Die nachstehende Arbeit wurde im Rahmen des Schwerpunktexamensseminars im Frühjahr 2006 im Schwerpunktsbereich Unternehmensrecht als Teil der Schwerpunktsbereichsprüfung i.S.d. §§ 8 Abs. 1 S. 1, 11 Abs. 3 S. 2, Abs. 4 und 6 a) der Studien- und Prüfungsordnung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät für den Studiengang Rechtswissenschaft der Universität zu Köln (Stand 29.9.2005) i.V.m. § 28 Abs. 3 S. 3 Juristenausbildungsgesetz NRW (Stand: 11.3.2003) verfasst und beschäftigt sich mit Fragestellungen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Betätigung des Idealvereins aus dem Urteil des OLG Dresden vom 09.08.2005 . Für weiter gehende Anmerkungen bezüglich der insolvenzrechtlichen Fragestellungen aus dem Urteil wird aufgrund der thematischen Beschränkung auf die Ausführungen von Tobias Böckmann verwiesen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Kapitel 1 - Einleitung
- A. Aufgabenstellung
- B. Problemaufriss
- C. Gang der Untersuchung
- Kapitel 2 - Das Urteil vom 09.08.2005
- A. Leitsatz
- B. Tatbestand
- I. Kernsachverhalt
- II. KBS e.V. - Organisation und wirtschaftliche Tätigkeit
- III. Das Leasinggeschäft
- IV. Die vorinstanzlichen Entscheidungsgründe
- C. Entscheidungsgründe
- I. Haftung wegen Rechtsformmissbrauch
- 1. Wirtschaftliche Betätigung
- 2. Dogmatische Grundlage für die Mitgliederhaftung
- II. Keine Haftung wegen existenzvernichtenden Eingriffs
- I. Haftung wegen Rechtsformmissbrauch
- Kapitel 3 - Zurechenbarkeit wirtschaftlicher Betätigung von abhängigen Gesellschaften
- A. Zulässigkeit der wirtschaftlichen Betätigung im Idealverein
- I. Grundlagen und Vereinsklassenabgrenzung
- 1. Abgrenzung nach der gemischt subjektiv-objektiven Theorie
- 2. Die teleologisch-typologische Vereinsklassenabgrenzung
- II. Wirtschaftliche Betätigung im Rahmen des Nebentätigkeitsprivilegs
- 1. Nebentätigkeitsprivileg in Literatur und Rechtsprechung
- 2. Nebentätigkeitsprivileg im Gesetzesänderungsentwurf
- 3. Nebentätigkeitsprivileg nach dem OLG Dresden
- III. Zurechnungsfähigkeit wirtschaftlicher Betätigungen von Beteiligungsgesellschaften eines Idealvereins
- 1. Überblick über den Meinungsstand
- a) Keine Zurechnung im ADAC-Urteil
- b) Keine Zurechnung nach dem Gesetzesänderungsentwurf
- c) Zurechenbarkeit nach der Literatur
- aa) Keine Zurechnung wegen Organhaftung
- bb) Zurechnung bei bloßer Abhängigkeit
- cc) Zurechnung wegen Mediatisierung der Mitgliederkontrolle
- dd) Zurechnung im faktischen Konzern
- ee) Zurechnung im qualifiziert faktischen Konzern
- d) Zusammenfassung
- 2. Geänderte Zurechnungsvoraussetzung nach „Bremer Vulkan“?
- a) Grundsatz des existenzvernichtenden Eingriffs
- b) Übertragbarkeit der Zurechnungsgrundsätze
- 1. Überblick über den Meinungsstand
- B. Stellungnahme
- C. Zurechung nach dem OLG Dresden - Rechtliche Würdigung
- D. Zwischenergebnis
- I. Grundlagen und Vereinsklassenabgrenzung
- Kapitel 4 - Haftungsrechtliche Folgen der wirtschaftlichen Betätigung eines Idealvereins
- A. Gesetzlich angeordnete Rechtsfolgen
- I. Entziehung gem. § 43 Abs. 2 BGB
- II. Entziehung gem. §§ 159, 142 FGG
- III. Entziehung der Rechtsfähigkeit des KBS e.V.
