Die Einsendeaufgabe behandelt Fragen rund um das Thema Beratung. Es wird geklärt, wo die besonderen Aspekte und Probleme im internationalen Beratungsprozess liegen, was das "Systemische" kennzeichnet und was das Einzel- vom Gruppen-Outplacement unterscheidet. Zudem wird beleuchtet, was Beraterinnen und Berater dazu berechtigt, sich in Organisationen einzubringen. Im Anschluss werden Ziele und Anwendungsfelder der Organisationsdiagnose genannt. Zuletzt wird das Zitat von Heinz von Foerster "Handle stets so, dass die Anzahl der Möglichkeiten wächst" in Bezug auf die Organisationsberatung erläutert.
Aufgabe 1
Wo liegen die besonderen Aspekte und Probleme im internationalen Beratungsprozess?
Im internationalen Beratungsprozess gibt es verschiedene Aspekte zu bedenken. Wenn erfolgskritische Positionen im Ausland mit inländischen Mitarbeitenden vom Stammhaus aus besetzt werden, spricht man vom ethnozentrischen Ansatz. Beim polyzentrischen Ansatz dominiert eher die Anpassung an das Gastland. Beim geozentrischen Ansatz werden internationale Standards angewendet, die losgelöst sein können von Ethnie der Mitarbeitenden und Nationalität des Standortes. Je nach Ansatz ergeben sich unterschiedliche Aspekte und damit auch divergierende Probleme im Beratungsprozess.
Beim ethnozentrischen Ansatz sind Sprachbarrieren als Hemmnis zu nennen. Die Entsendequote ist hoch, die Kultur und Sprache des Gastlandes hat sich nicht in den Habitus der Führungskräfte eingeschrieben, woraus sich Beratungsbedarf aber auch Beratungsprobleme ergeben können.
Wesentliche Aspekte, die bei internationalen Beratungsanliegen auftreten können, sind der Kulturschock, ethnozentrisches oder nationales Denken, Enkulturation und Akkulturation sowie die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf.
Reflektionsfähigkeit hilft. Fremdes und Eigenes zu erkennen, wahr- und anzunehmen und darauf aufbauen aufeinander abzustimmen. Die Ausbildung einer kulturellen Sensitivität ist notwendig, dahingehend sollte beraten werden. Rechtliche, religiöse und gesellschaftliche Besonderheiten des Gastlandes, der Mitarbeitenden, der Führungskräfte und Berater müssen aufeinander abgestimmt werden und ein Konsens für ein gemeinsames Arbeit für die Organisation ermöglicht werden. Hierbei finden sich die schwerwiegendsten Probleme, denn es müssen geeignete Mitarbeitende und Berater gefunden werden. Die Vorbereitung für einen Auslandsaufenthalt ist teuer und zeitaufwendig. Hier gilt es intensiv zu beraten, dass Kosteneinsparungen in diesem Feld im Nachgang ausgesprochen teuer werden können. Auch die Rückkehr mit der neuen beruflichen Sozialisation, dem neuen Erfahrungs- und Wissenshintergrund muss geplant sein, da eine Wiedereingliederung in die vormals übertragene Stelle nicht immer sinnvoll ist.
Aufgabe 2
Was kennzeichnet das „Systemische“?
Laut der systemischen Gesellschaft kennzeichnet das Systemische ein „allgemeines, wissenschaftliches Programm“ mit heterogenen Denkansätzen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen (SG), aber keine in sich geschlossene Theorie. Besonderes Merkmal ist das Selbstexpertentum. Jeder ist Experte für sich selbst. Das individuelle Erleben ist hoch bewertet. Das Systemische erschöpft sich nicht in starren Zuschreibungen, sondern setzt auf Beschreibung, um Festgefahrenes zu lösen, Neues zu aktivieren und in Bewegung zu bringen.
Welche Konsequenzen hat dieser Blick für die Beratungsarbeit?
In der systemischen Beratung gilt es, das Klientensystems zu befähigen und zu begleiten, die Lösung für ihre Probleme selbst aus eigener Kraft in den eigenen Reihen zu erarbeiten. Das Klientensystem ermöglicht dadurch, dass es ist wie es ist, die Probleme, die es hat. Eine Veränderung kann nur von innen heraus kommen, durch eine Veränderung in der Wahrnehmung, einem Weiten des Blickes. Die Verantwortung für die Problemlösung und auch für den Weg dahin liegt beim Klientensystem, nicht beim Berater. Ein hohes Maß an Vertrauen ist daher sehr zuträglich. Gleichwohl muss sich der Beratende hier in besonderem Maße seiner Verantwortung bewusst sein.
Der Berater gibt keine Lösungen von sich ein, sondern generiert mit dem System aus dem System Lösungen für das System.
Dafür braucht es Fachwissen, Methodenwissen, ein gewisses Maß an Methodenvielfalt und Prozesswissen. Die Beratung setzt da an, wo bisher gewohnte Handlungsstrategien (Kommunikation, Kooperationsgewohnheiten, Gesten, etc.) zum Bearbeiten der aktuellen Herausforderungen nicht mehr hilfreich scheinen.
Die Besonderheiten des Systemischen erfordern eine spezielle Qualifikation des Beratenden.
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- Citation du texte
- Tanja Hammer (Auteur), 2020, Beratung und ihre verschiedenen Aspekte. Internationale und systemische Beratung, Einzel- und Gruppen-Outplacement sowie Organisationsdiagnose und -beratung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151439
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