In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit dem Nubi, einer arabischstämmigen Kreolsprache im ostafrikanischen Uganda. Hierbei kontrastiere ich seine Geschichte und seine Sprachstrukturen mit den in Derek Bickertons „Language Bioprogram Hypothesis“ festgehaltenen Annahmen zur Struktur von Kreolsprachen.
Die Diskussion über die Trennung von Kreol- und Pidginsprachen sowie die Diskussion über den Sinn einer solchen Trennung will ich an dieser Stelle nur bedingt und in Kürze aufnehmen.
Die Verwendung dieser Begriffe erfolgt hier unter der vorausgesetzten Annahme, dass diese keine starren, limitierenden Einheiten sind, sondern verschiedene Stadien in der Entwicklung einer Sprache. Jedwede Wertung oder Qualifizierung einer Sprache durch die Einteilung in Pidgin oder Kreol schließt sich demnach aus. Das Nubi bezeichne ich, diversen Autoren folgend, als Kreol, da es eine stabile Gruppe von Muttersprachlern gibt. Dies entspricht besonders Owens, der betont, dass die Unterschiede zwischen dem klassischen Arabisch, den modernen Varianten des Arabisch und den Kreolformen des Arabischen zu groß sind, um als verschiedene Stadien einer einzigen Sprache betrachtet zu werden.
Zunächst stelle ich kurz die Sprache vor, ehe ich mich intensiv der Geschichte dieser „Kreolsprache“ widme. Auch die unterschiedlichen Erklärungen zur Herleitung des Namen Nubi/ Kinubi werden hier mit einbezogen. An dieser Stelle bot es sich auch an, einige der Theorien über die Entstehung der Sprache und ihre Wurzeln einzubinden.
Dem Abriss der Geschichte wird dann eine direkte Gegenüberstellung der Strukturen des Nubi mit einzelnen Aspekten der Theorie Bickertons folgen.
Anschließend stelle ich meine Schlussfolgerungen aus der Geschichte des Nubi und dem Vergleich seiner Strukturen mit Derek Bickertons Thesen zum Sprachbioprogramm vor. Auf den vorherigen Erkenntnissen basierend folgt hier das Fazit zur Frage, ob sich das Nubi in Bickertons Theorie einbinden lässt.
Dabei widme ich mich auch der heutigen Situation der Sprache und der Sprecher eingehend. Die verschiedenen Annahmen zur zukünftigen Entwicklung des Nubi finden hier ebenfalls Raum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Nubi
- Geschichte des Nubi
- Geschichte des Sudan bis 1820
- Die Besetzung des Sudan 1820-1839
- Etablierung von Handelsstützpunkten ab 1840
- Der Aufstand des Al-Mahdi
- Die Kinubi als Teil der „,indirect rule".
- Vom 1. Weltkrieg bis Museveni
- Vergleich der Sprachstrukturen des Nubi mit den Annahmen Bickertons
- Einleitung: Die Sprachstrukturen des Nubi
- Der Artikel im Nubi
- Das Nomen im Nubi
- Das Verb im Nubi
- Schlussfolgerungen
- Glossar einiger Eigennamen aus dem Arabischen und dem Nubi
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die arabisch basierte Kreolsprache Nubi in Uganda und vergleicht ihre Geschichte und Sprachstrukturen mit Derek Bickertons „Language Bioprogram Hypothesis". Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Nubi im Kontext der ägyptischen Herrschaft im Sudan und analysiert die sprachlichen Besonderheiten des Nubi im Vergleich zu den Annahmen Bickertons über die Struktur von Kreolsprachen.
- Die Geschichte des Nubi im Kontext der ägyptischen Kolonialisierung des Sudan
- Die Entwicklung des Nubi als Kreolsprache
- Die Sprachstrukturen des Nubi im Vergleich zu den Annahmen Bickertons
- Die Rolle des Nubi als Identitätsmarker
- Die heutige Situation der Sprache und der Sprecher
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Sprache Nubi vor und erläutert die Forschungsfrage, ob sich das Nubi in Bickertons Theorie einbinden lässt. Das Kapitel „Zum Nubi" beschreibt die Sprache und die Ethnie Nubi in Uganda, beleuchtet die unterschiedlichen Thesen zur Herleitung des Namens und diskutiert die Entstehung der Sprache. Die Geschichte des Nubi wird in mehreren Kapiteln behandelt, beginnend mit der Geschichte des Sudan bis 1820, der Besetzung des Sudan durch Ägypten, der Etablierung von Handelsstützpunkten, dem Aufstand des Al-Mahdi, der Rolle der Kinubi in der „indirect rule" und der Entwicklung vom 1. Weltkrieg bis Museveni. Das Kapitel „Vergleich der Sprachstrukturen des Nubi mit den Annahmen Bickertons" analysiert die Sprachstrukturen des Nubi im Vergleich zu den Annahmen Bickertons, insbesondere die Artikel, Nomina und Verben. Die Schlussfolgerungen fassen die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und bewerten, ob sich das Nubi in Bickertons Theorie einbinden lässt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Nubi, Kreolsprache, Arabisch, Uganda, Derek Bickerton, Language Bioprogram Hypothesis, Geschichte, Sprachstrukturen, Identitätsmarker, Kolonialisierung, Sudan, ägyptische Herrschaft, Sprachsoziologie.
- Quote paper
- Andrea Lieske (Author), 2008, Nubi - Eine arabische Kreolsprache in Uganda, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115267
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