Verschiedenen Untersuchungen zufolge verdienen Menschen, die überdurchschnittlich attraktiv, sind bis zu 15 % mehr in ihrem Beruf als Personen, die unterdurchschnittlich attraktiv eingestuft werden. Eine solche Form des Vorteils der Attraktiven und die scheinbare Diskriminierung der Unattraktiven scheint ähnliche Ausmaße wie eine Rassen- oder Geschlechterdiskriminierung aufzuweisen. Dieser offensichtliche Effekt, auch der „Attraktivitätsbonus“, „Beauty Premium“ oder „Beauty Bounty“ genannt, wird schon seit Jahrzehnten in vielen, vor allem sozialpsychologischen Studien, untersucht und wurde größtenteils auch bestätigt.
Es scheint demnach so, als bekämen attraktive Menschen trotz gleicher Voraussetzungen, was Bildung, Alter und Geschlecht anbelangt, ein höheres Einkommen als unattraktive Menschen. Doch wirkt physische Attraktivität wirklich – bewusst oder unbewusst – über Qualifikationen hinweg?
Offensichtliche Schönheit begleitet uns im Alltag, schafft Neider und Vorurteile. Eigentlich haben wir durch Sozialisation gelernt, dass „Schönheit [...] im Auge des Betrachters [liegt]“ (Höfel 2004), was uns trotzdem oft nicht davon abhält, über unsere Mitmenschen zu urteilen und sie unterbewusst auf einer Art Attraktivitätsskala einzustufen. All dies weist auf eine Ungerechtigkeit hin, die selten zugegeben wird und schwierig messbar zu sein scheint. Trotzdem soll in dieser Arbeit die Forschungsfrage, inwieweit Attraktivität das Einkommen beeinflusst, mithilfe einer Sekundärdatenanalyse weiter erforscht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- Forschungsstand
- Attraktivitätsmessung
- 2 Attraktivitätsmerkmale
- 2.1 Alter
- 2.2 Gewicht
- 2.3 Größe
- 2.4 Interpersonelle Konsequenzen von physischer Attraktivität
- 2.4.1 Wettbewerbs- und Einkommensvorteile
- 2.4.2 Geschlechtsspezifische Konsequenzen
- 3 Theoretischer Hintergrund
- 3.1 Geschlechtsspezifische Stereotypisierung
- 3.1.1 Theorie der sozialen Rolle
- 4 Hypothesen
- 5 Datenbasis, Operationalisierung und Methodik
- 5.1 Datenbasis
- 5.2 Operationalisierung
- 5.2.1 Deskriptive Betrachtung der Variablen
- 5.3 Methodik
- 6 Empirische Überprüfung der Hypothesen
- 6.1 Hypothese 1
- 6.2 Hypothese 2
- 6.2.1 Hypothese 2.1
- 6.3 Hypothese 3
- 6.3.1 Hypothese 3.1
- 6.4 Hypothese 4
- 6.4.1 Hypothese 4.1
- 6.5 Hypothese 5
- 6.6 Hypothese 6
- 6.7 Hypothese 7
- 7 Diskussion der Ergebnisse und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen physischer Attraktivität und Einkommen anhand von Daten des ALLBUS 2012. Ziel ist es, die Hypothese zu überprüfen, dass attraktive Menschen im Berufsleben einen Vorteil haben und höhere Einkommen erzielen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der Geschlechtsunterschiede in diesem Zusammenhang und analysiert die Rolle von verschiedenen Attraktivitätsmerkmalen.
- Einkommensdifferenzen zwischen attraktiven und weniger attraktiven Personen
- Einfluss von Geschlecht auf den Zusammenhang zwischen Attraktivität und Einkommen
- Rolle von Attraktivitätsmerkmalen wie Alter, Gewicht, Körpergröße
- Theoretischer Hintergrund: Geschlechtsspezifische Stereotypisierung und die Theorie der sozialen Rolle
- Empirische Überprüfung der Hypothesen mittels statistischer Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsstand zum Thema Attraktivität und Einkommen beleuchtet. Sie präsentiert verschiedene Studien, die den „Attraktivitätsbonus“ belegen, und erläutert verschiedene Messmethoden für Attraktivität. Kapitel 2 untersucht die verschiedenen Attraktivitätsmerkmale und ihre Auswirkungen auf das soziale und berufliche Leben. Kapitel 3 beleuchtet den theoretischen Hintergrund der Arbeit, insbesondere die geschlechtsspezifische Stereotypisierung und die Theorie der sozialen Rolle. Die Hypothesen werden in Kapitel 4 vorgestellt, während Kapitel 5 die Datenbasis, die Operationalisierung der Variablen und die angewandte Methodik detailliert beschreibt. Kapitel 6 präsentiert die empirischen Ergebnisse der Überprüfung der Hypothesen und untersucht die Auswirkungen verschiedener Attraktivitätsmerkmale auf das Einkommen, unter Berücksichtigung von Geschlechtsunterschieden. Die Arbeit endet mit einer Diskussion der Ergebnisse und einem Ausblick auf zukünftige Forschung.
Schlüsselwörter
Physische Attraktivität, Einkommen, Geschlecht, Stereotypisierung, Theorie der sozialen Rolle, ALLBUS 2012, empirische Forschung, Sekundäranalyse, Attraktivitätsbonus, Beauty Premium, Beauty Bounty.
- Citation du texte
- Lena Vetter (Auteur), 2017, Der Zusammenhang von physischer Attraktivität und Einkommen. Eine Sekundäranalyse anhand der Daten des ALLBUS 2012, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159364