Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema des interreligiösen Lernens und dessen Bezugsfelder. Der Begriff des interreligiösen Lernens ist erst seit einigen Jahren in Gebrauch und konstituierte sich bereits als ein fester Bestandteil von Religionspädagogik und Religionsdidaktik in Lehr- und Bildungsplänen sowie in Schulbüchern. An dieser Stelle muss man besonders betonen, dass das Konzept eine wichtige Voraussetzung für ein friedvolles, vorurteilsfreies und tolerantes Miteinander der Religionen ist. Im Verlauf dieser Arbeit soll untersucht werden, in welchem Verhältnis das Konzept des interreligiösen Lernens zu religionstheologischen Modellen, Kirche und Schule steht.
Die gegenwärtige Welt entwickelt sich sehr schnell zu einem vernetzten System. Über große Entfernungen hinweg lernen die Menschen andere Lebensformen anderer Menschen kennen und werden zunehmend mit fremden Gewohnheiten vertraut. Zum einen wird diese Entwick- lung durch den raschen Fortschritt technischer und elektronischer Kommunikationssysteme be- einflusst, zum anderen durch Migrationsprozesse, die immer schon stattfanden und immer statt- finden werden. Die westlichen Staaten Europas sind das aktuelle Ziel für viele Südeuropäer, Menschen aus dem mittleren Osten, aus den arabischen Ländern sowie aus den ehemaligen kommunistischen Ländern Osteuropas. Dazu kommen die vielen Flüchtlinge aus den Kriegs- ländern der Erde. Diese Prozesse begünstigt jedoch auch das Aufflammen fundamentalistischer und rechtsradikaler Gruppierungen, was sich erstmals am 11. September 2001 in New York zeigte. Auch andere Terroranschläge wie z.B. auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" in Paris, in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sowie seit Anfang 2015 in vielen europäischen Staa- ten sind ebenfalls zu erwähnen. Nach diesen Ereignissen, besonders nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center, bekam das interreligiöse Lernen ein neues Gewicht. Heutzutage ist die religiöse Bildung ohne die Dimension des interreligiösen Lernens nicht denkbar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenwärtige Entwicklungen
- Globalisierung und Migration
- Moderne Medien
- Religiosität von Jugendlichen in der Gegenwart
- Annäherung an die Begriffswelt des interreligiösen Lernens
- Interkulturelles Lernen
- Interreligiöses Lernen
- Religionstheologische Modelle
- Exklusivismus
- Skeptizismus
- Relativismus
- Inklusivismus
- Theozentrischer Pluralismus
- Der Hamburger Religionsunterricht „für alle“
- Die religiöse und geschichtliche Situation in Hamburg
- Konzeption
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema des interreligiösen Lernens und dessen Bezugsfelder. Dabei werden die gegenwärtigen Entwicklungen wie Globalisierung, Migration und die Rolle moderner Medien im Zusammenhang mit dem interreligiösen Lernen untersucht.
- Die Bedeutung von Globalisierung und Migration für das interreligiöse Lernen.
- Die Rolle moderner Medien im interreligiösen Kontext.
- Die Religiosität von Jugendlichen in der heutigen Zeit.
- Die verschiedenen religionstheologischen Modelle und ihre Implikationen für das interreligiöse Lernen.
- Der Hamburger Religionsunterricht „für alle“ als Beispiel für ein Konzept des interreligiösen Lernens in der Schule.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema des interreligiösen Lernens und seine Relevanz in der heutigen Zeit dar. Sie betont die Notwendigkeit eines friedvollen und toleranten Miteinanders der Religionen.
- Gegenwärtige Entwicklungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Globalisierung und Migration für das interreligiöse Lernen. Es werden die Herausforderungen und Chancen des kulturellen Wandels im Kontext der multireligiösen Gesellschaft diskutiert.
- Annäherung an die Begriffswelt des interreligiösen Lernens: Hier werden die zentralen Begriffe des interkulturellen und interreligiösen Lernens definiert. Außerdem werden fünf religionstheologische Modelle vorgestellt, die unterschiedliche Positionen zum Wahrheitsanspruch von Religionen darstellen.
- Der Hamburger Religionsunterricht „für alle“: In diesem Kapitel wird das Konzept des interreligiösen Lernens im Hamburger Religionsunterricht vorgestellt. Die religiöse und geschichtliche Situation in Hamburg sowie die Konzeption des Unterrichts werden erläutert.
Schlüsselwörter
Interreligiöses Lernen, Globalisierung, Migration, Moderne Medien, Religionstheologische Modelle, Exklusivismus, Inklusivismus, Theozentrischer Pluralismus, Hamburger Religionsunterricht „für alle“, Religiosität von Jugendlichen, Toleranz, Frieden, Vorurteile, Konflikte, Dialog, Kultur, Identität, Religionspädagogik.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Interreligiöses Lernen im Spannungsverhältnis von Theologie, Kirche und Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1161228