Ein Unternehmen kann bei der Durchführung einer Unternehmensanalyse einfach und direkt auf quantitative Daten zurückgreifen, die das interne und externe Rechnungswesen bereitstellen. Diese Daten sind aber vergangenheitsorientiert. Eine rein quantitative Analyse des Unternehmens kann infolgedessen lediglich einen Eindruck der gegenwärtigen Situation des Unternehmens vermitteln, aber keine Zukunftsperspektive aufzeigen. Folglich bilden qualitative Daten die Grundlage einer strategischen Unternehmensanalyse. Diese hat zum Ziel, ein solides Fundament für die Wahl der richtigen Strategie zu legen – einer Strategie, die über die Erlangung bzw. Sicherung von Wettbewerbsvorteilen langfristig Gewinne sichert und als oberstes Ziel die Existenz des Unternehmens sichert. Während über Jahre allein die externe strategische Unternehmensanalyse (insbesondere die Umfeldanalyse) im Fokus der Betrachtung stand – mit der Folge immer ähnlicher werdender Strategien und schwindender Gewinnmargen, rückt immer mehr die interne strategische Unternehmensanalyse in das Zentrum der Betrachtung. Die interne strategische Analyse bildet eine stabilere Basis zur Wahl der „richtigen“ Strategie, insbesondere in Zeiten volatiler Kundenpräferenzen und einem sich rasant verändernden Umfeld1.
Im Folgenden werden zunächst die Ziele und Aufgaben der strategischen Unternehmensanalyse vertieft. Im Anschluss daran wird die Herkunft von Wettbewerbsvorteilen aus theoretischer Sicht geklärt. Im nächsten Schritt geht es darum, die Faktoren im Unternehmen zu identifizieren und zu analysieren, die Wettbewerbsvorteile bedingen. Dazu werden einige Analyse-und Bewertungsmethoden vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Ziele der strategischen Unternehmensanalyse
- III. Die Herkunft von Wettbewerbsvorteilen in der Theorie
- IV. Die Suche nach den Quellen von Wettbewerbsvorteilen im Unternehmen
- a. Einleitung
- b. Kernkompetenzen und distinktive Kompetenzen
- c. Der Ressource-based-View (RBV)
- i. Theoretische Grundlagen
- ii. Die praktische Umsetzung: Das VRIO-Modell
- d. Aktivitäten und die Wertkettenanalyse
- i. Vorüberlegungen
- ii. Der Aufbau der Wertkette
- iii. Analyse der Wertkette
- V. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die strategische Unternehmensanalyse, insbesondere im Hinblick auf das Wertkettenmodell von Porter und das VRIO-Modell von Barney. Ziel ist es, ein Verständnis für die Identifizierung und den Aufbau von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen zu entwickeln. Die Arbeit untersucht sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungsmöglichkeiten der jeweiligen Modelle.
- Identifizierung von Wettbewerbsvorteilen
- Anwendung des Wertkettenmodells von Porter
- Anwendung des VRIO-Modells von Barney
- Ressourcen-basierter Ansatz (RBV)
- Kernkompetenzen und distinktive Kompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung betont die Notwendigkeit einer strategischen Unternehmensanalyse, die über reine quantitative Daten hinausgeht und qualitative Aspekte einbezieht, um Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Sie unterstreicht die Bedeutung der internen Analyse als Grundlage für die Wahl der richtigen Strategie, insbesondere in dynamischen Märkten. Die Arbeit skizziert den Aufbau, der die Ziele der strategischen Unternehmensanalyse, die theoretischen Grundlagen von Wettbewerbsvorteilen und die Identifizierung von Wettbewerbsvorteilsquellen im Unternehmen behandelt.
II. Ziele der strategischen Unternehmensanalyse: Dieses Kapitel definiert die Ziele der strategischen Unternehmensanalyse als Identifizierung, Klassifizierung und Verständnis der Faktoren, welche strategische Entscheidungen beeinflussen. Es wird betont, dass die Analyse ein objektives Bild der gegenwärtigen und zukünftigen Stärken und Schwächen des Unternehmens liefern und als Bindeglied zwischen Zielformulierung und Strategiefindung dienen soll. Die Unterscheidung zwischen interner und externer Analyse wird als sinnvoll erachtet, wobei die interne Analyse die Basis für die Beantwortung der Fragen nach Stärken und Schwächen des Unternehmens bildet.
III. Die Herkunft von Wettbewerbsvorteilen in der Theorie: Dieses Kapitel legt dar, dass nachhaltige Wettbewerbsvorteile die Maximierung des Barwerts der zukünftigen Profite sichern. Aus Sicht der Industrial Organisation Theorie entstehen Wettbewerbsvorteile aus Kosten- und/oder Differenzierungsvorteilen, die zu einem höheren Nettonutzen für den Kunden führen. Das Ziel eines gewinnmaximierenden Unternehmens ist daher, die Faktoren zu identifizieren und auszubauen, die diesen Nettonutzen maximieren.
