In der vorliegenden Arbeit soll wissenschaftlich die Fragestellung behandelt werden, wie der Gott im Koran dargestellt wird. Hierfür ist es wichtig, sich erstmalig mit der Heiligen Schrift auszukennen, daher wird am Anfang der Hausarbeit der Koran kurz vorgestellt. Dabei wird auch der Stellenwert des Korans für gläubige Muslime thematisiert. Auch die Entwicklung des Begriffs „Allah“ wird knapp skizziert, um nachvollziehen zu können, wie sich der Wert des Namen Gottes entfaltet hat.
Im Hauptteil soll es explizit um die Fragestellung der Ausarbeitung gehen. Für den pädagogischen Teil wurde eine Eigenstudie ausgeführt, die das Gottesbild von Kindern untersucht hat. Die Studie dient dazu, die Vorstellungen der Kinder aus pädagogischer Sicht zu reflektieren. Im nächsten Schritt wird das Gottesbild im Koran aufgefasst und anhand von Suren und Hadithen analysiert. In den Unterkapiteln werden Gottesbezeichnungen erläutert und die bildliche Darstellung Gottes untersucht. Zuletzt geht es um die zwei wichtigen Gottesrollen: Der Gott als Schöpfer und der Gott als Richter. Diese Charakteristika sind besonders wichtig, da sich die Rolle als Schöpfer mit dem Anfang aller Dinge beschäftigt und die Rolle als Richter mit den letzten Dingen, so zum Beispiel die Geburt des Menschen und der Jüngste Tag.
Die vorliegende Hausarbeit ist lediglich ein kurzer Einblick in das im Koran dargestellte Gottesbild und bietet kein Anspruch auf Vollständigkeit
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Koran
2.1 die Offenbarung
2.2 Aufbau des Korans
2.3 Stellenwert des Korans für Moslems
3. die Entwicklung des Begriffs „Allah“
4. Das Gottesbild von Kindern -Eigenstudie
4.1 Auswertung der Studie
4.2 Reflexion der Studie
5. Das Gottesbild im Koran
5.1 Gottesbezeichnungen
5.2 Bildliche Darstellung Gottes
5.3 Gottesrollen
5.3.1 Gott als Schöpfer
5.3.2 Gott als Richter
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Jeder Mensch, der an Gott glaubt oder auch nicht glaubt, hat sicherlich versucht, sich ein Bild von ihm auszumalen. Der Glaube an den einzig und wahren Gott ist für viele Gläubige ein Anhaltspunkt im Leben. Dabei halten sich die meisten Muslime an dem Gottesbild im Koran fest. Die Heilige Schrift ist somit der einzige Anhaltspunkt, der den Gott den Menschen vorstellen kann.
Aus einer pädagogischen Perspektive ist es besonders interessant zu beobachten, an welchen Gottesbildern sich Kinder orientieren und inwiefern sie mit dem Gottesbild aus dem Koran in Verbindung stehen. Gottesvorstellungen der Kinder sind zudem sehr bedeutsam für die Bindung, die sie zu der Religion aufbauen.
In der vorliegenden Arbeit soll wissenschaftlich die Fragestellung behandelt werden, wie der Gott im Koran dargestellt wird. Hierfür ist es wichtig, sich erstmalig mit der Heiligen Schrift auszukennen, daher wird am Anfang der Hausarbeit der Koran kurz vorgestellt. Dabei wird auch der Stellenwert des Korans für gläubige Muslime thematisiert. Auch die Entwicklung des Begriffs „Allah“ wird knapp skizziert, um nachvollziehen zu können, wie sich der Wert des Namen Gottes entfaltet hat.
Im Hauptteil soll es explizit um die Fragestellung der Ausarbeitung gehen. Für den pädagogischen Teil wurde eine Eigenstudie ausgeführt, die das Gottesbild von Kindern untersucht hat. Die Studie dient dazu, die Vorstellungen der Kinder aus pädagogischer Sicht zu reflektieren. Im nächsten Schritt wird das Gottesbild im Koran aufgefasst und anhand von Suren und Hadithen analysiert. In den Unterkapiteln werden Gottesbezeichnungen erläutert und die bildliche Darstellung Gottes untersucht. Zuletzt geht es um die zwei wichtigen Gottesrollen: Der Gott als Schöpfer und der Gott als Richter. Diese Charakteristika sind besonders wichtig, da sich die Rolle als Schöpfer mit dem Anfang aller Dinge beschäftigt und die Rolle als Richter mit den letzten Dingen, so zum Beispiel die Geburt des Menschen und der Jüngste Tag.
