Diese Ausarbeitung befasst sich mit den Vormundschaftsregierungen in Hessen im 15. Jahrhundert. Es kam in diesem Zeitraum wiederholt vor, dass der herrschende Fürst keinen volljährigen bzw. mündigen männlichen Nachfolger hinterlassen hatte. In solchen Fällen musste ein Vormund die Erziehung des Mündels und die Leitung der Regierung übernehmen. Diese Ausarbeitung geht der Frage nach, welche rechtlichen Bestimmungen es bei einer Vormundschaft, einer vormundschaftlichen Regentschaft und einer Stellvertretung gab. Zudem wird die Bedeutung der unterschiedlichen Mündigkeitstermine thematisiert, denn je später ein Mündel für volljährig erklärt wurde, umso länger konnte der Vormund die Regierungsgewalt behalten und nutzen.
Die Ausarbeitung setzt sich ferner mit den Aufgaben auseinander, die die Witwe eines Herrschers nach dessen Tod hatte. Weil neben der Witwe auch andere Personen die Vormundschaft ausüben konnten, entstanden Streitigkeiten und Konflikte um die Vormundschaft und die Regentschaft, was am Beispiel Hessens besonders deutlich zum Vorschein kam.
Im 15. Jahrhundert in Hessen wurden Vormundschaften über fünf Fürsten eingerichtet, die exemplarisch vorgestellt werden. Das Hauptaugenmerk liegt bei der Vormundschaft über Landgraf Philipp den Großmütigen. Der Konflikt um seine Vormundschaft prägte seine Kindheit. Die zentrale Frage dieses Abschnitts lautet, wie seine Mutter, Anna von Mecklenburg – Schwerin, sich die Vormundschaft erkämpfen und wie sie sich u. a. gegen die Landesstände durchsetzen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Funktion der Ehe und die rechtlichen Bestimmungen einer Vormundschaft
- Welche Möglichkeiten blieben für eine verwitwete Herrscherin?
- Mündigkeit des Mündels
- Aufgaben der Witten bei der Regentschaft
- Die Vormünder
- Die Vormundschaft von Landgraf Ludwig I. von Hessen
- Vormundschaft über Landgraf Wilhelm den Älteren und Landgraf Wilhelm den Mittleren
- Vormundschaft über Landgraf Wilhelm III. den Jüngeren
- Vormundschaft über Philipp den Großmütigen
- Die Situation in Hessen um 1500
- Krankheit von Wilhelm II.
- Das erste Testament von Wilhelm II.
- Klageschrift von Wilhelm II.
- Das zweite Testament und die Reaktionen darauf
- Konflikte zwischen Anna und den Landesständen
- Der oberste Vormund versucht zu schlichten
- Die Situation um Wilhelm I. und Anna von Braunschweig
- Sturz von Reinhard von Boyneburg
- Neuordnung der Vormundschaft von Philipp
- Schlussbemerkungen
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit den Vormundschaftsregierungen in Hessen im 15. Jahrhundert. Ziel ist es, die rechtlichen Bestimmungen und die Praxis der Vormundschaft, der vormundschaftlichen Regentschaft und der Stellvertretung in diesem Zeitraum zu untersuchen. Dabei wird die Bedeutung der unterschiedlichen Mündigkeitstermine für die Dauer der Vormundschaft und die Macht des Vormunds beleuchtet.
- Rechtliche Bestimmungen der Vormundschaft und Regentschaft
- Mündigkeit des Mündels und die Dauer der Vormundschaft
- Aufgaben und Rechte der Witwe eines Herrschers
- Konflikte um die Vormundschaft und Regentschaft
- Die Vormundschaft über Landgraf Philipp den Großmütigen als Fallbeispiel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Vormundschaftsregierungen in Hessen im 15. Jahrhundert ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Ausarbeitung vor. Das Kapitel "Die Funktion der Ehe und die rechtlichen Bestimmungen einer Vormundschaft" beleuchtet die Bedeutung der Ehe im Mittelalter und die rechtlichen Rahmenbedingungen für Vormundschaften. Es werden die verschiedenen Arten der Vormundschaft und die Rolle des Vormunds in der Regierung und Erziehung des Mündels erläutert.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit den einzelnen Vormundschaftsregierungen in Hessen im 15. Jahrhundert. Es werden die Hintergründe, die beteiligten Personen und die wichtigsten Ereignisse der jeweiligen Vormundschaft dargestellt.
Das Kapitel "Vormundschaft über Philipp den Großmütigen" steht im Mittelpunkt der Ausarbeitung. Es beschreibt die komplizierte Situation um die Vormundschaft über den jungen Landgrafen und die Konflikte zwischen seiner Mutter Anna von Mecklenburg-Schwerin und den Landesständen.
Die Schlussbemerkungen fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Ausarbeitung zusammen und geben einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Vormundschaftsregierungen, Hessen, 15. Jahrhundert, Rechtliche Bestimmungen, Mündigkeit, Regentschaft, Stellvertretung, Witwe, Konflikte, Landgraf Philipp der Großmütige, Anna von Mecklenburg-Schwerin, Landesstände.
- Quote paper
- Tristan Paar (Author), 2007, Vormundschaftsregierungen im 15. Jahrhundert in Hessen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115666
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