IV. Die Suche nach den Quellen von Wettbewerbsvorteilen im Unternehmen: Dieses Kapitel erörtert ressourcen- und kompetenzorientierte Ansätze. Es beginnt mit einer Einführung in das Konzept der Kernkompetenzen und distinktiven Kompetenzen nach Selznick und Hamel/Prahalad. Die Unzulänglichkeiten des Konzepts der Kernkompetenzen führen zur Einführung des ressourcenbasierten Ansatzes (RBV). Die theoretischen Grundlagen des RBV werden erläutert und durch die Vorstellung des VRIO-Modells konkretisiert. Schließlich wird Porters Wertkettenanalyse als eigenständiges und als ergänzendes Instrument zur Analyse von Wettbewerbsvorteilen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Strategische Unternehmensanalyse, Wettbewerbsvorteile, Wertkettenanalyse, VRIO-Modell, Ressourcen-basierter Ansatz (RBV), Kernkompetenzen, distinktive Kompetenzen, Kostenvorteile, Differenzierungsvorteile, strategisches Management.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Strategische Unternehmensanalyse
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die strategische Unternehmensanalyse, insbesondere die Identifizierung und den Aufbau nachhaltiger Wettbewerbsvorteile. Sie konzentriert sich auf das Wertkettenmodell von Porter und das VRIO-Modell von Barney, wobei sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungsmöglichkeiten untersucht werden.
Welche Modelle werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das Wertkettenmodell von Porter und das VRIO-Modell von Barney als zentrale Instrumente zur Analyse von Wettbewerbsvorteilen. Darüber hinaus werden die theoretischen Grundlagen des ressourcenbasierten Ansatzes (RBV) erläutert.
Was sind die Ziele der strategischen Unternehmensanalyse gemäß der Arbeit?
Die Ziele der strategischen Unternehmensanalyse bestehen darin, Faktoren zu identifizieren, zu klassifizieren und zu verstehen, die strategische Entscheidungen beeinflussen. Die Analyse soll ein objektives Bild der gegenwärtigen und zukünftigen Stärken und Schwächen des Unternehmens liefern und als Bindeglied zwischen Zielformulierung und Strategiefindung dienen.
Wie werden Wettbewerbsvorteile definiert?
Nachhaltige Wettbewerbsvorteile sichern die Maximierung des Barwerts zukünftiger Profite. Aus Sicht der Industrial Organization Theorie entstehen sie aus Kosten- und/oder Differenzierungsvorteilen, die zu einem höheren Nettonutzen für den Kunden führen.
Welche Rolle spielen Kernkompetenzen und distinktive Kompetenzen?
Die Arbeit behandelt das Konzept der Kernkompetenzen und distinktiven Kompetenzen nach Selznick und Hamel/Prahalad. Sie zeigt aber auch die Grenzen dieses Konzepts auf und führt zum ressourcenbasierten Ansatz (RBV) als umfassenderen Ansatz.
Was ist der Ressourcen-basierte Ansatz (RBV)?
Der ressourcenbasierte Ansatz (RBV) wird als theoretische Grundlage für die Identifizierung von Wettbewerbsvorteilen vorgestellt. Das VRIO-Modell wird als praktische Umsetzung des RBV erläutert.
Wie wird die Wertkettenanalyse von Porter angewendet?
Die Wertkettenanalyse von Porter wird als eigenständiges und ergänzendes Instrument zur Analyse von Wettbewerbsvorteilen vorgestellt. Die Arbeit beschreibt den Aufbau und die Analyse der Wertkette.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Strategische Unternehmensanalyse, Wettbewerbsvorteile, Wertkettenanalyse, VRIO-Modell, Ressourcen-basierter Ansatz (RBV), Kernkompetenzen, distinktive Kompetenzen, Kostenvorteile, Differenzierungsvorteile, strategisches Management.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu den Zielen der strategischen Unternehmensanalyse, ein Kapitel zur Herkunft von Wettbewerbsvorteilen in der Theorie, ein Kapitel zur Suche nach den Quellen von Wettbewerbsvorteilen im Unternehmen (einschließlich RBV, VRIO-Modell und Wertkettenanalyse) und eine Schlussfolgerung.
Welche Aspekte der strategischen Unternehmensanalyse werden in der Einleitung betont?
Die Einleitung betont die Notwendigkeit einer umfassenden strategischen Unternehmensanalyse, die qualitative Aspekte neben quantitativen Daten berücksichtigt, um Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Sie unterstreicht die Bedeutung der internen Analyse als Grundlage für die Strategiewahl, insbesondere in dynamischen Märkten.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Volkswirt Oliver Hoßfeld (Autor:in), 2005, Strategische Unternehmensanalyse unter besonderer Berücksichtigung des Wertkettenmodells von Porter und des VRIO Modells von Barney, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115936