Die vorliegende Arbeit befasst sich damit, ob Menschen mit generalisierter Internalität beziehungsweise Externalität unterschiedlich Liebeskummer, gemessen an den drei Faktoren "Rückzug", "Intensivieren von Kontakten" und "Versuchen, die Beziehung noch zu retten", verarbeiten. Es wurden drei Unterschiedshypothesenpaare gebildet (für jeden Liebeskummerverarbeitungsfaktor eines). Die Stichprobe umfasste insgesamt N=171 Personen (n weiblich=110, n männlich=40, n divers=1, n fehlend=20) zwischen 15 und 58 Jahren, wovon der Großteil (76,7 %) zwischen 19 und 25 Jahren alt war. Mit einer experimentellen Kurzversion des Fragebogens zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen nach Krampen (1991) sowie mit den Skalen zum Verarbeiten von Liebeskummer nach Grau (2002) wurden in einer Onlinefragebogenstudie Daten erhoben und mit dem t-Test analysiert. Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich für den Liebeskummerverarbeitungsfaktor „Rückzug“: Personen mit generalisierter Internalität in Kontrollüberzeugungen haben niedrigere Mittelwerte auf diesem Faktor als Personen mit generalisierter Externalität in Kontrollüberzeugungen – Erstere ziehen sich also zur Liebeskummerverarbeitung weniger zurück als letztere. Diese Differenz ist signifikant mit t(102)= 2.05, p=.02, die Effektstärke dieses Unterschieds ist mit d=0.41 schwach-mittelstark (interpretiert nach Cohen). Es konnten in dieser Stichprobe keine weiteren signifikanten Gruppenunterschiede in der Liebeskummerverarbeitung hinsichtlich der anderen beiden Faktoren („Kontakte intensivieren“ und „Beziehung retten“) gefunden werden. Keine der fünf Kontrollvariablen (Geschlecht, Alter, Trennungsauslöser, wer trägt die Verantwortung für die Beendigung der Beziehung, fand die Liebeskummerepisode während der Covid-19-Pandemie statt) hatte einen signifikanten Einfluss auf die drei Haupthypothesen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 1.1. Theoretischer Hintergrund
- 1.1.1 Kontrolle und Kontrollüberzeugungen
- 1.1.2 Liebe und Liebeskummerverarbeitung
- 1.1.2.1. Liebe
- 1.1.2.2 Liebeskummer(verarbeitung)
- 1.1.3 Kontrollüberzeugungen und Liebeskummer
- 1.2 Design und Hypothesen
- 2. Material und Methode
- 2.1 Stichprobe und Rekrutierung
- 2.2 Messinstrumente
- 2.2.1 Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen nach Krampen (1991)
- 2.2.2 Liebeskummerverarbeitungsskalen nach Grau (2002)
- 2.2.3 Nicht standardisierte Fragen
- 2.3 Ablauf
- 3. Ergebnisse
- 3.1 Vorgehen bei der Datenanalyse
- 3.2 Deskriptive Beschreibung der Daten
- 3.3 t-Test für unabhängige Stichproben
- 3.3.1 Hypothesenprüfung
- 3.3.1.1 Hypothese 1
- 3.3.1.2 Hypothese 2
- 3.3.1.3 Hypothese 3
- 4. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob es Unterschiede in der Liebeskummerverarbeitung zwischen Personen mit generalisierter Internalität und Personen mit generalisierter Externalität in Kontrollüberzeugungen gibt. Hierbei stehen die drei Faktoren "Rückzug", "Intensivieren von Kontakten" und "Versuche, die Beziehung noch zu retten" im Vordergrund.
- Kontrolle und Kontrollüberzeugungen: Die Arbeit untersucht den Einfluss der generalisierten Kompetenz- und Kontrollüberzeugung auf die Liebeskummerverarbeitung.
- Liebe und Liebeskummer: Die Arbeit analysiert verschiedene Facetten der Liebeskummerverarbeitung und deren Einfluss auf das menschliche Verhalten.
- Empirische Untersuchung: Die Arbeit basiert auf einer empirischen Studie mit einem Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen sowie Liebeskummerverarbeitungsskalen.
- Zusammenhang von Kontrollüberzeugungen und Liebeskummer: Die Arbeit beleuchtet den möglichen Zusammenhang zwischen generalisierten Kontrollüberzeugungen und der Art und Weise, wie Menschen mit Liebeskummer umgehen.
- Relevanz für die therapeutische Praxis: Die Ergebnisse dieser Arbeit könnten für die therapeutische Praxis relevant sein, da sie Einblicke in die Verarbeitung von Liebeskummer und die Rolle der Kontrollüberzeugungen bieten könnten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den theoretischen Hintergrund der unabhängigen Variablen (generalisierte Internalität oder Externalität in Kontrollüberzeugungen), der abhängigen Variablen (Liebeskummerverarbeitung) sowie den Zusammenhang dieser beiden Konstrukte dar. Die Arbeit untersucht, ob es Unterschiede in der Liebeskummerverarbeitung zwischen Personen mit generalisierter Internalität und Personen mit generalisierter Externalität in Kontrollüberzeugungen gibt. In Kapitel 2 werden die Materialien und Methoden der Studie detailliert beschrieben. Die Stichprobe umfasst 171 Personen, wobei Daten über einen Online-Fragebogen erhoben wurden. Es werden die verwendeten Messinstrumente (Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen nach Krampen (1991) und Liebeskummerverarbeitungsskalen nach Grau (2002)) sowie der Ablauf der Datenerhebung vorgestellt. Kapitel 3 analysiert die Ergebnisse der Studie. Es werden die Daten deskriptiv dargestellt und anhand eines t-Tests für unabhängige Stichproben auf signifikante Unterschiede in der Liebeskummerverarbeitung zwischen den Gruppen mit generalisierter Internalität und Externalität in Kontrollüberzeugungen geprüft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Kontrollüberzeugungen, Liebeskummerverarbeitung, generalisierte Internalität, generalisierte Externalität, Empirische Forschung, Fragebogenstudie, t-Test, Rückzug, Kontakte intensivieren, Beziehung retten.
- Arbeit zitieren
- Franziska Kraut (Autor:in), 2021, Die Auswirkungen von generalisierten Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen auf die Liebeskummerverarbeitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1157693