Essay zur Erörterung des Zitates: "Wie kann das Heilmittel, das die Schule etwa bietet, heilen, wenn es im Hause wieder vernichtet
wird?" (Wichern 1833)
Wie stehen Staat (Schule), Familie (Haus) und Erziehung von Kindern in Beziehung miteinander. Spielen Schule und Haus bei der Entwicklung des Kindes zusammen oder gegeneinander? Hier spricht Wichern meines Erachtens einen klassischen Aspekt an, der auch heute noch relevant in der Kinder- und Jugendhilfe ist. Wer ist verantwortlich für die Entwicklung des Kindes. Die Familie, das Haus aus dem das Kind stammt, der Staat, die Schule, die prägenden Einfluss auf die Entwicklung der Kinder hat, weitere äußere Umstände wie Umwelt, Gesellschaft, Religion, kulturelle Prägungen oder vielleicht sogar das Kind selbst mit seiner Individualität. Wie wirkt sich die Entwicklung des Kindes auf die Gesellschaft aus. Welche Werte trägt es zurück in die Gesellschaft und vor allem mit welcher Motivation und inneren Gesinnung wird das Kind seinen weiteren Lebensweg beschreiten und in der Gemeinschaft leben? Welche Wechselwirkungen und Einflußfaktoren zwischen Schule und Familie gilt es zu berücksichtigen? Und worin besteht das Heil, welches Wichern beschreibt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die Bedeutung der Familie
- Der Zwiespalt zwischen Schule und Haus
- Abschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text von Johann Hinrich Wichern aus dem Jahr 1833 beleuchtet die schwierige Situation verwahrloster Kinder in der Zeit der Industrialisierung. Wichern setzt sich mit der Rolle der Familie und der Schule in der Entwicklung des Kindes auseinander und plädiert für die Errichtung von Rettungsanstalten als alternative familiäre Umgebung.
- Die Bedeutung der Familie für die Entwicklung des Kindes
- Der Einfluss von Armut und Unzucht auf die Familiensituation
- Der Zwiespalt zwischen Schule und Haus und dessen Auswirkungen auf das Kind
- Die Notwendigkeit einer alternativen familiären Umgebung in Form von Rettungsanstalten
- Die Rolle der Liebe und des christlichen Gedankens in der Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die zentrale These des Textes dar, die Wichern in einem Zitat von 1833 formuliert: "Wie kann das Heilmittel, das die Schule etwa bietet, heilen, wenn es im Hause wieder vernichtet wird?". Wichern hinterfragt die Rolle von Staat (Schule) und Familie (Haus) bei der Erziehung von Kindern und beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen diesen beiden Institutionen.
Hauptteil
Die Bedeutung der Familie
Wichern betont die zentrale Rolle der Familie in der Entwicklung des Kindes. Er sieht in der Familie den "natürlichen, sittlichen Kreis", in dem die Entwicklung des Kindes gefördert und geschützt werden sollte. Allerdings stellt er fest, dass die Familie in den untersten Volksklassen durch Unzucht und Armut geschädigt und zerrüttet ist, was die Entwicklung des Kindes negativ beeinflusst.
Der Zwiespalt zwischen Schule und Haus
Wichern stellt einen Zwiespalt zwischen Schule und Haus fest. Er argumentiert, dass die Schule zwar das Gute bewirken kann, aber nur, wenn die Familie diese Bemühungen unterstützt. Wenn die Familie die Werte und Prinzipien, die die Schule vermittelt, nicht bekräftigt oder sogar untergräbt, kann dies zu einer inneren Zerrissenheit und einer verstärkten Diskrepanz in der Entwicklung des Kindes führen. Wichern plädiert daher für eine Trennung der Kinder von ihren Familien, um ihnen ein stabileres und förderliches Umfeld zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Familie, Schule, Erziehung, Armut, Unzucht, Verwahrlosung, Rettungsanstalt, Liebe, christliche Erziehung, Zwiespalt, "Ganzen Hauses", Innerer Mission.
- Arbeit zitieren
- Laura Griesch (Autor:in), 2021, Wie stehen Staat (Schule), Familie (Haus) und Erziehung von Kindern in Beziehung miteinander. Spielen Schule und Haus bei der Entwicklung des Kindes zusammen oder gegeneinander?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1157860