Die vorliegende Hausarbeit ist lediglich ein kurzer Einblick in das im Koran dargestellte Gottesbild und bietet kein Anspruch auf Vollständigkeit.
2. Der Koran
2.1 Die Offenbarung
Der Koran gilt als die Zusammenfassung göttlicher Botschaften. Diese wurden von dem Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed übermittelt und erst später nach seinem Tod zusammengefasst. Der Prophet hat die heiligen Botschaften in der Zeit von 610 bis zu seinem Tod im Jahr 632 mündlich empfangen1. Demnach wurde der Inhalt des Korans nicht sofort als Ganzes, sondern nach und nach offenbart. Der Prophet Mohammed verbreitete Gottes Botschaften in seinem engen Umfeld. Mit diesen Offenbarungen äußerte sich Muhammed zu diversen Themen. Zu einer Niederschrift in Mohammeds Anwesenheit kam es nicht. Diese Arbeit wurde nach seinem Tod von seinen Engsten übernommen. Dabei tauschten sich die Anhänger Mohammeds untereinander aus, um sich der inhaltlichen Richtigkeit der Suren gewiss zu sein. Die Predigten beziehen sich auf die islamische Religion, die zu ihr gehörigen religiösen Geboten und die Frömmigkeit der Muslime vor Gott. Zudem wird auch die Haltung des Propheten Muhammeds gegenüber Polytheisten und ihre Glaubenshaltung an vielen Stellen thematisiert. Des Weiteren wird das richtige Verhalten innerhalb der muslimischen Gemeinde skizziert. So sind Anmerkungen zu Konfliktlösungen, Bestimmungen hinsichtlich der Wirtschaft, der Politik, Gesellschaft oder auch der Familie darin festgehalten. Auch Anmerkungen über wichtige Personen wie Adam, Moses oder Jesus sind enthalten.2
2.2 Aufbau des Korans
Der Koran (arab. qur’ān, „Lesung“, „Rezitation“) besteht aus 114 Suren (arab. sūra) welche in unterschiedlich lange Verse (arab. āya) eingeteilt sind. Die Ordnung der Verse ist im Großen und Ganzen nicht chronologisch oder thematisch, sondern grob nach der Länge gegliedert. So stehen die langen Suren mehrheitlich an den Anfangsseiten des Koran und die kürzeren tendenziell am Ende. Die Ordnung nach der Länge ist ein relativ verlässlicher Maßstab, gilt jedoch nicht immer. Eine Beweisstelle hierfür ist die zweite Sure des Koran, die „Die Kuh“ (arab. al – Baqara). Mit 286 Versen ist sie deutlich länger als die erste Sure „Die Eröffnende“ (arab. al - Fātiḥa )3.
Alle Suren, ausgenommen der neunten Sure „Reue“ (arab. at – Tawba), werden eröffnet durch die Basmala – „Im Namen Gottes des Allergnädigsten, des Gnadenspenders“ (arab. bi-ismi-llahi ar-raḥmān ar-raḥīm )4. Neben der Einführung zeichnet die Basmala die Trennung von Suren aus.
