Als 1926 Schnitzlers Traumnovelle in Wien erschien, wurde sie als unerhört freizügig empfunden. Um die Jahrhundertwende galten bestimmte Wertvorstellungen und Normen, welche die Verdrängung der sexuellen Wünsche forderten. Schnitzler gehörte zu den Vorreitern, welche die Sexualität in ihren Werken nicht mehr ausklammern wollten.
In seiner Traumnovelle verknüpft er Traum und Realität miteinander und räumt dem Traum einen außergewöhnlich hohen Stellenwert ein. Inwieweit ihm dies gelingt und ob der Traum in diesem Werk der Realität als gleichwertig gelten kann, soll ein Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sein.
Schon der Titel Traumnovelle weist auf die Wichtigkeit des Traumes in der Novelle hin.
Dank der um 1900 erschienen Traumdeutung Freuds wurde dem Traum bereits eine größere Bedeutung als Träger verdrängter, unbewußter oder geheimer Wünsche, beigemessen. Es soll in dieser Arbeit beachtet werden, ob die traumhaften Erlebnisse tatsächlich in diesem Sinne gedeutet werden können und den Protagonisten, durch die Beschäftigung mit ihren Träumen, beziehungsweise traumhaften Erlebnissen, eine Weiterentwicklung ermöglicht wird.
Um in diesem Zusammenhang die traumhafte Ebene in der Novelle wirklich erfassen zu können, wird im folgenden auch Schnitzlers Verhältnis zur Psychoanalyse Freuds zu klären sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Bedeutung von Traum und Realität
- Fridolins Abenteuer
- Albertines Traum
- Schnitzler und die Psychoanalyse
- Schlußbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Arthur Schnitzlers Traumnovelle und untersucht die Verknüpfung von Traum und Realität in der Erzählung. Dabei wird die Bedeutung des Traumes im Kontext der Psychoanalyse Freuds beleuchtet und die Frage gestellt, ob der Traum in der Novelle der Realität als gleichwertig gelten kann.
- Die Bedeutung von Traum und Realität in der Novelle
- Die Rolle der Psychoanalyse in Schnitzlers Werk
- Die Darstellung von sexuellen Wünschen und Verdrängung
- Die Vermischung von Traum und Realität in Fridolins Abenteuer
- Die Interpretation von Albertines Traum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Traumnovelle ein und stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung des Traumes in Schnitzlers Werk. Sie beleuchtet den historischen Kontext der Novelle und die Bedeutung der Psychoanalyse für die Interpretation des Traumes.
Das Kapitel "Zur Bedeutung von Traum und Realität" analysiert die enge Verknüpfung von Traum und Realität in der Novelle. Es wird deutlich, dass beide Ebenen miteinander verwoben sind und ein Gemisch aus Schein und Wirklichkeit, aus verdrängten Wünschen und geheimen Träumen bilden. Die Psychoanalyse Freuds wird als ein wichtiges Interpretationsinstrument für die Analyse der traumhaften Erlebnisse in der Novelle vorgestellt.
Das Kapitel "Fridolins Abenteuer" beschreibt die nächtlichen Erlebnisse des Protagonisten Fridolin, die als eine Art Traum interpretiert werden können. Fridolins Reise führt ihn in die lasterhafte Welt des Eros, wo er sich in einer Welt zwischen Traum und Realität bewegt. Die Begegnung mit dem Musiker Nachtigall und der Maskenball werden als Höhepunkte von Fridolins Abenteuer dargestellt und im Kontext der Psychoanalyse interpretiert.
Das Kapitel "Albertines Traum" analysiert den Traum der Protagonistin Albertine, der als eine Verarbeitung der im Abend vorgelesenen orientalischen Märchens interpretiert werden kann. Der Traum zeigt Albertines verdrängte Wünsche und Sehnsüchte und verdeutlicht die Bedeutung des Traumes als Ausdruck des Unterbewusstseins.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Traum, Realität, Psychoanalyse, Arthur Schnitzler, Traumnovelle, sexuelle Wünsche, Verdrängung, Unterbewusstsein, Fridolin, Albertine, Dänemarkreise, Maskenball, Opfermotiv.
- Citar trabajo
- M.A. Lilian Ziehler (Autor), 2005, Traum und Realität in Arthur Schnitzlers "Traumnovelle", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115628
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