Das Umweltmedium Boden spiegelt die im oben stehenden Zitat erwähnte Vielschichtigkeit und Kompliziertheit des Beziehungsgefüges in Natur und Landschaftin besonderem Maße wider, da es eine zentrale Stellung im gesamten Naturhaushalt einnimmt.So bieten Böden als Naturkörper verschiedensten Organismen Lebensraum,stellen Pflanzenstandorte dar, dienen als Kulturpflanzenstandorte dem land- oder forstwirtschaftlichem Ertrag, regulieren den Wasserhaushalt einer Landschaft und wirken durch Filterung, Pufferung und Transformation Grundwasser- und Gewässerkontamination entgegen (BLUME, 1990).Betrachtet man diese zentrale Stellung in Zusammenhang mit der Tatsache, daß Böden nicht vermehrbar und nur bedingt regenerierbar sind, wird die Bedeutungund Notwendigkeit eines auf diese Funktionen des Bodens ausgerichteten Bodenschutzes verständlich.Die ökologische Planung, die in Analogie zu den im einleitenden Zitat formulierten Zielen der Landschaftsökologie die Aufgabe hat, im Falle gesteuerten raum-orientierten Handelns (z.B. bei Eingriffen in Natur und Landschaft) schädigende Einflüsse auf die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen, Tiere und Pflanzen zu verhindern, zu vermindern oder zu beseitigen (MARKS et al. 1992), hat somit auch den Schutz des Umweltmediums Boden zum Inhalt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Zielsetzung
- Einleitung
- Problemstellung, Ziele und Konzeption der Arbeit
- Fachwissenschaftlicher und thematischer Forschungsstand
- Ökologische Planung
- Instrumentarien ökologischer Planung
- Planungsabläufe
- Ökologische Bewertung
- Bodenbewertung
- Bodenbewertung und Bodenschutz
- Bodenbewertung in der Planungspraxis
- Wissenschaftliche Rahmenbedingungen
- Gesetzliche Rahmenbedingungen
- Geographische Informationssysteme
- Technologie Geographischer Informationssysteme
- Datentypen in Geographischen Informationssystemen
- Eingabe, Verwaltung, Analyse und Präsentation in Geographischen Informationssystemen
- Fach- und aufgabenbezogene Geographische Informationssysteme
- Geographische Informationssysteme in der ökologischen Planung
- Bodeninformationssysteme
- Bodenbewertungsverfahren für die ökologische Planung
- Methodik
- Biotopbildungsfunktion
- Biotopentwicklungspotential
- Einstufung der Hemerobie
- Ertragsfunktion
- Grundwasserschutzfunktion
- Mechanische Filtereigenschaften (Filterleistung)
- Physiko-chemische Filtereigenschaften (Filterleistung)
- Nitratrückhaltung durch Böden und Gesteine (Pufferleistung)
- Umsetzvermögen für organische Schadstoffe (Transformatorleistung)
- Grundwasserneubildungsfunktion
- Zusammenfassung aller benötigten Eingangsparameter
- GIS-gestützte Bodenbewertung
- Datenerfassung
- Datenverwaltung und -analyse
- Verschneidung von Boden- mit Nutzungsdaten
- Bodenbewertungsverfahren in der externen Datenbank
- Verknüpfung der Nutzungs- und Bodendaten mit den Bewertungsergebnissen
- Datenpräsentation
- Anwendung der GIS-gestützten Bodenbewertung auf einen Ausschnitt des ausgewählten Beispielprojektes "Umweltverträglichkeitsuntersuchung zum Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals"
- Beschreibung des geplanten Vorhabens
- Ausbau- und Einzelmaßnahmen
- Ausbauziele
- Gesetzliche Grundlagen
- Beschreibung des Naturraumes
- Naturräumliche Gliederung
- Geologie
- Hydrogeologie
- Böden
- Realnutzung / Biotoptypen
- Klima
- Datengrundlagen
- Anwendung und Ergebnisse der GIS-gestützten Bodenbewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der GIS-gestützten Bodenbewertung als Entscheidungshilfe in der ökologischen Planung. Am Beispiel einer Umweltverträglichkeitsuntersuchung zum Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals wird ein Verfahren zur Bewertung der ökologischen Funktionen von Böden entwickelt und angewendet.
- Entwicklung eines GIS-gestützten Verfahrens zur Bodenbewertung
- Anwendung des Verfahrens auf ein konkretes Beispielprojekt
- Bewertung der ökologischen Funktionen von Böden
- Integration von Bodeninformationen in ökologische Planungsprozesse
- Steigerung der Effizienz und Transparenz von Umweltverträglichkeitsuntersuchungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung, die Ziele und die Konzeption der Arbeit vor. Der zweite Teil beleuchtet den fachwissenschaftlichen und thematischen Forschungsstand. Hier werden die Grundlagen der ökologischen Planung, der Bodenbewertung und der Geographischen Informationssysteme dargelegt. Im dritten Kapitel werden verschiedene Bodenbewertungsverfahren für die ökologische Planung vorgestellt. Das vierte Kapitel widmet sich der GIS-gestützten Bodenbewertung und erläutert die einzelnen Schritte der Datenerfassung, Datenverwaltung, Datenanalyse und Datenpräsentation. Im fünften Kapitel wird das entwickelte Verfahren auf einen Ausschnitt des Beispielprojektes "Umweltverträglichkeitsuntersuchung zum Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals" angewendet. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung und Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
GIS, Bodenbewertung, ökologische Planung, Umweltverträglichkeit, Dortmund-Ems-Kanal, Bodenschutz, Biotopbildungsfunktion, Ertragsfunktion, Grundwasserschutzfunktion, Grundwasserneubildungsfunktion
- Citation du texte
- Dipl. Geogr. Malte Geschwinder (Auteur), 1997, GIS-gestützte Bodenbewertung als Entscheidungshilfe in der ökologischen Planung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116074