Die vorliegende Seminararbeit thematisiert die Außenseiterproblematik im schulischen Kontext und versucht das Phänomen des Außenseitertums näher zu beleuchten. Dazu wird zunächst auf den theoriebezogenen Aspekt, demnach auf die Sozialisation in der Schule im Allgemeinen, eingegangen. Was folgt ist ein kleiner Einblick in die Etablierten-Außenseiter-Theorie von Elias und Scotson, welche auch auf die in einer Schule vorzufindende Situation übertragbar ist.
Anschließend wird den Fragen nachgegangen, aus welchen Gründen jemand als Außenseiter stigmatisiert wird, wie diese Prozesse in einer Klasse verstärkt werden und welche Folgen das Außenseitersein nach sich ziehen kann. Am Ende der Arbeit wird auf eine die Interventionsmöglichkeit angeschnitten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Sozialisation in der Schule
3. Etablierte und Außenseiter
4. Ausgrenzung in der Schule
4.1 Gründe der Stigmatisierung von Außenseitern
4.2 Verstärkung der Ausgrenzung
4.2.1 Rolleninternalisierung
4.2.2 Halo-Effekt
4.2.3 Machtstrukturen
4.3 Auswirkungen auf den/die Betroffene/n
5. Intervention
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Seminararbeit thematisiert die Außenseiterproblematik im schulischen Kontext und versucht das Phänomen des Außenseitertums näher zu beleuchten. Dazu wird zunächst auf den theoriebezogenen Aspekt, demnach auf die Sozialisation in der Schule im Allgemeinen, eingegangen. Was folgt ist ein kleiner Einblick in die Etablierten-Außenseiter-Theorie von Elias und Scotson, welche auch auf die in einer Schule vorzufindende Situation übertragbar ist. Anschließend wird den Fragen nachgegangen, aus welchen Gründen jemand als Außenseiter stigmatisiert wird, wie diese Prozesse in einer Klasse verstärkt werden und welche Folgen das Außenseitersein nach sich ziehen kann. Am Ende der Arbeit wird auf eine die Interventionsmöglichkeit angeschnitten
2. Sozialisation in der Schule
Der Begriff Sozialisation beschreibt die Weitergabe von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von einer Generation an die folgende sowie die Integration von Heranwachsenden in die Gesellschaft. Somit versteht man unter Sozialisation einen Lern- und Erziehungsprozess, der zur Eingliederung der neuen Generation in die soziale und kulturelle Umwelt führt. Bei der Sozialisation handelt es sich um einen lebenslangen Prozess, der in jeglichen Gemeinschaften stattfindet; die primäre Verantwortung für die Sozialisation oder Vergesellschaftung tragen jedoch Familie und Schule. (vgl. Koch, Ladenthin, Mertens, & Böhm, 2019, S. 313) In der Schule werden Kinder und Jugendliche von ausgebildeten Lehrkräften auf ihr späteres Leben vorbereitet. Durch die Bewertung ihres eigenen Verhaltens entwickeln sie eine spezifische soziale Identität. (vgl. Windscheid, 2010, S. 5)
Die tragende Rolle der Schule als Sozialisationsinstanz ergibt sich allerdings aus der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche hier unter Gleichaltrigen sind und nicht mehr lediglich als vereinzelte Person anerkannt sind. (vgl. Hummrich & Kramer, 2017, S. 7) Hierbei wird die Loslösung von den Eltern beschleunigt und die Bindung an die Gleichaltrigengruppe gelernt. (vgl. Windscheid, 2010, S. 6)
3. Etablierte und Außenseiter
In einer qualitativen Untersuchung über Etablierte und Außenseiter, die zwischen 1958 und 1960 in einem englischen Ort stattfand, haben Elias und Scotson herausgefunden, dass es aufgrund einer einzigen Unterscheidung von zwei Gruppen zu einer Etablierten-Außenseiter-Dynamik kommen kann. Die beiden Gruppen schieden sich weder in sozialem Status, Ethnie noch Beruf; lediglich bestand die eine Gruppe aus zugezogenen Anwohnern, weshalb sie negativ etikettiert und schließlich zur Außenseiter-Gruppe wurde. Die Etablierten haben über die Jahre einige Sozialbeziehungen aufgebaut, wohingegen die Außenseiter aus unterschiedlichen Ländern zugezogen sind und deshalb weniger Verbindungen untereinander hatten. (Elias & Scotson, 1993, S. 26) Ein wichtiges Merkmal der Beziehung zwischen Etablierten und Außenseitern ist die Aufwertung der Etablierten durch die Abwertung der Außenseiter. Die machtstärkere Gruppe schreibt ihren Mitgliedern bessere menschliche Eigenschaften zu; die Machtschwächeren halten die ihnen attribuierten unterlegenen Eigenschaften oftmals für wahr. Der Ausschluss der Außenseiter-Gruppe und ihre Stigmatisierung werden durch soziale Kontrolle und Schimpfklatsch erreicht. Im Grunde geht es bei der Etablierten-Außenseiter-Dynamik stets um Machtverteilung, wie Macht gewonnen und vermehrt wird. (vgl. Windscheid, 2010, S. 7)
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- Citation du texte
- Julia Jenner (Auteur), 2019, Die Außenseiterproblematik im schulischen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1163773
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