- B. Persönliche Haftung der Vereinmitglieder
- I. Grundlagen der Durchgriffshaftung
- 1. Durchgriffstheorien im Schrifttum
- a) Missbrauchslehre
- b) Normzwecklehre
- c) Bürgerlich-rechtlicher Ansatz
- d) Absage an den Durchgriff
- 2. Der Durchgriff in der Rechtsprechung
- a) Reichsgericht
- b) Bundesgerichtshof
- 1. Durchgriffstheorien im Schrifttum
- II. Fallgruppen der Durchgriffshaftung
- 1. Sphären- und Vermögensvermischung
- 2. Unterkapitalisierung
- 3. Existenzvernichtender Eingriff
- 4. Institutsmissbrauch
- III. Die Durchgriffshaftung im Vereinsrecht
- I. Grundlagen der Durchgriffshaftung
- C. Durchgriffshaftung nach dem OLG Dresden - Rechtliche Würdigung
- I. Durchgriffshaftung wegen Rechtsformmissbrauchs
- 1. Tatbestandsvoraussetzungen nach dem OLG Dresden
- 2. Einordnung in bekannte Durchgriffsfallgruppen
- 3. Treupflichtverletzung als Außenhaftungstatbestand
- II. Stellungnahme
- I. Durchgriffshaftung wegen Rechtsformmissbrauchs
- A. Gesetzlich angeordnete Rechtsfolgen
- Kapitel 5 - Ergebnisse und Ausblick
- A. Zusammenfassung der Ergebnisse
- B. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den haftungsrechtlichen Konsequenzen, die sich aus der wirtschaftlichen Betätigung eines Idealvereins ergeben, und analysiert das Urteil des OLG Dresden vom 09.08.2005, welches sich mit der Haftung von Vereinsmitgliedern auseinandersetzt.
- Zurechnung wirtschaftlicher Betätigung von Tochtergesellschaften zu einem Idealverein
- Zulässiger Umfang der wirtschaftlichen Betätigung eines Idealvereins im Rahmen des Nebentätigkeitsprivilegs
- Haftungsrechtliche Folgen eines faktischen Vereinsklassenwechsels
- Durchgriffshaftung von Vereinsmitgliedern wegen Rechtsformmissbrauchs
- Reformbedarf des Vereinsrechts unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung zum existenzvernichtenden Eingriff
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2 stellt das Urteil des OLG Dresden vom 09.08.2005 dar, in dem der Verein KBS e.V. aufgrund seiner wirtschaftlichen Aktivitäten als faktischer Wirtschaftsverein eingestuft wird und die Mitglieder für die Schulden des Vereins haftbar gemacht werden.
- Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Zurechnung wirtschaftlicher Betätigung von Tochtergesellschaften zu einem Idealverein. Es werden verschiedene Theorien diskutiert und die Auswirkungen der neueren Rechtsprechung zum existenzvernichtenden Eingriff auf die Zurechnungsgrundsätze analysiert. Das Urteil des OLG Dresden wird in diesem Kontext eingeordnet und kritisch beleuchtet.
- Kapitel 4 untersucht die haftungsrechtlichen Folgen der wirtschaftlichen Betätigung eines Idealvereins. Zunächst werden die registerrechtlichen Konsequenzen eines faktischen Vereinsklassenwechsels dargestellt. Anschließend werden die verschiedenen Theorien zur Durchgriffshaftung von Vereinsmitgliedern erläutert. Das Urteil des OLG Dresden wird vor dem Hintergrund der Durchgriffsproblematik analysiert und die Haftung der Vereinsmitglieder wegen Rechtsformmissbrauchs in Bezug auf die einzelnen Fallgruppen der Durchgriffshaftung eingeordnet.
- Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf den Reformbedarf des Vereinsrechts, insbesondere im Hinblick auf die Kontrolle der Vereinstätigkeit und die Haftungsfragen im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Aktivitäten.
Schlüsselwörter
Idealverein, Wirtschaftsverein, Nebentätigkeitsprivileg, Zurechnung, Durchgriffshaftung, Rechtsformmissbrauch, existenzvernichtender Eingriff, Vereinsrecht, Reformbedarf.
- A. Zulässigkeit der wirtschaftlichen Betätigung im Idealverein
- Arbeit zitieren
- F. Sebastian Hack (Autor:in), 2006, „Wirtschaftliche Betätigung des Idealvereins“ - Zugleich Besprechung des Urteils des OLG Dresden vom 09.08.2005 – 2 U 897/04, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116312