Die Suren haben unterschiedliche Namen, die aus einem markanten, in ihr auftretenden Begriff besteht. Diese gehen meistens auf den Inhalt der Sure, wichtige Wörter oder Namen von wichtigen Personen zurück. So handelt die zweite Sure „Die Kuh“ (arab. al – Baqara), wie der Titel vorhersagt, von dem Gottesbefehl an die Israeliten eine Kuh zu schlachten5. Die Benennung der Suren ist kein Teil der koranischen Offenbarung, sondern wurde im Nachhinein als Erinnerungshilfe der Koranabschnitte beigefügt, daher enthalten alte Koranmanuskripte keine Surenüberschriften.6
Chronologisch gesehen lässt sich der Koran in vier Entstehungsperioden einteilen, nämlich drei mekkanischen Perioden (610-622) und eine medinensische Periode (622-632). Die Suren der drei mekkanischen Perioden unterscheiden sich in ihrem Stil und ihrer Form. Durch ihre Länge zeichnen sich die Suren der medinensischen Periode aus.7
2.3 Stellenwert des Koran für Moslems
Der Koran gilt im Islam als „das heilige Buch, in dem die Offenbarungen niedergeschrieben sind, die Gott durch den Propheten Muhammad den Menschen kundgetan hat“.8 Demzufolge wird jedem Moslem empfohlen, sich intensiv mit dem Koran zu beschäftigen, da sie das Vorbild richtigen Handelns beinhaltet. Im Kindesalter fangen Kinder gläubiger Familien an am Moscheeunterricht teilzunehmen und das Koranlesen zu lernen. Auch Hadithe weisen auf die Wichtigkeit des Koranlesens auf, so berichtet Abu Musa Aschari:
„In seinen Ansprachen betonte der Gesandte Gottes, wie wichtig es sei, den Koran zu lesen, ihn zu verstehen und danach zu handeln. Oftmals sagte er: , Der Gläubige, der den Koran rezitiert und nach ihm handelt, gleicht der Zitrusfrucht: Ihr Duft ist angenehm, und sie schmeckt gut…´“9
Der Koran als Richtschnur beantwortet Glaubensfragen und gilt in Konfliktsituationen als ein gerechtes Urteilsmittel. So hat das heilige Buch einen großen Stellenwert im Leben jeden gläubigen Muslims.10
„ … Folgt diesem Buch. So wird Gott auch euch auf den geraden Weg führen…“
-Bukhari11
Auch die Religionsbezeichnung „Islam“ widerspiegelt entsprechend ihrer Bedeutung die Hingabe an Gott.12 Im alltäglichen Leben gläubiger Muslime sind viele Koranverse unverzichtbar und werden während Gebeten und Predigten rezitiert. Sie nehmen den Koran als unübertreffliche und unnachahmliche Worte Gottes an. Dementsprechend wird die Heilige Schrift in den Haushalten geehrt und gepflegt.13
3. Die Entwicklung des Begriffs „Allah“
Der Begriff „Allah“ ist eine Bezeichnung für Gott und wird häufig im islamischen Sprachgebrauch eingesetzt. „Allah“ war bereits in der vorislamischen Zeit ein bekannter Begriff, welcher den Schöpfer von Himmel und Erde bezeichnet. Zu diesen Zeiten war Allah jedoch nur einer von vielen Göttern.14 Dennoch sprach man Allah die höchste Position in der Hierarchie der Götter zu.
Die Offenbarung des Koran und die Entstehung des Islams setzte eine Wende. Mit der Offenbarung hat sich das Gottesbild stark revolutioniert. Der Gottesname „Allah“ nimmt Gebrauch als der Eine, Einzige, Schöpfer, Herr und Erhalter der Welten.15
„Abu Hurayra berichtet:
Der Gesandte Gottes sprach: ,Wahrlich, Gott ist der, der alles erschaffen hat… `“ - Muslim16
4. Das Gottesbild von Kindern -Eigenstudie
Im Rahmen dieser Hausarbeit wurde eine Eigenstudie erstellt, die das Gottesbild der befragten muslimischen Kinder umfasst. Im jungen Alter wachsen viele muslimische Kinder mit einer gewissen Gottesvorstellung auf. Diese gewinnen sie durch Familie, Umfeld, Religionsunterricht und teils eigener Vorstellungskraft. Besonders gläubige Familien sind sehr achtsam bei der religiösen Erziehung ihrer Kinder und versuchen auf Fragen mit Inhalten des Korans zu antworten.
