Genauso vielfältig, wie die unterschiedlichen Menschen, die an der Entwicklung des neuen
Mediums Radio beteiligt waren, waren auch die Programmformen, die aus den ersten
Versuchen entstanden, ein neues Bildungs- und Unterhaltungskonzept für die Massen zu
finden. Durch bahnbrechende Erfindungen kreativer Vordenker und einflussreiche Sponsoren
wurden in den ersten 30 Jahren der amerikanischen Hörfunkgeschichte die Voraussetzungen
für das Radio geschaffen, das heute als informatives und unterhaltendes „Nebenbei“-Medium
gilt. Wie immer bei der Entwicklung eines neuen Mediums war dessen Entstehung im Vorfeld
nicht, oder zumindest zu einem anderen Zwecke geplant. Das zunächst als Funktechnik für
das Militär und die Navy entwickelte Medium wurde schnell von passionierten Bastlern
entdeckt, die die neue Technik für sich nutzten. Damit brachten sie einen Prozess in Gang, der
es heute möglich macht, Millionen Menschen gleichzeitig und zeitnah über wichtige
Geschehnisse zu informieren. Der Hörfunk fungierte jedoch zu Beginn nicht als
Nachrichtenverbreitungsmedium. Vielmehr widmete man sich in den ersten Jahren verstärkt
der Unterhaltung. Dabei entwickelten sich facettenreiche Programmangebote, die mit
Abwechslung, aber auch Wiedererkennungswert die Bevölkerung für sich gewannen. In
dieser Arbeit sollen drei der populärsten Programmformen näher betrachtet werden: Das
„daytime serial“, das Episodenserial und das Hörspiel. Um das Aufkommen der
„daytime“ und „evening serials“ besser herleiten zu können, wird im Vorfeld noch einmal die
Entstehungsgeschichte des Radios betrachtet. Der Hauptaugenmerkder Arbeit liegt auf dem
„radio play“, das als Adaption von Hollywood-Filmen in den dreißiger Jahren neue
Unterhaltungsmaßstäbe setzte. Dabei steht ein konkretes Beispiel, Mervyn LeRoys Random
Harvest, im Zentrum der Betrachtungen. Wichtig ist auch die Interaktion mit dem
Nachbarmedium Film, aus dem alle drei Sendeformen abstammten, beziehungsweise, von
dem sie inspiriert wurden. Im letzten Abschnitt „Der Hörfunk und seine Auswirkungen auf
den Menschen“ sollen die erarbeiteten Erkenntnisse noch einmal resümiert und Vorschläge
für weiterführende Arbeiten gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Hörfunk - Die Entstehung eines neuen Mediums
- Vorgeschichte des Hörfunks vor 1930
- Technische Charakteristika der 1920er und 1930er Jahre in den USA
- Zeitgenössische Beitragsformen
- Die Serials
- Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
- Das „daytime serial“
- Das Episodenserial
- Das „radio play“ Random Harvest: Filmadaption aus Hollywood
- Geschichte des Hörspiels und Interaktion mit dem Medium Film
- Random Harvest und das "Classical Hollywood Cinema"
- Random Harvest und das Melodrama
- Random Harvest und das Lux Radio Theatre
- Random Harvest: Filmadaption aus Hollywood
- Die Serials
- Der Hörfunk und seine Auswirkungen auf den Menschen
- Anhang
- I
- II
- III
- Anmerkungen
- Anlagen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des US-amerikanischen Hörfunks in den 1920er und 1930er Jahren. Sie analysiert die Interaktion zwischen den Programmformen des Hörfunks und dem Film, insbesondere die Adaption von Hollywood-Filmen für das Radio. Die Arbeit untersucht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Entstehung und Entwicklung der „daytime serials“, Episodenserien und Hörspiele sowie die Interaktion mit dem Medium Film.
- Die Entstehung des Hörfunks als neues Medium
- Die Entwicklung der Programmformen des Hörfunks
- Die Interaktion zwischen Hörfunk und Film
- Die Adaption von Hollywood-Filmen für das Radio
- Die Auswirkungen des Hörfunks auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung des Hörfunks als neues Medium. Es werden die bahnbrechenden Erfindungen und die einflussreichen Sponsoren vorgestellt, die die Voraussetzungen für das Radio schufen. Das Kapitel beschreibt die Entwicklung des Radios vom Militärgerät zum Massenmedium und die Entstehung verschiedener Programmformen, insbesondere der Unterhaltungsprogramme.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Vorgeschichte des Hörfunks vor 1930. Es werden die ersten Versuche der Radioübertragung von Stimme und Ton sowie die Entwicklung der Radiotechnik beschrieben. Das Kapitel beleuchtet die Rolle des Militärs und die Bedeutung des „Radio Act“ von 1912.
Das dritte Kapitel analysiert die technischen Charakteristika des Hörfunks in den 1920er und 1930er Jahren in den USA. Es werden die technischen Entwicklungen und die Verbreitung des Radios in der Gesellschaft beschrieben.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den zeitgenössischen Beitragsformen des Hörfunks. Es werden die „daytime serials“, Episodenserien und Hörspiele vorgestellt. Das Kapitel analysiert die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Entstehung und Entwicklung dieser Programmformen sowie die Interaktion mit dem Medium Film.
Das fünfte Kapitel untersucht die Auswirkungen des Hörfunks auf den Menschen. Es werden die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Radios auf die Gesellschaft beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den US-amerikanischen Hörfunk, die Entstehung eines neuen Mediums, die Programmformen des Hörfunks, die Interaktion mit dem Film, die Adaption von Hollywood-Filmen für das Radio, die „daytime serials“, Episodenserien, Hörspiele, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die technischen Charakteristika des Hörfunks und die Auswirkungen des Hörfunks auf die Gesellschaft.
- Citar trabajo
- Claudia Effenberger (Autor), 2007, Programmformen des US-amerikanischen Hörfunks der 1920er und 1930er Jahre und ihre Interaktion mit dem Film, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115366
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