Die Verteidigungsrede im Mordfall Eratosthenes ist die erste verfasste Rede des Lysias. In dieser verteidigt sich Euphiletos, der Mörder des Ehebrechers Eratosthenes, in einem Prozess und veranschaulicht seine Ansicht auf das Geschehene. Der Abschnitt aus Lys. 1, 5 – 14 soll im weiteren Verlauf dieser Arbeit genauer in Betrachtung gezogen werden. In diesem Abschnitt erläutert der Angeklagte das Verhältnis zu seiner Frau vom Beginn der Ehe sowie die Begegnung mit Eratosthenes und die Einflussnahme dessen auf seine Ehefrau.
Die erste Rede Lysias' soll Aufschluss zur Fragestellung bringen, ob und inwiefern Lys. 1, 5 – 14 dem allgemeinen Rollenbild der Frau zur Zeit des antiken Athens entspricht. Hierzu wird die Quelleninterpretation herangezogen, welche einen starken Fokus auf die von Euphiletos beschriebene Rolle seiner Ehefrau legt. Wesentliche Merkmale und Auffälligkeiten sollen daraufhin zuerst isoliert betrachtet werden und schließlich dem allgemeinen Rollenbild der antiken athenischen Frau um 400 v. Chr. gegenübergestellt werden.
1. Einleitung
„Die Kunst des Lysias, so subtil und berühmt, dass sie zum grundlegenden Bestandteil aller rhetorischen Unterweisung der antiken Welt wurde, [...] die sich auf eine Menge unterschiedlicher juristischer Sachverhalte beziehen und den überwiegenden Teil seiner überlieferten Werke ausmachen.“ (Übers.v. U. Treu)1
Der Verfasser von Anklage- und Verteidigungsreden namens Lysias schrieb im Zeitraum von circa 460-450 v. Chr. bis zu seinem Tode 380 v. Chr. eine große Anzahl an Reden, die heutzutage die Verhältnisse nach dem Ende des Peloponnesischen Krieges aufzeigen.2
Die Verteidigungsrede im Mordfall Eratosthenes ist die erste verfasste Rede des Lysias. In dieser verteidigt sich Euphiletos der Mörder des Ehebrechers Eratosthenes in einem Prozess und veranschaulicht seine Ansicht auf das Geschehene. Der Abschnitt aus Lys. 1, 5 - 14 soll im weiteren Verlauf des Textes genauer in Betrachtung gezogen werden. In diesem Abschnitt erläutert der Angeklagte das Verhältnis zu seiner Frau von Beginn ihrer Ehe, sowie die Begegnung Eratosthenes und die Einflussnahme dessen auf seine Ehefrau.
Die erste Rede Lysias soll Aufschluss zur Fragestellung bringen, ob und inwiefern Lys. 1, 5 - 14 dem allgemeinen Rollenbild der Frau zur Zeit des antiken Athens entspricht.
Hierzu wird die Quelleninterpretation herangezogen, welche einen starken Fokus auf die von Euphiletos beschriebene Rolle seiner Ehefrau legt. Wesentliche Merkmale und Auffälligkeiten sollen daraufhin zuerst isoliert betrachtet werden und schließlich dem allgemeinen Rollenbild der antiken athenischen Frau um 400 v. Chr. gegenübergestellt werden.
Bezugnehmend auf die Geschlechterverhältnisse innerhalb der Ehe nach Scheer, erweist sich das Idealbild einer Ehefrau, als junge Frau welche im Elternhaus behütet wurde und keine Kenntnisse mitbrachte.3 Dadurch konnte sie nach den Bedürfnissen des Ehemanns erzogen werden.4 Scheer betrachtet diverse Aspekte, wie die Auswahl des Ehepartners, die Begegnung der Geschlechter in der Ehe und die Ehetreue. Diese Aspekte in der Ehe sollen mit dem Quellenausschnitt Lys. 1, 5 -14 verglichen werden.
Im Anschluss an den Vergleich wird die Haushaltsführung, welche laut Hartmann5 zu den wesentlichsten Bestandteilen einer Ehe gehörte, näher beleuchtet.
Dadurch soll ein Gesamtbild entstehen und auf die Fragestellung bezüglich der Quelle Lys 1,5-14 eine Antwort gefunden werden.
2. Vorstellung von Autor und Werk
- Das Leben des Lysias
Lysias, heutzutage bekannt als Verfasser von Anklage- und Verteidigungsreden, lebte im Zeitraum von circa 460 - 450 v. Chr. bis 380v. Chr..6 Viele seiner Reden dienen heutzutage dazu, die Verhältnisse nach dem Ende des Peloponnesischen Krieges aufzuzeigen. Durch den Domizilwechsel von Syrakus nach Athen und der Abstammung des Kephalos7 galt Lysias als Auswärtiger ohne politische Mitwirkungsrechte, er gehörte somit den Metöken an. Als Metöke besaß er ein Wohnrecht in Athen,jedoch galten die Einschränkungen für ihn ein Leben lang, da er nicht den Status als Bürger erlangte. Als Logograph verfasste Lysias 233 Reden.8 Davon sind 31 Reden komplett erhalten, die Restlichen liegen in Fragmenten vor.9 Die Aufgabe eines Logographen bestand darin, Reden für Bürger zu verfassen, die selbst über dieses Können nicht verfügten. Ziel war es, dass der Bürger durch die geschriebene Rede das Gericht beeindrucken konnte.
[...]
1 Yunis,Klein 2013,615.
2 Vgl. Schindel 1967, 44. Kephalos, der Vater Lysias, kann aufgrund der Bürgschaft des Perikies erst zwischen 475 und 465 nach Athen gekommen sein. Da Perikies gegen 495 geboren wurde und erst als volljähriger Athener zu der Bürgschaft fähig war. Lysias in Athen geboren, wanderte als 15jähriger nach Thurioi aufgrund des Todes seines Vaters aus. Somit ist Lysias zwischen 460 und 450 v.Chr. in Athen geboren.
3 Vgl. Scheer2011,20.
4 Vgl. Xen. Oik. 7,5-6.
5 Hartmann 2007, 64.
6 Vgl. Schindel 1967, 44.
7 Engels, E., DNP 6 1999. „[...] Vater des Rhetors Lysias, lebte als Metöke [.. .]in Athen.“
8 Vgl. Falk 1843, XIV. „Unter dem Namen Lysias existieren 425 Redenjedoch befindet Photios nur davon 233 für echt.“
9 Vgl. Falk 1843, XVI.
- Citar trabajo
- Niklas Rockteschel (Autor), 2021, Die Rolle der Frau im antiken Athen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1163189
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