Politische Theorien zeitgenössischer Autor*innen befassen sich mit diesen rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen funktionierender Demokratien und den damit verbundenen Willensbildungsprozessen. Jürgen Habermas und Axel Honneth sind zwei prominente Vertreter solcher Theorien. Beide stehen in der Tradition der kritischen Theorie, auch Frankfurter Schule genannt. Gemeinsam ist den beiden, dass sie die soziologische und kulturkritische Ausrichtung ihrer ideengeschichtlichen Vorgänger*innen auf die Sphäre des Politischen übertragen und entsprechend anpassen.
Grundlage für diese vergleichende Analyse bilden die jeweiligen politiktheoretischen Hauptwerke: Habermas Werk "Faktizität und Geltung" (1992) sowie Axel Honneths "Das Recht der Freiheit" (2011). In beiden Werken wird besonders nach den Voraussetzungen funktionierender demokratischer Gesellschaften gefragt. Wie oben dargestellt fällt darunter die politische respektive demokratische Willensbildung. Auf dieser Grundlage bietet es sich an folgender Leitfrage nachzugehen: Inwiefern unterscheiden sich beide Autoren hinsichtlich ihrer Konzeptionen demokratischer Willensbildungsprozesse innerhalb ihrer politischen Theorien?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kontext: Kritische Theorie
- Methodik und Aufbau
- Jürgen Habermas` Demokratietheorie in Faktizität und Geltung
- Instrumentelle und kommunikative Vernunft
- Kommunikation & Diskurs
- Habermas Gesellschaftsbild: System und Lebenswelt
- Diskursive Erschließung der Demokratie
- Deliberative Demokratie
- Macht und Rechtsstaat
- Axel Honneths Konzept demokratischer Sittlichkeit in Das Recht der Freiheit
- Kampf um Anerkennung als Modus
- Recht der Freiheit
- Sittlichkeit als Ideal sozialer Freiheit und Demokratie
- Von der Anerkennungstheorie zu einer politischen Theorie der Freiheit
- Demokratische Willensbildung bei Habermas und Honneth
- Vormachtstellung demokratischer Öffentlichkeit?
- Demokratische Rechtstaatlichkeit
- Politische Kultur
- Fazit: Demokratische Willensbildung bei Habermas und Honneth?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Konzeptionen von demokratischer Willensbildung in den politischen Theorien von Jürgen Habermas und Axel Honneth, zwei prominenten Vertretern der zeitgenössischen Kritischen Theorie. Sie untersucht, wie diese Theorien den Prozess der politischen Meinungsbildung innerhalb einer demokratischen Gesellschaft verstehen und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich in ihren Ansätzen erkennen lassen.
- Das Konzept der deliberativen Demokratie bei Jürgen Habermas und seine Verbindung zur Kommunikations- und Diskurstheorie
- Die Rolle der Sittlichkeit und Anerkennung in Axel Honneths Theorie demokratischer Willensbildung
- Die Bedeutung der demokratischen Öffentlichkeit, des Rechtsstaats und der politischen Kultur für die Willensbildung
- Der Vergleich der beiden Ansätze hinsichtlich ihrer Konzeptionen von Demokratie und ihren Voraussetzungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz der demokratischen Willensbildung für eine funktionierende Demokratie heraus und führt die beiden Autoren Jürgen Habermas und Axel Honneth als prominente Vertreter zeitgenössischer politischer Theorien ein. Es wird die Leitfrage formuliert, inwiefern sich die Konzeptionen demokratischer Willensbildung der beiden Autoren unterscheiden.
- Kontext: Kritische Theorie: Dieses Kapitel skizziert die Geschichte der Kritischen Theorie und stellt die Verbindungen von Habermas und Honneth zu dieser Denkströmung heraus. Es wird insbesondere auf die Bedeutung der Kritischen Theorie für die zeitgenössische Demokratietheorie eingegangen.
- Methodik und Aufbau: Dieses Kapitel erläutert die Methodik der Arbeit, die auf einer qualitativen Textanalyse der Primärwerke von Habermas und Honneth sowie auf Sekundärliteratur basiert. Es werden die zentralen Inhalte der beiden Theorien in Bezug auf die demokratische Willensbildung dargestellt.
- Jürgen Habermas` Demokratietheorie in Faktizität und Geltung: Dieses Kapitel rekonstruiert die Demokratietheorie von Jürgen Habermas, ausgehend von seiner Kommunikations- und Diskurstheorie. Es wird die Theorie der deliberativen Demokratie in ihrem historischen Kontext und ihren zentralen Elementen beleuchtet.
- Axel Honneths Konzept demokratischer Sittlichkeit in Das Recht der Freiheit: Dieses Kapitel stellt die politische Theorie von Axel Honneth vor, die sich besonders mit Habermas' Demokratietheorie auseinandersetzt. Es wird die Bedeutung der Anerkennung und Sittlichkeit für Honneths Konzept demokratischer Willensbildung hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Konzepte der demokratischen Willensbildung in der zeitgenössischen politischen Theorie, insbesondere im Kontext der Kritischen Theorie. Dazu gehören Themen wie deliberative Demokratie, kommunikative Vernunft, Anerkennungstheorie, Rechtstaatlichkeit, politische Kultur, und die Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft in einer demokratischen Ordnung.
- Quote paper
- Nikolai Trojan (Author), 2021, Demokratische Willensbildung bei Jürgen Habermas und Axel Honneth. Ein Vergleich zweier Ansätze zeitgenössischer kritischer Theorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1158769