Ziel dieser Arbeit ist es, die surrealistische Formsprache des „Spiegels im Spiegel“ als ästhetisch gestaltete gesellschaftlicher Kritik im adornoschen Sinne zu untersuchen. Eine Erzählung, „Im Klassenzimmer regnete es unaufhörlich“, wird analysiert und interpretiert unter besonderer Berücksichtigung der Weltbilder und Literaturauffassungen des Autors. Zwei Leitfragen begleiten deshalb die Arbeit: Welche Vorstellungen suchte der Autor durch ästhetische Mittel beim Leser hervorzurufen? Und, aus einer breiteren Perspektive, zu welchen gesellschaftlichen Neuordnungen möchte er inspirieren?
Um die Probleme zu behandeln, werden zunächst Michael Endes Beziehungen zur surrealistischen Bewegung berührt. Darauf aufbauend wird im zweiten Kapitel den „Spiegel im Spiegel“ präsentiert. Die Formsprache, die Themen und das Verhältnis zur Gegenwart werden diskutiert. Das dritte Kapitel ist der theoretischen Grundlage der Arbeit gewidmet. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Analyse und Interpretation der Erzählung „Im Klassenzimmer regnete es unaufhörlich“ im vierten Kapitel. Ein Fazit beschließt die Arbeit. Dieser Arbeit stellt den „Spiegel im Spiegel“ in einen größeren gesellschaftlichen und künstlerischen Zusammenhang. Basis der Überlegungen ist Theodor W. Adornos Ästhetikbegriff. Adorno betrachtet die entfremdende Ästhetik der modernen Kunst als eine potenzielle Ablehnung der gesellschaftlichen Ordnung.
Hier sind Adornos Ansichten in Übereinstimmung mit den der Surrealistenbewegung. Sie suchte, durch eine Emanzipation der Fantasie, die etablierten Normen herauszufordern. Die Kunst sei, so Adorno, einen potenziell „ästhetisch gestalteten“ Protest. Adornos Theorien sind hier angemessen, da sie das Innere eines Werks mit der Welt verbindet. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht also die Beziehung zwischen dem Inhalt und der surrealistischen Ästhetik des „Spiegels im Spiegel“. Auch Michael Endes Beziehungen zum Surrealismus, zur Kunst und zu der Welt seiner Zeit sind ein zentraler Schwerpunkt.
INHALT
1. EINLEITUNG
1.1. Ziel, Leitfragen und Gliederung der Arbeit
2. MICHAEL ENDES BEZIEHUNGEN ZUM SURREALISMUS
3. „DER SPIEGEL IM SPIEGEL“: ÄSTHETIK UND BEZIEHUNGEN ZUR GESELLSCHAFT
3.1. Genre und Textsorte
3.2. Erzählstruktur
3.3. Surreale Bildsprache
3.4. Gesellschaftliche Kritik im „Spiegel im Spiegel“
3.5. Michael Endes Gegenmodell zur „erzieherischen“ Literatur
4. THEORETISCHE GRUNDLAGE
4.1. Kritische Theorie und die surrealistische Bewegung
4.2. Überlegungen zur Theoretischen Grundlage
4.3. Ergänzungen zur Theoretischen Grundlage
5. „IM KLASSENZIMMER REGNETE ES UNAUFHÖRLICH“ IM LICHTE ADORNOS ÄSTHETIK-BEGRIFF
5.1. Handlungsablauf
5.2. Surreale ästhetische Wirkungsmittel
5.2.1. Das Klassenzimmer
5.2.2. Traumwandeln: das Spiel als Emanzipation und künstlerische Schöpfung
5.2.3. Das Seiltänzerkostüm des Knaben
5.3. Zusammenfassung
6. FAZIT
LITERATUR
- Citar trabajo
- Stine Lykke Olsen (Autor), 2018, Surrealistische Wirkungsmittel in Michael Endes „Der Spiegel im Spiegel - Ein Labyrinth“. Theodor W. Adornos Ästhetikbegriff als Basis der Überlegungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1154327
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