Um diese Vorstellungen zu untersuchen, wurden 15 Kinder der Religionsgemeinschaft DITIB Stadtallendorf befragt. Unter den Befragten sind 5 Jungs und 10 Mädchen, die in drei gleich große Altersgruppen eingeteilt wurden: fünf bis sieben Jahre, acht bis zehn Jahre und elf bis zwölf Jahre. Um geschlechtliche Unterschiede soll es hierbei jedoch nicht gehen. Vielmehr zeigten die Altersgruppen Unterschiede in der Vielfalt der Antworten.
Die Kinder wurden alle einzeln in geschlossenen Räumen befragt, um Verwirrungen und Beeinflussung durch andere zu vermeiden. Die genaue Fragestellung der Eigenstudie lautet: „Was weißt du über Gott und wie stellst du dir ihn vor?“ Auf weitere Fragestellungen und Beobachtungen wird nicht eingegangen, da diese den Umfang der Ausarbeitung überschreiten. Auch wird nicht hinterfragt, woher die Vorstellungen der Kinder stammen.
4.1 Auswertung der Studie
Die Vorstellungen der Gruppe mit den Kindern zwischen fünf und sieben Jahren waren sehr bildlich orientiert. In fast allen Fällen wurde Gott beschrieben als ein weiß gekleidetes und starkes Wesen, dem nichts gleicht. Zwei von fünf sind zusätzlich der Meinung, dass Gott sehr groß ist und im Himmel lebt. Nach der Auffassung dreier Kinder ist Gott ein jemand, der alles bestimmt. Die Kinder mussten nicht lange überlegen und haben schnell auf die Fragestellung geantwortet.
Die acht bis zehn Jahre alten Kinder antworteten sehr differenziert. Ein Kind erzählte überzeugt, dass Gott Sünden und gute Taten von Menschen zählt. Zwei weitere Kinder antworteten ähnlich und ergänzten, dass Gott Schöpfer aller Lebewesen ist. Mit der Aussage, dass Gott der Einzige ist und alles sieht, was auf der Welt passiert, sticht ein Kind hervor. Diese Aussagen gehen stärker auf die Kräfte Gottes ein und unterscheiden sich demnach von denen der jüngeren Gruppe. Fast alle Kinder mussten sich erstmalig sammeln, um auf die Frage der Studie antworten zu können.
Die letzte Gruppe ist die älteste Gruppe der Befragung, welches sich auch an den überlegten Antworten entnehmen lässt. Diese Gruppe hat sich am meisten schwergetan zügig eine Antwort zu liefern. Eine Zwölfjährige erklärte: „Gott ist einzigartig und unbeschreiblich. Ihm ähnelt keiner. Man kann sich Allah auch gar nicht vorstellen, also das geht nicht. Wenn man an Allah denkt, darf man auch kein Bild vor den Augen haben. Man weiß nur, dass er der Stärkste ist.“ Die weiteren vier Kinder waren sich ebenfalls über die Stärke Gottes einig. Allgemein beschrieben alle den Gott mit Attributen wie der Barmherzige, der Allwissende, der Allmächtige und viele weitere.
[...]
1 vgl. Asad 2015, S. 1174
2 vgl. Khoury 2007, S. 37-38
3 vgl. Asad 2015 4. Auflage, S.5
4 vgl. ebd. S. 333
5 vgl. ebd S. 42-43 2:67-73
6 vgl. Khoury 2007 S.43-45
7 vgl. ebd S.47
8 Khoury 2007 S. 37
9 Sarikaya 2011 S. 50
10 vgl. Khoury 2007 S. 54-55
11 Sarikaya 2011 S. 51
12 vgl. EQ: Enzyklopädie des Islam
13 vgl. Khoury 2007 S. 54
14 Diese Annahme geht zurück auf den Polytheismus, welches so viel bedeutet wie Vielgötterei. Im Koran wird der Polytheismus abgelehnt und als „sirk“ bezeichnet. „Sirk“ wird übersetzt als „Zuschreibung von Göttlichkeit an etwas anderes als Gott“ (Asad 2015 S. 1262)
15 vgl. Rahman 2009 S. 99
16 Sarikaya 2011 S.30
- Citation du texte
- Aysel Erdem (Auteur), 2021, Die Darstellung Gottes im Koran, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151022
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