Hier liegt auf 19 Seiten eine Erörterung und Interpretation zu “Der Sündenfall” aus Genesis, 1. Buch Mose 2: 7-9, 2: 15-17, 3: 1-24 vor.
Inhalt
1. Textgrundlage
2. Einleitung
3. Interpretationsversuche
4. Begriffe in der Erzählung und deren Deutung
4.1. Der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse
4.2. Die Schlange als das Böse
4.3. Eva und die Schlange; Adam und Gott
4.4. Ist es eine Strafe „Gottes Ebenbild“ zu sein?
4.5. Die Nacktheit
5. Der Zusammenhang/Unterschied zwischen Gott und dem Menschen
5.1. Die Emotion
5.2. Gut, sehr Gut, nicht Gut und damit Böse
5.3. Der Mensch wird sterben
6. Fazit oder „Der Baum der Erkenntnis – ein Widerspruch“
7. Literaturverzeichnis
Die ganze Geschichte der Menschheit wurde irregeführt, bekam einen Bruch wegen Adams falscher Gottesvorstellung. Er wollte wie Gott werden. Ich hoffe, dass ihr niemals die Sünde Adams hierin saht... Hatte Gott ihn nicht dazu eingeladen? Adam hat sich nur im Vorbild getäuscht. Er glaubte, Gott sei ein unabhängiges, autonomes, sich selbst genügendes Wesen; und um wie er zu werden, hat er sich aufgelehnt und Ungehorsam gezeigt. Aber als Gott sich offenbarte, als Gott sich erweisen wollte, wer er war, erschien er als Liebe, Zärtlichkeit, als Ausströmen seiner selbst, unendliches Wohlgefallen in einem anderen. Zuneigung, Abhängigkeit. Gott zeigte sich gehorsam, gehorsam bis zum Tode. Im Glauben, Gott zu werden, wich Adam völlig von ihm ab. Er zog sich in die Einsamkeit zurück, und Gott war doch Gemeinschaft.
Louis Evely, Manifest der Liebe, Das Vaterunser, Freiburg 1961, 26,
vgl. Y. Congar, Wege des lebendigen Gottes, Freiburg 1964, 93.
1. Textgrundlage
Genesis, 1. Buch Mose, Kapitel 2
7 da bildete Gott, der Herr, den Menschen, [aus] Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele.
8 Und Gott, der Herr, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.9 Und Gott, der Herr, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
15 Und Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.16 Und Gott, der Herr, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen;17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
Genesis, 1. Buch Mose, Kapitel 3
1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen?2 Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir;3 aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens [steht], hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben!5 Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.6 Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß.7 Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.
8 Und sie hörten die Stimme Gottes, des Herrn, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor dem Angesicht Gottes, des Herrn, mitten zwischen den Bäumen des Gartens.9 Und Gott, der Herr, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?10 Da sagte er: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, und ich versteckte mich.11 Und er sprach: Wer hat dir erzählt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?12 Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich ass.13 Und Gott, der Herr, sprach zur Frau: Was hast du da getan! Und die Frau sagte: Die Schlange hat mich getäuscht, da aß ich.14 Und Gott, der Herr, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens!15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.16 Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen!17 Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens;18 und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen!19 Im Schweiße deines Angesichts wirst du [dein] Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!20 Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebenden.21 Und Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.22 Und Gott, der Herr, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch [noch] von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!23 Und Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, den Erdboden zu bebauen, von dem er genommen war.24 Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.
2. Einleitung
„DAS IST DIE GESCHICHTE…“ Mit diesen Worten werden eigentlich alle Kapitel in der Genesis eingeleitet – es steht also fest, so war es!
Def. Genesis: Ursprünge/Im Anfang; in dem Buch Mose geht es vor allem um die Lehre von Gott und der Dreifaltigkeit, vom Menschen, Sünde und Erlösung, Bündnissen und Verheißungen, Satan und Engeln und das erstmalige Auftreten von Dingen des menschlichen Erfahrungsbereichs.
In den ersten 11 Kapiteln kann man folgendes beobachten: Es gibt ein Muster: Gott reagiert auf den zunehmenden willentlichen Ungehorsam der Menschen mit zunehmender Gnade (Sündenfall, Sintflut, Ausbreitung der Nationen); Also wo die Sünde - das Böse - zunahm, wurde die Gnade überströmend!
Als Sündenfall bezeichnet die christliche Theologie die Sünde des ersten Menschenpaares (Adams und Evas), von der das 3. Kapitel des Buches Genesis der Bibel im Bild des Essens von den verbotenen Früchten des Baums der Erkenntnis von Gut und Böse erzählt, und deutet diese zugleich als die Unheilsgeschichte der Menschheit begründende Ursünde.
Die damit begründete Unheilsgeschichte wird in analoger Verwendung des Sündenbergriffs Erbsünde genannt, insofern jeder Mensch als Nachkomme Adams in diese Geschichte „hineingeboren“ und damit in seiner eigenen Freiheitsgeschichte vorbelastet ist. Der Unheilsgeschichte „von Adam her“ wird die Heilsgeschichte der Menschheit „auf Christus hin“ gegenübergestellt, der als „der neue Adam“ verstanden wird.
3. Interpretationsversuche
Gott hat die Welt so eingerichtet, dass sie funktioniert. Das bedeutet nicht, dass jede Einzelheit mit jeder harmonieren muss. Im Gegenteil, ein gewisses Maß an Disharmonie scheint notwendig zu sein. Gegensätze sind der Motor der Entwicklung.
Die Welt muss auch nicht von Anbeginn perfekt gewesen sein. Die Bibel selbst erweckt den Eindruck, dass Gott immer noch dabei ist sie zu optimieren. und die letzte Vollendung steht aus.
Es dürfte unmöglich sein, in einem Menschen ein perfektes Ebenbild dessen zu schaffen, der selbst reiner Geist ist. Die Unvollkommenheit des Menschen liegt schon in diesem Kompromiss, dass er nicht nur Geist, sondern auch Materie ist.
[...]
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.