Diese Hausarbeit widmet sich der Frage, wie gewährleistet werden kann, dass Jugendliche mit Hörschädigung eine erfolgreiche Ausbildung durchlaufen und somit die Möglichkeit haben, auch im Beruf erfolgreich zu werden.
Die Ausbildungsmöglichkeiten für hörgeschädigte Menschen haben sich in den letzten Jahren stark geändert und sich denen hörender Menschen weitestgehend angeglichen. In der Vergangenheit war die Zahl der wählbaren Berufe für Hörgeschädigte begrenzt. Die meisten gingen in ein Berufsbildungswerk oder zu einem freien Träger und nur in seltenen Fällen in die freie Wirtschaft. Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahre 2009 und der damit verbundenen "Initiative Inklusion" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie der Arbeits- und Sozialministerien der Bundesländer sollte eine größere Ausbildung und Beschäftigung behinderter Menschen erreicht werden. Anreize, die für die freie Wirtschaft geschaffen wurden, führten dazu, dass heutzutage die meisten hörgeschädigten Jugendlichen in einem Betrieb auf dem ersten Arbeitsmarkt untergebracht sind.
Dabei ist der Übergang in den Beruf für viele Hörgeschädigte mit großen Schwierigkeiten verbunden. Oft sind sie allein unter hörenden Kollegen, mit denen die Kommunikation teilweise nur stockend gelingt. Auch der Zugang zu Informationen stellt für sie eine größere Herausforderung dar als für ihre hörenden Kollegen. Diese haben häufig Berührungsängste, aufgrund fehlender Erfahrung im Umgang mit Hörgeschädigten. Letztere sind dagegen ebenso unerfahren im Umgang mit hörenden Kollegen oder mit Vorgesetzten und wissen oft nicht, dass sich Kommunikationsregeln je nach sozialer Situation und nach dem Gegenüber ändern. Dies ist jedoch enorm wichtig, denn eine nicht an die jeweilige Situation bzw. den jeweiligen Partner angepasste Kommunikation wird von hörenden Personen meist negativ aufgefasst.
Fakt ist allerdings, dass kommunikative und soziale Kompetenzen Schlüsselqualifikationen sind, die vor allem in der Berufswelt wichtig sind. Hörgeschädigte Menschen haben jedoch oft Probleme beim Erlernen dieser Kompetenzen. Das liegt unter anderem an den erschwerten Sozialisationsbedingungen, die sie aufgrund ihrer Hörschädigung haben, wie zum Beispiel den Kommunikationsproblemen mit Normalhörenden, einem eingeschränkten Zugang zu Informationen sowie fehlender Rollenvorbilder mit Hörschädigung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktuelle Situation hörgeschädigter Jugendlicher in der Ausbildung
- Kommunikative und soziale Kompetenz
- DeafMentoring und DeafTrain
- Schriftsprachkompetenz
- Das Berliner Modell
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Übergang von der Schule in den Beruf bei Schülerinnen und Schülern mit Hörschädigung und untersucht, welche Faktoren entscheidend für einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss sind. Im Fokus stehen die Herausforderungen und Chancen, die mit der Integration hörgeschädigter Jugendlicher in die Berufswelt verbunden sind.
- Kommunikation und soziale Kompetenz als Schlüsselqualifikationen
- Herausforderungen in der Berufsbildung für hörgeschädigte Jugendliche
- Bedeutung von spezifischen Unterstützungsangeboten und Inklusionsmaßnahmen
- Analyse bestehender Studien und Forschungsergebnisse
- Praxisbezogene Einblicke in erfolgreiche Bildungsmodelle
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung skizziert die veränderten Ausbildungsmöglichkeiten für hörgeschädigte Menschen in den letzten Jahren und hebt die Bedeutung der Inklusionsbestrebungen hervor. Sie stellt die Problematik des Übergangs in den Beruf für hörgeschädigte Jugendliche dar, insbesondere die Herausforderungen in der Kommunikation und im Zugang zu Informationen. Die Einleitung führt schließlich die Fragestellung der Arbeit ein und betont die Relevanz des Themas für Lehrkräfte im Bereich der Sonderpädagogik.
Aktuelle Situation hörgeschädigter Jugendlicher in der Ausbildung
Dieses Kapitel analysiert drei Studien, die sich mit der Situation von hörgeschädigten Auszubildenden und deren Ausbildern auseinandersetzen. Die Studien beleuchten drei Problemfelder: die Kommunikation, fehlende Informationen zum Thema Hörschädigung und Defizite im Grundlagenwissen und in der Fachtheorie bei den Auszubildenden.
Kommunikative und soziale Kompetenz
Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von kommunikativer und sozialer Kompetenz in der Berufswelt und den Schwierigkeiten, die hörgeschädigte Jugendliche beim Erlernen dieser Kompetenzen haben. Der Fokus liegt auf den erschwerten Sozialisationsbedingungen aufgrund der Hörschädigung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Übergang von der Schule in den Beruf für Hörgeschädigte. Welche Faktoren spielen eine Rolle, um eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1153832