Wir alle haben schon einmal erlebt, dass unsere Eltern, Geschwister oder Freunde an
einer Grippe erkrankt sind während wir verschont blieben.
So manche Wissenschaftler haben sich daher die Frage gestellt, warum einige Menschen,
während andere krank werden, gesund bleiben. Und wie kommt es, dass manche
sich sehr schnell und gut von einer Krankheit erholen oder den extremsten Belastungen
ausgesetzt sind, aber trotzdem nicht krank werden?
Auch der amerikanisch-israelische Medizinsoziologe, Aaron Antonovsky, beschäftigte
sich mit diesen zentralen Fragen. Dabei äußerte er in seinen beiden Hauptwerken
„Health, stress and coping: New perspectives on mental and physical wellbeing“ (1979)
und „Unraveling the mystery of health. How people manage stress and stay well”
(1987) nicht nur Kritik am bestehenden biomedizinischen Krankheits- und Präventonsmodell,
sondern stellte diesem auch seine Gedanken in Form des Salutogenese-
Modells gegenüber.
Die salutogenetische Perspektive Antonovskys wendet sich von der pathogenetischkurativen
Betrachtungsweise, die vorrangig die Krankheitsursachen und die Risikofaktoren
betrachtet, ab, und versucht zu ergründen, warum und wie manche Menschen es
fertig bringen, trotz verschiedenster krankheitsverursachender Einflüsse gesund zu bleiben.
In dem von ihm entwickelten Konzept der Salutogenese geht es daher primär um die
Bedingungen von Gesundheit und um Faktoren, die auf den Menschen gesundheitsfördernd
und –erhaltend wirken. Das oberste Ziel der salutogenetischen Perspektive ist es,
jedem einzelnen Menschen das nötige Wissen und Werkzeug zu geben, um selbst einen
erheblichen Einfluss auf den eigenen Gesundheitszustand ausüben zu können.
Im Folgenden möchte ich zunächst einen Einblick in Antonovskys Konzept der Salutogenese
einschließlich seiner Überlegungen zum Kohärenzgefühl und dem Gesundheits-
Krankheits-Kontinuum geben. Im Anschluss daran werde ich die Ergebnisse unserer
während der Seminarsitzung durchgeführten Gruppenarbeit vorstellen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der Salutogenese
- Was versteht man eigentlich unter Salutogenese?
- Antonovskys Vorstellungen
- Kritik an der Gesundheitsforschung und -versorgung
- Das Kohärenzgefühl
- Definition: Kohärenzgefühl
- Die drei Komponenten des Kohärenzgefühls
- Die Entwicklung und Veränderbarkeit des Kohärenzgefühls
- Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
- Warum ein Kontinuum?
- Von Stressoren und Spannungszustand
- Die generalisierten Widerstandsressourcen
- Die Zusammenfassung der Gruppenarbeit
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Salutogenese, das von Aaron Antonovsky entwickelt wurde. Ziel ist es, die salutogenetische Perspektive auf Gesundheit und Wohlbefinden zu erläutern und sie mit der traditionellen pathogenetischen Sichtweise zu vergleichen. Die Arbeit beleuchtet die zentralen Elemente des Modells, insbesondere das Kohärenzgefühl und das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum.
- Salutogenese als Gegenmodell zur pathogenetischen Sichtweise
- Das Kohärenzgefühl als zentraler Faktor für Gesundheit und Wohlbefinden
- Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum als dynamischer Prozess
- Kritik an der traditionellen Gesundheitsforschung und -versorgung
- Die Bedeutung von Ressourcen und Bewältigungsstrategien für die Gesundheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Salutogenese ein und stellt die zentralen Fragen, die Antonovsky in seinen Arbeiten behandelt. Sie beleuchtet die Kritik an der traditionellen medizinischen Sichtweise und die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes, der sich auf die Entstehung von Gesundheit konzentriert.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Konzept der Salutogenese und erläutert die Grundgedanken Antonovskys. Es wird deutlich, dass Gesundheit kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess ist, der durch die Fähigkeit des Menschen zur Selbstregulation geprägt ist. Antonovsky kritisiert die einseitige Fokussierung auf Krankheit und Risikofaktoren in der traditionellen Gesundheitsforschung und plädiert für eine salutogenetische Perspektive, die sich auf die Faktoren konzentriert, die Gesundheit fördern und erhalten.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Kohärenzgefühl, einem zentralen Element der Salutogenese. Es wird definiert, wie sich das Kohärenzgefühl zusammensetzt und welche Bedeutung es für die Bewältigung von Stress und die Erhaltung der Gesundheit hat. Die Entwicklung und Veränderbarkeit des Kohärenzgefühls werden ebenfalls beleuchtet.
Das vierte Kapitel behandelt das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum. Es wird erläutert, warum es sich um ein Kontinuum handelt und wie sich der Mensch zwischen Gesundheit und Krankheit bewegt. Die Rolle von Stressoren und Spannungszuständen sowie die Bedeutung von Ressourcen und Bewältigungsstrategien werden in diesem Zusammenhang diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Salutogenese, das Kohärenzgefühl, das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum, die pathogenetische Sichtweise, die Gesundheitsforschung, die Gesundheitsversorgung, Ressourcen, Bewältigungsstrategien und die Selbstregulation.
- Quote paper
- Ulrike Miske (Author), 2004, Antonovskys Modell der Salutogenese , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115299
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