betonung des
Glaubens Glaubensgeschichte nennen könnte.“ Einzuordnen ist sie
charakteristisch zum palästinischen Judentum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bestimmung der Gattung
- Gliederung der Perikope
- Der Durchzug durch Jericho
- Bitte an Jesus und Bekennung des Glaubens
- Heilung des Kranken
- Vergleich der Perikope mit anderen dieser Gattung
- Rekonstruktion der ursprünglichen Fassung und ihr „Sitz im Leben“
- Die Stellung im Kontext des Markusevangeliums
- Gesamtinterpretation der Perikope
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Textstelle Markus 10,46-52, die die Heilung des blinden Bartimäus durch seinen Glauben beschreibt. Ziel ist es, die Perikope im Kontext des Markusevangeliums zu verstehen und ihre Bedeutung für die christliche Theologie aufzuzeigen.
- Die Bedeutung des Glaubens für die Heilung
- Die Rolle Jesu als Messias und Heiland
- Die Bedeutung der Nachfolge Jesu
- Die Interpretation der Perikope im Lichte der Wundergeschichte
- Die Rekonstruktion der ursprünglichen Fassung und ihr „Sitz im Leben“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung / Bestimmung der Gattung
Die Einleitung führt in die Thematik der biblischen Exegese und die Bedeutung der Auslegung neutestamentlicher Texte ein. Sie erläutert die Schwierigkeit, einige Schriften zu verstehen, und stellt die Textstelle Markus 10,46-52 als Gegenstand der Analyse vor. Die Perikope wird als Glaubensgeschichte eingeordnet, die den Glauben des Bartimäus in den Vordergrund stellt.
Gliederung der Perikope / Einzelinterpretationen
Die Perikope wird in drei Teile gegliedert: Der Durchzug durch Jericho, die Bitte des Bartimäus und die Heilung des Blinden. Der Durchzug durch Jericho stellt den Kontext der Begegnung zwischen Jesus und Bartimäus dar. Die Bitte des Bartimäus um Erbarmen verdeutlicht seinen Glauben an Jesus als Messias. Die Heilung des Blinden durch seinen Glauben zeigt die Macht Jesu und die Bedeutung des Glaubens für die Heilung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Exegese, neutestamentliche Texte, Markusevangelium, Wundergeschichte, Glaubensgeschichte, Messias, Nachfolge Jesu, Bartimäus, Heilung, Glaube, „Sitz im Leben“.
- Citar trabajo
- Clemens Korte (Autor), 2006, Exegese einer neutestamentlichen Textstelle: Markusevangelium 10,46-52, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116492
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